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In Folge #120 geht es um die Vielfalt an Sensibilitätsstörungen, die Menschen mit Multipler Sklerose bekommen können. Hast Du bereits Missempfindungen erlebt? Wenn ja, kein Wunder. Sie gehören zu den häufigsten Symptomen bei MS und treten oft schon am Beginn der Erkrankung auf. Bei manchen waren sie rückblickend bereits einige Zeit vor der Diagnose da. Aber oft reicht eine veränderte Reizwahrnehmung nicht aus, um der Sache genauer auf den Grund zu gehen.
Im folgenden Beitrag erfährst Du mehr über die unterschiedlichen Arten von Sensibilitätsstörungen und wie Du damit umgehen kannst.
Wann treten Sensibilitätsstörungen auf?
Häufig bereits zu Beginn. Bei einer schubförmigen verlaufenden MS verschwinden sie nach einiger Zeit wieder.
Wenn Dein zentrales Nervensystem bereits viel reparieren und kompensieren musste, kann es sein, dass die Missempfindungen dauerhaft bleiben. Deshalb empfehlen MS-Spezialisten schnell mit einer verlaufsmodifizierenden Therapie zu beginnen. Dadurch kann die Multiple Sklerose verlangsamt oder sogar gestoppt werden.
Welche Arten von Sensibilitätsstörungen gibt es?
Zunächst unterscheidet man zwischen zwei Arten. Es gibt Missempfindungen, die ohne einen äußeren Auslöser auftreten, sogenannte Parästhesien.
Außerdem können normale Reize von außen falsch weitergegeben werden und von unangenehm bis schmerzhaft reichen.
Alle Körperregionen können betroffen sein, vor allem Arme und Beine und damit auch Füße und Hände.
Die Palette an Empfindungsstörungen reicht von Taubheit über Prickeln, wie bei Kohlensäure hin zum Gefühl von Ameisen, die über die Haut laufen.
Am Rumpf ist häufig der breite Gürtel zu spüren, den man um die Taille oder den Oberkörper zu tragen meint, obwohl dort nichts ist.
Es gibt auch das Gefühl, als ob der eigene Körper unter einer Schaumstoffschicht oder Watte liegt, weil Druck nur noch gedämpft ankommt.
Beim Lhermitte-Zeichen fühlt es sich so an, als ob elektrische Impulse durch den Körper laufen vom Kopf beginnend die Arme und Beine hinab jedes Mal, wenn Du den Kopf neigst. Das kann unangenehm oder eklig sein, aber auch schmerzhaft.
Vielleicht meinst Du auch, dass ein Objekt, das Du anfasst, heiß oder kalt ist, obwohl es eine völlig normale Temperatur aufweist.
Oder bei Dir schießen Schmerzen ein, wenn Dich jemand an bestimmten Stellen berührt. Das können größere oder kleinere Hautareale sein.
Darüber hinaus gibt es sensorische Missempfindungen, die Bewegungen, Vibrationen und Lagerung Deines Körpers falsch wiedergeben. Diese Störungen können sich negativ auf Deine Bewegungen auswirken.
Ich selber habe Missempfindungen für einen Arm und den dazugehörigen Quadranten vom Rumpf erlebt. Es fühlte sich an, als ob ich eine dicke Schaumstoffschicht hätte.
Das Gürtelgefühl um die Taille und eine generell verminderte Empfindung am ganzen Körper habe ich ebenfalls erlebt.
Und das Lhermitte-Zeichen war bei mir mehr faszinierend eklig, als schmerzhaft. Alle Symptome gingen nach mehreren Wochen bis Monaten zurück.
Was kannst Du bei Sensibilitätsstörungen tun?
Zunächst solltest Du Deinen Neurologen informieren, wenn die Missempfindung neu ist, da sie Teil eines Schubes sein kann und weitere Tests nötig sind, um das abzuklären.
Wenn Du die Symptome bereits aus der Vergangenheit kennst, kommen temporäre Auslöser in Frage. Leidest Du aktuell unter Stress? Ist Dein Körper überhitzt (Fieber, hohe Außentemperaturen, sportliche Aktivität)? In diesem Fall können die Symptome abklingen, wenn Du Dich entspannst und Deinen Körper auf Normaltemperatur abkühlst.
Falls Du nach 24 Stunden immer noch das Gefühl hast, dass es sich neu oder anders anfühlt, zum Beispiel intensiver, kontaktiere Deinen Neurologen oder wenn Du hast Deine MS-Schwester.
Wie können Ergotherapie und Physiotherapie helfen?
Es gibt wirklich viele Möglichkeiten. Sprich Deinen Neurologen an, wenn Ergo- oder Physiotherapie für Dich in Frage kommen.
Ergotherapie
Falls Du weniger Reize aufnimmst, gibt es eine Menge Möglichkeiten, Deine Nerven zu stimulieren und zu trainieren.
Meist bist Du bei der Ergotherapie an der richtigen Stelle. Bäder mit warmen oder kalten Körnern oder Steinen können sehr angenehm sein zum Greifen.
Bei einem Paraffinbad wird um Deine Hände oder Füße ein mehrschichtiger Aufbau durch wiederholtes Eintauchen gelegt und dadurch eine angenehme Wärme bis in die Tiefe transportiert.
Das sind aber nur einige Beispiele aus einer Vielzahl von Angeboten der Ergotherapie.
Physiotherapie
Die Physiotherapie konzentriert sich mehr auf Deine Muskeln, das dazugehörige Bindegewebe und die Dehnung...
Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele
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