Hallo @joachimmilz6921, Ernst Götsch schaute sich viel bei den indigenen Völkern Lateinamerikas ab, die noch heute in vielfältigen, artenreichen Systemen anbauen. Naturefund lernte den Ansatz von Götsch 2011 kennen und setzte diesen erstmals in seinen Projekten in Honduras, Madagaskar und Bolivien ein (2011-2014). Die große Komplexität von Götschs Ansatz war jedoch für unsere Partner - vor allem Kleinbauern - nur schwer umsetzbar, sodass Naturefund 2014 in Zusammenarbeit mit Kleinbauern und Wissenschaftlern aus dem damals sukkzessionalen, heute syntropischen genannten Ansatz von Götsch und dem Wissen der indigenen Kulturen Lateinamerikas eine vereinfachte Methode entwickelte, den Dynamischen Agroforst. Der Dynamische Agroforst hat drei zentrale Prinzipien: Vielfalt, Dichte und Schnitt. Diese Prinzipien imitieren die natürlichen Ökosystemprozesse nach und bieten den Rahmen für einen naturnahen und zugleich hochproduktiven Anbau.

@@NaturefundDe Man könnte ja schon noch erwähnen, dass Naturefund letztendlich durch ECOTOP auf diese Anbaumethode gekommen ist. Die Probleme der Umsetzbarkeit lagen aber weniger an der Komplexität des Ansatzes als an den schwachen Projektpartnern von Naturefund.

Hallo @joachimmilz6921, vielen Dank für Deinen Kommentar. Der Dynamische Agroforst ist ein eigener Ansatz und Begriff, den Naturefund 2014 im Rahmen eines BMZ-Projektantrages für Bolivien entwickelte. Die Anbaumethode selbst haben wir, wie oben beschrieben bei Ernst Götsch und den indigenen Völkern Lateinamerikas kennengelernt. Mit unseren Projektpartnern sowohl in Bolivien als auch in Madagaskar wird die Methode ständig weiterentwickelt. Über die sehr erfolgreiche Umsetzung kann man sich gern hier informieren: www.naturefund.de/projekte/urwald_in_bolivien/projektnews

@@NaturefundDe Nun dann möchte ich Naturefund dafür beglückwünschen und wir belassen es gerne dabei. Grüße von ECOTOP

Hallo @haveaboringday6668, die Abstände richten sich nach den Arbeitsbreiten und der Intention des jeweiligen Landwirtes. Der Abstand in unseren verschiedenen Projekten variiert aktuell zwischen 8 m (Obstanbau) bis 45 m (Ackerbau mit DAF, Ackerschlag 17 ha mit aktuell 6 Agroforststreifen).

@@NaturefundDe _"richten sich nach ... der Intention des jeweiligen Landwirtes."_ Die Intention wird wohl Gewinnmaximierung sein!

Hallo @mr.allnut650, eine Untersuchung in Bolivien ergab im ersten Jahr einen Produktivitätsanstieg von durchschnittlich 142 % und im zweiten Jahr von 210 %. Untersucht wurden 44 Flächen mit der Frage: Was haben sie vor Installation von DAF an der Fläche verdient, was im ersten und was im zweiten Jahr. Ähnlich positive Ergebnisse gibt es in Madagaskar. In Deutschland gibt es aktuell nur Untersuchungen zur Artenvielfalt, zwei Forschungsarbeiten wurden dazu abgeschlossen, eine läuft aktuell. Alle bestätigen eine deutliche Zunahme an Insekten (Käfer, Spinnen und aktuell Wildbienen).

@@NaturefundDe Naja, zu dieser Untersuchung möchte ich mal die Rohdaten sehen. Und ob die Ergebnisse auf mitteleuropäische Verhältnisse übertragbar sind wäre zu diskutieren.

@@NaturefundDe Die Zunahme der Abundanzen von Arthropoden nach Umstellung von Monokultur auf Mischkultur war zu erwarten.

Hallo @mr.allnut650 19.072024, vielen Dank für Deine Nachfrage. Konkret wurden zwei Bachelorarbeiten zum Dynamischen Agroforst und Biodiversität bei Dr. Florian Menzel von der JGU Mainz geschrieben. Eine aktuelle Doktorarbeit an der TH Bingen zum Thema Wildbienen im Dynamischen Agroforst ist ebenfalls in Arbeit.

