9. Berliner Online-Tierschutzforum: Die Jagd-eine kritisch-ökologische Sicht, Prof. Josef Reichholf

[@schachforderunge.v.6501]

Vielen Dank dafür. Sehr klar vom Prof. Reichholf..

[@MrStick-r00t]

Für Schlussfolgerungen finde ich die gezeigten Zeiträume viel zu gering. Ist ja nicht so dass wir aktuell weltweit nicht auch andere Ereignisse haben die einen Einfluss auf die Beobachtungen nehmen könnten. Man könnte dann auch leicht zu dem Umkehrschluss kommen. Falls Jagd, die Populationen des Wilds erhöht und wie hier dargestellt zu einem sehr wertvollen Lebensmittel führt, dann wäre dies doch der Massentierhaltung vorzuziehen und wäre ein wichtiger Baustein für Nachhaltigkeit? In dem Zusammenhang, dass Jagd anders tötet sollte man vielleicht einen nicht so beschränkten Blick einnehmen. Es gibt auch in der Natur durchaus Verhaltensweisen die der Jagd auf Distanz sehr ähneln. Ein Stichwort sind die Schützenfische. Wem das noch nicht reicht kann sich auch mal die Bombardierkäfer anschauen, dieser kann mit einem Knall giftige Gase verbreiten. Sollte deshalb jetzt eine Analogie dazu gesetzt werden, dass Jäger mit Giftgas arbeiten sollten, weil dies in der Natur vorkommt? Ich finde diese Argumentation daher sehr oberflächlich und würde von einer Professur etwas differenzierte und ganzheitliche Sicht erwarten. Zudem sollte man auch Berücksichtigen, dass Jagd mit enormen Kosten und Risiken verbunden ist. Wer hier Interesse hat, kann sich einmal mit Wildschäden befassen. Aber die Verantwortung in diesem Feld kann man sicherlich auf die Allgemeinheit abwälzen - nur wer kommt dann zu Unzeiten um bei einem Wildunfall das kranke Tier zu erlösen? Ich finde auch das kann die Allgemeinheit entsprechend selbst lösen - dann bekommen wir auch wieder mehr Bezug zur Natur.

[@olafseverin1135]

Der Bombadierkäfer verteidigt sich, anstatt gezielt Beute zu ergattern. Toxodonten sind in der Tat zurecht im Trivialnamen die Schützenfische. Ob man Brawler oder Sniper ist - als Ergebnis bringt man der Beute den Tod. Nu zur Hygiene: Was ist koscherer - Ein sofortiges Ausbluten beim Schlachvorgang oder eine beginnende Verwesung bei der Jagd? Massentierhaltung ist immer Tierquälerei. Die Jagd wäre durchaus gerechtfertigt, wenn deren Ausübung den Prädatoren überlassen würde, wobei staatlich geprüfte Berufsjäger sie ergänzen können. Hobbyjagd hingegen muss rigoros verboten werden und es dann auch bleiben!