Das ist nur flach zu beantworten, wenn wir deinen Hund nicht kennen. Grundsätzlich kannst du deinen Hund anschauen, wann immer du möchtest. Bedenken muss man, dass Blicke in bestimmten Momenten auch Zeigegesten sein können, d.h. wenn ich vor einer Hundebegegnung ständig meinen Hund, dann den entgegenkommenden Hund, wieder meinen, wieder den entgegenkommenden Hund usw. anschaue, könnte mein Hund denken, ich orientiere mich an ihm und gebe ihm ein Zeichen, dass er sich um den anderen kümmern soll. Stur geradeaus zu schauen kann aber genauso unpassend sein, weil ich dann ggf. nicht sehe, wenn mein Hund seine Körpersprache so verändert, dass ich darauf reagieren muss, z.B. mit einer Begrenzung oder auch einer Bestätigung, um Kontakt zu fördern. Wenn ich den Hund aber korrigiere, dann schaue ich ihn definitiv an, denn ein Blick unter Hunden heißt immer auch "ich meine dich" und wenn ich meinem Hund eine Grenze mitteilen will, dann muss er sich auch angesprochen fühlen. Was du schreibst, nämlich dass es heißt, bei Fehlverhalten sollte man dem Hund keine Blicke schenken, kommt von der Meinung, man solle Fehlverhalten des Hundes ignorieren. Dieser Meinung sind wir nicht, weil Hunde untereinander Fehlverhalten nicht ignorieren. Wenn der Hund ein sog. Fehlverhalten zeigt, dann hat er in der Regel ein Problem, weil er im Menschen niemanden sieht, der Orientierung bietet, Entscheidungen trifft und für Sicherheit sorgt. Wenn ich sein Verhalten ignoriere, lasse ich ihn mit seinem Problem im Regen stehen. Erwachsene Hunde, die anderen Orientierung und Führung bieten, würden "Fehlverhalten" nicht ignorieren. Wie der Mensch das nun in sein Verhalten und seinen Umgang übertragen kann, muss man im Einzelfall sehen. Aber Hunde erwarten auch vom Menschen, dass wir Orientierung bieten und dafür muss man aktiv sorgen, das funktioniert nicht über Ignorieren, weil das auch bedeutet, dass ich Verhalten isoliert betrachte. Ein Hund, der z.B. an der Leine zieht, der zieht nicht nur an der Leine, der ist zu aufgeregt, im Kopf nicht bei seinem Menschen, und, und und...daran muss man arbeiten, dann gibt es die Leinenführigkeit geschenkt, ohne, dass ich irgendetwas ignoriere.

Wenn du die Frage ernst meinst, halte besser keinen Hund.

Ich gebe dir recht, dass man sich bei egal welcher Hundegröße diese Korrektur schenken kann, wenn die Hunde sehr aufgeregt sind, sehr im Außen orientiert und überhaupt nicht kooperationsbereit sind, weil sie nicht wollen oder nicht können. Was wir zeigen, ist eine mögliche Variante, einen Hund körpersprachlich in der Bewegung einzuschränken und die Erklärung, dass eine über Grenzen erarbeitete Leinenführigkeit automatisch Orientierung schafft, die wiederum der Schlüssel zu vielen Problemen sein kann. Ob diese Begrenzung - die nicht nur ein Blockierung der Vorwärtsbewegung ist, sondern eine körpersprachliche Antwort vom Hund fordert - auf Anhieb für einen bestimmten Hund auch funktioniert, oder welche Vorarbeit es an noch ganz anderen Stellen braucht, damit der Hund auf Körpersprache reagiert, muss auf den Einzelfall angepasst werden. Die Arbeit eines echten Trainigs ist natürlich individueller und flexibler, als ein Video das darstellen kann. Wieso der Hund etwas tut, wo man wie ansetzen muss, um nicht nur das Symptom eines Problems zu bearbeiten, und wie das aussieht, damit der Hund verstehen und lernen und der Mensch das im Alltag umsetzen kann, schauen wir mit jedem Team neu.

