Autistisch und Existenzkrise - Wer bin ich überhaupt? | Lenn's Arrival

Hallo!
Mein Name ist Lenn,
willkommen auf dem Planeten Arrival.
Schön, dass ihr hier gelandet seid! :)
Heute habe ich für euch ein Video, was ihr euch im kleinen Kreise der Community gewünscht habt. Es geht um #masking und die damit verbundenen Fragen, wer man überhaupt ist und was einen wirklich ausmacht.
Und sorry Leute, ich hab heute mit DaVinci Resolve geschnitten, weil ich nicht das richtige Equipment hatte. Aber das könnt ihr ja in meinem Video vor diesem hier sehen. Deswegen ist das Video ein bisschen anders als die bisherigen. :)
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Ich bin autistisch, habe den Verdacht auf ADHS und möchte euch ein bisschen über mich und meine normal verrückte Welt erzählen.
Ich hoffe, ihr begleitet mich auf dieser Reise!
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[@wolfsmensch1_051]

was ich zu dem Thema sagen kann: kurz nach meiner Diagnose meinte meine Mutter zu mir "du darfst etzt aber nicht alles auf den Autismus schieben". DAraufhin habe ich natülich noch mehr gemasked, und habe versucht, mich vom autismus zu trennen und meine "normalen" verhaltensweisen klar von den autistichen verhaltensweisen zu trennen, so nach dem Motto: daswar der autismus, und das war ich. Das ist natürlich totaler unsinn gewesen, denn man ist ja nicht 2 Persönlichkeiten, sondern eine und es gibt mich nur mit autismus, nur bereibe ich eben zu 80% der Zeit masking. Jetzt im nachhinein finde ich diese Aussage von meiner Mutter unmöglich. so langsam lerne ich, die Maske zumindest zuhause, wenn ich alleine bin, fallen zulasen, was natürlich ein sehr langer prozess war/sein wird. Aber es ist unglablich befreiend sich stimming zu erlauben und langsam vom negativen stimming loszukommen, einfach weil ich jetzt so viel mehr über mich weiß und auch über alternativen bescheid weiß

[@LennsArrival]

Viel Erfolg weiterhin, dass du deine Maske besser im Griff hast :)

[@NatamiLuna]

Danke für das Video! Ich hatte so oft in meinem Leben das Gefühl, nie richtig zu sein und nur akzeptiert zu werden, wenn ich mich anpasse und verstelle... Erst seit meiner Diagnose habe ich das Gefühl, mich weniger verstellen zu müssen. Denn seitdem verstehe ich viel mehr an mir selbst und kann dementsprechend auch besser für mich einstehen. Leider gibt es dadurch aber auch manchmal Probleme im Umfeld. Da durfte ich mir zum Beispiel auch schon anhören, dass ich mich nur in die Diagnose reinsteigern würde, da ich mich ja vorher in manchen Situationen auch nicht beklagt hätte. Dabei versuche ich jetzt nur, mehr auf mich zu achten und nicht nur darauf zu achten, was andere von mir erwarten. Jetzt bin ich etwas abgeschweift... Was ich eigentlich sagen wollte, trotz Diagnose und Therapie habe ich immer noch oft das Gefühl, nicht zu wissen, wer genau ich eigentlich bin. Klar, es fällt mir einfacher auf meine Bedürfnisse zu achten, aber wenn ich mich definieren muss, mache ich das fast nur über meine Hobbys. Das fällt mir noch am einfachsten, aber was mich genau Charakterlich ausmacht, damit habe ich echt Probleme. Vielleicht wird mir das mit der Zeit noch klarer werden. Zumindest scheine ich mit solchen Fragen ja dann nicht alleine zu sein Liebe Grüße

[@LennsArrival]

Wie es aussieht, wenn man dann nach einen Tag oder ein paar Tagen die Maske fallen lässt, seht ihr hier: kzbin.info/www/bejne/fJi4Y4hof6ZjeZI

[@NadlMinecraft]

Ich frage mich des Öfteren, ob ich wirklich dieses "Masking-Ich" bin. Ich habe mich angepasst, weiß wie ich agieren muss und welche Gestik/Mimik passt, aber ohne Masking bin ich anders. Natürlich gehört das Masking Ich zu mir, denn ich habe es "erschaffen", aber wie viel davon ist "echt", wie viel davon ist gespielt? Wo genau stecke ich darin? Was ich immer wieder merke ist z.B. das mir gesagt wird ich bin super im Team, aber ich selbst kann Teamarbeit absolut nicht ausstehen, bin ich nur so gut, weil ich das "Masking-Ich" raushole? Kann ich auch so gut sein, wenn ich nicht maske? Fragen über Fragen.

