Disarstar über ADHS: "Musik machen ist extrem anstrengend für mich" | COSMO Podcast "Danke, Gut."

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3 жыл бұрын

In dieser Folge ist Disarstar zu Gast. Der Hamburger Rapper hat viel erlebt und durchgemacht. Mit Miriam Davoudvandi spricht er über seine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, abgekürzt ADHS.
Während man mit ADHS eher Schulkinder assoziiert, die im Unterricht stören, beleuchten wir mit Disarstar, was ADHS wirklich bedeutet, welchen Einfluss die Krankheit auf seine Beziehungen nimmt, warum man ihn auf keine Geburtstage eingeladen hat und was Ritalin bei ihm auslöste. Außerdem sprechen wir über seine Psychiatrie-Erfahrungen, warum Disarstar eigentlich Spaß an der Krankheit hat, und über die Wechselwirkungen von kapitalistischem System und mentaler Gesundheit.
Begriffserklärungen und weitere Infos zum Podcast:
www1.wdr.de/radio/cosmo/podca...
"Danke, gut." ist der COSMO-Podcast über Pop und Psyche, in dem Miriam Davoudvandi Menschen aus der Popkultur trifft und mit ihnen über alles, was mit Mental Health und Psyche zu tun hat, spricht.

Пікірлер: 63
@fanta1618
@fanta1618 Жыл бұрын
Ich finde es krass dass mir Disarstar mehr über mein ADHS erklären kann, als meine Therapeuten jemals. Mir wurde damals einfach nur gesagt dass ich ADHS habe und dass ich die und die Medikamente nehmen muss, aber nie wie ich es von selbst in den Griff kriege oder was überhaupt meine Probleme sind
@cosmosocial1474
@cosmosocial1474 Жыл бұрын
Voll schön, dass du durch diese Folge offensichtlich was über dich lernen konntest. Unter anderem dafür machen wir das hier. ♥
@eriwana1986
@eriwana1986 3 жыл бұрын
Sehr eloquente Sprache der Interviewerin und disarstars. War sehr interessant, informativ und angenehm vor allem die Stimme der Interviewerin. Die Moderatoren hat sehr interessante und tiefgründige Fragen gestellt, fand ich nice! Man hat total gemerkt wie viel Recherche und Arbeit sie reingesteckt hat. Richtig starkes Format 👍😌
@cosmosocial1474
@cosmosocial1474 Жыл бұрын
Danke dir für das mega Feedback! 💘
@wasgeht2409
@wasgeht2409 3 жыл бұрын
ich küss eure Herzen, habt ein geiles Interview gedribbelt ;)
@cosmo_ard
@cosmo_ard 3 жыл бұрын
😘
@lunamoon6146
@lunamoon6146 3 жыл бұрын
Interessantes Interview. Die negative Wirkweise des Methylphenidats (also Ritalin), die er beschreibt, ist aber eigentlich nur bei einer Überdosierung üblich. In der Regel sollte Ritalin Betroffene nicht zum "Zombie" machen. Mir z.B. hat Ritalin überhaupt erst ermöglicht, mich sozial adäquat zu verhalten. Und neben der sozialen Integration hat Ritalin mir erstmalig das Erbringen begabungsgerechter Leistungen in Studium und Job ermöglicht. Aber es ist gut möglich, dass die Wirkweise auch von individuellen Faktoren abhängt. Bei einigen Betroffenen wirkt Ritalin auch kaum oder gar nicht, trotz gesicherter ADHS-Diagnose. Dass es sich lediglich um einen Dopaminmangel handele, greift zu kurz, gerade bei denen, die bis ins Erwachsenenalter ohne Medikation auskamen und nicht nur mit den unmittelbaren ADHS-Symptomen, sondern auch mit dessen mittelbaren Folgen, d.h. kontraproduktiven Lern- und Verhaltensprägungen und Komorbiditäten, zu kämpfen haben. Tatsächlich kann nach derzeitigem Stand auch eine nichtgeförderte Hochbegabung, die ich bei ihm vermuten würde, eine bestehende ADHS-Symptomatik zwar nicht initial auslösen, aber deutlich verstärken.