Genau was du beschreibst, hören wir von vielen Kunden. Die Hunde sind zu Anfang des Spazierganges so aufgeregt und voller Erwartungen, dass sie nur im Außen orientiert sind und viele Versuche jetzt mit einer Trainingsmethode anzusetzen, vom Huns nur als "stör mich nicht" empfunden werden. Grenzen zu setzen an ganz anderen Stellen und bindende Elemente führen zu Ruhe und Orientierung und platt gesagt, zieht ein ruhiger Hund nicht an der Leine. Viel Erfolg bei der Umsetzung wünschen wir dir! Bei Fragen oder wenn du praktische Hilfe suchst, wie speziell deine Tervueren-Hündin leinenführig wird, melde dich gern bei uns über [email protected] .

Lieben Dank, Conny!

Es gibt gefühlt tausend Wege ans Ziel und letztendlich muss man feststellen, was einem sinnvoll erscheint, was sich in der Umsetzung für einen selbst gut anfühlt, was beim Hund ankommt und welche Methode in den Alltag passt. Unsere Art zu arbeiten ist deine Beschreibung nicht, weil unsere Erfahrung zeigt, dass die Hunde dadurch mit einer Aufgabe höchstens abgelenkt werden. Dabei weden sie aber nicht ruhiger, sondern im Gegenteil manchmal sogar noch aufgeregter, wenn über den Beutel die Erwartung auf Action und Futter hinzukommt. Außerdem verstehen viele Hunde nicht, worum es eigentlich geht und machen aus ihrer Sicht sogar alles richtig, wenn sie den Besitzer anschauen, den Beutel holen, daraus fressen und wieder ziehen. Denn über den Fehler, die Aufregung und das Ziehen, bekommt der Hund gar keine Info, dem ist gar nicht klar, was er lassen soll. Der Hund denkt, das Spiel heißt, ich schau dich an, ich kriege Futter aus dem Beutel - und damit ist die Übung für ihn erfüllt, er zieht wieder, man wartet auf den Blickkontakt und so dreht man sich mit der Übung meistens im Kreis. Spätestens wenn Ablenkungen dazukommen, die dem Hund wichtig sind, z.B. Hundebegegnungen, zeigt sich dann, dass diese Übung eine Übung war, aber keine echte Orientierung geschaffen hat, über die der Hund auf sozialer Ebene auch die Info und das Gefühl bekommt, wer entscheidet, wie mit Außenreizen umgegangen wird. Bei Fragen oder für Hilfe melde dich gern bei uns.

Vielen Dank! Schön, dass dein Hund sich jetzt besser an dir orientiert! Diese Variante ist nur ein Beispiel, wie man dem Hund erklären kann, dass "Bei" bedeutet, sich am Bein zu orientieren. Um Hundebegegnungen etc. gut hinzubekommen braucht es meistens noch einen anderen Ansatz, bei dem an entsprechenden Stellen erarbeitet wird, wer in diesen Situationen die Entscheidungen trifft und wer damit auch für Schutz und Sicherheit zuständig ist. Mehr dazu wird folgen. :)

@@hundetraininingregenbogenu3604 ja bitte 👏 Es ist zwar durch Ablenkung mit Leckerchen etwas besser geworden, aber des Rätsels Lösung ist das glaube ich auch noch nicht...

Leckerlies schließen wir nicht aus, weil es natürlich Hunde und Situationen gibt, wo Futter eine Hilfe sein kann und gutes Training immer flexibel ist. Futter ist allerdings nicht unserer erste Idee, wir möchten, dass der Mensch sich sozial einbringt, um Grenzen zu setzen, bindende Elemente und Angebote an den Hund nutzt und darüber echte Orientierung schafft, statt ein Verhalten über Futter herzustellen oder den Hund mit Leckerlies abzulenken.

Hallo Kirsten, das seitliche Ausbrechen kann echt fies sein. Wir arbeiten so, dass wir die Orientierung des Hundes zunächst über Kommunikation an anderen Stellen schaffen. Versteht der Hund dann, dass er dir folgt und nicht umgekehrt, wird er in der Regel als Folge überhaupt nicht mehr seitlich wegzieht, oder aber du könntest ihm jetzt körpersprachlich nocheinmal situativ erklären, dass du auch diesen Raum seitlich schließen kannst. Welches Vorgehen dafür zu dir und deinem Hund passt, lässt sich nur live sagen, weil das für beide wirklich passen muss.