[@Naschatka20]

So, ich habe nun etwas gebraucht um das zu tippen. Erst mal tausend Dank für das Video. Ich fühle mich davon zu 100 Prozent angesprochen. Ich bin noch nicht offiziell diagnostiziert und frage mich schon länger wer genau ich eigentlich bin, welche Eigenschaften mich ausmachen, welche Fähigkeiten ich eigentlich habe. Bis vor ca 2 Jahren kam ich noch relativ gut zurecht beim einkaufen, der Arbeit etc und bin sogar zu größeren Veranstaltungen gegangen. Mittlerweile bin ich von Kleinigkeiten total schnell überreizt und überfordert, ziehe mich immer mehr zurück und frage mich, warum hat bis vor 2 Jahren alles so viel besser funktioniert. Hab ich mich da einfach extrem verstellt/angepasst? Derzeit habe ich sehr viele Fragen, hoffe mit einer eventuellen Diagnose etwas Klarheit zu bekommen. Und mir hilft es echt meine Fragen bei euch loswerden zu dürfen. Tolle community. Ich hoffe ich finde mich selbst bald bzw lerne mich neu kennen.

[@LennsArrival]

Und ich danke dir, dass wir dich auf diesem Weg begleiten dürfen, Taschi. 💕

[@Naschatka20]

@@LennsArrival Du bist so lieb! Und alles fing mit deinen Videos an. Danke, dass ihr mich so lieb aufgenommen habt!

[@janz.3214]

@@Naschatka20 Hey, das was du da so schreibst kommt mir ziemlich bekannt vor :) Vor ca einem Jahr hatte ich das erste Mal den Gedanken, eventuell autistisch zu sein. Von da an wurden viele Dinge für mich auch schwieriger, so wie du es beschreibst. Nun bin ich letzte Woche auf ein Buch gestoßen, was meinen Blick auf das Thema komplett verändert hat. Es ist von Dr Joseph Murphy und heißt Die Macht Ihres Unterbewusstseins. Kurz gesagt geht es darum, dass wir Menschen das sind was wir denken. Es ist wie mit Gewohnheiten. Wenn du lange genug den gleichen Gedanken hast, geht das ganze ins Unterbewusstsein über. Also wie eine Gewohnheit, die man sich über einige Zeit antrainieren muss, bis sie wirklich zur Gewohnheit wird und man sich nicht mehr bewusst darum kümmern muss. Man macht es dann einfach. Was ich damit sagen will: Wenn man regelmäßig darüber nachdenkt, ob man diese oder jene Sache diagnostiziert bekommen könnte, identifiziert man sich automatisch mehr mit den Symptomen. Und wenn das über einen längeren Zeitraum geschieht, geht das ganze ins Unterbewusstsein über. Man eignet sich die Symptome also gewissermaßen an, wie eine Gewohnheit. Ich kann dir wirklich empfehlen, dir das Mal anzuschauen. Mir hat es echt die Augen geöffnet. Ganz liebe Grüße Jan

[@NatamiLuna]

Übrigens, du hast das Video auch trotz anderer Begebenheiten echt gut geschnitten! 👍 Toll, dass du es auch ohne das richtige Equipment trotzdem noch fertig bekommst hast, das ist super 👏

[@LennsArrival]

Vielen Dank. Ich musste halt mit DaVinci schneiden und hatte mich erst gestern vor und während dem Schnitt auseinander gesetzt. Das hat natürlich alles ein bisschen erschwert und verlängert. Ich denke aber, dass ich mich da nochmal reinfuchsen werde, sodass ich auch eine Alternative habe zu Premiere Pro. Einfach auch um nicht so überfordert zu sein, sollte mal wieder irgendeine Technik streiken.