@fanta1618
@fanta1618 Жыл бұрын
Ich habe bis vor 2 1/2 Jahren Medikinet genommen, und bei mir hat es wie Koks gewirkt. Ich war irgendwie noch abgelenkter als vorher, hab unkontrolliert im Unterricht gezittert etc. Das einzige was es wirklich unter Kontrolle gebracht hat war meine Impulskontrollstörung
@tobiaskern1972
@tobiaskern1972 Жыл бұрын
@@fanta1618 dann war es für dich nicht das richtige Mittel, oder viel zu hoch dosiert. Warum nimmst du es so lange, wenn es nicht gut tut. Mehr Eigenverantwortung wäre auch hier nötig!
@naomit9971
@naomit9971 3 жыл бұрын
Der Typ is echt mega 💕
@brehgankage6242
@brehgankage6242 Жыл бұрын
Sehr gutes Interview mit Tiefe. Disarstar für mich einer der relevantesten Rapper in D.
@catanaone9899
@catanaone9899 3 жыл бұрын
Unglaublich tolles Gespräch!
@thinking-outside-the-box1194
@thinking-outside-the-box1194 3 жыл бұрын
Tolles Podcast Format. Tolle Folge. Danke, dafür. 😊
@donboj3440
@donboj3440 2 жыл бұрын
Bester Mann und sooo vieles was er erzählt und überhaupt sein Charakter erinnert mich sehr an mich darum feiere ich ihn wsl auch extrem!!! pce out und super podcast ,Respekt!!!
@dastumult7789
@dastumult7789 3 жыл бұрын
cooles format, extrem starkes Gespräch.
@julius_sert
@julius_sert 3 жыл бұрын
Wow vielen Dank für dieses interview und gibt mir viel Kraft für die Probleme mit meiner adhs und sehe extrem viele Parallelen 🙏🏼🙏🏼
@TimStockel-tc4kf
@TimStockel-tc4kf Жыл бұрын
Danke Disarstar. Du hast die natürliche Energie
@kaka27463
@kaka27463 3 жыл бұрын
Top Format, sowas hat echt gefehlt!
@cosmosocial1474
@cosmosocial1474 Жыл бұрын
🫂
@dankdurruti1862
@dankdurruti1862 2 жыл бұрын
Auch wenn ich Methylphenidat im Kindheitsalter kritisch gegenüberstehe, möchte ich anmerken das viele der Probleme die Disarstar anspricht auch ohne die Medikamente entstehen. Ich war als Kind weder diagnostiziert noch habe ich Methylphenidat genommen jedoch wurde mir (vorallem in Kindergarten und Schule) permanent bewusst gemacht das ich irgendetwas falsch mache wusste aber nicht warum. Das hat dazu geführt das ich meine Symptome extrem früh maskiert habe (so früh das ich mich nicht mehr an eine Zeit vor dem Masking erinnern kann). Konkret heißt das konstante Selbstbeobachtung, versuchen unauffällig zu sein, ich wurde wenn ich nicht gerade Zeit mit guten Freunden verbracht habe sehr verschlossen und habe mich oft nicht getraut ich selbst zu sein und wenn dann mal Authentizität herausgerutscht ist war mir das immer extrem peinlich, unangenehm und wurde von meiner Umgebung oft negativ erwiedert. (weiterer Kontext: ich bin in einer sehr ländlichen Region aufgewachsen, in der geringfügige abweichungen von der Norm schon übel mit sozialer ächtung bestraft wurden) Dinge wie sensorische Probleme, selektives Essvehalten etc. wurden null akzeptiert. In der Schule war ich immer nur so gut das ich gerade so durch kam, aber unter Maximale Stress, wodurch ich heute noch Probleme habe mich dazu zu motivieren Dinge zu tun die mir eigentlich sogar Spaß machen. Es ist absurd ich weiß genau das der Stress krank macht und wie scheiße sich das anfühlt, aber habe keine Ahnung wie ich ansonste zu irgendwas kommen soll. Bevor ich wusste was ADHS ist habe ich mich was das angeht auch konstant selbst angelogen, weil ich diese Dynamik nicht beschreiben konnte und mir mein Umfeld auch immer