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...Gegen Ende des Krieges wurde Mauthausen zum Ziel von Evakuierungen aller Lager nahe der Frontlinie. Zehntausende Gefangene kamen in mehreren grossen Transporten an. Überbevölkerung, mangelndes Essen und grassierende Krankheiten führten zu einem Massensterben von Häftlingen in den Monaten vor der Befreiung. Brutale Folter und willkürlicher Mord liefen ebenfalls bis zu den letzten Tagen Mauthausens weiter. Im Apri 1945 schlugen Kapos des Lagers Gusen, einem Nebenlager Mauthausens, auf Befehl der SS mehrere hundert Gefangene zu Tode. Am Ende des Monats ermordete die SS in einer der letzten Vergasungs-Operationen des Dritten Reichs 650 kranke Gefangene mit Giftgas.
Mauthausens Gaskammer blieb bis zu den letzten Tagen des Kriegs in Betrieb. Die SS ermordete fast 3.000 Gefangene aus der Krankenstation, nach einer Selektion am 20. April 1945, und die Lagerbehörden führten den letzten Massenmord in der Gaskammer am 28. April 1945 durch. Die Opfer waren 33 sozialdemokratische und kommunistische Regimegegner aus Oberösterreich.
Anfang Mai 1945 spielten einige in der SS und in der oberösterreichischen Nazi-Partiführung mit der Idee, die überlebenden Häftlinge in Untergrund-Tunnel zu treiben, die ursprünglich für die Rüstungsindustrie gebaut worden waren, und sie dort in die Luft zu jagen. Letzten Endes führte jedoch weder die SS noch die Fanatiker der Nazi-Partei diesen Plan durch.
Als amerikanische Truppen am 5. Mai 1945 das Konzentrationslager Mauthausen befreiten, fanden sie hunderte von Leichen vor, und Häftlinge, die wie laufende Skelette in überfüllten, und von Krankheiten wimmelnden und mit Exkrementen beschmierten Baracken hausten. Mehr als 3.000 Menschen waren in den „Lager-Friedhöfen“ nahe des Lagers begraben, und in einer Ecke des Hofes stapelten sich Kadaver, die von den Ratten aufgefressen wurden. Tausende Häftlinge waren so schwach, dass sie troz der medizinischen Hilfe der ärztlichen Abteilungen in den Wochen und Monaten nach der Befreiung starben.
Die Befreiung Mauthausens und Gusens erlaubte die Befreiung von rund 40.000 überlebenden Häftlingen aus den schrecklichen Bedingungen die sie während ihrer Haft durchleben mussten. Einer von ihnen war Filip Müller.
Nach der Befreiung des Lagers zog Müller zurück in die Tschechoslowakei, und sagte im Auschwitz-Prozess aus, der am 24. November 1947 begann, und einen Monat dauerte. Seine Aussage im Dezember 1947 beim Auschwitz-Prozess trug massgeblich zur Verurteilung der hochrangigen SS-Offiziere Hans Aumeier und Maximilian Grabner bei.
Er sagte auch 1964 im zweiten Auschwitz-Prozess in Frankfurt aus. Seine Aussage trägt massgeblich zu den Urteilen gegen die angeklagten SS-Offiziere Hans Stark, Willy Frank und Franz Lucas bei.
Filip Müller war auch eine der wichtigsten Informationsquellen für eines der ersten Bücher über den Holocaust - The Death Factory - von Ota Kraus und Erich Kulka, das zuerst 1946 auf tschechisch erschien. 1979 schrieb er seine Autobiographie mit dem Titel „Sonderbehandlung - Drei Jahre in den Krematorien und Gaskammern von Auschwitz“, in dem er den Horror Auschwitz’ und des Holocausts erzählt. Dieses Buch wird als eines der stärksten und wichtigsten Zeugnisse über den Holocaust und das Grauen von Auschwitz angesehen.
Filips Leben und sein Zeitzeugenbericht haben viel zum historischen Verständnis des Holocaust beigetragen, und dienen als Erinnerung der Grausamkeiten die während diesem dunklen Kapitel der Menschheitsgeschichte begangen wurden. Sein Mut, Zeuge der Wahrheit zu sein, hat mit dazu beigetragen, dass die Erinnerung an die Opfer und den Horror des Holocaust lebendig bleibt.
Obwohl die Nazis versuchten, alle Juden zu ermorden, scheiterten sie. Filips Müllers Rache war nicht nur, dass er überlebte, sondern auch das sein Erbe für immer in Form seiner Zeugnisse, seiner Interviews und seines Buchs weiterleben wird.
Müllers letzte Jahre waren eine traurige Zeit - er verbrachte sie abgeschottet, alleine mit seinen traumatischen Erinnerungen.
Als er am 9. November 2013 in Mannheim starb, war er 91 Jahre alt.
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