Beteiligung an Insektenschutzmaßnahmen durch partizipative Forschung in urbane Gemeinschaftsgärten

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Österreich forscht

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Im ersten Vortrag im Wintersemester 2023 unseres Citizen Science Seminares an der Universität für Bodenkultur Wien, geht es um eine neue Initiative der Technischen Universität München. Wir freuen uns sehr, die Projektleiterin Monika Egerer im Seminar am 11. Oktober 2023 zu Gast gehabt zu haben.
Inhalt des Vortrages
Die zunehmende Verdichtung des städtischen Raums kann sich negativ auf die biologische Vielfalt in der Stadt auswirken, aber die Vielfalt von Stadtgrün bietet auch neue Möglichkeiten, Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu fördern. Urbane Gemeinschaftsgärten sind sozial-ökologische Systeme, die die biologische Vielfalt, die Ökosystemleistungen und die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur unterstützen. Gemeinschaftsgärten wiederum können ein ideales "Reallabor" sein, um gemeinsam mit den Gärtner:innen Strategien zur Biodiversitätsschutz zu entwickeln, zu testen und umzusetzen, die auf andere städtische Ökosysteme übertragen und verbreitet werden können. Das ist wichtig, denn die Auswirkungen biodiversitätsfreundlicher Gartenstrategien besonders für Insektenschutz sind noch nicht systematisch erforscht, und auch nicht, wie dieses Wissen auf andere städtische Ökosysteme übertragen werden kann.
In den transdisziplinären Forschungsprojekten "Forschen für Wildbienen" und "BioDivHubs" entwickeln, implementieren und testen wir Insektenschutzmaßnahmen mit Gemeinschaftsgärtnern in München und Berlin sowie mit Quartiersbewohnern in der Stadt München. Unser Ziel ist es, die Stadtbewohner:innen bei der biodiversitätsbasierten Stadtbegrünung zu aktivieren und zu unterstützen. Dazu arbeiten wir an der Schnittstelle zwischen der Zivilgesellschaft (Gärtner, Anwohner, ökologisch orientierte Organisationen) und den relevanten städtischen Akteuren (Stadtrat, Bezirksausschüsse, Stadtverwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft), um die Beteiligung der Zivilgesellschaft an der ökologischen Umgestaltung der Stadt zu verankern. Hier werde ich unser transdisziplinäres Forschungskonzept und unsere partizipativen Methoden, einschließlich der Bürgerforschung („Citizen Science"), vorstellen. Außerdem werde ich über unsere bisherigen Erfahrungen bei der Umsetzung von Forschung in die Praxis berichten und die Rolle von Stadtgärtnern und Anwohnern bei der Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen innerhalb und außerhalb von Gärten in ihren Stadtvierteln unterstützen.
Mehr zur Vortragenden
Dr. Monika Egerer erforscht die Ökologie und das Management von Ökosystemen in und um Städte. Sie verfolgt einen interdisziplinären Forschungsansatz, der die Zusammenhänge zwischen Biodiversität, Umwelt- und Klimaschutz, Ökosystemleistungen und sozial-ökologischen Fragen analysiert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Rolle von Insekten und der pflanzlichen Biodiversität in städtischen Agrarsystemen, insbesondere im Kontext von Lebensraummanagement, Urbanisierung und Klimawandel.
Monika Egerer hat an der University of California, Santa Cruz, USA, in Umweltstudien promoviert. Sie hat Forschungserfahrung in den USA, Australien und jetzt auch in Europa. Im Jahr 2020 wurde sie auf die Professur für Urbane Produktive Ökosysteme an der TUM School of Life Sciences (Department of Life Science Systems) berufen.

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