Günter Gaus im Gespräch mit Martin Niemöller (1963)

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Leo Dietrich

Leo Dietrich

Күн бұрын

Sendung "Zur Person" vom 30 Oktober 1963
Das Feedback auf die hochgeladenen Gaus-Interviews ist überwältigend. Das ist für mich wenig überraschend, da ich selbst davon ebenso begeistert war und bin. Ich möchte an dieser Stelle auf Verschiedenes aufmerksam machen und einige oft gestellte Fragen beantworten:
1. Inspiriert durch die vielen Gaus-Gespräche habe ich mit Kommilitonen 2016 begonnen, Zeitzeugen in Video- und Audiointerviews zu befragen. Damit lässt sich weder Geld verdienen noch können Millionen von Klicks generiert werden, aber wir hielten und halten es für jetzige und spätere Generationen für bedeutend, auf diesem Wege etwas "von früher" zu erfahren und zu konservieren. Daher freuen wir uns, wenn diese (zumindest anfänglich) studentische Initiative, das Projekt: MEMORIA, mit ein wenig Aufmerksamkeit bedacht wird.
Projekt: MEMORIA: / @projektmemoria7796
2. Ich lese häufig Kommentare verschwörungstheoretischen und/oder rassistischen Inhalts. Diese werden, sofern sie mir auffallen, umgehend gelöscht. Ich selbst bin allerdings nicht täglich online, weshalb ich an dieser Stelle an die (Online-)Zivilgesellschaft appellieren möchte, Kommentare zu melden, die Kriterien der KZbin-Richtlinien verletzen. Kurzer Trigger für alle, die sich angesprochen fühlen möchten: Weder Illuminaten noch Freimaurer beherrschen die Welt. Auch nicht Rockefeller und Rothschild. Die Erde ist nicht flach, Merkel keine geheime Stasi-Agentin (IM Erika), Ken Jebsen alias Kayvan Soufi-Siavash kein Investigativjournalist und Corona ist keine Erfindung von Bill Gates. Für letztere Aussage habe ich auch keine Bratwurst bekommen.
3. Über die Günter Gaus-Interviews:
"Zur Person" war eine deutsche Fernseh-Sendereihe, in der Günter Gaus Prominente, insbesondere Politiker, interviewte. 1963 wurde die erste Sendung ausgestrahlt. Ab 1965 wurde die Reihe unter der Bezeichnung "Zu Protokoll" im SWR, ab 1980 im WDR unter "Deutsche" weitergeführt. 1990 erhielt sie beim DFF wieder den Titel "Zur Person". Von 1992 bis 2003 wurde sie unter demselben Titel im ORB ausgestrahlt, der 2003 im RBB aufging. In 40 Jahren wurden über 200 Interviews geführt. Viele Folgen von "Zur Person" und "Zu Protokoll" lassen sich inzwischen etwa auf Amazon erwerben.
Günter Gaus zählte zu den bedeutendsten Journalisten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Geboren 1929 in Braunschweig als Sohn eines Obsthändlers, wuchs er ebenda heran. Nach einem abgebrochenen Studium der Germanistik und Geschichte in München, widmete er sich für viele Jahre gänzlich der journalistischen Tätigkeit. Zunächst blieb diese ausschließlich auf das Zeitungswesen beschränkt, so arbeitete er als Redakteur u.a. für Spiegel und SZ, später gestaltete er die (anfangs) ZDF-Sendereihe "Zur Person" nach Angebot Hans Herbert Westermanns, des Hauptabteilungsleiters für Politik und Zeitgeschehen beim ZDF, der verschiedene von Gaus verfasste Portraits in der SZ gelesen hatte und so zur Idee einer eigenen Sendung gekommen war. Von 1974 bis 1981 war Gaus Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR. Gaus, der durch Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs geprägt war, begegnete nach eigener Aussage jeglichen Ideologien mit Ablehnung, so auch dem Verhalten der US-amerikanischen Regierung und ihrer Verbündeten nach dem 11. September 2001. Nachdem Gerhard Schröder den Amerikanern die "uneingeschränkte Solidarität" Deutschlands zusicherte, trat Gaus aus der SPD aus. Er starb nach langer Krankheit im Jahre 2004 in Hamburg.
Buchempfehlung: Günter Gaus: Widersprüche - Erinnerungen eines linken Konservativen

