Die SCHLECHTESTEN H.P. LOVECRAFT Geschichten

[@zezozezo8747]

Fehlen nicht noch 33 Kurzgeschichten, ich meine das du mit Platz 69 angefangen hast und nicht mit 102? zumindest hat die H.P lovecraft Gesamtwerk 102 Kurzgeschichten.

[@katzenkonig3524]

Guter Einwand! Hätte ich zu Beginn des Videos eigentlich klarstellen müssen. Ich habe in dieser Liste jetzt erstmal nur die Geschichten reinhenommen, die von Lovecraft *allein* geschrieben wurden. Liegt hauptsächlich daran, dass ich die zusätzlichen Geschichten, die in Zusammenarbeit mit anderen Autoren geschrieben wurden, noch nicht alle gelesen habe 😅. Ich wollte jetzt aber nicht noch einige Monate warten und deswegen mache ich nach dieser Reihe vllt. noch ein Video über die fehlenden Geschichten.

[@martinrasinger6306]

Schön, dass Du wieder da bist. Danke ! Beim Ranking stimme ich Dir überwiegend zu. Aber "Die Aussage des Randolph Carter" und vor allem "Das Grauen von Dunwich" und "Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath" mag ich.

[@cediddalgi21]

Ach.... Der Sonntag wird wieder lustig ^_^

[@Drachenhannes]

Gerade das Happy End, macht Dunwich zu einer wichtigen Geschichte. Lovecraft Schema X: Diverse Gelehrte stoßen durch Entdeckerdrang auf irgendein übernatürliches Viehzeug, die meisten (häufig alle außer einem) sterben und der berichtet nur mit größtem Widerwillen davon, kann aber wegen *hier beliebigen Grund einfügen* nicht länger an sich halten. Ein Happy End gibt Lovecrafts Werken eine Spur von Unvorhersehbarkeit. Wenn ich eine neue Lovecraft Geschichte lese und die darin vorkommende Kreatur nicht kenne, ist es etwas spannender, wenn ich auch noch nicht weiß, ob man sich gegen diese erfolgreich wehren kann. "If it bleeds we can kill it." greift meiner Meinung nach nicht, weil es alle Geschöpfe gleichsetzen würde. Cthulhu ist kein Azathoth. Jede Kreatur ist einzigartig. Manches was aus den Tiefen des Alls kommt, sind buchstäblich Götter, denen sich in den Weg zu stellen ein hoffnungsloses Unterfangen ist. Andere sind schlicht Monster, die zwar Verderben bringen, aber überwunden werden können. Am Anfang einer Geschichte noch nicht zu wissen, was was ist, macht das Leseerlebnis für mich spannender.

[@katzenkonig3524]

Ja ich verstehe deinen Punkt. Wie immer liegt die Differenz in unterschiedlichen Erwartungen. Ich persönlich möchte Lovecraft gar nicht so sehr wegen einer spannenden Geschichte lesen, in der ich mit den Protagonisten mitfiebere, ob sie jetzt das neue 'Monster' besiegen können oder nicht. Ich möchte mich einfach nur jedes mal aufs Neue von der Atmosphäre treiben lassen. Wie bei einem düsteren Gemälde. Und diese Atmosphäre, die von Dunkelheit, Depression, Wahnsinn und Verzweiflung (aber auch Schönheit) geprägt ist, wird durch das Element 'Hoffnung' für mich zerstört. Ich verstehe aber voll und ganz, dass so eine Dunwich Geschichte aus erzählerischer Sicht fürs gesamte Universum deutlich spannender ist. Und da es ja nur eine einzige Geschichte gibt, in der sowas passiert, kann ich das noch verschmerzen 😅

[@montyburns9986]

@@katzenkonig3524 Was "Das Grauen..." ebenfalls etwas von anderen Lovecraft-Stories abhebt ist, dass er hier eigentlich eine klassische ländliche Inzest-Situation beschreibt: einen Ort, in dem es nur zwei Nachnamen gibt. Gewissermaßen eine frühe Backwood-Story. Zwar ist auch diese Erzählung nicht völlig frei von Rassismus, aber immerhin wirft sie auch einen kritischen Blick auf allzu "reines Blut".

[@dorianwalch8030]

Endlich wieder Catking Time !!

[@sundog9360]

sehr guter, reflektierter Beitrag 👍

[@katzenkonig3524]

Danke :)

[@aliosmanaydin57]

Als ich das erste Mal "Das Grauen von Dunwich" gehört habe, dachte ich das ist eine Lovecraft Kopie und nicht von ihm selber.