eingeredet hat das Motivation etc. anders zu funktionieren hat. Habe zu beginn meines Studiums erst die ADHS Diagnose bekommen und nehme auch nach bedarf Medikinet, welches für mich auch nicht besonders Wesensändernd wirkt sondern zufällig von im schlimmsten Fall etwas hibbelig und nervös über es hilft mir den Einstieg in den Hyperfokus zu finden zu ich bin endlich wirklich entspannt da ich mir nicht mehr konstant darüber gedanken mache wie ich gerade wirke (eine Entspannung die z.B. Alkohol oder Gras nie bei mir ausgelöst haben da ich selbst mit diesen Substanzen super conscious darüber bin wie gerade meine Wirkung nach außen ist und ich in sozialen Kontexten oft Angst habe dafür verurteilt zu werden) und meine Gedanken nicht mehr von Thema zu Thema springen was im Alltag für mich sehr anstrengen sein kann
@tobiaskern1972
@tobiaskern1972 Жыл бұрын
Danke für deinen selbstreflektierten Beitrag. Ich kann mich darin genau wiedererkennen- deine Selbstreflexion braucht viel Ehrlichkeit.
@sebi_the_snek6663
@sebi_the_snek6663 7 ай бұрын
Ich seh hier ne Menge von meinen Erfahrungen wiedergespiegelt und möchts deswegen ein bisschen mit diesen erweitern: dieses "anderssein" hat bei mir relativ früh zu recht umfangreichem Mobbing geführt, meiner anekdotischen Sicht nach eine recht häufige Erfahrung für Heranwachsende mit ADHS. Grade in prägenden Phasen einer derartigen sozialen Exklusion ausgesetzt zu sein hinterlässt seine ganz eigenen Spuren, die mit den Grundproblemen von ADHS ziemlich destruktiv wechselwirken. Eben dieses übermäßig selbstkritische, der Hang zum sozialen Rückzug oder dieser durchgehende Impuls Interaktionen aus der schlechtmöglichsten anderen Perspektive zu betrachten wird durch die scheinbare Bestätigung, dass man als sich selbst nicht reicht noch verstärkt. Weitergesponnen sind dann eben Probleme im Sozialleben bis ins Erwachsenenalter, irgendwo zwischen people pleasing und emotionaler Abhängigkeit, relativ logisch. Auch hier wieder das zweischneidige Schwert: einerseits bedarf es umfassender Selbstreflektion und einer gewissen emotionalen Intelligenz diesem inneren Antrieb nachzukommen, andererseits leidet der Selbstwert und das Selbstvertrauen, hier kommt dann die Suche nach positiver Bestätigung (Romantisch, professionell, kreativ,...) ins Spiel. Solche Zusammenhangsketten lassen sich sicher bei ganz vielen Themen passen, find hier nur die häufigen Überschnitte individueller Erfahrungen ganz spannend.
@stella7846
@stella7846 3 жыл бұрын
Ihr seid klasse 😇
@stella7846
@stella7846 3 жыл бұрын
@Bruce Lee (Danke) 🤭
@joelwendt4211
@joelwendt4211 3 жыл бұрын
Bitte mehr davon
@silvesterwiese5904
@silvesterwiese5904 Жыл бұрын
alle ad(h)s chaoten bitte einmal daumen hoch für dieses interview!
@pustelinchen
@pustelinchen 3 жыл бұрын
Richtig gutes Gespräch! Beim nächsten Mal wäre es cool wenn ihr die Zitate bisschen langsamer vorlesen könntet. Mir, als Mensch der Probleme mit der Konentration/Aufmerksamkeit hat, ist es durch das schnelle vorlesen bisschen schwer gefallen dem ganzen Zitat zu folgen. Habe es dadurch aber öfters gehört, was auch gut war :)
@Glamy001
@Glamy001 3 жыл бұрын
Das schnelle Vorlesen bei Disarstar kommt durchs ADHS. Du denkst, wenn du fokussierst bist extrem schnell und dadurch redet man extrem viel und viel zu schnell. Kann man hier gut beobachten.