Пікірлер: 24
@LeoDietrich
@LeoDietrich Ай бұрын
Das Feedback auf die hochgeladenen Gaus-Interviews ist überwältigend. Das ist für mich wenig überraschend, da ich selbst davon ebenso begeistert war und bin. Ich möchte an dieser Stelle auf Verschiedenes aufmerksam machen und einige oft gestellte Fragen beantworten: 1. Inspiriert durch die vielen Gaus-Gespräche habe ich mit Kommilitonen 2016 begonnen, Zeitzeugen in Video- und Audiointerviews zu befragen. Damit lässt sich weder Geld verdienen noch können Millionen von Klicks generiert werden, aber wir hielten und halten es für jetzige und spätere Generationen für bedeutend, auf diesem Wege etwas "von früher" zu erfahren und zu konservieren. Daher freuen wir uns, wenn diese (zumindest anfänglich) studentische Initiative, das Projekt: MEMORIA, mit ein wenig Aufmerksamkeit bedacht wird. Projekt: MEMORIA: / @projektmemoria7796 2. Ich lese häufig Kommentare verschwörungstheoretischen und/oder rassistischen Inhalts. Diese werden, sofern sie mir auffallen, umgehend gelöscht. Ich selbst bin allerdings nicht täglich online, weshalb ich an dieser Stelle an die (Online-)Zivilgesellschaft appellieren möchte, Kommentare zu melden, die Kriterien der KZbin-Richtlinien verletzen. Kurzer Trigger für alle, die sich angesprochen fühlen möchten: Weder Illuminaten noch Freimaurer beherrschen die Welt. Auch nicht Rockefeller und Rothschild. Die Erde ist nicht flach, Merkel keine geheime Stasi-Agentin (IM Erika), Ken Jebsen alias Kayvan Soufi-Siavash kein Investigativjournalist und Corona ist keine Erfindung von Bill Gates. Für letztere Aussage habe ich auch keine Bratwurst bekommen. 3. Über die Günter Gaus-Interviews: "Zur Person" war eine deutsche Fernseh-Sendereihe, in der Günter Gaus Prominente, insbesondere Politiker, interviewte. 1963 wurde die erste Sendung ausgestrahlt. Ab 1965 wurde die Reihe unter der Bezeichnung "Zu Protokoll" im SWR, ab 1980 im WDR unter "Deutsche" weitergeführt. 1990 erhielt sie beim DFF wieder den Titel "Zur Person". Von 1992 bis 2003 wurde sie unter demselben Titel im ORB ausgestrahlt, der 2003 im RBB aufging. In 40 Jahren wurden über 200 Interviews geführt. Viele Folgen von "Zur Person" und "Zu Protokoll" lassen sich inzwischen etwa auf Amazon erwerben. Günter Gaus zählte zu den bedeutendsten Journalisten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Geboren 1929 in Braunschweig als Sohn eines Obsthändlers, wuchs er ebenda heran. Nach einem abgebrochenen Studium der Germanistik und Geschichte in München, widmete er sich für viele Jahre gänzlich der journalistischen Tätigkeit. Zunächst blieb diese ausschließlich auf das Zeitungswesen beschränkt, so arbeitete er als Redakteur u.a. für Spiegel und SZ, später gestaltete er die (anfangs) ZDF-Sendereihe "Zur Person" nach Angebot Hans Herbert Westermanns, des Hauptabteilungsleiters für Politik und Zeitgeschehen beim ZDF, der verschiedene von Gaus verfasste Portraits in der SZ gelesen hatte und so zur Idee einer eigenen Sendung gekommen war. Von 1974 bis 1981 war Gaus Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR. Gaus, der durch Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs geprägt war, begegnete nach eigener Aussage jeglichen Ideologien mit Ablehnung, so auch dem Verhalten der US-amerikanischen Regierung und ihrer Verbündeten nach dem 11. September 2001. Nachdem Gerhard Schröder den Amerikanern die "uneingeschränkte Solidarität" Deutschlands zusicherte, trat Gaus aus der SPD aus. Er starb nach langer Krankheit im Jahre 2004 in Hamburg. Buchempfehlung: Günter Gaus: Widersprüche - Erinnerungen eines linken Konservativen (2004)
