Рет қаралды 10,533
Es läuten die vier Stahlglocken der Ev.-Luth. Christuskirche in Klotzsche, das seit 1950 ein Teil von Dresden ist.
Im Norden der heranwachsenden sächsischen Hauptstadt Dresden entwickelte sich mit dem Bau der Bahnstrecke Dresden-Görlitz nahe dem kleinen Angerdorf Klotzsche ab 1870 die Künstler- und Villensiedlung Königswald, die rasch zum Kurort wurde.
Die Alte Kirche in Klotzsche lag einerseits zu weit weg vom neuen Zentrum und wurde andererseits in Anbetracht der schnell steigenden Einwohnerzahl zu klein. So wurde der Wunsch nach einer eigenen Kirche in Königswald immer lauter. Im Jahr 1901 wurde mit den Planungen für den Bau einer großen repräsentativen Kirche am Kaiser-Wilhelm-Platz am Rand der Villenkolonie begonnen. Der gewonnene Architekt hatte sich erst kurz zuvor bei dem Bau der Michealiskirche in Bühlau, heute ebenfalls ein Dresdner Stadtteil, bewiesen. Vier Jahre später konnte am 3. Oktober 1905 der Grundstein für das neue Gotteshaus gelegt werden und nach dreieinhalbjähriger Bauzeit wurde im März 1907 die Weihe der neuen Kirche, die 1925 den Namen Christuskirche erhielt, gefeiert.
Die neue Klotzscher Kirche weißt innerlich wie äußerlich Merklmale von Jugendstil und Neorenaissance auf. Der Zentralbau wurde mit einem doch recht schlichten Grauputz versehen und weißt als einzige Schmuckelemente im Außenbereich die Verzierung an den Hauptportalen (Christus und die vier Evangelisten) auf. Der Innenraum wirkt vor allem durch das monumentale Altarbild, welches die Kreuzigungsszene "in einer dramatisch bewegenden Darstellung" zeigt, wie die Festschrift zur Kirchweih berichtet. Flankiert wird der Chorraum von einer Christusstatue und der Kanzel. Die Orgel wurde im Jahr der Fertigstellung von der Dresdner Firma Jehmlich gebaut.
Das erste Geläut bekam die Christuskirche bereits ein Jahr vor ihrer Weihe. Drei Glocken der Gießerei Bierling aus Dresden in den Tönen des'-f'-as' wurden im Juli 1906 aufgezogen und geweiht. Die Gemeinde konnte sich allerdings nur kurze Zeit daran erfreuen, da das komplette Geläut im Ersten Weltkrieg für "Gott, Kaiser und Vaterland" abgenommen und eingeschmolzen wurde. Zwei Jahre nach Kriegsende konnten beim Bochumer Verein für Gusstahlfabrikation vier neue Glocken bestellt werden, die bis heute ihren Dienst tun. Das heutige Geläut zählt mit Sicherheit zu den schönsten Stahlgeläuten Dresdens. Ungewöhnlich für die Region ist die große Glocke mit einem Fallklöppel ausgestattet.
--
c'-es'-g'-b'
Glocke 1
Ton: c' +2,5
Gewicht: 1900 kg
Durchmesser: 167,2 cm
Gießerei: Bochumer Verein
Gussjahr: 1920
Inschrift: LOBET DEN HERREN
Glocke 2
Ton: es' +4
Gewicht: 1200 kg
Durchmesser: 143,1 cm
Gießerei: Bochumer Verein
Gussjahr: 1920
Inschrift: HERR HÖRE
Glocke 3
Ton: g' +7
Gewicht: 700 kg
Durchmesser: 117,5 cm
Gießerei: Bochumer Verein
Gussjahr: 1920
Inschrift: BETET
Glocke 4
Ton: b' +12
Gewicht: 400 kg
Durchmesser: 95,7 cm
Gießerei: Bochumer Verein
Gussjahr: 1920
Inschrift: FRIEDE
Unschwer zu erkennen, war es bei Erstellung der Aufnahme etwas kälter, was auch der Technik nicht ganz so gefiel. Daher sind die Filmaufnahmen der einzelnen Glocken, die mit einer anderen Kamera erstellt wurden, nicht ganz so beglückend.
---------------
An dieser Stelle sei der Kirchgemeinde Dresden-Klotzsche und v.a. der netten Küsterin für die Ermöglichung der beiden Aufnahmen und den Gesprächen herzlich gedankt!
--
Ein gesegnetes Hochfest Christi Himmelfahrt und allen Vätern einen schönen Vatertag!