@tomdadada
@tomdadada 2 жыл бұрын
Top Interview mit ´nem Top-Typ
@andresteffen3953
@andresteffen3953 3 жыл бұрын
❤️❤️❤️❤️❤️
@nicolasvollenweider975
@nicolasvollenweider975 2 жыл бұрын
Top
@Kowsky_
@Kowsky_ 3 жыл бұрын
nice
@prontpf
@prontpf 3 жыл бұрын
Das mit dem Suchen nach intensiven Gefühlen hat zu tun mit dem Dopaminmangel. Ist keine Wahrnehmungsstörung - Dopamin ist Antrieb und der fehlt;)
@prontpf
@prontpf 3 жыл бұрын
@Bruce Lee wie kommst du darauf? Mit den Sinnesorganen ist alles ok, der Filter feht nur - man nimmt eben alles "wahr".
@neinbruderja7519
@neinbruderja7519 3 жыл бұрын
So siehts aus.
@elfsieben1450
@elfsieben1450 2 жыл бұрын
@Bruce Lee Das liegt am Hyperfokus: Man ist mitunter so sehr in der eigenen Erinnerung oder Konzentration "gefangen", dass man sein Gegenüber gar nicht mehr wahrnimmt. Normalerweise bin ich superempathisch und ein guter Zuhörer, wenn mich interessiert, was jemand zu sagen hat. Aber wenn ich darin eintauche, etwas zu berichten, das mich begeistert oder mir am Herzen liegt, oder etwas perfektionistisch formulieren will, dann finde ich den Weg zurück nicht mehr.
@elfsieben1450
@elfsieben1450 2 жыл бұрын
@Bruce Lee Darauf bin ich in der Fachliteratur noch nie gestoßen. Gibt es dazu eine wissenschaftliche Veröffentlichung?
@andresteffen3953
@andresteffen3953 3 жыл бұрын
💯💯💯💯💯💯
@marcelk.2673
@marcelk.2673 Жыл бұрын
Disclaimer: Ich bin kein Arzt, kein Psychologe und möchte damit ausdrücken, dass dies auch nur meine Sicht und meine Meinung und keine fachliche Einschätzung ist. Ich habe selbst AD(H)S und komorbide Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Zwänge sowie eine Suchterkrankung und habe erst mit 26 eine vernünftige Behandlung bekommen. Was ich hier schreibe spiegelt meine Sicht und meine Erfahrungen mit AD(H)S und entsprechenden Medikamenten wider. Das Thema AD(H)S ist meiner Meinung nach auch viel zu komplex um es in 52 Minuten Podcast, oder in einem einfachen KZbin Kommentar zu betrachten. Trotzdem möchte ich einen Teil davon versuchen aus meiner Sicht zu erklären. Los gehts: So sehr ich Disarstar auch feier, und seine Einstellung zum System insb. seine Kritik als Marxist zum Kapitalismus, bin ich doch etwas enttäuscht über die meiner Meinung nach undifferenzierten Worte bezügl. Methylphenidat. Auch die Interviewerin beschreibt die Wirkungsweise komplett falsch. Bei AD(H)Slern können Dopamin und Noradrenalin nicht wirken wie bei Menschen ohne AD(H)S. Daher herrscht im synaptischen Spalt zu vielen Zeitpunkten am Tag ein Mangel dieser Botenstoffe und auch die Signalübertragung funktioniert nicht wie bei Menschen ohne AD(H)S. Das ist zwar immer noch vereinfacht, weil es noch viele andere neurologische Aspekte gibt die bei AD(H)S eine Rolle spielen, aber das muss hier erstmal reichen. Diese Erkenntnisse sind wissenschaftlich sehr gut untersucht und evident belegt und somit keine Hypothese. Dieser Mangel wird mit Methylphenidat und auch mit Dexamphetamin ausgeglichen. Der Grund warum sich AD(H)Sler im Gegensatz zu