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Zu hören sind die 5 #glocken der Evangelischen Lambertikirche zu Aurich.
Die erste Lambertikirche wurde etwa um das Jahr 1200 errichtet. Er war eine Einraumkirche aus Backsteinen. Die Kirche wurde durch viele bauliche Veränderungen umgebaut. Ein großer, wichtiger Umbau war die Errichtung eines Parallelschiffes. Leider ist vom Inventar der Kirche vieles nicht mehr vorhanden. 1823 wurde die Kirche aufgrund von Baufälligkeiten geschlossen und 1826 abgerissen. Gutachten für eine Renovierung lehnte der Architekt Conrad Bernhard Meyer ab. Er legte einige Zeit später gleich zwei Pläne für eine neue Kirche vor. Der Kirchenvorstand lehnte die beiden Pläne ab. Als der Architekt 1830 Starb machte sich eine Ratlosigkeit breit. Erst am 9. April 1833 konnte der Grundstein für die neue Kirche gelegt werden. 1835 wurde sie schließlich eingeweiht.
Der älteste Gegenstand der Kirche ist der sog. Ihlower Altar. Er ist ein Werk von der Lukas-Gilde in Antwerpen. Er wurde etwa 1505 erbaut. Besonders ist es, das es sich hierbei um einen Klapp oder Wandelaltar handelt. Bei geöffneten Flügeln zeigt sich die Festtagsseite. U.a ist dort die Geburt Jesu und die Begegnung von Maria und Elisabeth dargestellt. Bei geschlossenen Flügeln wird die sogenannte Eucharistie, also das Abendmahl dargestellt. Oberhalb des Altars hängt ein Kruzifix. Es soll sich dabei um ein Triumphkreuz aus dem Jahr 1500 handeln. Ein Künstler ist nicht bekannt.
Die reich verzierte Kanzel ist eine Stiftung des Emder Amtmanns Dr. H.A. von Lengering aus dem Jahre 1692. Der Korb ist von fünf bogenförmigen gekrümmten Fabeltieren getragen. In fünf Feldern, die durch korinthische Säulen voneinander getrennt sind, stehen hin links nach rechts die Propheten Jeremia und Hesekiel, in der Mitte Mose mit den Gesetztestafeln und rechts die Propheten Hesekiel und Daniel.
Auf der Südempore hängt ein großes Abendmahlsbild, dessen Maler unbekannt ist. Der erste Taufstein, das Lesepult und der Osterleuchter wurden 1974 und 1990 von Siegfried Zimmer aus Hannover erbaut. Der zweite Taufstein wurde 1915 von Bernhard Winter aus Oldenburg geschaffen. Das Becken wurde aus italienischen Marmor hergestellt.
Die Orgel wurde 1961 von Ahrend und Brunzema erbaut. Besonders ist die Gestaltung der vergoldeten Pfeifen. An einigen Stellen sind sie bewusst verengt. Sie hat 25 Register verteilt auf das Hauptwerk, Rückpositiv und das Pedal. Die Orgel entwickelt eine erstaunliche klangliche Kraft und Vielfalt.
Der abseits stehende Glockenturm datiert aus dem 13. Jahrhundert. In der Turmspitze hängen jeweils zwei Glocken. Die beiden Glocken schlagen die Stunden. Die größere Glocke wurde von Claudius Fremy 1766 gegossen. Die kleinere ist starr aufgehängt und wurde 1634 von einem unbekannten Gießer gegossen. Im Turm hängen jeweils 4 Glocken. Die größte Glocke ist die älteste und wurde 1717 von Mamees Fremy gegossen. Die drei kleineren wurden als Ersatz für die im Krieg abgelieferten Glocken von der Glockengießerei Otto aus Hemelingen 1969 gegossen. Die Glocken erklingen in d‘ e‘ g‘ a‘ b‘. Die Angelusglocke (b‘) gehört nicht zum Hauptgeläut
Die Glocken
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Glocke 5
Name: Betglocke
Schlagton: b'
Gießer: Claudius Fremy
Gussjahr: 1766
Durchmesser:
Gewicht:
Inschrift: "ECCLESIAE AURIC ANAE USUM SUB AUSPICIIS POTENTISSIMI BORUSSORUM REGIS - IN DEI HONOREMET"
2. Reihe "FRIDERICI II M D CC L X V I SENATUS CIVES ET PAROCHIANI ME FUNDI CURARUNT"
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Glocke 4
Name: Glaubensglocke
Schlagton: a'
Gießer: F. Otto, Hemelingen
Gussjahr: 1969
Durchmesser:
Gewicht:
Inschrift: "Des Herrn Wort ist Wahrhaftig"
Flanke: Gießerzeichen "Aurich 1969"
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Glocke 3
Name: Gemeinschaftsglocke
Schlagton: g'
Gießer: F. Otto, Hemelingen
Gussjahr: 1969
Durchmesser:
Gewicht:
Inschrift: "Dienet einander"
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Glocke 2
Name: Friedensglocke
Schlagton: e'
Gießer: F. Otto, Hemelingen
Gussjahr: 1969
Durchmesser:
Gewicht:
Inschrift: "Uns, Herr, wirst du Frieden schaffen"
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Glocke 1
Name: Lambertiglocke
Schlagton: d'
Gießer: Mamees Fremy
Gussjahr: 1717
Durchmesser:
Gewicht:
Inschrift: "GEORGIO ALBERTO PRINCIPE + M DCCXVII JN SOLIUS DEI HONOREM AD USUM AEDIS ST LAMBERTI SERENISS PRINCIPE"
2. Reihe "Q AURICANUS FUNDI FRIS ORIENT : DOMINO IN ESENS STEDESD ET WITTMUND CAMPANAM HANG S.P."
3. Reihe "CURARUNT MAMEES FREMY ME FECIT"
Motiv: Christ ist erstanden
Ablauf des Videos
00:00-02:40 Bilderstrecke
02:40-04:36 Glocke 5 I Betglocke I b‘
04:36-06:32 Glocke 4 I Glaubensglocke I a‘
06:32-08:49 Glocke 3 I Gemeinschaftsglocke I g‘
08:49-11:24 Glocke 2 I Friedensglocke I e‘
11:24-13:27 Glocke 1 I Lambertiglocke I d‘
13:27-14:39 Stundenschlag
14:39-17:47 d‘ e‘ g‘ a‘ I Hauptgeläut
17:47-18:51 Hauptgeläut von außen
18:51-22:21 d‘ e‘ g‘ a‘ I Hauptgeläut
Einen großen Dank möchte ich an Dieter Gebhardt und an den Pastor Herrn Schröder-Ellies richten! Auch danke ich Marcus!
Aufnahme: 03.08.2023, Sonderläuten
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