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Dieses Video beinhaltet eine akustische Präsentation der Orgeln mitsamt Impressionen des Domes St. Petri der nordwestdeutschen und im Bundesland Freie Hansestadt Bremen gelegenen Großstadt Bremen sowie eine Präsentation von dessen Geläut.
Ablauf:
0:00 Impressionen des Doms & akustische Orgelpräsentation
11:56 Audio des Geläuts vor 2017
28:00 Audio des Vergleichs zwischen alter und neuer Brema
31:58 Audio des Uhrschlags
32:24 Einzelläuten der Gerechtigkeitsglocke
34:58 Einzelläuten der Schöpfungsglocke
38:02 Einzelläuten der Felicitas
40:54 Einzelläuten der Hansa
44:15 Einzelläuten der Gloriosa
48:54 Einzelläuten der Brema
56:23 Vollgeläute
Daten der Glocken: docdro.id/AhYjG9A
Ein herzliches Dankeschön geht an das Domkonvent und besonders an Matthias für die Ermöglichung sowie an Jörn für den schönen Tag. Schaut euch auch bitte Matthias‘ Video an unter: • Die Glocken des St. Pe...
Hiermit wünsche ich allen eine gesegnete Osterzeit 2023!
Erstmals erwähnt wird der Bremer Dom und damit zeitgleich der Beginn eines Bischofssitzes in Bremen 782. 789 vollendete man dafür eine Holzkirche. Diese wich 805 dem ersten Steinbau, der bis zu einem Brand 1041 bestand. An dessen Stelle trat 1072-1101 der heutige im Kern romanische Dom, der in der Vergangenheit vermehrt Umbauten und Erweiterungen erfuhr. 1547 wurde er lutherisch. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt der ab dem 16. Jh. stark verfallene Sakralbau im Überwiegenden während eines 1888-1901 geschehenen und von Max Salzmann sowie ab 1897 Ernst Ehrhardt geplanten Umbaus. 1945 traf eine Bombe das Nordschiff. 1951 war der Dom wiederaufgebaut. In den 1960er und 1970er Jahren erfolgten umfassende Sanierungen.
Bis heute ist die Geschichte des Bremer Domgeläuts nicht ganz geklärt. Im Mittelalter soll er mindestens 8 Glocken besessen haben, von denen einige infolge des Turmeinsturzes 1683 zu Bruch gingen. 1891 waren lediglich die beiden Glocken Maria und die noch heute erhaltene Gloriosa, die beide vom gleichen Gießer stammen, vorhanden. 1892 spendete der Bremer Senat 2 französische Geschützrohre für den Guss der ersten und damals noch nicht sofort gegossenen Glocke mit dem Namen Brema, die, wie ihr mittlerweile ersetzter Nachfolger und auch die meisten darauf folgenden Glocken von der Fa. Otto im heute zu Bremen zählenden Hemelingen gegossen wurden. Dazu zählten auch die 1893 gegossene Willehadsglocke und die erste Hansa, die in den Tönen es‘, bzw. des‘ erklangen. 1894 bis 1896 erfolgte nun der Guss der ersten Brema mit dem Schlagton ges° und dazu der Guss der Marienglocke im Ton f‘ sowie der der ersten Felicitas im Ton ges‘. Die beiden letzteren wurden jeweils von H. Kellner und Konsul Thewes gespendet. Im 1. Weltkrieg mussten mit Ausnahme der Gloriosa und der Brema alle Glocken des Domes abgegeben werden. Letztere Glocke sprang jedoch 1919 und wurde somit unbrauchbar, sodass fortan die Gloriosa bis 1925 alleine erklang. In gleichem Jahr transportierte man die gesprungene Brema ab und goss die neue Brema und die zweite Hansa sowie die zweite Felicitas, die jedoch den Namen Maria-Felicitas trug. Die Schlagtöne der Glocken lauteten g°, d‘ und e‘. Zum Zwecke ihres Gusses schmolz man die alte Brema ein und verwendete somit ihr Material für die Schaffung der neuen Glocken. Ihr Schicksal wurde bereits im 2. Weltkrieg besiegelt, wo sie ebenfalls der Einschmelzung zu Opfer fielen. Damit war die verbliebene Gloriosa wieder die einzige Glocke des Bremer Doms. Bereits 1945 beschloss der KV den Guss dreier Nachfolger für die jeweils eingeschmolzenen Glocken, bei denen es sich um die 1951 gegossene heutige und dritte Hansa und die Felicitas sowie die 1962 gegossene dritte Brema handelte. Ein Jahr zuvor baute die Osnabrücker Firma Eduard Korfhage & Söhne das noch heute im Dienst befindliche elektromechanische Uhrwerk des Doms ein. Die dritte Brema Brema bestach jedoch nicht durch Qualität und riss bereits 1972 (erneut). Sie wurde 1975 geschweißt und durfte ab da nur noch maximal 10 Minuten geläutet werden. 2017 legte man die Glocke aufgrund gravierender Mängel still. 2022 beschloss der Domkonvent eine Rekonstruktion des Geläuts im Zustand von 1869 und im Zuge dessen den durch Spenden finanzierten Neuguss der Brema. Dieser wurden im gleichen Jahr von der Gießerei Grassmayr zusammen mit dem Guss der Schöpfungs- und Gerechtigkeitsglocke durchgeführt. Außerdem sanierte die Glockenläute- & Turmuhrensysteme Gravermann die Anlage. Der zuständige Glockensachverständige war Matthias Dichter.
Quellen: Matthias Dichter, Website der DG, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen“ (1977) von Georg Dehio.
Bild, Ton & Video: Prianteltix, Wikimedia Commons (historische Aufnahmen des Doms) & Matthias Dichter (Glockenbilder), Rita Stumper (Bild des Uhrwerks).
Musik: Op. 23 von August Gottfried Ritter (Hauptorgel), BWV 530 (Bachorgel), BWV 623 (Chororgel) & Suite II in g-Moll von Domenico Zipoli (Westkryptenorgel), gespielt von Stephan Leuthold.