[@mystice7779]

Hey Katzenkönig 😺 Ich mag deine Art zu reden, deine Mimik und Gestik. ;-) Leider kann ich bei Lovecraft (noch) nicht mitreden, aber trotzdem danke für dieses Video 😸 Was liest du gerade aktuell? Ich wollte bald mit Duddits starten. Christmasland liegt hier allerdings auch noch rum... und Chrissi hat vor kurzem Everdead von Rio Youers vorgestellt, dass klingt meeega interessant. Wäre das auch was für dich? LG 🤗

[@katzenkonig3524]

Hallo 😺 Mir ist klar, dass nicht jeder alles kennen kann. Ich gehe da selbst mit gutem Beispiel voran 😅. Trotzdem danke fürs Anschauen und Kommentieren! 🙂 Zurzeit lese ich (aber nicht weitersagen, weil das schon sehr weird ist 😂) die Satanische Bibel. Nicht weil das jetzt meine neue favorisierte Religion wäre, sondern weil ich einfach mal wissen wollte, wie genau dieser Kult entstanden ist und auf was sich dieser Kult beruft. Irgendwie interessiert mich sowas. Ich habe auch mal aus Spaß in die Scientology Bibel "Dianetik" reingeschaut. Ein herrlicher fantasievoller Quatsch! 😂 Christmasland liegt hier auch noch ungelesen rum. Ich warte weiterhin auf die ersten Schneeflocken für maximale Immersion 😉. Das Video von Chrissi (oder jetzt heißt sie ja Nimmermeer) habe ich auch gesehen. Everdead scheint ein ganz gutes Buch zu sein, aber ich habe langsam wirklich genug von den immer gleichen Vampirgeschichten. Es soll ja mehr in die Richtung "OldSchool Vampir" gehen, aber wenn ich dann von Klischees, Liebesbeziehungen und das Leiden des Vampires höre, sinkt meine Lust schon sehr stark das zu lesen. Ich brauche schon irgendwas neues innovatives. Das beste in dieser Hinsicht hat mir zuletzt das Videospiel "Vampyr" geboten. Dort geht es teilweise darum, dass die Vampire (aufgrund ihres ewigen Lebens) in England die politischen Herrscher sind und die besten einflussreichsten Politiker konnten dann auch auf eigenen Wunsch zu Vampiren werden, um ihren politischen Einfluss auf ewig zu erhalten. Das war mal ein neuer Ansatz, den ich so noch nicht oft gesehen habe. Everdead werde ich also in nächster Zeit nicht lesen, liegt aber eben nur daran, dass ich momentan etwas vampirüberdrüssig bin. In 2-3 Jahren sieht das aber vielleicht wieder ganz anders aus 😁

[@mystice7779]

@@katzenkonig3524 Katzenkönig, ich hab vergessen zurück zu schreiben... der Weihnachtsstress... entschuldige 😱 Also nicht weil ich abgeschreckt war, dass du die Satanische Bibel liest 😉... und ich werd's auch keinem weiter sagen, dass du sie liest 😅 Also ich finde es im Gegenteil ziemlich spannend darüber was zu erfahren. Wie ist die Satanische Bibel denn bis jetzt? Bist du schon durch? Darüber könntest du auch mal ein Video machen, mega spannend... Übrigens auch was Scientology angeht 😀 Und wenn die erste Schneeflocke fällt sag Bescheid... Christmasland liegt auch noch bei mir...❄😉 Ja, Everdead... Du hast Recht irgendwie. Also eigentlich bin ich mega gespannt auf die Story, hab aber auch Bedenken ob ich das tatsächlich gut finde... denn auf schnulzige Liebeleien stehe ich nicht, aber wenn es nur so leicht angedeutet erotisch ist, aber dann brutal blutig wird, könnte das wieder gut sein. Ich hoffe du weißt was ich meine... kann das schlecht beschreiben 😅 Zur Zeit hab ich aber eh noch genügend Bücher hier... Ich lese gerade "Die Gerechte" von Peter Swanson, bin auf Seite 100 und bis jetzt ist es richtig gut. Kennst du es? Nach dem Computerspiel "Vampyr" hab ich übrigens mal gegoogelt, sieht aber irgendwie schon ziemlich düster aus... 😂 bin beim zocken manchmal doch etwas schreckhaft... 😂😂

[@katzenkonig3524]