[@fayeluna8613]

Ich muss auch sagen, dass es mir definitiv geholfen hat, als ich heraus fand, dass ich wohl autistisch sei. Plötzlich wusste ich, nachdem ich mich damit auseinander gesetzt hab, warum ich in bestimmten Situationen so reagiere und was ich tun muss, um eben anders zu reagieren oder wann es besser ist mich aus der Situation zu entziehen. Ich wusste woran ich bei mir arbeiten musste und hab so gemerkt, dass es mir wesentlich besser ging, weil ich da wusste woran ich arbeiten muss und - wer ich eben bin. Und sowas wie Masking benutze ich eigentlich nur noch relativ selten, also wenn ich mit Leuten rede mit denen ich nicht so vertraut bin. Wenn ich zB Termine mache, kommt sowas wie mein "geschäftliches Ich" (Ich nenne es "Herr Schmitt") raus, aber wenn um mich herum Menschen sind, denen ich vertraue, gibts keine Maske mehr. Ich verstell mich nicht mehr und versuche so echt wie möglich zu sein. :)

[@LennsArrival]

Herr Schmitt. :D Ist ja super

[@visitorofplanetaspie73]

Hallo Lisa, danke für das Video. Ja, wer bin ich überhaupt? Darüber habe ich schon oft und viel nachdenken müssen. Insbesondere frage ich mich immer, wie viel von dem, der ich bin, nur deshalb bin, weil andere mir die Eigenschaften zuschreiben. Was meine ich damit? Mir wurde immer aus dem Familienkreis zugetragen, wie selbständig ich sei und dass ich keine Hilfe bräuchte. Das begann sehr früh. Und ich habe auch immer alles selbst schaffen können. Irgendwie. Oftmals nur unter extremen Einsatz von Zeit oder Kraft. Zeit und Kraft, die mir dann an anderer Stelle fehlte. Und zurück zur Frage: Bin ich quasi selbstständig zur Welt gekommen? Oder wollte ich meinem Umfeld, welches mir diese Eigenschaft zugesprochen hat, entsprechen? Ich hoffe, dieses Beispiel macht deutlich, auf welchen Punkt ich hinaus möchte. Wie viel von mir ist tatsächlich von mir, welchen Anteil muss ich dem Masking zuschreiben und welche Aspekte entsprechen eigentlich gar nicht mir, wurden mir aber immer und immer wieder zugetragen und haben sich quasi wie eine selbsterfüllende Prophezeiung bewahrheitet, weil ich diese Eigenschaften angenommen und umgesetzt habe? Und diese Frage, besser diese drei Fragen, haben mir schon so manche Stunde geraubt. Auch kann ich sie noch immer nicht beantworten. Weil ich auch etwas Angst vor dem Ergebnis habe. Verliere ich mich noch mehr selbst, wenn ich Eigenschaften und Verhaltensweisen in Frage stelle? Und woran kann ich merken, welche der Eigenschaften in welche der drei Gruppen gehört? Und machen diese Dinge mich am Ende nicht doch insgesamt zu dem, der ich heute bin? Oder werde ich unzufriedener, wenn ich Dinge anpasse? Wie Du siehst, alles Fragen auf die ich keine Antworten kenne. Aber die Fragen sind präsent. Ständig. VIele liebe Grüße Dein Visitor

[@LennsArrival]

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, lieber Visitor. Genau das wollte ich damit eben andeuten. Wie schwierig das ist, die gesellschaftlichen Konventionen auch mal hinten an zu stellen und zu schauen, was sich dahinter verbirgt - vorallem dann, wenn man Masking "perfektioniert" hat. Fühl dich virtuell gedrückt, ich danke dir wieder für deine tollen Worte!

[@MarievonSchlotterhausen]

Du hast es doch noch geschafft. :)

[@debyc5980]

Interessant. Früher war es so das mir sozusagen niemand auf die Schliche kommen durfte, das verborgene ich, eigentlich ist es eine Unsicherheit, es darf niemand merken, eigentlich auch heute noch, ich wusste nicht das ich autistisch bin. Ich habe das mit dem masking gut hingekriegt, aber dennoch merkt man es, dieses ES war für mich unbegreiflich, ich verbrag es, so entstehen grosse Selbstzweifel. Es scheint mir ein sehr schleichender, langsamer Prozess zu sein, ich diagnostizierte mich selbst mit "Entwicklungsstörung im sozialem Bereich". Heute geht es schon viel besser und ich verstehe auch vieles besser, kann das es besser integrieren und habe gelernt mir selbst auch zu helfen bei extremen Zuständen. Auch wenn es echt mühselig war habe ich unendlich viel gelernt was mich auch ausmacht und es wird auch immer weiter gehen. Keine Ahnung ob das die Frage beantwortet 😂 was solls.

