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Eigentlich leben wir auf einem Planeten der Insekten. Sie waren die ersten Lebewesen, die sich in die Luft erhoben. Seit mehr als 400 Millionen Jahren bevölkern sie unsere Erde und werden dies wohl auch bis an ihr Ende tun. Mit mehr als einer Million beschriebenen Arten sind über 80 Prozent aller Tiere Insekten. Es gibt etwa eine Trillion Insektenindividuen, das sind 143 Milliarden mal mehr als Menschen.
Sie sind emsige Dienstleister unseres Ökosystems. Ohne sie würde es nicht mehr funktionieren. Sie bereiten uns den Boden auf, sind unsere Müllabfuhr und für die Bestäubung der meisten Pflanzen unabdingbar. Sie sind eine Art Überlebensversicherung für uns, wir sollten ihnen unendlich dankbar sein. Dankbar auch, dass wir „ihren“ Planeten mit ihnen teilen dürfen. Doch sie bekommen nicht den Respekt und die Achtung die sie verdienen. Wir töten sie mit Giften, zerhäckseln ihre Heimat, zerschmettern sie martialisch mit der Tageszeitung am Frühstückstisch.
Um diesen unsäglichen Misstand mehr ins rechte Licht zu rücken, haben sich der Naturschützer und Musiker Dominik Eulberg und der auf Insekten spezialisierte Makrofotograf Thorben Danke zusammengetan. Mit aufwändigem Focus- und 3D-Stacking wird für uns zuvor verborgenes sichtbar. Über drei Jahre hinweg entstand aus 35.088 Bildern ein faszinierendes Video. Ziel dabei ist es heimische Insekten wie Menschen zu porträtieren, das Individuum abzubilden. Bei dem Anblick der Bilder korrigiert sich unsere „verrückte“ Blickweise, denn wir schauen plötzlich anmutigen Wesen auf Augenhöhe ins Gesicht. Wir sehen Details, Farben, Formen und Strukturen die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Vorheriger Ekel und Abstoßung weichen einem kindlichen Staunen. Eine bisher verborgene Schatzkammer mit strahlenden Juwelen tut sich vor uns auf. Ein innerer Schalter legt sich durch diesen veränderten Blickwinkel in uns um: wir verstehen wieder mehr wer wir sind, dass wir alle eins sind, eine Natur, mit einem gemeinsamen Ursprung. Wir fangen wieder an zu begreifen, dass alles was gegen die Natur geht, im Endeffekt auch gegen uns Menschen geht. Sie ist die Mutter die uns nährt und jedes Lebewesen hat seinen Sinn und seine Berechtigung in ihr. Möge dieses funkelnde Plädoyer für die Schönheit der Natur und den Erhalt unserer so wichtigen Biodiversität möglichst viele Herzen öffnen.
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