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Was macht eigentlich ein Türmer? Horst Ragusch zeigt euch seine Tätigkeit in Klagenfurt und lässt euch die Geschichte eines mittlerweile vergessenen Berufs neu erleben.
Welche Türme sind für dich besonders interessant? Wo hast du schon spannende Geschichten erlebt? Teil dein Wissen und deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren mit uns.
Er ist der letzte und einzige Türmer Österreichs. Der gebürtige Klagenfurter blickt vom Turm oben direkt auf sein Elternhaus hinab. Am Fuße des Turms ist er aufgewachsen, am Turm hat er seine Frau kennengelernt und der Turm war auch für viele seiner Freundschaften der Grundstein.
Horst nimmt euch mit auf den Stadtpfarrturm hinauf. Über eine steile Wendeltreppe geht es im Inneren des Turms nach oben.
Dort hält er direkt unter dem Dach der Kirche an. Das Holz über den Bögen des Kirchengebäudes ist zum Teil 200-300 Jahre alt.
Weiter gehts. Die Wendeltreppe ragt noch weiter nach oben. Bis zur Besucherplattform müssen 225 Stufen zurückgelegt werden. Die letzte Türmerin hat über diese Stufen in Summe wohl insgesamt mehrfach den Mount Everest bestiegen.
Auch Horst hat bereits rund über 1.000 Aufstiege hinter sich. So hält ihn der Job des Türmers nach wie vor fit.
In der Glockenstube hängen fünf riesige Glocken. Die größte davon hat ein Gewicht von 2,5 Tonnen. Und diese Glocken zu läuten war die Hauptaufgabe des Türmers. Denn er war vor allem Glöckner und hatte somit die Glocken zu läuten, wenn ein Mensch geboren wurde, zwei Menschen heirateten oder zum letzten Abschied von einem Menschen.
Die Glocken bestimmten früher den Tagesablauf. Morgens, wenn die Glocken geschlagen wurden, nahmen die Menschen ihre Arbeit auf, zur Mittagszeit kündigte die Glocke die Pause an und abends den Feierabend.
In Nähe der Aussichtsplattform befindet sich auch die Türmerstube. Hier hat die letzte Türmerin insgesamt 6 Kinder großgezogen. Alles, was gebraucht wurde, musste über die steilen Stufen hinaufgetragen werden.
In der Türmerstube gibt es noch ein Modell des Turms vor der Renovierung. Damals hatte der Turm ein grünes Kupferdach. Der neue Turm ist auch mit Kupfer gedeckt. Der wird allerdings rot bleiben und nicht mehr grün werden.
Vor der Stube wartet schließlich die Besucherplattform mit der prächtigen Rundumsicht. Von hier oben sieht man die historische Altstadt Klagenfurts. Direkt unter der Plattform liegt der alte Platz. Und man kann bis zum Wörthersee und zum dahinter aufragenden Pyramidenkogel blicken.
Vielleicht habt ihr nun ja Lust bekommen, Horst mal auf der Besucherplattform zu besuchen. Nach Einbruch der Dunkelheit bietet er außerdem als Nachtwächter Touren durch Klagenfurt an.
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