[@LennsArrival]

Hast du denn vor dich auch noch offiziell diagnostizieren zu lassen? Oder reicht deine Selbstdiagnose? :)

[@debyc5980]

Ja eigentlich schon. Kostet mich aber wahnsinnige Überwindung. Dringend nötig ist es aber nicht, ich habe seid meinem 18 Lebensjahr eine Invaliden Rente. Auch deshalb ist es nicht so leicht scheints mir, weil das, glaube ich, nie diagnostiziert wurde, autismus, ich weiss eben nicht was in deren Unterlagen steht. Ich hab da schon schiss etwas loszutreten, auch wenn sich wahrscheinlich nichts ändern würde.

[@krissi_on_track]

Ich stelle mir diese Frage auch regelmäßig... Ich habe es früher immer Chamäleon-Syndrom. Früher hatte ich für jedes Umfeld meine Anpassung, und wusste irgendwann wirklich nicht mehr, wer ich bin 😢

[@LDe-qc2vj]

Hallo Lisa ich überlege mir auch die Haare wieder schön kurz zu schneiden wie du es in diesem Video hast, finde das sehr flott und pfiffig. Das permanente Nachschneiden empfand ich aber immer als nervig. Wie siehst du das? LG Larissa

[@Eve4Aya]

Also ich befinde mich grade in der Therapie, um selbst herauszufinden was denn meine eigenen Träume, Wünsche und Ziele im Leben sind. Aber auch die Fragen wie, wer bin ich? Was macht mich aus? Was sind meine Stärken? Habe ich überhaupt welche? Diese und weitere Fragen stelle ich mir bereits seit vielen Jahren und die Suche nach Antworten dauert immer noch an. Hoffentlich erwartet mich am Ende dieses holprigen und recht steinigen Weges auch etwas positives....

[@LennsArrival]

Ich drücke dir ganz fest die Daumen. Bisher ist dein Weg ja trotzdem nach vorn gegangen!

[@xiratuipsy7211]

Interessantes Thema. In den letzten Tagen fragte ich mich das selber auch. Wer bin ich, bin ich das was ich jetzt bin? Oder wie viel bin ich davon ich...? Das kann fast keiner sagen, selbst man selbst kann es nie wirklich sagen. Das ist echt schwer. Es gibt viele Einflüsse/Faktoren, die dazu führen, wie man heute ist. Sei du selbst, heißt es gerne... und ja, da ist auch Wahrheit dran, aber raus zu finden wer man ist, ist auch eine Frage der Zeit. Akzeptieren was und wer man derzeit ist, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Akzeptieren, dass diese Gefühle da sind und auch mal raus wollen, auch wenn man sie nicht versteht ist auch richtig, sich nicht allem anpassen zu müssen ist auch richtig. Ich bin ehrlich, ich Frage mich in diesem Moment auch, ist es richtig das zu schreiben? Passt das oder passt das nicht?... Eigentlich ist es einfach menschlich auch diese Seiten an sich zu haben.❤

[@LennsArrival]

Du darfst dich gerne so ausdrücken. Meinst du, unser Discord wäre was für dich? Da kannst du dich mit anderen genau über solche Gedanken austauschen!

[@gj_o5477]

ich habe über die Jahre mir drei fiktive Masken/Rollen angeeignet um eben in bestimmten Situationen klar zukommen oder mich gar diesen zustellen, diese kann ich nach Bedarf(am besten mit viel Vorplanung) anlegen. Ich wurde erst mit 31 Jahren diagnostiziert, dadurch hatte ich bereits eine Basis wenn auch eine instabile, mir passiert es aber oft schonmal das wenn ich eine stressige Woche habe und ich meine Maske täglich für lange Zeit tragen muss, das ich mich darin zu sehr verliere und ich mich beim abnehmen frage: Bin ich noch ich oder trage ich noch eine Maske ? Wenn ich wirklich Schwierigkeiten habe wieder zu mir zu finden, muss ich meinen Spezialinteressen nachkommen um mich wieder zu erden. lg

[@LennsArrival]

Oh, das kenne ich gut. Tatsächlich wäre mir jetzt nach 5 Tage verkriechen und Serien bingewatchen. 😅🙈 Aber, das Leben hat mich momentan so eingenommen, dass ich nur sehr selten solche Rückzugsmöglichkeit habe. Zumal viele dann eben aufgrund der Depressivität auch Sorge um mich haben, dass sowas zu lange dauern könnte und aus Alleinsein dann Einsamkeit resultiert. Was ja auch stimmt, das ist schon nicht immer so einfach genau das richtige Maß zu finden.