@thomasderzweifler445
@thomasderzweifler445 Жыл бұрын
Ein Stück Geschichte...unserer Geschichte. Ich schätze die Selbstkritik dieses alten Mannes sehr. Vielen Dank für's Bereitstellen!
@karl-heinzwostbrock7309
@karl-heinzwostbrock7309 10 ай бұрын
Ich habe ihn life erlebt. Eine imposante Persönlichkeit
@guydalcq9203
@guydalcq9203 7 ай бұрын
Danke für diese grossartige Serie! Eindrucksvoll. Ich versuche mir jeden Abend ein Interview anzusehen, fast wie eine Meditation; Gruss aus Belgien.
@WertundSinn
@WertundSinn 3 ай бұрын
Vielen Dank für das Hochladen. Tolles Interview
@Tsip89
@Tsip89 11 ай бұрын
“Natürlich kann ich irren.” 👍
@frankurban4591
@frankurban4591 4 ай бұрын
Es ist tatsächlich grandios, wie diese Interviews ohne durchgetaktetes Skript frei von der Hand bzw. vom Mund heraus beantwortet wurden. Sowas gibt es heute nicht mehr, könnte aber wieder Schule machen, um das geschulte Wort mehr Macht zu geben.
@energeia
@energeia 4 ай бұрын
... um DEM geschulteN Wort mehr Macht zu geben!
@christianhegemann1911
@christianhegemann1911 3 ай бұрын
Geiler Typ der Mann, der hat Dinge durchlebt von denen heute sich noch nichteinmal jemand etwas vorstellen kann.
@Sachsenglanz-hs3ms
@Sachsenglanz-hs3ms 7 ай бұрын
Solche Art von Interviews sind heutzutage leider nicht mehr möglich! Wir sind verloren....
@meisterwue
@meisterwue 9 ай бұрын
Danke für Beitrag.....Niveau heute nicht mehr vorstellbar, das hohe meine ich .....ich war bis 2023 in der Altenpflege , 40 Jahre, exakt von 83 bis 23. Ich hatte auch , als ich begann, noch Bewohner des Jahrgangs 1892. Allein das Deutsch von P. Niemöller......exzellent. Natürlich kenne ich öffentliche und christliche Person Niemöllers. Danke für Beitrag
@andreasmaislinger-kl3xr
@andreasmaislinger-kl3xr 10 ай бұрын
Günter Gaus war Teil meiner Kindheit.
@bluetenmythen
@bluetenmythen 8 ай бұрын
Martin Niemöller hat eine sehr faszinierende Vita. Von ihm kann man noch viel lernen, u. a. fette Zigarren beim Interview rauchen!
@rudigerglaser3160
@rudigerglaser3160 Жыл бұрын
Danke!
@jensvoskamp1129
@jensvoskamp1129 7 ай бұрын
Wohltuend solche Gedankenschärfe. Unsere evangelische Kirche bräuchte wieder solche Leitfiguren, die das Denken vor das Fühlen stellen. Nichts gegen die Emotion, aber Bauchgefühl allein negiert die Verstandeskräfte, mit denen uns Gott ausgestattet hat.
@stevekippel3809
@stevekippel3809 Жыл бұрын
🕊️💌🕊️
@dirkhardy3489
@dirkhardy3489 7 ай бұрын
Verstehe überhaupt nicht dass solche Sendungen nicht in der Schule behandelt wurden in den sechziger siebziger Jahren
@mariathrun5472
@mariathrun5472 8 ай бұрын
1898 ....
@christianhegemann1911
@christianhegemann1911 3 ай бұрын
Jesus oder Jeshua war kein Jude, er war Aramäer und sprach auch aramäisch, nicht hebräisch.
@inneres
@inneres 2 ай бұрын
Natürlich war Jesus Jude. Er sprach in der Synagoge, bezieht sich immer wieder auf das Alte Testament und sah sich als Nachfahre Davids
@christianhegemann1911
@christianhegemann1911 2 ай бұрын
Na dann forsche mal nach ? Ich habe keine Lust zu argumentieren. Aber ich habe Aramäische Freunde und was die mir sagen zählt. Die kennen ihre Geschichte und werden auch systematisch umgebracht in der Türkei von Türken, auf ihrem Boden, genauso wie die Kurden.
@LeoDietrich
@LeoDietrich 22 күн бұрын
Er war Jude und sprach wohl als gebildeter Mann im religiösen Kontext Hebräisch, im Alltag aber Aramäisch.
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