Nicht-AD(H)Slern dadurch nicht aufgeputscht fühlen ist, dass ein niedriger Dopamin und Noradrenanlinspiegel eine paradoxe Wirkung zeigen. Sowohl ein zu niedriger, als auch ein zu hoher Spiegel sorgen für Unruhe, Konzentrationsstörungen, Impulsivität, Gedächtnisproblemen und vielen weiteren Symptomen. Der Mangel an Botenstoffen wird somit behoben, was aber auch eine fachgerechte Eindosierung erfordert (!) Ich gebe Disarstar insofern recht, dass wir AD(H)Slern durch die Therapie eigentlich nur in dieses System integrieren welches nicht für sie ausgelegt ist. Aber gerade bei starken Problemen mit dieser Konstitution ist leider der Leidensdurck immens und komorbide Erkrankungen sind die Regel. Es ist einfach idealistisch zu sagen, dass man Menschen mit AD(H)S nicht mit Medikamenten behandeln sollte, weil das System das Problem ist. Auch wenn darin viel Wahrheit steckt. Aber das System ist nun mal so wie es ist, und wird sich in den nächsten Jahren leider auch nicht ändern. Wenn man bedenkt, dass AD(H)S bei Erwachsenen überhaupt erst seit 11 Jahren ohne Off-Label use behandelt werden kann, dann ist der Systemwechsel in dem man AD(H)Slern integriert noch sehr weit entfernt, weil das Problem selbst als solches - in Anbetracht wie langsam sich Gesellschaften wandeln - erst seit ganz kurzer Zeit überhaupt bekannt ist. AD(H)S wurde bislang als Problem der Kindheit und der Jugend anerkannt. Auch wenn es erstrebenswert und wünschenwert ist, dass sich endlich mal etwas an diesem System ändert, ist die Realität eine andere. Das muss in Zukunft ja nicht so bleiben, denn es liegt in unserer Hand diese Welt diverser zu gestalten. Ich halte es für völlig falsch und auch fahrlässig zu behaupten, dass eine Behandlung mit Stimulanzien bei Kindern mit massiven Problemen per se "Kindesmisshandlung" wäre. Natürlich hat Disarstar nur seine Erfahrungen mit Methylphenidat wiedergegeben, aber was er beschreibt klingt für mich wirklich nach falscher Dosierung oder allgemeiner Unverträglichkeit. Am Anfang einer Methylphenidatbehandlung kommt es außerdem oft zu Nebenwirkungen die nach wenigen Tagen vergehen. Ich hatte als Kind auch eine kurze Phase wo ich das Medikament gekommen habe, und hatte genauso Nebenwirkungen. Allerdings wurde ich nicht vernünftig eindosiert, und man hat mir nie gesagt, dass man das Medikament vor dem Frühstück nehmen muss, damit die Retardierung auch vernünftig funktioniert. Ich hab als Kind nie gefrühstückt und mein Arzt hat sich auch nicht sonderlich viel Mühe gegeben mit mir zu sprechen und die richtigen Fragen zu stellen. Mir wurde das Medikament einfach gegeben und eine vernünftige Aufklärung hat für mich nicht stattgefunden. Es gibt durchaus Fälle wo Methylphenidat gegeben wird oder wurde, obwohl es auch Sport, Hobbys, besserer Einbindung in den Unterricht getan hätten. Nicht jeder Mensch mit AD(H)S benötigt das Medikament, und viele Menschen kommen trotz AD(H)S gut durchs Leben und haben sogar wie Disarstar es sagt "Spaß an AD(H)S". Aber auch AD(H)S manifestiert sich