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Normalerweise bauen Eichhörnchen ihre Nester, die sogenannten Kobel, ziemlich weit oben in die Astgabeln von Bäumen. In unseren Städten gibt es jedoch immer weniger geeignete Gehölze. Viele fallen Bauprojekten zum Opfer, da vor allem Wohnraum knapp ist.
Hinzu kommen die negativen Auswirkungen der zunehmend extremen Witterung mit Hitze, Trockenheit und teils starkem Frost. Weniger Stadtbäume sind nicht nur schlecht für das Klima und die Luftqualität, sondern stellen auch tierische Baumbewohner wie Eichhörnchen vor Probleme.
Notgedrungen nutzen diese zunehmend höher gelegene Balkone als Neststandort. Die geschickten Nagetiere können an Hauswänden rauf- und runterklettern, sodass ein Kobel im Blumenkasten oder zwischen dem Kissenstapel im Grunde eine gute Lösung sein könnte. Wenn da nicht die Menschen wären. Manche haben Angst, wenn ihnen ein Wildtier zu nahe kommt, andere möchten ihren Balkon einfach für sich allein haben.
Stammt das Nest von einem trächtigen Muttertier oder befinden sich sogar schon Junge darin, dann zieht die ganze Familie nach ungefähr sechs Wochen aus. Während dieser Zeit sollte es auf dem Balkon möglichst ruhig zugehen. Wird der Kobel dann ganz sicher nicht mehr genutzt, kann er entfernt und der Balkonkasten hergerichtet werden. Im Gegensatz zu früher, wo weibliche Eichhörnchen pro Jahr 2 Würfe zwischen Februar und Ende Juli hatten, sind heutzutage Geburten zwischen Anfang Januar bis Anfang September möglich.
Handelt es sich um ein normales Schlaf- und Ruhenest, könnte sich, je nach Toleranzgrenze auf beiden Seiten, ein längeres Miteinander anbahnen. Obwohl Eichhörnchen als sogenannte Kulturfolger gerne in der Nähe des Menschen leben, kann es sie dennoch stören, wenn die menschlichen Mieter nach dem Winter wieder gerne und oft ihren Balkon nutzen. Empfindliche Tiere werden dann früher oder später einfach wegbleiben.
Das Zusammenleben klappt am besten, wenn der Mensch sein Balkonhörnchen als großes Glück betrachtet und bereit ist, Rücksicht zu nehmen. Ist das Tier zum Beispiel auf Nahrungssuche, kann man nach Herzenslust werkeln und lärmen. Hält es sich dagegen im Kobel auf, sollte es ungestört schlafen können. Belohnt wird man auf jeden Fall mit der einmaligen Gelegenheit, ein unglaublich niedliches Wildtier hautnah zu erleben. Ohne Eintritt und ganz ohne Gitterstäbe.
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