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Piano arrangement of the transfiguration scene by Liszt from the opera 'Tristan und Isolde' by Richard Wagner.
Byron Janis, Klavier
Isolde:
"Mild und leise" [ohne Bewegung.]
wie er lächelt,
wie das Auge hold er öffnet -
seht ihr's, Freunde? Säh't ihr's nicht?
[geheimnisvoll verklärt, ohne jemanden anzusehen]
Immer lichter wie er leuchtet,
stern-umstrahlet hoch sich hebt?
[richtet sie sich ganz auf, wie emporgezogen, ganz unkörperlich ohne irgendeine Bewegung]
Seht ihr's nicht?
Bei "immer lichter wie er leuchtet" kniet sie nur noch mit dem linken Knie und schwingt sich bei: "Stern umstrahlet hoch sich hebt" fast schwebend, leicht empor. Hände und Arme unterstützen bis zum Schluß das Schwebende ihrer Stellung. Von der Weihe des Todes verklärt, scheint sie die Erde bereits entrückt.
Wie das Herz ihm mutig schwillt,
voll und hehr im Busen ihm quillt?
Wie die Lippen, wonnig mild,
[sehr zart, sehr ruhig in seliger Entrückung, die Augen unverwandt auf Tristan gerichtet.]
süßer Atem sanft entweht -
Freunde! Seht!
Fühlt uns seht ihr's nicht?
Höre ich nur diese Weise, die so wundervoll und leise,
[Nach den Worten: "Höre ich..." keine Temposteigerung mehr. In wunderbar gleichmäßiger Bewegung muß Musik und Gesang dahingleiten, nur in wachsender Fülle in immer mächtigerem Durcheinanderwogen. Isoldes Bewegungen sollen sowohl etwas ganz Ungewolltes, als auch Unkörperliches haben. Ihre sich wie schwere Flügel seitlich weit hinausdehnenden Arme werden wie von unsichtbarer Last niedergedrückt, die Hände hängen kraftlos, matt herab (Handflächen zur Erde gerichtet). Es ist ein Doppelspiel: das Ringen des erdgebundenen, erdhaftenden Körper mit der, dem irdischen Sein entstrebenden, sich davon loslösenden, befreienden Seele]
Wonne klagend, alles sagend,
mild versöhnend aus ihm tönend,
in mich dringet, auf sich schwinget,
hold erhallend um mich klinget?
Heller schallend, mich umwallend.
[Sie scheint wie getragen und umdrängt von überirdischen Klängen, in deren Durcheinanderwogen sich ihre Seele sehnend und lechzend hineindehnt. In immer seligeren Entzückungen scheint ihr Geist mit aller Macht die Erdenfesseln lösen zu wollen.]
Sie sieht erst von Tristan fort, in die Höhe:
Sind es Wellen sanfter Lüfte?
Sind es Wogen
wonniger Düfte?
wie sie schwellen, mich umrauschen
soll ich atmen, soll ich lauschen?
Soll ich schlürfen, untertauchen?
Süß in Düften mich verhauchen?
Nach und nach reckt sie sich, und breitet die Hände und Arme wie ein Vogel seine Schwingen breitet, zu geisterhafter Höhe empor, alles in ihr wächst mit ihren Wörten, als sehne sie sich nach Auflösung:
In den wonnigen Schwall,
in dem tönenden All,
in des Welt-Atems wehendem All -
[In einem ungeheuren Gewaltigen Aufschwung, der die Unendlichkeit zu durchdringen strebt, hebt sich ihre Seele erdenbefreit empor.]
[Immer noch schwebend, läßt sie sich während des nächsten langsam auf das rechte Knie nieder]
Ertrinken -
[Bei "ertrinken", sinkt Isolde ersterbend in die Knie. Die Arme gleiten schlaff an den Seiten herunter, der Kopf ins wie emporgezogen im Erschauen einer überirdischen Erscheinung, die Augen sind in ekstatischer Verklärung geweitet.]
Versinken -
Unbewußt -
höchste Lust!
Wenn ihre letzten Worte verklungen, rundet sich ihr rechter Arm weich um Tristans Haupt, und ihre Wange schmiegt sich jungfräulich an die seine, während ihr Körper sich neben dem seinen streckt. Sie schließt die Augen und vollendet mit der letzten Note".
[Nach ihrem letzen Ton, gleitet Isolde in sanfter Lösung der Glieder herab und Brangäne umfängt sie. [Brangäne vermeide alle Liebesbezeugungen und alle Bemühungen um Isolde, denn es wirkt nüchtern und störend].]
by berlinzerberus