Don Quijote überrascht mich. Ich werd's auch mal versuchen: Wenn ich zwischendurch nichts Bezauberndes mehr sehen und fühlen kann, rede ich mir zu: alles nur böse verzaubert.
@estherackermann581833 минут бұрын
Große Liebe! Die Gorey-Zeichnungen auf den vielen Covers von John Irving und Muriel Spark!! Was für ein diskretes, hintergründiges Vergnügen, jedesmal, wenn man das Buch nach dem Lesen zuklappt. Das ultimative Gegenprogramm zum heute oft potthässlichen Farboverkill (Buchschnitt!).
@ankeb865710 сағат бұрын
Jo, bin auch die ganze Zeit dabei, hab nur gerade nicht viel zu sagen.🤔
@schundleserСағат бұрын
Liebe Anke, im Moment lassen Sanchos Sprichwortkaskaden ja auch kaum Raum für Einwürfe. 😃 Herzliche Grüße, Thomas
@internetkurator925617 сағат бұрын
Ich bin auch noch dabei 🎉
@schundleserСағат бұрын
Danke für die Rückmeldung! Herzliche Grüße, Thomas
@jakob117neu17 сағат бұрын
Lieber Thomas, ich habe dein Video und deine Eindrücke sehr genossen. Leider oder vielleicht auch zum Glück hänge ich noch etwas nach. Aber ich werde als bald als möglich nachreiten und meine Eindrücke mit aufsammeln. LG Jakob
@schundleserСағат бұрын
Lieber langsam reiten und im Sattel bleiben, lieber Jakob. Herzliche Grüße, Thomas
@maren_ha19 сағат бұрын
Lieber Thomas, Dir merkt man gerade heute den Spaß an Cervantes' Einfällen an, wie schön. Habe mich bei der Lektüre auch amüsiert und Cervantes Kunst bewundert. Die Kapitelüberschrift ist ja wieder ein typisch ironischer Hinweis von Cervantes. Mir gefiel besonders Sanchos pragmatische und humorvolle Art, die Diskussionen immer wieder auf eine greifbarere Ebene zu bringen und dass Cervantes in diesen beiden Kapiteln die Frage aufwirft, ob die vermeintlich "vernünftigen" Menschen nicht selbst in einer Art Rollenspiel gefangen sind. Wieso? Wenn wir genauer hinsehen, erkennen wir, dass die anderen Figuren, die Don Q. für wahnsinnig halten, selbst in festgefügten gesellschaftlichen Rollen agieren: Der Kanonikus verkörpert den gebildeten Skeptiker, der Schauspieler schlüpft in wechselnde Masken, um Unterhaltung zu bieten, sogar Sancho, als "Bodenständiger" träumt von seiner Insel und macht das Spiel mit, weil er sich davon Vorteile erhofft. Cervantes stellt damit meines Erachtens subtil infrage, ob Don Quijote wirklich derjenige ist, der sich etwas vormacht (Du hast mich inzwischen überzeugt, dass er kein "Verrückter" ist) oder ob die Menschen um ihn herum nicht auch Illusionen folgen, allerdings unter dem Deckmantel der Vernunft. Während Don Quijote seine Rolle als Ritter bewusst (voller Hingabe!) spielt, tun die anderen nichts anderes als ihre Rollen zu spielen. Cervantes fragt wohl damit: Ist es verrückter, an Ideale zu glauben oder sich blind in gesellschaftlichen Erwartungen zu verlieren? Ob Don Quijotes "Wahn' also nicht die ehrlichere Art ist, mit der Welt umzugehen? Er weiß immerhin, dass er ein Ritter sein möchte, während die vermeintlich Vernünftigen sich selbst als unfehlbar ansehen, OHNE sich zu hinterfragen. Dein Vergleich mit der heutigen Zeit ist sehr treffend. Und wer verspürt, wie auch ich, nicht gerade in diesen Tagen das Bedürfnis nach einer besseren, ehrlichen Welt? Ich reite mal in die nächsten Kapitelchen, bevor jemand auf die Idee kommt, mich zu verzaubern. 😉 Bleibt tapfer! Danke für Deine geschenkte Zeit und das Wissen, das Du mit uns geteilt hast. Liebe Grüße Maren
@schundleserСағат бұрын
Liebe Maren, Du bist schon ein wenig zu weit vorausgebraust. Aber wir schnauben hinterher, in einer Woche sind auch unsere Maulesel wieder auf Höhe Deines Motorrads. Herzliche Grüße, Thomas
@polyglotreading20 сағат бұрын
Kommentar 3: ja, gute Frage, warum gelingt dem Ritter von der traurigen Gestalt nicht, seine Dulcinea zu sehen? Ist sein Wahn steuerbar? Bedrückend der Bogen, den Du zur aktuellen Welt-Medien-politischen Lage schlägst. Liebe Grüße, - David
@polyglotreading21 сағат бұрын
Kommentar Teil 2: Beispiel für die längeren Kapitelüberschriften der 'falschen Fortsetzung': "Wie dem Ritter Don Quixote kummervolle Gedanken seines Entschlusses wegen den Schlaf rauben und wie er darob mit seinem Schildknappen Sancho Pansa Rats pflegt." Ich teile mein Gewäsch mal in mehrere Kommentare, bevor YT mich als spammer blockt.
@polyglotreading21 сағат бұрын
Lieber Thomas, ich war ein bisschen in Verzug aber nun habe ich nachgelesen und nachgesessen und wieder Anschluss an die Reisegruppe gefunden. Ich stimme Dir vollständig zu: man merkt die zehnjährige Reifungsphase des Autors, den größeren Facettenreichtum und größere Stimmigkeit der Charaktere. Die Analyse der "Perlen der Volksweisheit", die aus Sanchos Munde kullern, wäre in der Tat mal ein interessantes Unterfangen. Woher die Zeit nehmen... Nun gut, noch ein kleiner Punkt, der mir aufgefallen ist: eine überraschende Parallele zu einem Aspekt der "falschen Fortsetzung" des Avellaneda: dort ist ja ein ganz wichtiges, handlungstreibendes Element, dass Dorfhonoratioren und Kleinadel den Don Quijote vordergründig Ernst nehmen und, behufs der eigenen Belustigung, noch in seinen Verstiegenheiten anspornen. Das begegnet uns hier ja auch direkt in den ersten Kapiteln der echten Fortsetzung in der Figur des Baccalaureus Sanson Carrasco.
@schundleserСағат бұрын
Lieber David, Du hast Dir ja auch genug anderes vorgenommen und produzierst gerade Videos, als hättest Du Deinen Hauptjob schon an den Nagel hängen dürfen. Ja, der Abweichler - und damit auch der Künstler - als Amüsierobjekt der abgesichert in der Normalität Verharrenden - das ist ganz sicher ein von Cervantes sehr bewusst durchgezogenes Thema. Manches andere ist ihm auch ins Netz gegangen, ohne dass er diesen Fang überhaupt bemerkte/bemerken konnte. Herzliche Grüße, Thomas
@rolandziemer3843Күн бұрын
Bierces Definition von frühreif war" Ein 4-jähriget der mit der Puppe seiner Schwester durchbrennt"
@rolandziemer3843Күн бұрын
Ihre Art über diesen sehr eigenartigen Menschen zu sprechen, gefällt mir ungemein
@schundleser23 сағат бұрын
Herzlichen Dank.
