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"Lieb" Nachtigall, wach" auf" ist ein Krippenlied aus dem 17. Jahrhundert, das im Bamberger Gesangbuch von 1670 überliefert ist. Das Lied erzählt von der Geburt Jesu, einer Nachricht von der alle Menschen hören sollen. Und wer ist dazu besser geeignet als die Nachtigall, deren sprichwörtlich schöner Gesang die Menschen seit jeher bezauberte.
Die Nachtigall ist ein Vogel, der Menschen seit Jahrhunderten fasziniert. Ihr Gesang ist ein Ausdruck der Schönheit und der Kraft des Lebens. In der Musik ist die Nachtigall deshalb ein beliebtes Motiv und Symbol für Liebe, Schönheit und auch Hoffnung.
Schon in der griechischen und römischen Mythologie wird die Nachtigall mit der Liebe und der Schönheit in Verbindung gebracht. So erzählt die griechische Mythologie, dass einst Philomela, Tochter des attischen Königs Pandion, von Zeus in eine Nachtigall verwandelt wurde. Ihr Gesang gilt als Ausdruck der Trauer und der Liebe. Bis heute ist die Nachtigall, die zwischen 120 und 260 unterschiedliche Strophenvarianten kennt, ein bildliches Synonym für schönen Gesang. »Singen wie eine Nachtigall« ist auch heute noch eine vielverwendete Redensart. Was liegt also näher, als die Nachtigall damit zu beauftragen, die Geschichte von dem Kind in der Krippe hinaus in die Welt zu tragen?
»Sing, sing, sing, sing, dem zarten Jesulein!« heißt es am Ende der ersten Strophe, und analog »dem süßen Jesulein!«, »dem werten Jesulein!« und »dem Christuskindelein!« in den Folgestrophe. Die Nachtigall wird stellvertretend für uns aufgefordert, die Botschaft von der Geburt Jesu' in die Welt hinauszutragen. Schließlich ist sie die beste Sängerin; wer könnte dieses wunderbare Ereignis besser besingen, als sie, die »Frau Nachtigall«.
So ist Lieb Nachtigall, wach auf! eine euphorische Aufforderung an die Nachtigall, als beste Verkünderin schöner Botschaften, die gute Nachricht von der Geburt des Kindlein in der Krippe zu verbreiten.
(Quelle: www.lieder-archiv.de/lieb_nac...)
© Michael Ruß 2023