@@mystice7779 Hello again 👋🙂 1. Satanische Bibel habe ich noch nicht viel weitergelesen. Das erschien mir dann über die Weihnachtsfeiertage doch ein bisschen unangebracht 😂 Heiligabend in die Kirche und dann gleich weiter den Satanismus befördern? Ich weiß ja nicht... 😂 Jetzt kann es aber weitergehen. Ist schon 'ne ziemlich düstere Lebensphilosophie. Nur die detaillierten Anleitungen über die Rituale brauche ich jetzt nicht unbedingt 😅. Vielleicht mache ich mal ein Video dazu. Vielleicht sogar so ein umfassenderes Religionsvideo oder so. Mit Scientology, griechische Mythologie, nordische Sagen etc.. "Welche Religion hat das beste Buch?!"... Mal schauen 😅😂 2. Ich weiß genau, was du bei Everdead meinst. Wenn es tatsächlich so wäre, wie du es jetzt beschreibst, dann muss ich das ja tatsächlich doch noch lesen. Haha 😁 3. "Die Gerechte" habe ich schon oft im Blickwinkel gehabt. Es hat aber nie den Weg in mein Bücherregal geschafft. Wenn ich den Klappentext lese, dann denke ich zunächst immer an die Stephen King Kurzgeschichte "Stumm" und lese dann lieber die 🙃 4. Ja das Spiel Vampyr ist schon sehr düster und creepy. Und die bedrohlich anmutende Geigenmusik im Hintergrund macht es nicht gerade fröhlicher😁😈. Gameplay ist für die Tonne, aber alles andere ist sehr gut gemacht 😁

[@mystice7779]

@@katzenkonig3524 Ha ha... ja, das stimmt, erst in die Kirche gehen und die Geburt Jesus Christus feiern und dann die Satanische Bibel lesen passt nicht so gut, total verständlich 😂 Also Videos über verschiedene Religionen bzw. Weltanschauungen wären echt mega intressant, vielleicht auch gar nicht alles in einem Video sondern getrennt, da es ggfls. sonst zu viele Infos auf einmal für uns kleine Zuschauer sind. 😉 Everdead... vielleicht hab ich dir mit meiner Hoffnung, wie das Buch sein könnte, ja etwas Lust gemacht es zu lesen und du holst es dir und sagst mir, wie du es fandest... und wenn du es gut fandest hole ich es mir auch 😂😋😬

[@Schniggenhuuske]

An alle die es angeht: welche Lovecraft Story würdet ihr für Einsteiger empfehlen? Ich schleiche schon lange um Lovecrafts Geschichten herum und möchte den richtigen Einstieg wählen um nicht abgeschreckt zu werden…

[@bassblazer4278]

kzbin.info/www/bejne/Y6rYiJ2Je911o7M

[@Schniggenhuuske]

@@bassblazer4278 danke :)

[@povnetwork991]

@@Schniggenhuuske Mit schatten aus der zeit kann man nichts falsch machen. gibts auch als hörbuch auf youtube. In meinen augen ein relativ softer einstieg

[@onlydarkness1990]

Lies "Die Farbe aus dem All". Dies war auch meine erste Geschichte von ihm und danach wurde ich süchtig. ^^

[@Drachenhannes]

Ich bin mal neugierig. Womit hast du angefangen und wie hat es dir gefallen?

[@montyburns9986]