@maren_ha4 күн бұрын
Lieber Thomas, Deine Besprechung von "Stürmische Ernte" hat mich zutiefst beeindruckt, weil das Buch die Anatomie eines Arbeitskampfes so präzise seziert. Die Darstellung der Streikversuche zeigt dann ja nicht nur die brutale Realität der Erntearbeiter, sondern auch die manipulative Macht der Medien, die sie teilweise als "aufgehetzte, rote Aufrührer" diffamieren! Die Erntearbeiter sind, wenn ich Dich richtig verstanden habe, ich kenne nämlich dieses Buch von ihm nicht, einerseits wütend auf ein System, das ihnen jede Würde raubt, und trotzdem hält sie die Hoffnung zusammen, dass Veränderung möglich ist. Der Wille, die Welt zu ändern, muss also u.a. vom Protagonisten Jim mit der Realität vor Ort in Einklang gebracht werden. Diese eindringliche Kritik an einem System, dessen einzige Verantwortung es ist, den maximalen Gewinn zu sichern, hat leider auch heute noch erschreckend viel Relevanz, man denke an die schrecklichen Bedingungen für die Arbeiter in der Fleischbranche bei der Fa. T., die während der )andemie aufgedeckt wurden. Die Räume, in denen (wohl überwiegend osteuropäische Werksarbeiter) untergebracht waren, waren von Schimmel befallen, es herrschte ein unerträglicher Gestank, und die sanitären Einrichtungen waren unzureichend. Berichten zufolge mussten einige Beschäftigte bis zu 200 Stunden im Monat arbeiten und erhielten dafür lediglich einen Nettolohn von etwa 1.200 Euro.Pfui, die sollten sich schämen. Leider wird so etwas immer viel zu schnell vergessen. Danke für Deine Zeit, das immer wieder große Wissen und die Denkanstöße. Liebe Grüße aus der Zukunft (1/2025) Maren
@maren_ha4 күн бұрын
Du meinst, Steinbeck würde sicher bis 2025 weitergeführt werden, kommt denn da noch etwas? Würde mich freuen, lieber Thomas Herzliche Grüße Maren
@schundleser4 күн бұрын
Liebe Maren, ja, da kommt noch was. Die Steinbeck-Tour ist wie "Don Quijote" eine der Leitplanken für den Kanal. Bevor die beiden Lesewanderungen nicht zu Ende sind, wird @schundleser, falls da keine höhere Gewalt hineinblitzt, nicht abgeschlossen. Ich bin dem Zeitplan allerdings hinterher, Steinbeck hätte längst wieder dran sein sollen. Herzliche Grüße, Thomas
@maren_ha4 күн бұрын
@schundleser Freue mich sehr auf den nächsten Steinbeck! Gut, daß Du auf diesem großartigen Kanal noch viel geplant hast. Bin gerade dabei "Früchte des Zorns" zu kommentieren, das mir auch sehr gut gefallen hat 😀
@michaelgrenz9325 күн бұрын
Nach dem ich den Film gesehen habe hab ich mir jetzt das Buch bestellt aber hab auch noch eins über die Hilfskreuzer im Ersten Weltkrieg und über den Hilfskreuzer atlantis die ich als erstes Lesen werde.
@estherackermann58186 күн бұрын
Lieber Thomas, da zeigst du dich wiederum als Meister darin, doppeldeutige Lesarten aufzuspüren. „Als hätte eine Hand aus der Moderne mitgeschrieben.“ Mindestens ein Finger an dieser Hand ist deiner... Ich danke dir aus tiefstem Herzen für die Bemerkung zu Michael Haneke. (Wo du Sanson Carrasco einschätzt.) Ich dachte schon, ich sei die einzige, die eine abgrundtiefe Abneigung gegen diesen Regisseurs spürt, ohne es genau verbalisieren zu können; es kommt wohl aus der frommsten Ecke meiner Seele. Danke dir.
@schundleser6 күн бұрын
Liebe Esther, nein, Du bist nicht allein mit Deinem Missbehagen bzgl. Hanekes Werk. Ich mochte seine Filme bis zu "Funny Games", der meinen Blick auch auf die früheren nachhaltig verändert hat. Auf die nachfolgenden Filme erst recht. Oh ja, Videos über Filme würden mir vermutlich großen Spaß machen. Aber da bin ich ja schon einmal mit den nötigen Filmausschnitten an KZbins nicht nachvollziehbaren, uneinheitlichen Copyright-Bestimmungen gescheitert. Das lasse ich also lieber. Da sind Don Quijote und Sancho Panza unkompliziertere Weggefährten. Herzliche Grüße, Thomas
@maren_ha7 күн бұрын
Lieber Thomas, besonders der Dialog zwischen Don Quijote und dem nun skeptischen, fordernden Sancho im siebten Kapitel hat es mir angetan. Diesen Schlagabtausch küre ich hiermit zu einem meiner Lieblingsdialoge unserer beiden Helden, er bietet m.E. neben den komischen Elementen die Quintessenz der Beziehung zwischen Don Quijote und Sancho (Loyalität, Manipulationsversuche, gegenseitiger Abhängigkeit usw.). Don.Q.s Drohung, sein Abenteuer auch ohne Sancho fortzusetzen, habe ich als Taktik, seinen Willen durchzusetzen, also Sancho zu manipulieren, interpretiert. Aber Sancho ist ja keineswegs nur ein naiver Mitläufer, wie Du auch schon öfter aufgezeigt hast. Er zeigt immer wieder Scharfsinn und taktisches Denken, so auch in seiner Gehaltsverhandlung. Na gut, zum Schluss macht er doch einen Rückzieher und Teresa bekommt den schwarzen Peter zugeschoben. Könnte Cervantes das ironisch gemeint haben oder ist er doch zu sehr Mann seiner Zeit, der alles Ungemach an den Frauen festmacht? Die Kritik von Don Q. an Carrasco Samson, dieses gespielte Lob unter dem Deckmantel der Verrücktheit, ja, das fand ich auch klasse erzählt, wie unser Hidalgo ihn da abblitzen lässt. Kann mir ganz gut vorstellen, dass Cervantes uns Zuschauern mit dem schlauen Carrasco einen Stellvertreter eingebaut hat, der unseren Voyeurismus oder insgesamt den Voyeurismus der Menschen verkörpert. Anstatt Don Quijote von seinen Fantasien abzuhalten, nutzt Carrasco sie aus, um ihn zu manipulieren. Carrasco repräsentiert hier tatsächlich meines Erachtens den Leser, der sich einerseits über Don Quijote amüsiert/über ihn lacht, andererseits aber von ihm fasziniert ist und ihm weiter folgen möchte. Cervantes zeigt, wie die Menschen, sei es in der Handlung oder im realen Leben, bereit sind, andere zu manipulieren oder bloßzustellen, um sich zu unterhalten. Cervantes nutzt Carrasco wohl, um den Lesern einen Spiegel vorzuhalten. Ist auch ein Teil der Doppelbödigkeit, Cervantes macht uns so zu Mitwissern und fordert uns heraus, unsere eigene Rolle im Spiel zwischen Realität und Fiktion zu hinterfragen. "Funny Games" von Haneke habe ich übrigens nicht gesehen. Die Kritiken schwanken ja zwischen Meisterwerk und bizarrer Zumutung, ich glaube, mich hat bisher das, was ich über die Brutalität im Film gehört habe, abgeschreckt. Lieblingsausdruck: Verrücktheitstrance 😄 Lieblingsnebendarsteller: die Hunde als Verteidiger des Hauses und der vielen Bücher Lieblingsdesign: der Snoopy Becher. Vielen Dank, lieber Thomas, für die spannenden Interpretationen und die Denkanstöße. Mit dem besten Halbwissen, das ich aufzubieten habe und herzlichen Grüßen Maren
@schundleser6 күн бұрын
Liebe Maren, ja, die Hunde hatten einen wilden Auftritt. Hätte ich den dringelassen, wären sie endgültig vor Showbiz-Allüren übergeschnappt und hätten nun nichts besseres zu tun, als jedes Mal loszutoben, wenn ich die Kamera aufstelle. Diesen Drang zum Action-Startum muss ich unterbinden. Herzliche Grüße, Thomas
@fantastikfreund8 күн бұрын
Lieber Thomas, wirklich ein ausgezeichnetes Video, tolle Bilder, Vergleiche und Ideen sowie Hintergründe zu Ray Bradbury und seinen Chroniken zum Mars. Da kommt bei mir freilich gleich ein kleiner Zweifel, ob ich dem guten Mann nicht etwas Unrecht getan habe. Dein Raketenvideo hatte auch für mich Antrieb: Bin heute zum Thalia und habe mir Fahrenheit 451 in der ganz neuen und modernen Übersetzung geholt und auch ein von Bradbury abgesegnetes Comic zu Fahrenheit 451, … ich bin also gewappnet und werde mich nochmal dem Herrn Bradbury in der SciFi öffnen, sobald wir wieder die Station bei ihm auf unserer Liste machen.. Herzliche Grüße, Mitch
@schundleser7 күн бұрын
Herzlichen Dank, lieber Mitch. Würde mich für Dich und Deinen Lesespaß freuen, wenn Du mit "Fahrenheit 451" doch noch, kein Wortspiel beabsichtigt, warm würdest. Aber man kann auch nicht allen AutorInnen immer Gerechtigkeit antun, subjektives Empfinden und objektive Einordnung gehen auseinander und sollen das ja auch tun. Sonst würde es arg langweilig. Gepriesen sie der Eigensinn auch beim Lesen! Eigenbrötlerische Grüße, Thomas
@radiofreierfall39649 күн бұрын
Wieder ein sehr schönes Video! Vielen Dank! P..S.: Nachdem ich letztens das Video „Was ich Euch erspare: meine Lesemonate und Buchkäufe“ gesehen/gehört habe, würde ich mir eine Folge über die deutsche Literatur zwischen 1968/1980 wünschen. Gerne auch „nur“ frei vorgetragen, als eine Art frei von der Leber, bzw. aus der Erinnerung heraus.