Hallo @harryhole5786, vielen Dank für deinen Kommentar und dein Interesse an unserem Projekt und Verein. Wie es scheint, gibt es bei einigen Daten zu unserem Projekt Missverständnisse, sodass wir hier gerne Klarheit schaffen. Wie auf unserer Website kommuniziert, sind wir derzeit an acht verschiedenen Standorten auf Madagaskar aktiv, an denen wir mit langjährigen, lokalen Partnern zusammen arbeiten. Für unseren Projektstandort in Ankafobe, welcher derzeit als aktives Projekt bei uns auf der Website gelistet ist www.naturefund.de/projekte/hochlandregenwald_in_madagaskar_aufforsten, wurde derzeit der Betrag für knapp 8.800 Baumspenden gesammelt. Die Bäume wurden und werden dabei mitnichten von freiwilligen Helfern vor Ort gepflanzt. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen Missouri Botanical Garden und Tsimoka sorgen professionelle und eigens ausgebildete Trainer und Techniker für die Pflanzung der Bäume. Wichtig zu verstehen ist bei den Aufforstungsprojekten von Naturefund zudem immer, dass wir mit Spenden nicht die reine Pflanzung von Bäumen finanzieren, sondern unser Beitrag darüber hinaus geht. In langfristigen, nachhaltigen Ansätzen will Naturefund die lokale Bevölkerung dabei unterstützen, immer noch weit verbreitete, traditionelle landwirtschaftliche Praktiken aufzugeben, hin zu einer naturschonenderen Anbaumethode - dem dynamischen Agroforst. Dabei werden neben einheimischen Baumarten auch Nutzpflanzen und sogenannte cash-crop Kulturen zum Verkauf dicht an dicht auf ein und derselben Parzelle angebaut. Wir stellen den Teilnehmenden unseres Projektes dank der Spendengelder dabei nicht nur das Pflanzgut zur Verfügung, sondern bilden auch Trainer aus, die die Bauernfamilien langfristig bei der Umstellung auf die neue Anbaumethode begleiten, Workshops und Seminare durchführen und ganz aktiv Tag für Tag auf den Parzellen der Kleinbauern präsent sind und unterstützen. Eine Spende für unser Projekt finanziert daher nicht nur eine reine Baumpflanzung, sondern ermöglicht daneben eben auch die Pflanzung vieler weiterer Kulturen und die Weiterbildung der Familien in einer nachhaltigen Anbau- und Aufforstungsmethode. Neben dem Schutz noch bestehender Waldflächen, welche vorwiegend in und um Schutzgebiete liegen, sowie dem Wiederaufbau von Waldparzellen rund um diese Waldflächen ist damit auch die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bauern ein wichtiges Ziel unseres Projektes. Denn Naturschutz kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Lebensbedingungen der Bevölkerung diesen auch zulassen. Gerne kannst du dich genauer informieren zu unseren Projekten unter www.naturefund.de/projekte/ sowie dir unter www.naturefund.de/ueber_uns/transparenz ein genaueres Bild über die Aufschlüsselung der Ausgaben der Spendengelder machen.

_"ökonomisch für die breite LAndwirtschaft bislang nicht wirklich darstellbar, ..."_ Danke für die realistische Einschätzung.

Hallo! Vielen Dank für dein Kommentar! Nein, selbst verständlich nicht. Wir achten bei unseren Drehs ebenfalls auf Maßnahmen, die die Natur schützen. Bei diesem Dreh ist verständlicherweise somit davon auszugehen, dass wir einen schon kaputten Baum verwendet haben, der entsprechend gefällt werden musste. Seit Jahren forsten wir zudem weiterhin sowohl national als auch international mit Dynamischen Agroforst auf, der zu den ganzheitlichen Maßnahmen gezählt wird. Mehr zu unserer Umsetzung hier vor Ort findest du hier: www.naturefund.de/landwirtschaft_20/vision/pilotprojekte Liebe Grüße Dein Naturefund Team

​@@NaturefundDe Und der Pilz? :(

Hallo. Unser Projekt in Bolivien entwickelt sich wunderbar. Wir haben inzwischen viel erreicht. Wir sammeln alle News immer auf unseren Projektseiten unserer Website. Mit knapp 44.000 gepflanzten Bäumen konnten wir unser damaliges Projektziel von 10.000 gepflanzten Bäumen mittlerweile weit übertreffen. Das verdanken wir auch den 2.200 Spendern und Spenderinnen, die unser Projekt unterstützt haben! Unser derzeitiges Ziel: 60.000 Bäume pflanzen. Hier geht es direkt zur Projektseite: www.naturefund.de/projekte/urwald_in_bolivien/uebersicht

@@NaturefundDe ok, find ich gut. aber was nutzt es, wenn brasilien jetzt den halben regenwald roden will?

