Ich bin Verm.-Ing. und habe 1974/75 meinen Grundwehrdienst als Vermesser bei der Artillerie (122-mm-Haubizen, Schussdistanz: 15 km) abgeleistet. Die Ausführungen zur Ermittlung der UTM-Koordinaten seines Standortes mittels top. Karte konnte ich soweit nachvollziehen. Bei 5:16 habe ich allerdings nicht verstanden, weshalb eine Genauigkeit von etwa 10...20m für die "Arbeit der Artillerie" nicht ausreichend sein sollte, zumal wir damals die Richtung für das Grundgeschütz (das 3. von insgesamt 6 Geschützen einer Batterie) mit einem eher ungenauen (dafür recht robusten) Richtkreis ermittelt haben! Bis Mai 2000 hatte das von der Armee genutzte amerikanische GPS eine Genauigkeit von etwa 100m. Was bei 0:30 unter "ganz genaue Daten" zu verstehen ist, wird nicht erwähnt. In der Vermessung geht es oft um Zentimeter oder Millimeter, mitunter noch genauer. Was also wird unter "ganz genaue Daten" eigentlich verstanden und wieso reichen nicht +- 10m für die Artillerie?
@nord-west-e-learning Жыл бұрын
Moin, moin, ich bitte um Entschuldigung, dass ich erst heute auf Ihre Fragen antworte. In der Artillerie der Bundeswehr ohne digitale Systeme wurde für die Richtungsbestimmung ein Fehler von +- 1 Strich akzeptiert, für die Punktbestimmung eine Abweichung von +- 10 m. Zu jener Zeit wurde Rohrartillerie und Mehrfachraketenwerfer mehrheitlich für ballistisches Flächenfeuer eingesetzt. Mit der Einführung neuer Waffensysteme (Panzerhaubitze 2000, MARS) neuer Munition und digitaler Feuerleit- und Vermessungssysteme haben sich einerseits die Einsatzschwerpunkte der Waffensysteme und andrerseits die Genauigkeitsanforderungen geändert. Während MARS häufig zur Bekämpfung von Flächenzielen genutzt wird (Feuerraum 300 x 300 m je Werfer), übernimmt die Panzerhaubitze mit Präzisionsmunition die Punktbekämpfung. Bei Zielen der Kategorie 1 besteht hier eine Genauigkeitsanforderung von 6 bis 0 m. Beim Einsatz von Hochpräzisionsmunition liegt die Anforderung bei 0 m. Damit wird der heute bestehenden Anforderung entsprochen, chirurgische Eingriffe in urbanen Regionen durchführen zu können. Mit freundlichen Grüßen Thomas Morgenroth
@michaelvogt334 Жыл бұрын
Vielen Dank für Ihre Antwort. Allerdings stört mich der Begriff "chirurgischer Eingriff". Diesen Begriff kenne ich nur aus der Medizin und danach sollte der Patient geheilt sein, was ich mir nach dem Einsatz einer Panzerhaubitze nicht vorstellen kann. Tatsächlich geht es um Tötung und Zerstörung und nicht um Heilung eines Menschen. In anderen Bereichen verwendet man bspw. den Begriff Vermögen bzw. Sondervermögen statt Schulden und versucht damit den mündigen Bürger zu desinformieren. Das finde ich nicht gut!
@hansdieterwehner73219 ай бұрын
War 88 bei der Feldartillerie M110 und M107 war eine schöne Zeit Gruß von einem ehemaligen Artilleristen der 5/21 Treysa
@VR-Il Жыл бұрын
Da kommen Erinnerungen hoch,ich war damals auch bei der Artillerie (Panzerartillerie,Feuerleit) Ist aber schon über 30 Jahre her.