@schundleser7 күн бұрын
Vielen Dank zurück fürs Reinschauen und den Kommentar. Da hier kaum neuere und eher gar keine angesagten Bücher vorkommen, wird auch die deutsche Literatur jener Jahre ab und an vorkommen. Wobei ich mich nicht an den vielen Sachen abarbeiten will, die mir gar nicht gefallen (haben), sondern auch dann lieber über das sprechen werde, was ich für lesenswert halte. Ich bin auch selbst ein wenig baff, wie radikal die ganze Literatur von damals aus dem LeserInnenbewusstsein wieder verschwunden ist. Aber das ist ein wenig auch die Perspektivverzerrung durch Booktube: hier wird ja oft ein wahrer Kult ums "Neue" getrieben. Spätestens im Herbst wird gejammert, die im Frühjahr gekauften Bücher, die man noch nicht gelesen habe, könne man jetzt weggeben, jetzt habe man keine Lust mehr auf sie. Ich weiß dann nicht, ob ich feixen oder mir die Haare raufen soll. Herzliche Grüße, Thomas
@remstaler34449 күн бұрын
Die Nadel von Follett mag ich auch sehr. Und auch Der Schlüssel zu Rebekka ebenfalls von Follett ist nicht übel. Und ich war immer für Faber . Nicht für Godliman und Bloggs .
@remstaler34449 күн бұрын
Die 39 Stufen von John Buchan mag ich auch sehr. Von Hitchcock verfilmt wie auch der Geheimagent von Conrad oder Ashenden von Maugham. Alle brachte auch mal der Diogenes Verlag raus in der Vergangenheit.
@schundleser7 күн бұрын
Ja, lieber Remstaler, Diogenes hatte damals ein ganz exzellentes Programm. Mir gefiel ja die alte schwarz-gelbe Reihe mit den Titelbildern von Tomi Ungerer am allerbesten. LG, Thomas
@remstaler34447 күн бұрын
@schundleser ja. Mir gefiel diese Zeit auch sehr. Als fast alles in schwarz gelb war. Und die Maigrets hatten alle eine einheitliche Silhouette auf dem Cover. Später kam dann bei Diogenes die weisse Zeit.
@ZwischenAllenStuehlen29189 күн бұрын
Hallo Thomas, das wäre wirklich eine brutale Entscheidung! Ich muss gestehen, dass ich viele Beiträge auf YT nur noch querhöre/sehe. Mir fehlt einfach die Zeit, manchmal auch die Geduld. Lange Videos - vor allem von "Jung & Naiv", oder den SFR "Sternstunden Philsophie" lasse ich aber bei meiner Arbeit im Atelier im Hintergrund komplett laufen (je länger, desto lieber) und bin dabei oft konzentriert, fasziniert und ganz Ohr. Dort fließt aber häufig ein halbes Leben der Interviewten thematisch ein. Ich interessiere mich besonders für Lebensgeschichten, weshalb ich auch viele Autobiografien zu meinen Lieblingsbüchern zähle. Ich habe mir dagegen dein Video nicht zur Gänze angeschaut, mich aber hier und da mal anregen lassen. Bei den "Russischen Giganten" habe ich eine ganz klare Präferenz, die sich vielleicht noch irgendwann relativieren wird (sooo viel Zeit hae ich mutmaßlich nucht mehr ;-) Als Kind habe ich mal, sehr angetan, eine Sammlung von Kurzgeschichten Tolstois gelesen. Aber heute? Hadschi Murat fand ich sehr anregend, aber bei Anna Karenina bin ich beim Herumgezicke Lewins angesichts seiner Hochzeit stecken geblieben und habe mich unsäglich dabei gelangweilt. Zu viele Pirouetten in kleinteiligsten Innerlichkeiten der Protagonisten. Wenn ich dagegen an die Beichte Stawrogins oder an das Treppenhaus nach Raskolnikows Morden denke, Jesus dem Großinquisitor seinen stummen Kuss gibt, packt es mich: Hier erzählt kein unfreiwillig satter Graf im Muschik-Kittel, sondern ein Getriebener, der erzählen muss! Man ist immer im Bild, warum sich Dostojewskij eines Themas annimmt. Dazu das rohe, kantige und ungeschliffene seiner Sprache. So schreibt einer, der atemlos der Wahrheit hinterher hetzt. Was hat dieser Mensch auch erlebt! Was ich auf jeden Fall mit in eine solche Sammlung aufnehmen würde ist die "Osmanische Tetralogie" (würde ich als einen Titel einschmuggeln. ):- von Johannes Tralow - ich konnte vor diesem unendlich prachtvollen Panorama in einer sehr schweren Zeit einfach entfliehen und staunen und dabei sehr viel zu lernen. Und so vieles andere - ich würde wohl auch noch nervös vorm Regal herumhampeln, während mir das Wasser schon bis Oberkante Unterlippe stünde! Zu den Peanuts kann ich das wiedergeben, was ich schon David von Polyglott-Reading geschrieben habe: "Ich liebe die Peanuts - Die Cannongate-Ausgabe lege ich mir so nach und nach zu - sehr schönes Format. Charles M. Schulz hatte seine, nachvollziehbaren, Bauchschmerzen mit dem Titel der Strips. "Lil' Folks" ist wesentlich charmanter und trifft es nebenbei besser: Für mich sind diese "Kleinen Leute" eine Comédie humaine im Miniaturformat: Diese kleinen sympathischen Neurotiker (Lieblingsfigur: Linus van Pelt), vor Selbstbewusstsein strotzenden Bullys (dessen Schwester Lucy), bis zu Charlie Brown als ewigem Loser - eine Art Selbsttherapie von Schulz', dessen Vater auch, wie der von Charlie, Friseur war. Wenn ich den Blues habe, lese ich hin und wieder diese Lil' Folks und alle Bedrängnisse schrumpfen um etliche Nummern!" Ansonsten: Karel Čapek: Der Krieg mit den Molchen Ngozi Chimamanda Adichie: Blauer Hubiskus Vargas Llosa: Das Fest des Ziegenbocks Steinbeck: Früchte des Zorns Herman Melville: Moby-Dick Carl Zuckmayer: Als wär's ein Stück von mir Canettis Lebensgeschichte (Cheap Trick wie bei Tralow ;-) Maupassant: Alle Novellen in einem Band und "Ein Leben" Dostojewskij: Böse Geister, Die Brüder Karamasow, Verbrechen und Strafe Shakespeare: Macbeth Hauffs Märchen Alex Haley: Roots Janos Szekely: Verlockung Jeffrey Eugenides: Middlesex Somerset Maugham: Alle Erzählungen in einem Band Orwell: 1984, Animal Farm, Mein Katalonien (und eigentlich alles andere auch ;-) Patrick White: Der Lendenschurz Oh, no - ich bin schon drüber hinaus und noch nicht fertig! Noch keinen S. Zweig, keine Monika Helfer, keinen Schnitzler, keinen Werfel, nicht Swetlana Alexijewitsch oder Sofi Oksanen im Gepäck! Das ist eine Mission Impossble. Wie wäre es mit 50 - sagen wir 50-60! Liebe Grüße Klaus