Hallo Jessie, da hast du schon viel Durchhaltevermögen bewiesen, das ist ja im Leben mit Hunden schon mal eine super Sache. :) Wenn diese Methode auch für euch keinen echten Fortschritt bringt, ändere die Strategie, und halte dich nicht mit Dingen auf, die nicht funktionieren - dafür sind deine Zeit und Nerven bestimmt zu schade. Von all den Möglichkeiten wird eine auch zu euch passen und sollten wir dabei helfen können, sehr gerne.

Den Hund zu blocken reicht häzfig nicht aus, weil der Hund sich dadurch allenfalls kurzfristig gestört fühlt, dabei fehlen klare "lass das"-Infos, die an den richtigen Stellen kommen müssen, d.h. nicht erst in der Hundebegegnung, wenn der Hund bereits so aufgeregt ist, dass er gar nicht mehr richtig kooperieren kann (statt will). Das Recht, Entscheidungen selbst treffen zu können, erarbeitet der Mensch sich an ganz anderen Stellen, die idR mit Hundebegegnungen noch nichts zu tun haben, sprich wer bestimmt Tempo und Richtung und orientiert sich der Hund auch am Menschen, wenn nichts los ist. Konkret helfen können wir nur im Live-Coaching, weil Mensch und Hund dafür zu individuell sind, als dass Tipps hier reichen würden. Ganz generell gesagt müsste man mit dir erarbeiten, dass dein Hund für dich grundsätzlich erstmal gesprächsbereit wird. Danach würdest du deinem Hund sagen, was er tun soll, z.B. an lockerer Leine an Hunden vorbeigehen, und wenn er das nicht tut, über Konsequenzen die Anweisung einfordern, um ihm dann wieder positives Feedback für richtiges Verhalten geben zu können. Den Hund aber ohne Vorarbeit an anderen Stellen nur zu blockieren und dies auf eine Weise, die nicht mal bei ihm ankommt, wird wahrscheinlich nicht ausreichen. Da wir das, was du für die Umsetzung für deinen Alltag möchtest und brauchst, und was für deinen Hund passend und nachvollziehbar ist, aus der Ferne nicht einschätzen können, sind konkrete Tipps leider nicht möglich.

Vielen Dank, Sandra, und ganz viel Erfolg dir! Bei Fragen melde dich gern bei uns.

Oha, da hast du lange durchgehalten, das ist als Hundeführer schon mal eine gute Eigenschaft :) und cool, dass es mittlerweile super läuft - dann hat sich dein Durchhaltevermögen gelohnt. Denn alle zwei Meter einzuschränken und manchmal nicht mehr als 200m weit zu kommen ist anstrengend für den Menschen und auch für den Hund. Um das zu vermeiden, setzen wir an anderen, als den offensichtlich nervigen Stellen - dem Ziehen - an, denn durch Blocken allein blockt man sich oft zu Tode, es dauert ewig und geht kaum voran, bis Mensch und Hund gleichermaßen genervt sind. An welchen Stellen man sich Führung und Entscheidungsrechte erarbeitet und wann eine Grenze beim Hund wirklich so angekommen ist, dass er für mehr als zwei Meter keine Fragen mehr hat, thematisieren wir gern in einem der folgenden Videos; danke dir für die Anregung!

Ich sollte vielleicht auch dazu sagen, dass wir natürlich immer längere Strecken geschafft haben ☺️ also wir haben nicht wochenlang bei 200m festgehangen 😅aber tolle video idee, da bin ich gespannt!

Gutes Video. Es wäre schön, es mal auch mit kleinen Hunden zu zeigen.

@@karinraecker7659 genau so wie bei großen Hunden. Man muss die kleinen nicht in die watte packen, die halten viel aus ;-)

Tolles Video, insbesondere die Slomotion mit der Unterstützung durch die Hinweispfeile war sehr erhellend. Weiter so 👏

Vielen lieben Dank euch beiden!

Vielen Dank, Stephanie!

Danke dir, Annette! Den Anfang der Schwierigkeiten zu finden und einmal back to basics ist oft der Schlüssel. Viel Erfolg! :)

Cool, danke dir, und vielen Dank für dein Abo, Jessie!

Vielen Dank, Chris und Mareike! Ausflugsziele auch mit Hund sind immer gut, wir schauen gern bei euch vorbei.