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Im Turm von Maria Hilf in Amberg hängt das tontiefste Geläut der Stadt.
Mit dem Bau der heutigen Wallfahrtskirche auf dem Mariahilfberg wurde im Jahre 1696 begonnen. An dieser Stelle befand sich vorher die Burg Amberg. Wolfgang Dientzenhofer entwarf die Pläne für die neue Kirche. Die Bauleitung hatte hatte Georg Peimbl inne. Mit der künstlerischen Gestaltung des Innenraumes wurden namhafe Künstler beauftragt. Giovanni Battista Carlone, bekannt für seine Stuckarbeiten im Passauer Dom, schuf die Stuckaturen sowie den Hochaltar. Die Fresken stammen von keinem geringeren als Cosmas Damian Asam. 1711 wurde der Bau zwar eingeweiht, jedoch war er damals noch ohne Turm, der erst im Jahre 1726 gebaut wurde. Die eindrucksvolle Treppenanlage vor dem Haupteingang stammt aus der Mitte des 19.Jahrhunderts. Bis heute ist die Kirche das Ziel vieler Wallfahrten. Bekannt ist vor allem das Bergfest, welches jährlich um das Fest Mariä Heimsuchung herum stattfindet.
Der massive barocke Turm trägt ein 6-stimmiges Geläut, welches das tontiefste der Stadt Amberg ist. Im Jahre 1729 goss Gabriel Magnus Reinburg die Marien- und Johannes Nepomuk-Glocke. Sie ist die älteste Glocke im Turm, dazu noch sehr üppig verziert und trägt unter anderem ein schönes, großes Muttergottesrelief. Erst im Jahre 1746 wurden erneut Glocken für Maria Hilf gegossen. Diesmal war es Ferdinand Dietrich, der insgesamt 3 Glocken goss. Von diesen ist die größte, die Angelusglocke, erhalten geblieben. Dass diese Glocken die beiden Weltkriege überstanden grenzt an ein Wunder. Beide sind gute Zeugnisse dafür, dass in der Barockzeit nicht nur "Kübel" gegossen wurden. Sie zeichnen sich durch einen sehr warmen und vollen Klang aus. Um das Geläut zu vervollständigen, wurden 1950 zwei neue Glocken von der Glockengießerei Johann Hahn in Landshut gegossen. Die größere der beiden schaffte man sich zum 500-jährigen Jubiläum der Franziskaner in Amberg und zum Gedenken der Gefallenen der beiden Weltkriege an. Hier trifft das Sprichwort "Vorfreude ist die schönste Freude" zu, da das Jubiläum erst 2 Jahre später war. Die letzte Ergänzung des Geläutes fand im Jahre 1971 statt. Diesmal war es die Glockengießerei Rudolf Perner in Passau, die zwei neue, aber kleinere Glocken lieferte. Gleichzeitig erhielten auch alle Glocken neue Joche, Motoren und Klöppel. Das Geläut entfaltet, trotz der Stahlarmaturen, einen sehr vollen und warmen Klang. Besonders die leichtrippige Jubiläums- und Gefallenenglocke kann durch ihre deutlich ausgeprägte Fundamentwirkung überzeugen!
Jubiläums- und Gefallenenglocke, Schlagton a°+4, Gewicht ca. 3.200 kg, Durchmesser 1746 mm, gegossen im Jahre 1950 von der Glockengießerei Johann Hahn in Landshut.
Marien- und Johannes Nepomuk-Glocke, Schlagton c'+10, Gewicht ca. 1.900 kg, Durchmesser 1560 mm, gegossen im Jahre 1729 von Gabriel Magnus Reinburg.
Angelusglocke, Schlagton d'+11, Gewicht ca. 1.340 kg, Durchmesser 1268 mm, gegossen im Jahre 1746 von Ferdinand Dietrich.
Antoniusglocke, Schlagton e'+7, Gewicht ca. 920 kg, Durchmesser 1170 mm, gegossen im Jahre 1950 von der Glockengießerei Johann Hahn in Landshut.
Josefsglocke, Schlagton g'+10, Gewicht ca. 607 kg, Durchmesser 1025 mm, gegossen im Jahre 1971 von der Glockengießerei Rudolf Perner in Passau.
Johannes Capistran-Glocke, Schlagton a'+7, Gewicht ca. 455 kg, Durchmesser 930 mm, gegossen im Jahre 1971 von der Glockengießerei Rudolf Perner in Passau.
An Pater Janusz sowie an den Mesner möchte ich ein herzliches Dankeschön für das Läuten aller Glocken und die Aufnahmeermöglichung aussprechen!