@schundleser9 күн бұрын
Lieber Klaus, absolut: Mission Impossible. Beschwerden bitte an Fabienne, nicht an mich! 😃 Und das freut mich sehr, dass hier noch jemand Johannes Tralow kennt. Der dürfte wohl auch mit dem Sterben der letzten Leser, die ihn noch aus der DDR kannten, ganz rausrutschen aus dem literarischen Gedächtnis. Herzliche Grüße, Thomas
@thomasherpers73719 күн бұрын
Hallo Thomas, die Idee Walter Bradburys von Doubleday, aus Ray Bradburys Erzählungen einen Roman zu machen war eine gute Idee. Ich mag das Buch und kann nur das wiederholen, was ich schon letzte Woche bei Mitch geschrieben habe. Ich habe das Buch als Fantasyroman gelesen, da Bradbury den Mars eher als poetischen denn als realen Ort beschreibt. Die melancholische und zum Teil surrealistische Atmosphäre hat mich fasziniert, hinzu kommt der schwarze Humor, wir müssen uns nur anschauen warum die ersten Expeditionen scheiterten. Der Höhepunkt ist für mich die Erzählung Nächtliche Begegnung, es sind wundervolle Bilder die Bradbury da geschaffen hat. In diesem Buch ist für mich der Plot gar nichts, er interessiert mich auch nicht und die Atmosphäre alles. Kleine Klugscheisserfrage am Rande: du erwähnst im Zusammenhang mit der ersten längeren Erzählung Douglas Sirk. Zufall? Sein bevorzugter Schauspieler war Rock Hudson und der spielte in der Verfilmung der Chroniken die Hauptrolle. Liebe Grüße, Thomas
@schundleser9 күн бұрын
Lieber Thomas, die Miniserie zu den "Mars-Chroniken" habe ich nie gesehen, man hört ja wenig Gutes darüber. Ich kann also nicht einmal raten, ob die Produzenten da nach anderen Kriterien besetzten oder ob ihnen ähnliche Assoziationen kamen. Ausschließen will ich das aber nicht. Wenn man nach einer filmischen Entsprechung zu Bradburys wehmütigem, ja, pathetischem, das Schäbige und Lächerliche erfassenden und trotzdem unbekümmert überhöhenden Blick auf die Vorstadt/die Welt sucht, dann landet man schnell bei Sirk. Und Rock Hudson war, wie Du ja sagst, die prototypische Sirk-Wahl. Herzliche Grüße, Thomas
@thomasherpers73719 күн бұрын
@@schundleserEs ist natürlich eine Low Budget, fast möchte ich sagen Very, Very Low Budget, Produktion. Liebe Grüße, Thomas
@maren_ha10 күн бұрын
Lieber Thomas, das Regal voller Schneekugeln mit den kleinen, kitschigen Welten voller Gedankenwirbel und der Sandkasten (in diesem Fall der Mars) sind schöne Metaphern! Du hast recht, Science-Fiction sollte endlich vom Ruf der literarischen Minderwertigkeit befreit werden. Es gibt in diesem Genre so viele sprachlich und inhaltlich anspruchsvolle Werke, von denen uns in Deinem Pringle-Projekt sicher noch viele begegnen werden!! Freue mich auf Deine unvoreingenommenen, oft vom Mainstream/allgemeingültiger Literaturkritik abweichenden Sichtweisen hierzu, sowie auf Mitchs Gedanken und Meinungen in den parallel entstehenden Videos zum.Pringle Kanon. Kommentierte ja bei Mitch bereits, daß ich zum Ende der Mars Chroniken hin versöhnt war. Den Anfang des Buches (und der Verfilmung mit Rock Hudson) empfand ich teilweise auch etwas langatmig und schwächer als die Mitte bis zum Schluss. Vielen Dank, dass Du dafür einstehst, Bücher nicht nur unter dem Gesichtspunkt der "Konsumierbarkeit" oder bloßer "Schönschreiberei" zu lesen. Es lohnt sich, sich intensiv mit einem Buch auseinanderzusetzen. Natürlich gilt: Wenn das Lesen wirklich zur Qual wird, plädiere ich für einen Abbruch, aber genau das meintest Du ja nicht. Es geht vielmehr um diese zunehmende Sucht nach schneller Befriedigung. Sich nicht vorschnell von einem Buch abzuwenden und nicht ständig dem Reiz des Neuen zu erliegen, ist eine Haltung, die sich übrigens auch wunderbar auf andere Lebensbereiche übertragen lässt. Es geht Bradbury darum, wie wir uns aufführen, wenn wir etwas Neuem gegenüberstehen, sagst Du, genau das finde ich an den Mars- Chroniken so spannend, z.B. wie die Menschen zu Lasten der Einheimischen Fuß fassen. Er kritisierte damit meiner Meinung nach die Rücksichtslosigkeit der Eroberer und zieht dabei eine Parallele zur Kolonialgeschichte der Erde. Ray Bradbury zeigt, wie oft Eroberer die Kultur, Lebensweise und Rechte der Einheimischen ignorieren oder zerstören, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. In den Mars-Chroniken wird diese Rücksichtslosigkeit durch die Besiedlung des Mars symbolisch dargestellt, wo die Menschen die marsianische Zivilisation verdrängen oder zerstören, ohne ihre Einzigartigkeit oder den Schaden, den sie anrichten, zu beachten. Es ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem menschlichen Drang, fremde Welten/Zivilisationen zu beherrschen, anstatt in Harmonie mit ihnen zu leben. Bradbury stellt dadurch m. E. auch die Frage: Können wir aus der Geschichte lernen, oder wiederholen die Menschen immer wieder die gleichen Fehler? Die atomare Katastrophe, die Weisheit der Marsianer, das Verhalten der letzten Menschen, die auf dem Mars zurückbleiben, sind alles ebenfalls interessante Aspekte, die Bradbury poetisch-melancholisch und eindrucksvoll schildert. Bradburys Anspruch an sprachlicher Gestaltung gefiel mir immer sehr und obwohl die einzelnen, zum Roman zusammengefügten Geschichten nicht "sauber aufeinander aufbauen", war die Lektüre für mich eine bereichernde Erfahrung. Deine Ausführungen zur Entstehungsgeschichte (das hastig im Hotel geschriebene Exposé, die Rückkehr zur Familie voller Stolz mit zwei Vorschussschecks über 1500 Dollar usw.) verliehen dem Ganzen eine zusätzlich bereichernde Würze! Danke für das Investieren Deiner Zeit, danke für die vielen Informationen und Gedanken. Liebe Grüße an einem kalten, aber sonnigen Sonntag Maren "Wir sind wie Becher, die sich permanent und lautlos füllen. Der Trick liegt nur darin, zu wissen, wie man sich selbst anstößt, um den wundervollen Inhalt herausströmen zu lassen." Ray Bradbury in "Zen in der Kunst des Schreibens".