Globale Waldzerstörung und seine Auswirkungen auf Klima, Mensch und Natur sind ein großes Problem unserer Zeit! Die Bedeutung eines nachhaltigen Bestandes muss sowohl national als auch international immer wieder in den Mittelpunkt gebracht werden. Nachhaltige Maßnahmen müssen wiederum international beschlossen und national durchgesetzt werden. Schutzgebiete sind beispielsweise eines der wichtigsten Werkzeuge, um die letzten intakten Naturwälder zu erhalten - auch in Brasilien.

@@NaturefundDe das ist richtig. aber das größte problem ist die überbevölkerung.

In Frankreich gibt es gute Erfahrungen damit. Die Zukunft ist heiß und trocken. Da ist Wasserbindevermögen und evtl auch Beschattung wahrscheinlich wichtiger. Der Ertrag ist etwa gleich, da pro m2 besser. Und zusätzlich kann man Erträge von den Bäumen nutzen.

@@gutemine4256 Danke für deine Antwort. Nach meiner Erfahrung als Landwirt ist es unter Bäumen besonders trocken, da der Baum Wasser braucht und bei Regen wie ein Schirm wirkt. Das heisst nicht das Agroforst nicht funktioniert, nur die Nachteile und Grenzen dieser Anbaumettote werden im Film zu wenig berücksichtigt. Falls du aus der Schweiz kommst, Am 13. Juni bei der Trinkwasser- und Pestizidfrei -initiative bitte Nein Stimmen, Da Flächenbedarf beim Lebensmittelproduktion ohne Pestizide um ein Drittel höher wehre und somit Importe aus Ländern mit geringerem Umweltschutz zunehmen. Die Schweiz beweist schon heute das Intensive Landwirtschaft und gute Trinkwasserqualität zusammen geht. Die Qualität des Trinkwassers wird auch zünftig zunehmen da heute und in den Letzen Jahren, seitens der Landwirtschaft, viel dafür gemacht wird.

@@danimuller3071 Kommt eben darauf an welche Bäume man verwendet. Ein Flachwurzler der sich alles Wasser "klaut" ist natürlich suboptimal. Ein Tiefwurzler dagegen steht maximal etwas im Weg. Sein Wasser bezieht er aus einer Tiefe die landwirtschaftliche "Produkte" gar nicht nutzen. Zudem sind seine Wurzeln nicht im Weg und werden auch nicht durch den Ackerbau beschädigt. In Südfrankreich ist Schattenwurf gefragt und überhaupt kein Problem. Am "Nordpol" würde ich sagen "Beschattet muss es nicht auch noch sein". Ist aber die Hauptwindrichtung von Westen, dann sollte einer Baumreihe mit Nord/Westausrichtung auch in DE nicht viel entgegenstehen. Viele Argraökonomen nehem auf den Boden gar keine Rücksicht. Die Nährstoffe die bestimmte Pflanzen brauchen bringen sie einfach zusätzlich aus. Wenn dann aber mal der Regen ausbleibt ist das Gejammere nach Staatsknete laut. Zwar wird der Anbau diverser Produkte gefördert aber die Böden sind eigentlich ungeeignet. Dann lässt sich ein Landwirt einreden man könne das durch Technik kompensieren obwohl er wissen sollte, dass das eine Gratwanderung werden kann. Energiemais auf reinen Sandböden ist somit nicht unproblematisch und ein durchschnittlicher Jahresniederschlag nützt nichts wenn 90% davon im April fallen. Letzlich ein ähnliches Problem wie die Gülle der 500 Kühe die man bei 15 ha eigenem Land hält. So auch Bäume auf dem Feld. Es müssen die Passenden sein und man kann sie in wirtschaftlichen Abständen pflanzen. Hätte ich einen 12m Drescher, dann würde ich nicht 11 m Abstand nehmen. 12 km dagegen wären zwar wirtschaftlich aber sinnlos.

@@geertrebreps191 Gute Argumente. Der Agroforst sollte zum Betrieb passen . Faktoren wie Boden, Klima aber auch die Wirtschaftlichkeit sollten berücksichtigt werden.

Danke Dir, Olaf Grauer! Ja, wir verbreiten es, wo wir nur können

Hallo Arbol Conrazón, Danke! Das Ökosystem ist fein abgestimmt, Fledermäuse sind in Lateinamerika ein wichtiger Samenverbreiter, fallen sie aus, kann diese Lücke nur zum Teil von Vögel ausgeglichen werden. Interessanter Weise verbreiten Fledermäuse vor allem Samen der Sekundär II und III Arten und damit oft die Kinderstube, also der schützende Baum-/Buschmantel, den Primarbäume für die ersten Jahre brauchen. Da auf abgeholzten Flächen Nistmöglichkeiten für Fledermäuse fehlen, kommt die Sukzession meist nur sehr langsam voran ... daher sind künstliche Nistmöglichkeiten eine gute Alternative.