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Helmut Fischer war der Sohn eines Kaufmanns und einer Änderungsschneiderin und wuchs im Münchner Stadtteil Neuhausen in der Donnersbergerstraße 50a [1] auf, wo er auch zur Schule ging. Als er von der Realschule abgelehnt worden war, trat er in die Schauspielschule von Otto Falckenberg ein, die er aber nach kurzer Zeit abbrach. In der Folgezeit arbeitete Fischer als Theaterschauspieler. 1952 erfolgte sein Bühnendebüt am Würzburger Stadttheater als Albrecht III. in Hebbels Agnes Bernauer. Die Kritiken waren vernichtend.
Fast 20 Jahre lang blieb Fischer weitgehend unbekannt und musste sich mit unbedeutenden Nebenrollen zufriedengeben. Unter anderem arbeitete er auf dem Münchner Oktoberfest bei der Zuban-Schau als Hinterteil eines Zebras. 1953 heiratete er die Tänzerin Utta Martin, mit der er bis zu seinem Tod (44 Jahre lang) zusammenlebte. 1961 gab der Schauspieler sein Debüt im Bayerischen Fernsehen: als Frisör in Ludwig Thomas Komödie Die Lokalbahn. Fischer selbst bezeichnete sich als „schrecklich" und sagte rückblickend: „Richtig g'schämt hab' ich mich, wie überzogen ich damals g'spielt hab'". Da er mit der Schauspielerei nicht ausgelastet war, arbeitete Fischer nebenher als Filmkritiker bei der Münchner Abendzeitung.
1972 trat er im ersten Tatort des Bayerischen Rundfunks als Assistent des damaligen Kriminaloberinspektors Veigl (gespielt von Gustl Bayrhammer) auf. Als Veigl „pensioniert" wurde, stieg Fischer 1981 zum Kriminalkommissar Ludwig Lenz auf und löste als solcher bis 1987 insgesamt sieben Fälle. 1974 lernte Helmut Fischer in seinem Schwabinger Stammcafé „Münchner Freiheit" den Regisseur Helmut Dietl kennen. Der erkannte das wahre Talent seines Freundes und gab ihm 1980 eine Hauptrolle in der Fernsehserie „Der ganz normale Wahnsinn", in der Fischer erstmals einen verhinderten Playboy spielen durfte.
Der endgültige Durchbruch gelang Helmut Fischer 1983 mit der Serie Monaco Franze -- Der ewige Stenz. Regisseur war wieder Helmut Dietl; am Drehbuch zu fast allen Folgen hat auch Patrick Süskind mitgearbeitet. In der inzwischen zum Kult aufgestiegenen zehnteiligen Reihe verkörpert Fischer an der Seite von Ruth Maria Kubitschek, Karl Obermayr und Erni Singerl in unnachahmlicher Weise den leichtlebigen Charmeur und Frauenliebling, der es immer wieder schafft, die Situation mit einem Augenzwinkern und Lämmchen-Blick („Recht viel treuer schaut kein Schaf") zu meistern. Berühmte Sprüche des Hauptdarstellers (z. B. „A bisserl was geht immer") gingen in den Allgemeingebrauch über. Passend dazu nahm Fischer auch eine erfolgreiche Single mit dem Titel „Spatzl (Schau wia i schau)" auf.
Von nun an war der Schauspieler mit Rollen ausgelastet, deren Charakter allerdings immer wieder auf dem „ewigen Stenz" beruhten. Fischer selbst beteuerte bis zu seinem Lebensende, dass die Figur des Monaco Franze nichts mit seinem wahren Leben zu tun gehabt hätte. Mitte der 1980er-Jahre spielte Fischer an der Seite von Thomas Gottschalk und Michael Winslow in den beiden Zärtliche Chaoten Filmen, von 1987 bis 1992 war er neben Veronika Fitz und Ilse Neubauer als „Josefbärli" in der Serie Die Hausmeisterin zu sehen. Seine letzten Serienerfolge feierte er in Ein Schloß am Wörthersee, wo er den zerstreuten Nachlassverwalter Leo Laxeneder mimte, und als Hohenwaldauer Bürgermeister Peter Elfinger in Peter und Paul an der Seite von Hans Clarin.
Im Jahr 1993 wurde bei Helmut Fischer Krebs diagnostiziert. Er behielt diese Diagnose weitestgehend für sich, nur seine Ehefrau Utta wusste davon. 1996 gab sich der Schauspieler in die Behandlung des bekannten wie auch umstrittenen Krebs-Spezialisten Julius Hackethal. Im November feierte er im großen Freundes- und Kollegenkreis seinen 70. Geburtstag. Dabei ließ er durch die Presse verlautbaren: „Das Leben macht sich ja mehr und mehr aus dem Staub." Acht Monate später starb Fischer, für die Öffentlichkeit völlig überraschend, im Chiemgau. Zur Trauerfeier in der Aussegnungshalle des Münchner Nordfriedhofs und zur Beerdigung auf dem Bogenhausener Friedhof (Grab Nr. 2-4-2) in München am 19. Juni 1997 kamen mehr als 1000 Menschen. In der Trauerrede sagte der Münchener Oberbürgermeister, Freund und Nachbar Helmut Fischers Christian Ude: „... Populär war er in ganz Deutschland - in München wurde er geliebt."
Am Lieblingsplatz von Helmut Fischer im Garten des Cafés Münchner Freiheit in Schwabing wurde ein Bronze-Denkmal von Nicolai Tregor Jr. enthüllt, das ihn in seiner bekanntesten Rolle, als Monaco Franze, zeigt.