@schundleser9 күн бұрын
Liebe Maren, herzlichen Dank. Und natürlich wiederholt die Menschheit beständig dieselben Fehler. Das kommt unserer Sehnsucht nach Beständigkeit entgegen. Wenn man auf der Suche nach Spuren dafür ist, dass das Universum einem intelligenten Design folgt, dann könnte man die Tatsache, dass zwischen uns und anderen intelligenten Lebensformen unüberwindliche Distanzen liegen, schon als Anhaltspunkt für einen rücksichtsvollen höheren Plan deuten. Herzliche Grüße, Thomas
@maren_ha9 күн бұрын
@@schundleserLieber Thomas, herzlichen Dank für Deine Nachricht. Ja, leider hat die Menschheit eine beeindruckende Begabung, immer wieder über dieselben Steine zu stolpern 😢 Was die großen Entfernungen zu anderen intelligenten Lebensformen betrifft, ist das velleicht wirklich eine galaktische Vorsichtsmaßnahme, das Universum ist schließlich weise u. hat entschieden, dass ein bisschen Sicherheitsabstand das Beste für alle Beteiligten ist 🤷♀️ Liebe Grüße, Maren
@Gaby_S658110 күн бұрын
Lieber Thomas, im Gegensatz zu Mitch bin ich von den Mars-Chroniken angetan. Du hattest das Bild der Schneekugeln, ich hatte die Assoziation von Blitzlichtaufnahmen entlang einer Timeline, wo immer wieder kurz der Scheinwerfer auf eine bestimmte Entwicklung gerichtet wird. Es gab auch Szenen, die mich emotional berührten, das war die Geschichte um Spender. Für mich war das Buch tatsächlich eher eine Kritik am Menschen, der sich für die Krone der Schöpfung hält, rücksichtslos Völker (die Einheimischen) von ihrem sngestammten Platz verdrängt, alles zerstört und dann wieder verschwindet. Ich schrieb es schon bei Mitch, wie es mich gruselt, wenn ich Diskussionen höre, wir müssten bald andere Planeten suchen, weil die Erde bald unbewohnbar wäre. Sollte man nicht die eigene Welt zu retten versuchen, statt die nächste zu zerstören? Vor ein paar Tagen stand in der Zeitung, die du sicher auch liest, dass wir schon den Weltraum verschrotten, dass auch auf Mond und Mars schon Müll von uns rumgammelt. Vielleicht habe ich da zu kurz gegriffen in meiner Interpretation, aber so kam dieses Buch nunmal bei mir an, wieso ich es auch als zeitgemäße Lektüre empfinde. Zumal ja auch immer wieder beschrieben wird, wie auf der Erde die Kriege toben, sich eine Apokalypse abspielt. Stellenweise las ich aber auch fast slapstickartige Momente heraus, zum Beispiel die Szenen mit der Schönheitssalon-Betreiberin. Ich hatte da typisch „amerikanische“ Bilder der Vergangenheit vor Augen, Blondine in Bonbonfarben, Pantoletten, Lockenwickler. 🙈 Ich wünsche dir einen schönen Restsonntag.
@schundleser9 күн бұрын
Liebe Gaby, ja, wir schaffen das schon prima, als charakteristische menschliche Kulturleistung Müll als Visitenkarte im Universum zu hinterlassen. Vielleicht sollten wir der nächsten Deep-Space-Sonder auch einen gefüllten Plastiksack mit zerknüllten Red-Bull-Dosen, fettigen Burger-King-Restmülltüten, verbrauchten E-Zigaretten--Patronen, leeren Batterien und uncool gewordenen Handymodellen mitgeben. Dann wissen andere intelligente Lebensformen gleich, womit sie es zu tun gehabt hätten, wenn sie uns rechtzeitig begegnet wären. Herzliche Grüße, Thomas
@ankeb865710 күн бұрын
Hallo Thomas, danke erstmal und auf ein mindestens zufriedenstellendes Jahr... Fahrenheit und Something Wicked habe ich beide in Englisch gelesen als ich die Verfilmungen schon kannte, und beide Male war ich etwas enttäuscht, die Filme gefielen mir besser. Die Marsgeschichten haben mich nie interessiert, nicht mal als Filme - frag nicht warum, keine Ahnung. ... Ich hoffe ja, dass du in dieser SF-Reihe demnächst mal Phillip K. Dick besprichst.
@schundleser9 күн бұрын
Liebe Anke, David Pringle hat Dick gleich mehrfach auf seine Liste genommen, der wird also theoretisch - falls ich so lange durchhalte - hier noch vorkommen. Außerdem werde ich mich hier bei SF ja nicht nur an die Pringle-Liste halten. Was die Verfilmungen angeht: ja, Bradburys Stoffe, Ideen und Stimmungen sind so, dass Filmemacher angeregt werden, sofort eigene Wege zu gehen, noch entschiedener, als sie das sowieso schon täten. Das kann dann dazu führen, dass man von den Büchern enttäuscht ist, wenn man die Verfilmungen zuerst gesehen hat. Ging mir bei "Fahrenheit 451" zunächst auch so, das hat sich später gelegt. Trotzdem, im Fahrenheit"-Video werde ich dann wohl auch Truffauts Film vorstellen, der war in Europa zumindest sehr prägend. In den USA war "Fahrenheit 451" ja immer mal wieder Schullektüre und Truffauts Film eher unbekannt. Treppenwitz: in den USA fordern konservative Eltern/Politaktivisten immer wieder, "Fahrenheit 451" von den Lehrplänen zu streichen, aus den Schulbibliotheken zu entfernen und in öffentlichen Büchereien für Jugendliche unzugänglich wegzuschließen. 🤪 Herzliche Grüße, Thomas
@ankeb86578 күн бұрын
@@schundleser die spinnen, die Amis! 😁
@hydorgol10 күн бұрын
"Die Mars-Chroniken" ist ein echter Klassiker! Ich fand das bruchstückhafte Zusammenfügen der Fragmente hat dem Roman noch mehr Authentizität verliehen. Wie eine antike Vase an der man genau sieht was Original- und was Füllstücke sind. Vielen Dank für die tolle Besprechung!
