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Montag, 17. Juni 2024 - 19.00 Uhr
Referent: Andreas Zumach (Berlin)
Gespaltene Wahrnehmung: wie die Welt auf den Gazakrieg blickt.
Ort: Freizeitheim Vahrenwald (Hannover), Vahrenwalder Str. 92, Stadtbahn Dragonerstr., Kleiner Saal
Kein Thema entzweit die Welt der 193 UNO-Staaten und ihrer Bevölkerungen schon so lange und so stark wie der Konflikt Israel/Palästina. Die gegensätzlichen Reaktionen auf den seit Oktober letzten Jahres tobenden Gazakrieg zeigen das in aller Schärfe. Den einen Extrempol bilden die USA und Deutschland mit ihrer bedingungslosen und fast kritikfreien Unterstützung der israelischen Regierung. Den Gegenpol bilden Südafrika und Nicaragua mit ihren Klagen vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Israel wegen Völkermord und gegen Deutschland wegen Behilfe zu diesem Verbrechen. Zwischen diesen beiden Polen gruppieren sich die übrigen 189 Staaten. Lassen sich dort neben Stellungnahmen unter völkerrechtlichen Gesichtspunkten noch weitere Motive finden, die z.B. durch eigenständige Interessen aber auch durch Abhängigkeiten und Einflusssphären bestimmt sind? Welche Rolle spielt die Öffentlichkeit in den jeweiligen Ländern und welchen Platz nehmen historische Erfahrungen ein? Tendiert die Welt zu einer neuen Blockbildung und liefern dabei Theorien eines Nord-Süd-Gegensatzes einen Erklärungsansatz? Mit diesen und weiteren Fragen wird sich Andreas Zumach in seinem Vortrag auseinandersetzen. Er bringt reichhaltige internationale Erfahrungen mit zu den diversen Konflikten im Nahen und Mittleren Osten sowie zu Fragen des Völkerrechts, der Sicherheitspolitik und Menschenrechtsthemen. Von 1988 - 2020 arbeitete Zumach als Korrespondent der taz und vieler anderer Zeitungen, Hörfunk und Fernsehsender bei der UNO in Genf. Heute lebt er als freier Journalist, Buchautor und Vortragsreferent in Berlin.