Angemessene Bildkritik (Der Foto-Talk #3)

[@andreasblomeyer3327]

Mich haben die Socialmedien in den guten alten Fotoclub getrieben. Da sitzen wir in einer Runde und tauschen uns über unsere Bilder aus. Wir schauen uns dabei an und sagen uns die Meinung direkt ins Gesicht. Schnell merkt man wer welchen Schwerpunkt hat und kann ihn fragen. Wir unternehmen auch gemeinsame Fotowalks, ich bin dann häufig erstaunt was sie gesehen haben und ich nicht. So lernen wir alle von einander.

[@jensfotovlog]

Hi Andreas. Ja, das ist so die beste Lösung. Sei froh, wenn du so einen Club für dich gefunden hast! Ich selber treffe mich auch regelmäig in einer lockeren Runde mit anderen fotobegeisterten Menschen. Ist einfach die schönste Art, sich auszutauschen. Und meist auch "gehaltvoller" als die Sozialen Medien. Gruß

[@art_os]

👍👍👍 Moin Jens, ich habe mich, bevor ich Bilder im Netzt hochgeladen habe, in ein, zwei Foren rumgetrieben, habe Bilder, die mir gefallen haben, analysiert, mit anderen Bildern verglichen und versucht herauszufinden wie das Bild entstanden ist. Nicht unbedingt Blende/Zeit/Iso sondern den Aufbau und die Stimmung von Licht und Schatten. Vor allem habe ich versucht zu verstehen wieso ich gerade dieses Bild, zwischen all den anderen ähnlichen bevorzuge. Dadurch habe ich viel gelernt und ich habe viel mit- und auch konstruktiv diskutiert ... (ich hatte noch nicht wirklich ein richtig gutes Bild erschaffen was meiner eigenen Kritik standgehalten hätte 😉) Heute lade ich Bilder hoch die in die Kategorie "geht vielleicht gerade noch" fallen und habe wieder erwartend trotzdem viele Likes, ...da fällt mir ein das es gar keine richtig guten Foren mehr gibt ... 🤔 Danach erst habe ich Bilder "veröffentlicht" mit dem Resultat das ich das geerntet habe was ich gesät habe. Respekt, und sachliche, konstruktive Kritik. Man muss nicht allen und jedem Honig ums Maul schmieren, auf gar keinen Fall, aber wenn man sagt "dein Bild ist scheiße" muss man es (a.) begründen können und (b.) Hilfestellung geben können um zu versuchen das der Bildersteller das ganze noch mal versucht und man einen Unterschied sieht zum ersten Versuch. Motivation ist das Zauberwort Viel Text, etwas abgeschweift aber egal, hilft dem Algo... dingens, du weißt schon 😉🙃 Du hast übrigens einen sehr guten kleinen Kanal, sowas mag ich, all die (jetzt) großen sind sowas von langweilig geworden ... Schau ich mir gerne an, die "kleinen" ... Grüße, der Olaf ;o)

[@jensfotovlog]

Hallo Olaf, besten Dank für deinen netten Kommentar. Ich sehe das auch immer so: Kritik so geben, dass der Gegebüber wachsen kann! Und ansonsten zum Kanal: den habe ich tatsächlich - nachdem er bestimt 5 Jahre mit 100 Abonnenten brach lag - erst kürzlich wieder reaktiviert. Mal schauen was draus wird. Die "großen" Player auf KZbin haben natürlich das Problem, ihre Videos als Einnahmequelle zu haben. Dadurch verkaufst du dich an Firmen für Produktplazierungen, Werbung etc. und bist nicht mehr 100% unabhängig, was deine Meinung angeht. Ich schätze da bspw. den Christian Anderl sehr, der auch nicht nur nen Technik- und Equipment Kanal hat, sondern auch den Fokus auf "Fotografie als kreative Kunst" legt. Ich habe aber definitiv vor ein Kanal "vom Hobbyisten für Hobbyisten" zu bleiben, auch wenn ich sicher auch hier und da mal nen Affiliate-Link zum großen Online-Kaufhaus plazieren werde. Ein gutes WE dir! VG, Jens

[@LXNdR1969]

Fotografieren ist eine Form der Kunst. Genauso wie Malen/Zeichnen, Singen/Musizieren. Und Kunst"geschmack" ist nun mal etwas Subjektives. Kar kann man über ausführungstechnische Aspekte diskutieren und vielleicht auch einen Ratschlag aussprechen, aber grundsätzlich habe ich als jemand, der ein Kunstwerk nicht geschaffen hat sondern lediglich Betrachter bin, das Recht - vielleicht sogar die Pflicht, wenn ich nicht gerade erwiesenermaßen eine Koryphäe in der zur Diskussion stehenden Thematik bin - einfach auch mal die Klappe zu halten und meine Meinung für mich zu behalten! Ein Zitat aus dem Film Bambi sagt "Wenn du nichts Nettes zu sagen hast, dann sag einfach nichts.". Aber das ist halt ein Verhalten, welches in den Kreisen dieser selbsternannten Kritiker, die auf ihrer von Arroganz, vermeintlicher Überlegenheit und Klugscheißerei getragenen Wolke der Allwissenheit dahergewabert kommen und ihrem "fachmännischen", verbalem Dünnschiss" ungezügelt freien Lauf lassen, an der Tagesordnung liegt! Leider! Da wird lieber draufgehauen, zerrissen, zerstört anstatt zu motivieren, aufzubauen und Rückenwind zu geben! Mein Tipp: wenn Ihr ehrliche und vor allem fachkundige Meinungen wollt, dann wendet Euch persönlich an Fotografen in Eurer Umgebung. Macht einen Termin aus, ladet den/die Fotografen/-in zu einem Abendessen ein und bittet als Gegenleistung um eine ehrliche Einschätzung Eurer Arbeit! Und diese eine Aussage ist am Ende des Tages tausendmal mehr wert als das ganze Gelabere & Likes/Dislikes auf den Plattforen unserer (a)sozialen Medien

[@jensfotovlog]

Haha, das Bambi Zitat ist mega. Danke dafür! Aber leider verleitet ja gerade die Anonymität des Netzes es genau so nicht zu machen.

[@jens822]

Hm, ich hatte in der Fotocommunity eher das gegenteilige Problem. Nur „schönes Bild“ und „gefällt“ Kommentare (wenn überhaupt) und das selbst dann, wenn ich selber durchaus Kritikpunkte gesehen habe und um Kritik gebeten habe. Jetzt bin ich da raus und im Fotoclub, wo wir aber auch noch lernen müssen, uns auch mal zu trauen konstruktive Kritik zu üben. Helfen könnten Regeln dafür wie „Mit den positiven Aspekten anfangen und erst dann beschreiben, was man selber warum anders gemacht hätte“ und vor allem eine klare Unterscheidung von technischer Qualität (die muss auch nicht immer perfekt sein) und Inhalt/Komposition (das ist reine Geschmackssache).

[@jensfotovlog]

Ja, das erlebt man finde ich, wenn man immer in der gleichen Bubble unterwegs ist und sich ggf kennt. Das sind dann diese Gefälligkeits-Likes, die dann schon normal sind. "du likest mein Bild, ich deins". Ehrliche und konstruktive Kritik ist was wertvolles. Sei froh, wenn du so einen Club gefunden hast 👍🏻