@schundleser9 күн бұрын
Lieber Markus, herzlichen Dank und volle Zustimmung. Das vermeintlich Unvollständige ist hier Qualität, nicht Makel. Scherbenpuzzlerische Grüße, Thomas
@literaturundwhisky10 күн бұрын
Shalom, mein Schund lesender Freund! Das war eine wunderbare Reise in die Erinnerung! Es ist so lange her, dass ich mich kaum noch erinnere. Vielleicht sollte ich noch einmal zu meiner abgegriffenen Heyne-Taschenbuch-Ausgabe greifen... Als der TV-Mehrteiler damals lief, war ich enttäuscht, weil ich noch einen anderen, abenteuergeschwängerten, Begriff von Science Fiction hatte. Alles Gute dir! LG
@schundleser9 күн бұрын
Lieber Harald, den TV-Mehrteiler habe ich nie gesehen, man hört aber nix Gutes. Zum Nostalgietrip auf den Mars - und in andere Weltraumwinkel - kann ich nur raten, auch ich komme mir beim Lesen manchmal wieder wie Zwölf vor. Sprich, ich lege das Buch weg und denke reflexhaft : "Habe ich eigentlich noch Hausaufgaben? Wenn ja, bei wem schreibe ich morgen ab?" Herzliche Grüße, Thomas
@remstaler344410 күн бұрын
Gab's früher als Heyne Taschenbuch . Als es diese Heyne Science Fiction Reihe noch gab. Und später auch als Diogenes Taschenbuch. Hab ich nie gelesen. Nur Fahrenheit 451
@schundleser9 күн бұрын
Lieber Remstaler, die Heyne- und die Diogenes-Ausgabe unterscheiden sich leicht voneinander. Es gibt nämlich bei den englischsprachigen Ausgaben Abweichungen in der Geschichten Zusammenstellungen, darauf gehe ich im Video nicht ein. Bradburys erster Vorschlag kam bei Doubleday aus Längengründen nicht durch, der Autor musste einige Geschichten weglassen. Die UK-Ausgabe hat dann, wenn ich mich recht erinnere, eine Geschichte der US-Ausgabe weggelassen und zwei hinzugefügt. Und idiotischerweise den Buchtitel in "The SIlver Locusts" geändert. Als die Handlungszeit der "Mars Chroniken" näherrückte, die ja 1999 einsetzt, änderte man die Daten im Text. Nun startet alles 2030. Auch so eine Schnapsidee. Bei der Gelegenheit wurden auch für die US-Edition zwei Geschichten hinzugefügt und eine weggelassen, allerdings entspricht dieses Update nicht der alten britischen Ausgabe. Die Diogenes-Ausgabe folgt der US-Variante von 1997, Heynes Übersetzung der US-Erstausgabe. 1972 gab es auch eine deutsche Ausgabe beim Marion von Schröder-Verlag (die hatten einst eine feine Sammlung SF!), Reader's Digest tat den "Mars-Chroniken" die zweifelhafte Ehre an, sie in einen ihrer Sammelbände mit gekürzten Ausgaben zu quetschen, und in Bertelsmanns Buchclub tauchten sie auch auf, eine rare Ausnahme für SF. Und auch in der DDR (Verlag Neues Berlin) war das Buch erschienen. Jenseits der Mauer vermutlich heiß begehrt und schnell vergriffen, darüber wüsste ich jetzt gern Näheres. Werde mal den Zukunftsforscher, SF-Autor und EX-DDR-Bürger Karlheinz Steinmüller danach fragen, wenn er das nächste mal in Stuttgart ist. LG, Thomas
@remstaler34449 күн бұрын
@@schundleser Wahnsinn Ihr Wissen. Ja. Marion von Schröder Verlag. Die Stadtbücherei Schorndorf hatte früher haufenweise Science Fiction. Diese Heyne Taschenbücher und auch MvS. Da las ich mal den Roman der die Vorlage war für Ben und für Willard. Dieser Ratten Tierhorror. Bei uns in Schorndorf hatte ein Second Hander vor 2 oder 3 Jahren mal einen ganzen Karton Heyne Sci Fi und anderen Sci Fi. Goldmann, Knaur und so . Ich nahm nur Andromeda von Chrichton und Ich bin Legende von Matheson mit. Geleitet halt von den Science Fiction Filmen der 70er. Da ich den Charme solcher Filme ganz ohne CGI sehr mag. Ich hätte mehr mitnehmen sollen. Ich ärgere mich jetzt richtig. Da fällt mir noch was ein. Burgess "" Uhrwerk Orange "". Da hab ich ein Heyne Tb von gefühlt 1973 und ein Heyne Tb von gefühlt 2005 . Da muss ich auch mal ganz bewusst die Texte vergleichen. Viele Grüsse aus Schorndorf
@JohnDoe-bc3bk10 күн бұрын
Lieber Thomas, ein kleiner Hinweis zu 43:38, Spezialist: der von dir erwähnte Max vom Kanal KainundAbel ist nun auch offiziell in die extreme politische Szene abgedriftet und hat sich als ernstzunehmender Booktuber verabschiedet.
@schundleser10 күн бұрын
Hoppla, hoppla, langsam mit den schnellen Pferden! Booktuben und politische Überzeugungen mixen sich ja ganz unterschiedlich. Man kann zum Beispiel aus Büchern politische Haltungen der AutorInnen - vielleicht auch nur der Texte - herausarbeiten und denen zustimmen oder sich an ihnen abarbeiten. Spannende Sache, völlig im Rahmen ergiebigen Lesens und auch Kritisierens. Man kann Bücher umgekehrt anhand mitgebrachter eigener Konzepte, Ideen und Werte prüfen und einschätzen. Das kann zu interessanten Erkenntnissen über ein Buch auch dann führen, wenn die politische Einschätzung an sich vielleicht gar nicht so rund, überzeugend oder stimmig ist. Aber wer kann in so zerfahrenen und zerklüfteten Zeiten sowieso noch völlig runde Weltbilder haben, ohne sich völlig von der Realität abgekoppelt zu haben? Unergiebig im von Dir aufgeworfenen Sinne - also: nicht mehr ernst zu nehmen als Auseinandersetzung mit Literatur - wird das doch erst, wenn jemand Texte gar nicht mehr erfassen will, sondern nur noch ins Prokrustesbett einer eigenen starren Ideologie zwängt, egal, wie viel und wie Zentrales er ihnen wegsäbeln oder was für Groteskerien er ihnen anflicken muss, um sie passend zu machen. Beziehungsweise, wenn jemand stur Zensuren verteilt für Texte rein entlang deren Übereinstimmung mit seinem eigenen Weltbild, ohne auf Argumentation und Fragen der Texte noch einzugehen. Letzteres tut Max in diesem Video, um das es Dir wohl geht - kzbin.info/www/bejne/eam3o5h_qMhseJI -, doch ganz gewiss nicht. Eher ersteres: er arbeitet für mich erst mal überzeugend (ich habe das Buch nicht gelesen, nur Rezensionen darüber) eine Perspektive des Romans auf die Welt heraus. Der stimmt er dann in weiten Teilen zu. In einigem kann ich da mitgehen, in anderem nicht. Die Gefahr der Wokeness, die Realität der Wokeness, die Rolle der Wokeness in der gesellschaftlichen Debatte schätze ich z.B. ganz anders ein als er. Das Projekt Silberlocke möchte ich lieber in Talkshows als an der Macht sehen, und das auch nur dann, wenn ich die Umschalttaste schon unter dem Finger habe. in der Frage, ob der unregulierte Kapitalismus per se, per innerer Dynamik der Feind sozialer Gerechtigkeit ist, bin ich dagegen ganz einig mit ihm. Das kann man nämlich auch als pessimistischer Erzkonservativer sein, der im Sozialismus kein Heil sieht. Insofern - vielleicht überdenkst Du Deinen ersten Widerwillen gegen sein Video noch mal. Weniger Dialog statt mehr wird uns gewiss nicht aus unseren vielen Krisen führen. Teiloptimistische Grüße, Thomas
@aausb895111 күн бұрын
Das ist ein edler und unzeitgemäßer Ansatz: Einen Autoren, eine Autorin mit Höhen und Tiefen kennenlernen! Nix da wisch & weg! 😘
@schundleser10 күн бұрын
Merci, aber das fällt mir natürlich auch viel leichter als den digital natives von heute: Ich bin ja noch völlig analog aufgewachsen. Zu meiner Zeit waren sogar die Räder noch eckig, da wollte man gar nicht weit wegfahren, blieb lieber zuhause und vertiefte sich in Bücher. 😃 Herzliche Grüße, Thomas
@booksandpoets11 күн бұрын
Thomas, du Lieber, jetzt bin ich gerade über dieses super spannende Video gestolpert und dann hast du auch noch so wunderbare, wohlwollende, ehrliche und positive Worte für meinen Kanal und meinen chaotisch-seriösen Umgang mit meinen Buchlektüren! ☺Ganz lieben Dank dafür, das freut mich sehr und ja, ich werde auf Kurs bleiben (und nur ab und an zum Ausprobieren abweichen 😉) Danke auch für die Einblicke in die Arbeit der anderen Booktuber:innen. Einige kannte ich, andere nicht. Es ist jedenfalls toll, einmal deinen persönlichen Blick darauf zu sehen/hören. Ich wünsche dir ein lesereiches und entspanntes Wochenende!
@schundleser10 күн бұрын
Liebe Natascha, ganz herzlichen Dank. Mögen Dir Deine Leseprojekte 2025 gelegentlich mal gelingen, vor allem aber immer wieder überraschend entgleisen, Eigenwillen entwickeln, ins Unerwartete führen. Wir sensationslüsterner Zuschauermob brauchen schließlich spannende Unterhaltung! KZbin ist der Circus Maximus der Post-Toga-Ära! Neurömische Grüße, Thomas
@benbolt884913 күн бұрын
Zuviele bücher gibts nicht denn bei uns bibliophilen bücherwürmern sind sie immer gut aufgehoben. Und bücher retten ist noch besser gerade werke die alt sind aber vielleicht in den 40er oder 50ern gedruckt wurden brauchen liebe volle hände 😊 ✋️
@schundleser13 күн бұрын
Lieber Ben, mir war es irgendwann zu viel Papier, ich lebte zwischen Regalen wie ein Borkenkäfer zwischen Baum und Rinde. Aber jede(r) hat da eine andere Schmerzgrenze, und mich haben E-Books gerettet. Herzliche Grüße, Thomas
@estherackermann581814 күн бұрын
Teresa ist toll, wie sie Sancho Paroli bietet.
