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25.09.2023 | Vortrag von Prof. Dr. Benigna Schönhagen & Stefan Wannenwetsch (M.A.) (beide Tübingen): Von der Armen- zur Rassenanatomie. Das Tübinger Beispiel.
Abstract:
Die Beschäftigung mit der Rolle anatomischer Institute in NS-Deutschland fokussiert bislang auf den bedenkenlosen Nutzen, den die Anatomen aus der massenhaften Verfügbarkeit an Hingerichteten für ihre Lehre und Forschungen gezogen haben.
Die Untersuchung der Tübinger Anatomie rückt aber eine weit größere Zahl an Menschen in den Blick, die, aus sozial-rassistischen Gründen ausgegrenzt und interniert, oft gewaltsam zu Tode kamen. Gleichzeitig sank die Zahl der Ortsarmen, die außerhalb von Einrichtungen starben.
Was bedeutet diese Verlagerung von einer Armen- zu einer Rassenanatomie für die
Beurteilung der Rolle der Anatomie im Nationalsozialismus? Welche Kontinuitätslinien sind damit verbunden? Welche Konsequenzen haben Anatomen nach 1945 daraus gezogen?