Dass Randolph Carter Lovecrafts alter ego sein soll, habe ich zwar zunächst auch vermutet, wie wohl die meisten; soweit ich gelesen habe soll das aber nicht stimmen. Vielmehr soll er die Figur einem Freund gewidmet haben. Wenn ich mich recht erinnere Frank Belknap Long oder Clark Ashton Smith. Die Stadt aus Carters Träumen ist ja auch nicht Providence, sondern Boston - obwohl auch Belknap Long und Ashton Smith nicht aus Boston stammten, sondern der eine aus New York, der andere aus Kalifornien. Für Ashton Smith könnte sprechen, dass "Die Traumsuche..." von William Beckfords "Vathek" inspiriert sein soll, was auch für Ashton Smith ein sehr wichtiger Einfluss war. Ich persönlich halte "Die Traumsuche..." für eines der bemerkenswertesten, interessantesten und besten Werke Lovecrafts. Es ist schon wahr, dass vieles davon zunächst wirr und zusammengeschustert und manches etwas albern erscheint (Träume halt), und ich kann auch nicht wirklich sagen, dass ich alles verstanden habe, aber es ist eigentlich kaum zu übersehen, dass es sich um eine Erzählung in der Tradition der Odyssee handelt, die sich auch im Prinzip einer ähnlichen Symbolik bedient. Nur ist diese Symbolik eben Lovecrafts Symbolik, die sehr ungewöhnlich und nicht leicht zu entschlüsseln ist. Kern der Geschichte ist ja, dass Randolph Carter von dieser wunderbaren Stadt träumt, die er in Träumen gesehen hat und die er fieberhaft sucht, die er aber nicht finden kann. Um zu ihr zu gelangen lässt er sich mit den grauenhaftesten Kreaturen ein, steigt in höllenartige Gefilde hinab und tritt sogar dem Dämonenfürsten Nyarlathotep gegenüber. Von diesem erfährt er auch, dass die Stadt die er sucht, die Stadt seiner Kindheit ist. Was Carter also sucht und wonach er sich sehnt, ist die Geborgenheit seiner Kindheit, die aber natürlich für immer vergangen und unerreichbar ist. Darin kann man in der Tat viel Selbstbekenntnis Lovecrafts lesen, denke ich, auch wenn Carter womöglich nicht sein alter ego sein soll. Um mehr von der "Traumsuche" zu verstehen, sollte man übrigens auch "Der Silberschlüssel" und "Durch die Tore des Silberschlüssels" lesen, die als Ergänzung dazu zu verstehen sind. Auch bei "Das Grauen von Dunwich" würde ich Dir nicht zustimmen. Die Geschichte ist übrigens von Arthur Machens "Terror: A Fantasy" inspiriert, in der auch mehrmals ein Ort namens Dunwich erwähnt wird, den es tatsächlich gab. Er lag an der Küste von Wales und versank bei einer Flut im Meer. Ansonsten gebe ich Dir aber recht, was die anderen Erzählungen anbelangt. Es gäbe da bestimmt noch ein paar mehr, die ich nennen würde.

[@katzenkonig3524]

Da das ist das erste Mal, dass ich davon höre, dass Randolph Carter gar nicht Lovecrafts erzählerisches Ich sein soll. Interessante Theorie, dass er Clark Ashton Smith gemeint haben könnte. Ich dachte nur, da Lovecraft ja selbst ein großer Traäumer war und er viele seiner Geschichten auch im Vorfeld so geträumt hat (bestes Beispiel: "Die Aussage des Randolph Carter"), muss es einfach er selbst sein, der in dieser großen Traumgeschichte seinen großen Solo-Auftritt hat. Der silberne Schlüssel und Durch die Tore des silb. Schl. habe ich selbstverständlich auch gelesen. Erstere liegt bei mir auf Platz 45 und die zweite habe ich in meinem Lovecraft Ranking nicht drin, da sie mit einem Co Autoren verfasst wurde und Geschichten dieser Art möchte ich später mal separat behandeln. Ich kann aber sagen, dass mir "Durch die Tore des..." wesentlich besser gefallen hat als die anderen zwei Teile 😁. Ich merke schon, dass du eine sehr große Lovecraft Expertise mitbringst. Ich hoffe, ich habe in meinem Video nicht allzu viel Quatsch erzählt, sodass es (auch für Experten) auch noch einigermaßen "richtig/nachvollziehbar"war 😅

[@montyburns9986]

@@katzenkonig3524 Ja, dass Carter Lovecraft selbst sein soll, war auch meine ursprüngliche Theorie, und sie liegt ja auch nahe. Nur irgendwo habe ich halt mal gelesen dass das nicht so ist (vielleicht in "Azathoth" vom Suhrkamp Verlag). Vielleicht ist auch beides richtig. Meine Rente würde ich aber nicht drauf verwetten. Für einen wirklichen Experten halte ich mich auch nicht. Ich habe mich vor vielen Jahren mal relativ intensiv mit Lovecraft befasst. Das ging aber nicht so weit, dass ich seine kompletten Korrespondenzen mit Freunden, Fans und Circle-Mitgliedern gelesen hätte. Ich würde mich auch nicht als "Fan" bezeichnen. Schon gar nicht gehöre ich zu den Verstrahlten, die sich eine der Fake-Ausgaben des Necronomicon kaufen, jeden Abend vor dem Zu-Bett-Gehen zu Cthulhu beten und glauben das sei alles Wirklichkeit. Schon wenn man alle seine Erzählungen liest, wird es irgendwann anstrengend und langweilig, weil er sich auch viel wiederholt hat und auch mit seinen krampfhaften Versuchen alles noch mit irgendwelchen bisweilen schon ins Alberne abdriftenden Superlativen zu übertreffen irgendwann nervt. Es gibt einen guten und in vielerlei Hinsicht sehr interessanten Kern an Geschichten von ihm. Aber einen Fetisch würde ich aus ihm nicht machen wollen. Man sollte schon auch im Hinterkopf behalten, dass er Pulp-Autor war. Und aus seinen theoretischen Schriften geht auch hervor, dass es ihm meist (nicht immer) um Wirkung ging, nicht um Inhalt. Die Kooperationen und Ghostwriter-Stories, die unter seiner Mitwirkung entstanden sind, würde ich sowieso nicht so hoch ansiedeln.

