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Die Fähre von Tangermünde
Eine Fährverbindung existiert wahrscheinlich seit Bestehen der Stadt.
1373 wird das erste Mal eine Fähre erwähnt. Im Schutze der Burg bildet sie bis zum Bau
der Elbbrücke den einzigen Elbübergang bei Tangermünde.
Der letzte bekannte Fährmeister war Ernst Raue wohnhaft in der Hünerdorfer Str.4.
Von 1906 bis 1913 war er Fährmann auf der Dampffähre "First Bismarck", welche als Antrieb an jeder Bordwand ein Schaufelrad besaß. Auf jeder Seite hatte sie einen Kessel und eine Maschine.
Dann wurde sie zur Gierfähre auf dem Bleichenberg umgebaut. Kessel und Dampfmaschinen wurden abgebaut. Die Gierfähre war 18 Meter lang und 6,30 Meter breit. Höchste Tragfähigkeit 23 Tonnen.
1913, pünktlich zu Pfingsten war sie fertig. Das Fahrzeug war über ein langes Seil mitten im Strom verankert und erhielt seinen Vortrieb nur durch Schrägstellen des schwimmenden Gefährts zur Strömung.
Ernst Raue war ein Mann mit großem Pflichtgefühl und ebenso hoher Zuverlässigkeit.
Er brachte alle, die sich ihm anvertrauten, sicher über den Strom. Ihm wird nachgesagt, dass er ein Mann ohne viele Worte war, wodurch er auf Fremde unfreundlich wirkte. Aber hinter seiner rauen Schale war stets ein hilfreiches Herz.
1933 wurde, mit Fertigstellung der Elbebrücke, die Fährverbindung eingestellt.
Am 18.09.1933 ging es zum letzten Mal nach Tangermünde hinüber.
Unter dichtem Gedränge der Einwohner und rührender Worte des Abschied ehrten die Anwesenden ihren letzten Fährmeister.
Sogar ein Gedicht, bestehend aus 40 Strophen wurde von Wilhelm Grassmann vorgetragen.
Auf den Worten "FÄHRMANN HOL ÖBER", folgte die letzte Überfahrt.
( / @rudiblankenburg5746 )