[@joinmy9102]

Ich habe mich das Mal gefragt Alz ich DEPRESION hate

[@freddykush1719]

Also ich weiß wer ich bin. Meine Soziale Maske setze ich ab wenn ich nach Hause komme. Wie stinkend heiße Schuhe die einen über den Arbeitstag zu nerven beginnen und man froh ist wenn die Füße wieder atmen können (abschalten auf Knopfdruck ist als Aspie dennoch ein Mythos). Ich verstelle mich auch nicht wirklich, ich geb mir nur in manchen Bereichen, die mir sonst als unwichtig erscheinen, mehr Mühe und das kann anstrengend sein. Das wichtigste ist das man ehrlich und authentisch zu sich selbst ist und denen die einem wichtig sind. Mich stört unglaublich diese manipulative und verlogene Welt in der sich viele verstellen und den Alltag selbstgefällig zu einer Bühne aufbauen und ihre aufgeblasenen Märchen vorspielen, die Maske die ich dafür bräuchte wird es niemals geben und bin ich froh darüber Autist zu sein. Also, keep it real!

[@anjachan]

ist ein Grund wieso ich mir keinen "normalen" Arbeitsplatz mehr vorstellen kann. Hab das Gefühl da muss ich mich zu sehr verstellen. Und irgendwann bin ich vielleicht kaum mehr ich selbst.

[@LennsArrival]

Welchen Beruf übst du denn als "nicht normalen" Job nun aus? 😊

[@anjachan]

@@LennsArrival bin in einer Werkstatt für Behinderte Menschen, Psychisch und Körperlich. Wünschte wäre schon eher dort gewesen.

[@Raja995mh33]

Ich hab meine Existenzkrise nicht zuletzt deswegen, weil sich bei mir offensichtlich niemand einig ist, ob ich überhaupt Autismus / Asperger habe oder nicht. Meine Psychologin, Psychotherapeut UND die Arzte und Therapeuten meiner Reha sind alle unabhängig voneinander der Meinung: JA! Die Uni Klinik, wo ich mich habe testen lassen habe, meinten hingegen: Nö... Und jetzt stehe ich da und habe nur das Gefühl ich komme keinen Millimeter nach links oder rechts - geschweige denn vorwärts... Also ja, ich stelle mir die Frage eigentlich ständig und was ich überhaupt mache. Und auch das mit dem Strohhalm passt gut. Als ich von der Klinik die Diagnose negativ bekommen habe, war ich nicht froh darüber, sondern komplett fertig, einfach weil das der einzige Strohhalm war, an dem ich mich geklammert habe, der mir erklären hätte können, was bitte "falsch" mit mir ist. Wieso ich nichts hinkriege etc.

[@LennsArrival]

Hast du denn dich noch irgendwo anders auf die Warteliste setzen lassen?

[@Raja995mh33]

@@LennsArrival Nein bisher nicht. Die Reha legt das zwar nahe, aber ich weiß nicht. Ich sitze meinem Vater seit einer ganzen Weile quasi auf der Tasche und schon der Erste Lauf hat eine halbe Ewigkeit gedauert... Ich würde es gern, aber mir drückt quasi alles Finanzielle, zeit etc. in den Rücken.

[@LennsArrival]

Also dadurch, dass du jetzt eh noch bestimmt 1 Jahr warten musst, würde ich vorschlagen, dass du dich bei mehreren Stellen auf die Liste setzen lässt und in der Zwischnzeit hast du Zeit, das finanzielle etwas zu regeln.

[@Raja995mh33]

@@LennsArrival Problem ist, dass ich schon seit Ewigkeiten keine Ahnung habe, wie ich finanziell irgendwas regeln soll. Ich finde keine Arbeit, da ich durch jede Bewerbung fliege (irgendwie nicht verwunderlich, wenn ich keine einzige "Stärke" von mir kenne) und wenn ich das machen würde, müsste ich dort erst mal wieder hin kommen. Ich habe kein Auto, Führerschein etc. und kenne mich schon in meiner eigenen Stadt nicht aus.