unterschiedlich, und ich halte es sogar für "Kindesmisshandlung" Kindern die massiv an AD(H)S + komorbiden Erkrankungen leiden diese Behandlung zu verwehren. Mein Bruder war eines dieser extremen Beispiele, er fühlte sich oft extrem unruhig, litt an Panik und Angstzuständen, war aggressiv, gereizt und hatte noch viele andere Probleme im Alltag und auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen. Er profitierte sehr stark von dieser Behandlung. Und so ähnlich geht es mir, 14 Jahre nach der letzten Tablette Methylphenidat, als ich dieses Medikament wieder anfing zu nehmen. Das Thema AD(H)S war durch meine beiden Brüder mit dieser Konstitution sehr negativ behaftet, also hab ich versucht das Thema möglichst nicht aufkommen zu lassen. Ich hab es von Kind an als was negatives betrachtet und auch als Erwachsener hab ich versucht das Thema beiseite zu schieben. Das hat dazu geführt, dass ich mit 14 das erste mal mit starken Depressionen zutun hatte. Später entwickelte sich eine Angststörung, kleinere Zwänge und auch eine Suchterkrankung. Ich hatte das Gefühl nicht in dieses System zu passen. Das fing schon in der Schule an, wo ich nicht ruhig sitzen könnte, immer nur Unsinn gemacht habe, unruhig war und alle hakten nur auf mir rum. Ich konnte es niemanden Recht machen. Das führte zu einem schwierigen Verhältnis zu mir selbst, was auch eine Therapie nicht ausgleichen konnte. Auch mit zwischenmenschlichen Beziehungen hatte ich Probleme. Außerdem fing ich alles immer an, und ließ es mit der Zeit immer schleifen was mich genauso unglücklich gemacht hat. Es ist nicht nur so, dass ich bei anderen angeeckt hätte, sondern dass ich auch selbst mit mir und dieser Unruhe, dieser Zerstreutheit und diesen Konzentrations- und Gedächtnisproblemen Probleme hatte. Mit der Zeit kam das Thema AD(H)S immer wieder auf. Ich war in Psychiatrien, regelmäßig beim niedergelassenen Psychiater, regelmäßig bei Psychologen. Mir wurden Depressionen, Bipolare Störungen, Angststörungen, Zwangsstörungen, Angststörungen und viele weitere Erkrankungen diagnostiziert, bis ich aus eigenem Antrieb eine AD(H)S Diagnostik machen wollte, weil kein Medikament und auch keine Gesprächstherapie den durchschlagenden Erfolg hatte, um mich dauerhaft mit mir selbst wohl zu fühlen. Ich nahm in den letzten 9 Jahren etliche Antidepressiva. Duloxetin, Citalopram, Doxepin, Sertralin, Fluoxetin, Mirtazapin, Bupropion, Venlafaxin, Agomelatin.. falls ich keins vergessen habe. Außerdem nahm ich über die Jahre hinweg viele verschiedene Neuroleptika. Promethazin, Quetiapin, Melperon, Pipamperon und einige andere. Irgendwann wurde es mir zu viel, nichts half und ich setzte alles ab und hab auf alle Psychiater und Psychologen geschissen. Niemand konnte mir helfen, es würde nicht besser werden. Diese Phase ging 3 Jahre - bis ich endlich eine Ärztin fand die mich adäquat auf AD(H)S testen wollte. Alleine dorthin zu kommen war eine Tour, weil einige andere Ärzte mich aufgrund einer Suchterkrankung gar nicht erst testen wollten.