@schundleser13 күн бұрын
Absolut, liebe Esther. ich hätte sie gerne auch mal im Wortgefecht mit Don Quijote. Kann mich nicht mehr erinnern, ob so was noch bevorsteht. Bin gespannt. Herzliche Grüße, Thomas
@bin-dann-mal-draussen14 күн бұрын
Das Gendern klingt für mich völlig abstoßend. Besonders wenn ein älterer Mann es verwendet, löst es bei mir Unbehagen aus. Ich frage mich: Warum tut er das?
@Blaufrau14 күн бұрын
Lieber Thomas, ein schönes Video hast du gedreht, das ich mit großer Freude angesehen habe. Besonders beeindruckt haben mich deine interessanten und ausführlichen Beschreibungen anderer KZbinr und KZbinrinnen, die sich mit ihren vielseitigen Themen und Ansätzen der Literatur widmen. Viele der vorgestellten Kanäle sind mir bekannt, und ich besuche sie regelmäßig und gerne. Dein Blick auf ihre Arbeit hat mir neue Perspektiven eröffnet und meine Wertschätzung für die Vielfalt der literarischen Diskussionen auf KZbin noch vertieft. Vielen Dank für die inspirierende Präsentation - ich freue mich auf weitere Einblicke und Empfehlungen von dir! Herzliche Grüße Erika
@schundleser13 күн бұрын
Herzlichen Dank, liebe Erika, das freut mich sehr. Wenn ich nur auch so einen schön dichten und regelmäßigen Produktionstakt hinbekäme wie viele andere Kanäle. 😃 Desorganisierte Grüße, Thomas
@anettebecker165915 күн бұрын
Hallo Thomas, Steve D. verschwindet zu jedem Jahreswechsel, von daher Entwarnung. Allerdings ist er, wie du schon sagtest, seit der Wiederwahl Trumps definitiv zurückhaltender. Ich hoffe, er kehrt trotzdem wie jedes Jahr in den nächsten Tagen zurück.
@schundleser14 күн бұрын
Liebe Anette, ja, mir kam es nur so vor, als hätte er sich in den früheren Jahren an diesen Vorsatz nie gehalten. Aber vielleicht habe ich da einfach alte Videos und Stevestreams nachgesessen. Herzlcihe Grüße, Thomas
@anettebecker165910 күн бұрын
@@schundleser Doch, er war schon immer einige Tage weg, aber jetzt mache ich mir doch auch Sorgen, so lange war er definitiv noch nie verschwunden...
@Rene-ks4sr15 күн бұрын
Ich störe mich an meiner Wortwahl " auszulesen oder auslesen ", das klingt wie eine Flasche die man ausgetrunken hat. Wenn schon dieser Vergleich, dann ist Don Quijote eine Flasche die nie leer wird aus der man immer wieder trinken kann.
@schundleser14 күн бұрын
Amen! LG, Thomas
@Rene-ks4sr15 күн бұрын
Hallo Thomas Deine interessanten Gedanken und Erläuterungen zum Text beweisen mir immer wieder das es ein Fehler war vorauszueilen und den zweiten Band allein auszulesen. Aber für meine Geduld war die Pause zu lang und Don Quijote hatte mich gepackt und nicht wieder losgelassen.
@schundleser14 күн бұрын
Lieber Rene, Deine Ungeduld ist allerdings völlig nachvollziehbar und ja auch ein schönes Kompliment an Cervantes und seine Figuren. Herzliche Grüße, Thomas
@japanconnect550415 күн бұрын
Lieber Thomas, Es war wieder sehr schön Dir zu Lauschen (beim Lachs-Anbraten und Suppe kochen). Haralds Kanal schätze ich auch sehr gern. Er ist sehr strukturiert, der Inhalt informativ und manchmal mit einer Prise Sarkasmus versehen. Sehr sehr bekömmlich (um das Metapher-Genre beizubehalten). 😅 Im Herbst/Winter greife ich gern zu Cozy Fantasy. Das habe ich für mich entdeckt. Es wird aber dieses Jahr studiumbedingt noch viele Klassiker, einige Dramen (für Dich leider viel Lessing da Prüfungsthema) und auch Lyrik kommen. Ich freue mich sehr auf diesen wilden Mix und bin gespannt, welche Texte ich für mich entdecken werde. Buchdeckel klingt süß. Da schaue ich nacher gleich mal rein. Alles Liebe (Du hast es geahnt - aus der osakaischen Küche), Fabienne 🌸
@schundleser14 күн бұрын
Liebe Fabienne, nun ist mein verwegenster Nutzungstraum für meine Videos wahrgeworden: Dunstabzugshaube in einer asiatischen Küche über Schmorlachs und Shaolinsuppe! Danke! Was kann jetzt noch kommen? Für Lessing jedenfalls viel Spaß, leg Dir Schokoriegel, Koffeindrinks und ein nackenschonendes Kissen bereit. Herzliche Grüße, Thomas
@benbolt884915 күн бұрын
Ich freu mich schon wenn bei mir don quichotte abgehandelt wird und ich mir alle deine videos im marathon rauf und runter schauen werde 😊
@schundleser14 күн бұрын
Lieber Ben, dafür wirst Du keine Zeit haben, Du wirst weiterlesen wollen. 😃 Herzliche Grüße, Thomas
@jakob117neu15 күн бұрын
Kapitel 5 hat mich sehr erstaunt, wobei ja gemäß dem vorangesetzten Satz genau Das, das Ziel dieses Kapitels zu sein scheint. Sancho in anderer Rolle (als DQ) und seine Frau als bodenständige und doch Kluge der Realität zugewandt. Trotzdem merkt man, dass Sie Ihm nicht unterlegen ist im Streitgespräch, wie ich finde da Sie sich immer wieder sicher auf Ihre Argumente stützt und nicht wie Sancho traumwandlerisch abhebt. Im nächsten Kapitel sehe ich nach übertreibender Aufzählung der Ritterglanztaten Cervantes in Form von Don Quijote sprechend wieder zu Hochform auflaufen (Klassengesellschaft). Und zeitgleich zieht er zum Ende des Kapitels uns wieder zurück in diese spannende und zugleich kurzweilige Geschichte. Soweit meine Eindrücke. LG Jakob
@schundleser14 күн бұрын
Lieber Jakob, ja, Cervantes ist da groß in Form. Er wächst tatsächlich über sich hinaus, über das bewusst Gemeinte. Da ist zum Beispiel auch die Schote mit dem Namen von Frau Panza. Sie könne ja auch mit gutem Recht, sagt sie, Teresa Cascajo heißen, ihr Geburtsname - ein Verweis darauf, dass sie mehr ist als eine Funktion des Lebens ihres Ehemannes. Und dann schreibt Cervantes gleich zu Beginn des nächsten Kapitels von "Sancho Panza und seiner Frau Teresa Cascajo". Das ist zunächst mal ein selbstironischer Verweis auf sein mehrfaches Durcheinanderschmeißen der Namen gerade dieser Person im ersten Band: er weiß, dass diese kleinen Schlampigkeiten aufgefallen sind. Aber es wirkt nun eben auch wieder so, als trieze der Autor seine Figur mit etwas, das er gerade erst von ihr erfahren hat, als stichele er, um diesen Emanzipationskampf gegen Sancho noch ein wenig anzustacheln - wieder so ein ganz modernes Ding, die Figuren als vom Autor unabhängige, von ihm aber manipulierbare Existenzen zu behandeln. Das muss ihm nicht vor Augen gestanden haben (obwohl: wer weiß?), aber es ist jetzt drin im Text. Gerade heute habe ich in einem Kommentar auf einem anderen Kanal gelesen: "Von Don Quijote halte ich gar nichts, ich lasse ihn gegen Windmühlen kämpfen ohne mich😂Professoren sind begeistert." Frag mich mal nach dem Geräusch, als ich vom Stuhl gefallen bin. 😃 Herzliche Grüße, Thomas