[@katzenkonig3524]

@@montyburns9986 Manche sagen ja über Lovecrafts Geschichten: "Kennst du eine, kennst du alle!". Obwohl ich dies nicht so radikal formulieren würde, kann ich nicht leugnen, dass da ein wahrer Kern drin steckt. Das war mir zum ersten Mal bei "Ruf des Cthulhu" so richtig bewusst. Ich habe mir diese Geschichte in meiner Lovecraft Lesezeit lange aufgespart, weil diese ja (nach meiner damaligen Wahrnehmung) die größte Bekanntheit erlangte und dann wohl auch eine der besten sein müsste. Als ich dann aber merkte, dass sie sich kaum von den 30 anderen Geschichten, die ich zuvor las, unterschieden hat, war ich schon sehr enttäuscht. Ich weiß, was du meinst, wenn du seine Geschichten als Pulp bezeichnest. Und technisch gesehen stimmt das ja auch. Aber vielleicht liegt darin auch das, was ich an Lovecraft so besonders finde. Nämlich, dass sich in dieser kleinen, unbedeutenden und "billigen" Form der Literatur, eine solche einzigartige Form des kosmischen Horrors versteckt, die für das Horrorgenre eine so schaurig gute Ausdrucksweise aufzeigt, wie ich sie selten gesehen habe. In meinem ersten Video zu Lovecraft sagte ich mal sowas wie: "Bei Lovecraft bekomme ich schon Angst, wenn einfach nur eine Person durch eine Straße läuft". Und dabei bleibe ich. Ich kenne keinen anderen Schriftsteller, der mit so wenigen Sätzen in einer Geschichte, eine solch düstere und packende Atmosphäre kreieren kann, wie Lovecraft es am laufenden Band tut. Dazu kommt noch Lovecrafts private Lebensführung, die einzig und allein den Zweck verfolgte, sich in den Dienst der Literatur zu stellen. Wenn man das im Hinterkopf hat, wirken die Geschichten von ihm noch auf einer ganz anderen Art 'besonders wertvoll'. Ohje... Jetzt klinge ich wahrscheinlich wie der übelste Lovecraft Fanboy😂 Aber ein abendliches Cthulhu Ritual habe ich noch nicht in meinem Tagesplan und ich besitze auch kein in Haut eingebundenes Necronomicon. So weit geht es dann doch nicht 😉

[@montyburns9986]

