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Der Milchmann Tewje ist zwar arm, aber er führt trotzdem ein zufriedenes Leben. Zwei Dinge sind sein Halt: ein unerschütterliches Gottvertrauen und das Aufrechterhalten von Traditionen und Althergebrachtem. Doch in seinem Heimatdorf Anateva, einem ukrainischen Schtetl, brechen harte Zeiten an und das geordnete Leben gerät aus den Fugen: Tewjes Töchter werden selbstständig. Sie wollen sich nicht wie ihre Eltern damals einer Heiratsvermittlerin ausliefern, sondern sich ihre Ehemänner selbst aussuchen. Und ihre Auserwählten entsprechen so gar nicht Tewjes Vorstellung vom perfekten Schwiegersohn. Und auch die politische Atmosphäre ist bedrohlich: Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung erreichen Anatevka.
Über die Menschen im Schtetl, aus dem die Juden später vertrieben werden, sagt Tewje gleich im Prolog: „Jeder von uns ist ein ‚Fiedler auf dem Dach‘. Jeder versucht, eine einschmeichelnde Melodie zu spielen, ohne sich dabei das Genick zu brechen. Das ist nicht leicht.“ Der Musical-Klassiker ANATEVKA entstand 1964 nach dem jiddischen Roman „Tewje, der Milchmann“ von Scholem Alejchem. Die Geschichte über Ausgrenzung und Verfolgung der osteuropäischen Juden um 1900 und gesellschaftlichen Wandel ist eine berührende Gratwanderung zwischen Komik und Tragik, zwischen jüdischem Witz und zu Herzen gehender Traurigkeit.