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Und ob wir fronden fremdem Recht,
Daß uns das Blut aus Nägeln rinnt,
Wir bleiben doch ein frei Geschlecht,
Wir wissen, was wir sind.
Das Hochgebirg hat Berg und Tal,
Gott säte Stille, säte Wind;
Wir finden den verlor‘nen Gral,
Wir wissen, was wir sind.
Und wenn man Dornenkränze flicht
Ins Haar für mich und dich, mein Kind -
Wir krämern nicht, wir dienern nicht,
Wir wissen, was wir sind.
Worte: Franz Lüdtke
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Franz Lüdtke, geboren 1882 in Bromberg und gestorben 1945 in Oranienburg, war ostdeutscher Volkstumspolitiker, der vor allem vor und in der Zeit des Nationalsozialismus als Geschichtsschreiber und Schriftsteller hervortrat. Zunächst Deutsch- und Geschichtslehrer am Königlichen Realgymnasium Brombergs wurde er später Mitarbeiter des Deutschen Historischen Instituts in Rom und ab 1913 Studienrat in Berlin. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 meldete er sich freiwillig zur Armee. Gegen den „Posener Aufstand“ im Großpolen wurde er Freiwilliger im „Grenzschutz Ost“, der gegen die Abtrennung der Ostgebiete von Deutschland und deren Übergabe an den polnischen Staat kämpfte. Als Vertriebener organisierte und unterstützte er fortan durch journalistische und schriftstellerische Tätigkeit den deutschen Volkstumskampf im Osten.
„Seine Gedichte waren mit ihren zahlreichen Heimatmotiven geprägt von einem Klima der Nostalgie und des Andenkens an die Heimat, die man in der Folge des Friedensschlusses hatte verlassen müssen. Seine Romane, Novellen und Erzählungen behandeln meist historische Themen.“
Lüdtke trat 1932 der NSDAP bei, nach 1933 überführte er die deutschen Ostverbände in den nationalsozialistischen, antipolnischen „Bund deutscher Osten“, den er kurze Zeit leitete. Lüdtke machte Karriere im Dritten Reich als Hauptbereichsleiter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP, der die deutsche Expansionspolitik als „historisch begründet“ propagierte. 1943 wurde er Ehrenbürger Brombergs, die Festrede hielt Herybert Menzel, ein junger Dichter aus Tirschtiegel.
Die Anekdote zu seinem Ableben ist interessant: „Franz Lüdtke baute, nachdem er Bromberg verlassen hatte, sein Haus im nahe Berlin gelegenen Oranienburg. Er kehrte nicht mehr in den Schuldienst zurück und widmete sich neben seiner politischen Tätigkeit ausschließlich der Literatur und der Publizistik. Nach 1933 litt er an einer fortschreitenden Herzerkrankung. Trotz seiner Krankheit überlebte er den Angriff der Roten Armee auf Berlin. Als die Rote Armee Oranienburg erreicht hatte, setzten Soldaten sein Haus mit der großen und wertvollen Bibliothek in Brand, was bei ihm einen Schock auslöste. Er versuchte, die Überreste seiner Büchersammlungen zu retten und hielt Brandwache. Diese Anstrengung überstieg seine Kräfte. Franz Lüdtke starb am 30. April 1945 in Oranienburg an Erschöpfung.“
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Sein von der Überhöhung des eigenen Volkstums geprägtes Werk wird heute als nicht mehr zeitgemäß eingestuft. Neben patriotischer und heimatbezogener Lyrik verfaßte er auch einschlägig zeitgeistige NS-Gedichte. Letztere werden auf diesem Kanal nicht aufgearbeitet und erstere müssen immer auch in dem Kontext ihrer Zeit und der Situation der damals lebenden Protagonisten betrachtet werden. Lüdtkes Lyrik sollte als zeitbezogene Kunst verstanden werden, deren Heranziehung zu Revisionsansprüchen oder völkischem Überlegenheitsdünkel aus vielerlei Gründen heute hinfällig ist.