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Der 'Königgrätzer Marsch' erklang zum ersten Mal am Abend des 3. Julis1866 auf dem Schlachtfeld von Königgrätz. Die musikalische Anziehungskraft des Marsches beruht auf dem Kontrast des damals noch selten verwendeten frischen 6/8-Taktes mit dem ehernen Rhythmus des 'Hohenfriedberger Marsches', der im Trio verwendet wird.
Noch auf dem Schlachtfeld - so wird behauptet - komponierte der Preuße Gottfried Piefke den "Königgrätzer Marsch". Und der wurde sehr berühmt. Einige Wochen nach Piefkes schöpferischem Akt fand eine große Parade in Gänserndorf bei Wien statt. An der Spitze der Musikkorps marschierten vorn weg der hoch gewachsene Herr Piefke und sein ebenso hoch gewachsener Bruder. Und die Wiener - typisch, immer für einen Schmäh gut - sollen angeblich gerufen haben: "Die Piefkes kommen!"
Nett war das nicht gemeint. Und obwohl Gänserndorf im Jahr 2009 sogar ein Piefke-Denkmal aufgestellt hat, hält sich in der österreichischen Bevölkerung bis heute der Eigenname "Piefke" als abwertender Begriff. Meist versteht man darunter recht zackige, ruppige, besserwisserische und dauernd nörgelnde Deutsche aus dem hohen Norden. "Mei, Preußen halt", wie der Bayer ergänzend hinzufügen würde. Und zwar nicht ohne Bitterkeit, denn auch er gehört ja zu den historischen Verlierern der Schlacht von Königgrätz.