@marcelk.2673
@marcelk.2673 Жыл бұрын
Jetzt lebe ich seit 3 Monaten mit Methylphenidat und viele Dinge haben sich massiv gebessert. Ich kann mich besser konzentrieren, meine Angsterkrankung ist deutlich besser geworden, ich hab gar kein Verlangen mehr zu kiffen oder mich generell zu betäuben, meine Zwänge sind auf ein Minimum reduziert und das aller beste: Ich hab weniger Unruhe, Gedankenrasen und ich kann besser schlafen. Auch brauche ich nicht ständig das Extreme im Alltag, nicht ständig den nächsten "Dopaminrush" damit ich mich nicht völlig beschissen fühle. Ich mache zudem jetzt wieder eine Verhaltenstherapie und kann das erste mal seit 12 Jahren sagen: Ich fühle mich wohl. Ich fühle mich nicht perfekt, aber ich kann endlich wieder an meinem Leben arbeiten und lasse mich nicht von Unruhe, Angstzuständen und Schlaflosigkeit blockieren. Mein Wesen wurde durch die komorbiden Störungen verändert. Und durch die Behandlung kann ich viel mehr der sein der ich eigentlich bin ohne zwischen Depressionen und Ängsten unterzugehen. Methylphenidat hat mich keineswegs negativ verändert, es lässt mich einfach besser am Sozialen teilhaben. Ich habe zwar als 12 Jähriger schon mal Methylphenidat genommen, aber mit den Erfahrungen die ich damals gemacht habe hat das alles nichts zutun. Ich wurde vorsichtig von 10mg auf 40mg aufdosiert, es wurde regelmäßig nach Nebenwirkungen gefragt sowie EKG und Blutabnahme durchgeführt. Die ersten 3 - 4 Tage hatte ich Kopfschmerzen, das Gefühl stark sediert zu sein und einen extremen Fokus. Außerdem hatte ich Appetitverlust. Nach circa einer Woche hatte ich gar keine Kopfschmerzen mehr und fühlte mich eher normal - nur eben nicht unruhig und unkonzentriert. Der Appetitverlust wurde immer weniger, manchmal merke ich es noch ein wenig aber auf gar keinen Fall mehr so stark wie am Anfang. Ich habe auch kaum Gewicht verloren und esse trotz Methylphenidat mittlerweile sehr ordentlich. Mein Text soll darauf hinweisen, dass AD(H)S und Methylphenidatbehandlungen mehr als nur eine Seite haben, und ich habe mit der Zeit viele verschiedene Menschen kennengelernt die auch Methylphenidat nehmen und damit sehr zufrieden sind. Oft höre ich aber auch, dass man es in der Kindheit genommen hat und dass man dadurch sehr negativ eingestellt ist. So ging es mir bis vor kurzem auch. Heute seh ich es völlig anders. Ich kann nur empfehlen zusätzlich eine Verhaltenstherapie zu machen, so wie es die Richtlinien vorsehen. Nur Methylphenidat wird euch auf lange Sicht nicht zum Erfolg verhelfen. Außerdem solltet ihr darauf achten, dass euer Psychiater euch ernstnimmt, und vorsichtig raufdosiert, EKG und Blutabnahme veranlasst und euch gut unterstützt. Mehr kann ich dazu nicht sagen, danke fürs lesen falls es jemand gelesen hat :D
@cosmo_ard
@cosmo_ard Жыл бұрын
Hi, Marcel! Vielen dank, dass du uns auch deine Perspektive schilderst. Viel Kraft weiterhin!
@cortex-187
@cortex-187 3 жыл бұрын
Versuch es mit Techno Musik. Oder generell mit elektronischer Musik. Ich habe ADS und mit Techno Musik kannst du viel mehr ausdrücken. Es ist der perfekte Ausgleich.
@andresteffen3953
@andresteffen3953 3 жыл бұрын
❤️❤️💥💥💥💥
@Amir-versicherung
@Amir-versicherung 3 жыл бұрын
👍👍
@andresteffen3953
@andresteffen3953 3 жыл бұрын
💥💥💥💥💥💥
@tobiaskern1972
@tobiaskern1972 Жыл бұрын
Es tut mir leid, wenn Ritalin für dich keine gute Erfahrung war. Hierzu möchte ich jedoch sagen, dass es bei einem ganz großen Teil einen sehr guten Effekt hat mit wenig oder keiner der unangenehmen oder gar schädlichen Nebenwirkungen (wie.z.b. bei mir- ich habe aber inzwischen auch gelernt hilfreiche Strategien zu entwickeln, um im Alltag gut ohne Medis auszukommen). Mein Rat: probiert es aus, sucht euch einen Arzt, der euch flexibel begleitet und eure Beschwerden ernst nimmt. Man MUSS es nicht nehmen, wenn es einem nicht gut tut... Schwer betroffenen Kindern ermöglicht es aber eben oft erst, das erste erfolgreiche Lernen in der Schule ( wir haben derzeit keine gute Schulalternative 😬) UND oft erst das Erlernen sozial verträglichen Verhaltens (ja, auch hier bleibt einem in diesem System nur die Wahl zwischen Ausgestoßen oder angepasst, mit all den negativen Auswirkungen auf das eigene Selbstbild (Depressionen, Ängste,etc)).