[@LennsArrival]

@@Raja995mh33 Das klingt viel und unüberwindbar. Aber: Hast du schon mal überlegt, dir Listen zu machen? Mit Minizwischenschritten. Einfach, dass du erkennst, dass du dich fortbewegst und nicht still stehen bleibst, sodass du etwas hast, auf das du stolz sein kannst. Weil: Wer braucht schon einen Führerschein, wenn er/sie/es sich auch ohne gut auskennt. Und das kannst du bestimmt auch erreichen. ☺️ Ich glaub an dich, höchste Zeit, dass du es auch tust.

[@jacquelineahrens4267]

Ich glaub eher das eine Diagnose eher für das Umfeld ist. Ich bin selber nicht diagnostiziert, bin mir aber meiner selbst sicher und weiß für mich, dass ich nicht Neurotypisch bin, aber mein Umfeld nimmt mich und das nicht ernst, weil halt die offizielle Diagnose fehlt. Wenn man was offizielles von einer angesehenen Person wie einem Arzt hat, dann muss das ja stimmen und Menschen zweifeln weniger an, das es wohl so stimmt. Und auch die ständigen Zweifel gehören mit zu meinen alltäglichen Fragen, zu denen auch die Frage „wer bin ich?“ gehört, aber auch sämtliche „was wäre wenn’s?“ nach oder auch vor eigentlich banalen Situationen.

[@LennsArrival]

Ich kenne genauso viele Geschichten, die genau das widerlegen. Denn dann wird die gesamte Diagnostikbranche angezweifelt. Ich denke, egal ob mit Diagnose oder nicht, man kann es seinem Umfeld nicht recht machen. Und wenn du eine Diagnostik machen möchtest um zu schauen, ob du richtig liegst, dann ist das eigentlich eher für dich und für Hilfen, die du dann z. B. bewilligt bekommst wie den SBA oder Eingliederungshilfe und so weiter. 🙈

[@jacquelineahrens4267]

@@LennsArrival wenn ich mich trauen würde 😅. Ich mach selten was für mich selbst und selbst wenn ich die Möglichkeit hätte, mir Hilfen zu besorgen, ist bei mir im Kopf fest verankert, dass ich sie gar nicht verdient hätte. Denn selbst in Situationen, in denen es mir schlecht geht, hab ich immer noch im Kopf, dass es noch nicht schlecht genug ist und es nicht reicht, um Hilfe zu verlangen. Zumal mein Vertrauen in Ärzte auch nicht mehr das ist, was es früher mal war. Ich hatte schon zu viele negative Erfahrungen und eigentlich reicht es mir schon, wegen diverser Geschichten wie meiner Migräne als Hypochonder bezeichnet worden zu sein, da ist bei mir einfach die Motivation raus 😅. Aber du hast recht, ich hab zu sehr aus meiner Situation abgeleitet und mich zu wenig in eine andere Situation hineinversetzt. Ich hab nicht darüber nachgedacht, dass es vielleicht für einige nicht so klar ist, wie es das für mich ist und dass es für diejenigen eine Erleichterung sein kann, dann doch endlich die Diagnose zu bekommen, vielleicht bin ich bei dem Thema auch einfach ein bisschen abgestumpft, weil egal was ich in meinem Leben schon hatte, ich nie eine genaue Antwort bzw Diagnose dazu bekommen habe.

[@LennsArrival]

Vielleicht kommst du mal zu uns auf den Discord? Und tauscht dich dort aus? Wir haben ganz viele Tests, die du auch mit anderen vergleichen kannst. Vielleicht öffnet dich das für eine genaue Überprüfung, muss es ja aber nicht. Ich würde mich jedenfalls freuen. 😊

[@jacquelineahrens4267]

@@LennsArrival danke für das Angebot 🤗 und ich denke, ich nehme es an 🤗 schadet ja nicht es auszuprobieren

[@ErkenneDeineVollkommenheit]

Zum Thema Masking empfehle ich dir auch mal das Human Design System um abchecken zu können, wo lebst du das von anderen und was ist WIRKLICH deins.

[@Max.M.]

Ich stelle mir oft die Frage ob mein Verhalten in der und der Situtation jetzt mit Autismus oder der Pupertät zu tuhen hat .

[@richardphieler7737]

Ich finde es zu anstrengend mich den neurotypischen Menschen anzupassen das entspricht nicht meiner Persönlichkeit außerdem macht es mir schlechte Laune wenn es keinen ernsthaften Grund dafür gibt🎉