Zu der Fünfjährigen, die dachte, Anke Engelke heiße Ankeengelke: Bei uns in der Region ist es üblich, dass der Nachname, teils mit einer weiteren Silbe, dem Vornamen vorangestellt wird: jedenfalls bei Männern aus alteingesessenen Familien (- mein Vater war zugezogen -). Als Kind habe ich vor diesem Hintergrund gedacht, die Freunde meines Vaters hießen z.B. Kalterpeter oder Schießewilli mit Vornamen. Darüber, wie die mit Nachnamen heißen, habe ich mir keine Gedanken gemacht. Irgendwann hat dann mal jemand mir Fremdes von Frau Kalter gesprochen, die etwas mit Frau Schieß und den anderen Frauen der Freunde meines Vaters unternommen hat. Und da fing es dann an, mir zu dämmern und ich habe - ich war da, glaube ich, schon in der Grundschule - meine Eltern gefragt, wie eigentlich der Kalterpeter mit Nachnamen heißt. Die haben mich angeschaut, als sei bei den U-Untersuchungen irgendein geistiges Defizit nicht erkannt worden. Also die waren echt geschockt. Ich aber auch.