​@@katzenkonig3524 Ja, "Kennst du eine, kennst du alle!" ist natürlich übertrieben. Aber eben auch nicht völlig falsch. Zum einen hatte er seine dogmatischen Vorstellungen vom Erzählen, die ich ja schon erwähnt habe, zum anderen hat er im Laufe seines Schaffens seine Erzählungen zunehmend in diesem einheitlichen bizarren mythologischen Kosmos angelegt, wo dann zwar immer mal neue finstere Gottheiten dazu kamen, was aber seine Möglichkeiten ein bisschen eingrenzte und ihn festlegte. Daraus ist er mit seinem Traumzyklus ja wenigstens ein bisschen ausgebrochen, indem er da ein wenig mehr in Richtung Fantasy tendierte. Und mit "Berge des Wahnsinns" tendierte er mehr Richtung Science Fiction. Aber er hatte halt seinen Lovecraft-Kosmos, dem er treu blieb, was man wohl auch von ihm erwartete, denn darin liegt ja auch ein ganz besonderer Reiz. Und es gibt durchaus auch Unterschiede zwischen einigen seiner Erzählungen. "Der Fall Charles Dexter Ward" z.B. ist ganz anders als "Die Farbe aus dem All" oder "Ratten im Gemäuer". Zum Teil liegt das wohl daran, dass seine Erzählungen oft sehr eigene Neuinterpretationen klassischer Stoffe sind. "Herbert West" ist z.B. eigentlich eine Variante des "Frankenstein"-Themas. In "...Charles Dexter Ward" hat er sogar, neben dem Frankenstein-Thema auch noch "Dracula" und "Das Bildnis des Dorian Grey" verwurstet. "Ratten im Gemäuer" basiert auf "Der Untergang des Hauses Usher" von Poe, denke ich... Auch sonst tauchen immer wieder Elemente auf, die er von anderen Autoren übernommen hat: z.B. Hastur von Chambers, der Berg N'granek scheint mir von Nathaniel Hawthornes "The Ice Idol" inspiriert zu sein, "Berge des Wahnsinns" beruft sich auf "Gordon Pym" von Poe... Auch das ist ein Indiz für seine ungeheure Ambivalenz, denke ich. Denn auf der einen Seite war er sehr belesen und gebildet, auf der anderen Seite schrieb er Pulps mit einer geradezu kindlichen Begeisterung. Offenbar war ihm der Austausch mit den Fans und Kollegen im Lovecraft-Zirkel wichtiger als das Geldverdienen, für das er sich nie wirklich interessiert zu haben scheint. Der Zirkel, das waren wohl seine Spielkameraden. Aber ich finde, Du hast recht, Pulp hin oder her, Lovecrafts Erzählungen, zumindest die besseren, sind schon etwas ganz besonderes. Und ihre Stärke liegt eindeutig in ihrer originellen Vision, die einen irgendwie tief im Inneren trifft, und der dichten Atmosphäre. Ich lese sie jedenfalls immer noch mit großem Interesse und Begeisterung. Nur sollte man auf dem Teppich bleiben und sie nicht für Hochliteratur halten. Und vor allem sollte man sie nicht für Realität halten oder sie als Leitfaden fürs Leben betrachten, wie es einige Leute zu tun scheinen. Was seine private Lebensführung anbelangt, möchte ich mir kein Urteil erlauben ob das wirklich nur im Dienst der Literatur stand oder ob es daran lag, dass er sich im sozialen Umgang mit Menschen schwer tat. Er soll ja auch permanent gesundheitliche Probleme gehabt haben. Nach meinem Eindruck litt er nicht nur unter Xenophobie, sondern generell unter Angst vor der Welt da draußen. Wofür ja auch sein Werk sprechen würde. Und manchmal kann ich das gut verstehen.

[@aliosmanaydin57]

Ich empfehle sich die Geschichten als Hörbuch/Hörspiel anzuhören vor allem wenn sie von David Nathan gelesen werden. Zum Beispiel sind die Geschichten Re-Animator und Die Aussage von Randolph Carter ein Genuss wenn der Meister sie liest. Die Lauernde Furcht von Christian Huchhausen gelesen ist auch ein Erlebnis.

[@katzenkonig3524]

Ich bin ja nicht so der Hörbuch Fan, aber Lovecraft ist einer der wenigen Schriftsteller, bei dem ich auch gut und gerne mal zum Hörbuch greife. Spricht auf jeden Fall für die Qualität seiner Geschichten (auch bei den meiner Meinung nach schwächeren 😁😉)

[@montyburns9986]

Ja, da stimme ich zu. Nathan ist definitiv der beste Lovecraft-Vorleser. Den meisten dürfte seine Stimme ja als Synchronstimme von Johnny Depp bekannt sein. Er hat auf jeden Fall das beste Feeling für Lovecraft, finde ich. Besser sogar als Joachim Kerzel.

[@nimmermeer]

Gibt es zu "Das Grauen von Dunwich" ein PC-Spiel? Kommt mir irgendwie bekannt vor.

[@katzenkonig3524]

Das kann gut sein, da es ja eine seiner populärsten Stories ist. Wenn es davon ein Spiel gibt, dann dürfte das aber wohl schon etliche Jahre auf dem Buckel haben (was aber ja nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass das Spiel schlecht ist 😁)

[@nimmermeer]

@@katzenkonig3524 Mir lässt sowas ja immer keine Ruhe und so musste ich auf die Suche gehen und ja, ich kenne das. Aber nicht auf dem PC, sondern oldschool als Brettspiel. Haben wir sogar selbst zu Hause. 😇 Irgendwann muss ich mich auch mal an Lovecraft rantrauen...