@jakob117neu14 күн бұрын
@@schundleser Das war sicher ein Wahnsinns Geräusch, ich frage mich nur wer mehr gelacht hat, Du oder der Stuhl. 🤣😅
@maren_ha15 күн бұрын
Lieber Thomas, danke für's Mitnehmen in die nächsten beiden Kapitel! Zu Deiner Frage, was beim Lesen aufgefallen ist: Mir fiel auf, dass Teresa wohl den bodenständigen Charakter und die "Vernunft" repräsentiert, im Gegensatz zu Sanchos innerem Zerissensein, seiner Abenteuerlust, seiner Loyalität zu Don Q., seiner Hoffnung auf sozialen Aufstieg. Außerdem steht er zwischen Teresas realistischen Welt und der idealistischen, fantastischen Welt von Don Quijote, der widerum als Symbol gesehen werden könnte für diejenigen Menschen, die sich für eine größere Sache einsetzten, sogar, wenn andere dies vielleicht als irrational oder hoffnungslos ansehen. Soll man an Idealen festhalten, auch wenn sie unrealistisch sind oder soll man sich der (harten) Realität beugen? Du, lieber Thomas, hast uns ja inzwischen die Augen dafür geöffnet (ich hatte beim früheren Lesen des Buches nicht bemerkt, dass Don Quijote weniger ein Wahnsinniger als ein visionärer Träumer ist. Parodiert Cervantes die Illusionen und leeren Versprechungen sozialer Aufstiege? Im Gespräch zwischen Teresa und Sancho wohl schon, habe mich überhaupt köstlich amüsiert. Samson Carrasco, der Ritter, der dann auftaucht, könnte für die aufgeklärte Gesellschaft stehen, denn er versucht ja, Don Q. durch einen Trick zur Rückkehr in sein Dorf zu bewegen. Aber dieser "vernünftige" Plan scheitert, womit Cervantes uns zeigt, wie machtvoll die Fantasie (in diesem Fall von Quijote) ist. Bin in meiner Begeisterung schon zwei Kapitel vorausgeritten und freue mich schon riesig auf Dein nächstes Video. Als Späteinsteigerin im Teil 1 möchte ich alle Zuschauerinnen und Zuschauer ermutigen, den verspäteten Einstieg zu versuchen. Liebe Grüße Maren
@schundleser14 күн бұрын
Liebe Maren, Cervantes ist sehr präsent für uns und entzieht sich doch fortwährend? Parodiert er hier die leeren Versprechungen sozialen Aufstiegs, fragst Du. Kann gut sein, der Text gibt es her. Aber zugleich hat er sein Leben lang selbst um diesen Aufstieg gekämpft und sich durch Rückschläge nie abbringen lassen von seiner Anstrengung. as Oben mochte ein luftiges, unklares Versprechen sein, das Unten war ihm eine beklemmende Unerträglichkeit. Herzliche Grüße, Thomas
@maren_ha14 күн бұрын
@@schundleserLieber Thomas, Du hast völlig recht: Die Vorstellung einer besseren gesellschaftlichen Position bleibt für Cervantes und seine Figuren, wie etwa Sancho, oft nebulös und unerreichbar. Gleichzeitig ist die "Unten-Perspektive", die Beklemmung und Härte des Alltags, in seinem Werk sehr spürbar und real. Was mich besonders beschäftigt, ist der Gedanke, dass das Streben selbst den Figuren (vielleicht auch Cervantes persönlich) eine Art von Sinn und Antrieb gibt?! Dank Deiner Empfehlung hatte ich mir übrigens das Hörbuch "Cervantes" von Bruno Frank angehört und dadurch noch einiges Ergänzendes über den Autoren erfahren. Der unermüdlicher Kampf von Cervantes zeigt uns ja, dass nicht nur das Ziel zählt, sondern der Weg dahin, der mit all seinen Rückschlägen und Hoffnung, Antrieb und Bedeutung schafft. Cervantes hat es jedenfalls geschafft, das Unklare und das Beklemmende auszuhalten und mit "Don Quijote" ein zeitloses Meisterwerk erschaffen. Vielleicht kann er uns heute noch in schwierigen Momenten ein Vorbild sein. Ich vermute außerdem, dass Cervantes das Leiden und die Sehnsucht nach einem besseren Leben bei seinen Figuren so eindringlich darstellen konnte, weil er diese Gefühle selbst sehr gut kannte, findest Du nicht auch? Herzlichst Maren
@Gaby_S658115 күн бұрын
Hallo Thomas, ich bin wieder da. Der olle Ritter hat mir tatsächlich gefehlt 😉😊. Alte Regel - immer 2 Kapitelchen? Liebe Grüße, - Gaby
@schundleser14 күн бұрын
Liebe Gaby, was für eine schöne Überraschung. Ja, wer einmal mit in der Staubwolke von Quijote und Sancho geritten ist, dem wird bei jedem fernen Hufschlag das saubere Zimmer eng: man will dann wieder hinaus zu den beiden Wunderkerlchen, wo immer sie sich gerade herumtreiben mögen. Herzliche Grüße, Thomas
@polyglotreading18 күн бұрын
Lieber Thomas, ich glaube, bezüglich Steve D können wir beruhigt sein. In seimem "19K and thanks"-Video hatte er angekündigt, sich bis über den Jahreswechsel zurückzuziehen. Macht er glaube ich jedes Jahr so. LG, - David
@schundleser17 күн бұрын
Lieber David, das beruhigt mich tatsächlich. Früher hatte Steve zwar auch schon mal Pausen angekündigt, die dann aber durch Livestreams etc. doch immer wieder durchbrochen. Genial auch, wie er seine Gäste immer nutzt, um zu entfernter gelegenen Antiquariaten kutschiert zu werden. Bücherkauf scheint für ihn so eine Art Hautatmung zu sein, absolut notwendig für das Funktionieren des Gesamtsystems. Dagegen sind wir mit unseren gelegentlichen Buchanschaffungen die reinsten Frugalisten. Herzliche Grüße, Thomas
@literaturundwhisky18 күн бұрын
Shalom, mein Schund lesender Freund! Hut ab - du hast wahnsinnig schnell auf Fabiennes Anfrage hin geantwortet und wie immer sehr reflektierte und persönliche Antworten gefunden (alles andere hätten wir bei dir auch nicht erwartet). Vielen Dank für die zu freundlichen Worte, die du für mich fandest! Vom Literaturgeschmack her bin ich wahrscheinlich doch ebenfalls die "arme Sau", von der du sprachst; manchmal erscheint es mir, als hätte ich so etwas wie einen eigenen Geschmack gar nicht oder doch zu wenig ausgebildet. Zum Zwillingscharakter: Bei allen Zwillingen lässt sich doch ein Unterschied finden, unserer: Ich habe es trotz allen redlichen Bemühens nie geschafft, HARRY POTTER zu mögen, auch wenn ich das Erfolgsrezept durchaus verstehe und den unglaublichen Erfolg nachvollziehen kann. So, da hast du das gesuchte Werk, an dem sich unsere Geister scheiden. Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr und Gesundheit, Gesundheit, Gesundheit! P.S.: Wenn du wüsstest, wie abgeranzt dieser Sessel ist...
@schundleser17 күн бұрын
Hurra, lieber Harald! Ein Unterschied ist gefunden! 😃 Individualistische Grüße, Thomas