@cosmo_ard
@cosmo_ard Жыл бұрын
Hi, Tobias! Vielen Dank für deinen Kommenar und die Tatsache, dass du deine Erfahrungen mit ADHS und den Umgang damit teilst. Super wichtige Perspektive. Wir wissen deine sehr Offenheit zu schätzen. 🙏
@oOpearldiverOo
@oOpearldiverOo 6 ай бұрын
Bei mir hat Ritalin, bzw. der Wirkstoff Methyphenidat nach längerer Zeit ebenso unschöne Nebenwirkungen gehabt. Bei mir hing es wohl mit der Wirkungskurve zusammen, die wie ein Mc Donald "M" verläuft und letzten endes sehr stressig war. Umstellung auf Listexamfitamin, wo die Wirkungskurve sehr langsam verläuft hat bei mir dann eine echte lebensqualitative Veränderung gebracht. Ein Leben ohne Medikamente geht auch, doch bleibt das Gefühl von Handlungsunfähigkeit bzw. immer wieder an der Grenz sein wenn im Umfeld viel Stress ist. Aber dann kann ich wieder eindosieren und diese Zeit mit der "Krücke" überwinden. Edit: mit Ritalin hatte es auch immer einen Rebound gegeben bei Stressigen Zeiten.
@deepbluesea8944
@deepbluesea8944 3 жыл бұрын
Fände es sehr cool, wenn du mal mit jemandem der eine Borderlinestörung hat sprechen könntest.
@alterfater
@alterfater Жыл бұрын
Für alle die mit Methyphenidat(Ritalin,Medikinet, ...) nicht zurecht kommen. Ich habe gute Erfahrungen mit Atomoxetin (Strattera) gemacht.
@abbyka4585
@abbyka4585 3 жыл бұрын
Extreme out of body experience 😂😂
@louschubidubidu6231
@louschubidubidu6231 3 жыл бұрын
Guter Typ. Hätte dich weniger unterbrechen können, aber ansonsten guter Typ.
@prontpf
@prontpf 3 жыл бұрын
Er kann halt irgendwie nichts dafür ;)
@patzelwurst5573
@patzelwurst5573 3 жыл бұрын
Das macht Adhs aus, seine Impulse nicht immer kontrollieren zu können😉
@madeleinerascher8069
@madeleinerascher8069 Жыл бұрын
das was bei dir der Hausmeister ist, ist bei mir eine Alte Frau die lächelnd einach da sitzt und zuguckt was meine anderen Anteile so machen😉
@artnarchist1392
@artnarchist1392 3 жыл бұрын
💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯💯 Bin manisch-depressiv am Arsch, und ich feiere es riesig! #kayjamisonredfield #droptheact #staysoft #disarstar #wecktauf
@artnarchist1392
@artnarchist1392 3 жыл бұрын
och Entschuldigung, gerecht der Stimmung des Gespräches soll die Rechtschreibung der DiagNosE "mAnisCh-DepREsSiV" oder ähnliches sein, oder? huehuehue!
@madeleinerascher8069
@madeleinerascher8069 Жыл бұрын
ach du scheisse.... du redest ja exakt von mir😅
@suprraman7956
@suprraman7956 3 жыл бұрын
es ist das system qseng
@mir79o
@mir79o 3 жыл бұрын
In Amerika wär' ich schon längst ein Star
@diggaize0306
@diggaize0306 3 жыл бұрын
Nice*innen
@lesezeichen1603
@lesezeichen1603 Жыл бұрын
:)
WHO LAUGHS LAST LAUGHS BEST 😎 #comedy
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