Einkaufen ohne Müll

01.10.14
In einer ehemaligen Metzgerei im Berliner Stadtteil Kreuzberg befindet sich seit Mitte September „Original Unverpackt“ - eine Art „Tante-Emma-Laden“. Rund 350 Produkte sind im Angebot, die meisten davon Bio-Ware. Das Publikum ist überwiegend jung und umweltbewusst. Manche Kunden bekommen nämlich ein schlechtes Gewissen, wenn sie einkaufen und nach zwei Tagen schon wieder die ganze Mülltonne voller Verpackungen ist.
Das „Unverpackt-System“ funktioniert so: die Kunden bringen Behälter mit, meist Einweckgläser oder Tupperware, stellen die auf eine Waage und drucken einen Bon aus, auf dem das Gewicht vermerkt ist. Dann füllen sie ab: Müsli, Trockenfrüchte, Nüsse, Nudeln, Reis oder Schokolade. Um die Hygienevorschriften zu gewährleisten, wird die Ware in so genannten „Bulk Bins“ gelagert, länglichen Gefäßen, die nebeneinander hängen und ähnlich funktionieren, wie einarmige Banditen in Las Vegas: man zieht an einem Hebel, dann öffnet eine Klappe und der Inhalt fällt in den mitgebrachten Behälter. Die Kunden können auch Papiertüten oder wieder verwertbare Stoffbeutel kaufen. An der Kasse wird dann das Gesamtgewicht minus Verpackung ermittelt und gezahlt.
„Original Unverpackt“ ist der jüngste aus einer Reihe von Läden, die in den vergangenen Monaten mit einem Müllvermeidungskonzept gestartet sind. In Kiel… in Bonn… oder in dem „Kiezmarkt Biosphäre“ in Berlin-Neukölln. Für die Einzelhändler bedeutet das aber auch mehr Arbeit, berichtet die Biosphäre-Inhaberin Marion Ziehrer: „Man muss das Mindesthaltbarkeitsdatum im Auge behalten, die Behälter reinigen und das alles dokumentieren.“ Natürlich sei es leichter für einen Einzelhändler, morgens einen Karton zu bekommen, ihn aufzureißen, die Tüten ins Regal zu stellen und fertig zu sein.
Ein gehöriges Maß an Idealismus gehört also dazu, trotzdem sind diese Läden natürlich viel zu klein, um den Verpackungsmüll wirklich zu reduzieren. Über 16.500.000 Tonnen fallen pro Jahr in Deutschland an. Am stärksten steigt ausgerechnet der Anteil der Kunststoffverpackungen, die besonders umweltschädlich sind. Da muss dringend etwas geschehen, fordern Umweltverbände. Denn das Schwierige bei Verpackungskunststoff sei, dass sehr häufig Verpackungen aus verschiedenen Materialien im Umlauf seien. Diese könnten in den Sortieranlagen kaum voneinander getrennt werden, mahnt Benjamin Bongardt, Experte für Ressourcenpolitik des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu): „Im Zweifelsfalle wird dieses Stoffgemisch dann auch eher der energetischen Verwertung, also der Verbrennung, zugeführt."
Noch größere Probleme verursachen Kunststoffabfälle, die in der Natur landen. Auf hoher See haben sich inzwischen riesige Inseln aus Plastikmüll gebildet - mit schweren ökologischen Schäden, deren langfristige Folgen noch gar nicht abzusehen sind. Deshalb sind nach Ansicht des Nabu-Umweltexperten Gesetzgeber und Hersteller gefragt: „Deren Aufgabe ist es, die Verbraucher in die Lage zu versetzen, dass sie die Möglichkeit haben, weniger Verpackung zu benutzen.“
Darauf will man im Biosphäre-Laden in Berlin-Neukölln aber nicht warten. Hier sind auch Wasch- und Putzmittel ohne Verpackung im Angebot, nach dem gleichen Prinzip: selbst abfüllen in die eigenen Flaschen. Das soll auch im neuen Supermarkt „Original Unverpackt“ bald möglich sein. Je mehr Erfolg solche Pioniere haben, desto größer wird der Druck auch auf die großen Märkte, ihre Verpackungs-Konzepte zu überdenken.

[@corilu1965]

Würde gerne hunderte Daumen nach oben halten! Ich wünsch mir solche Läden zu Dutzenden in allen Städten und auch auf dem Land. Der Verpackungswahnsinn MUSS ein Ende haben!

[@maecka]

Ja in Augsburg gibt es leider zb.nur einen UnveroacktLaden und Aichach Stadt 20000 Einwohner sogar gar kenen wohne in einen Dorf in der nähe von Aichach !

[@irislindenmaier999]

ich würde sofort da einkaufen!

[@derchristlichefurry]

Die Frage ist aber halt, weshalb sämtliche Produkte hier biologisch sind. Wäre es nicht besser gewesen, Nicht-Bio-Produkte ins Sortiment zu nehmen, sodass es sich jeder auch leisten kann, verpackungsfrei einzukaufen?

[@lichtstrahl7166]

dann bräuchte man auch nicht soviel wegzuwerfen. Wenn ich für mich im Supermarkt biogemüse kaufe, ist es meist zu viel.

[@lamagnificamieles1379]

Bravo!!!! Viel Arbeit, aber es lohnt sich!!!!

[@mrmurdog100]

ich würde lieber da einkaufen

[@LaNotte19]

Hoffentlich nehmen sich auch große Supermarkt-Ketten ein Beispiel an diesem tollen Konzept! Für alle die das Thema Zero-Waste auch so spannend finden und auch einmal in einem Unverpackt-Laden einkaufen möchten, habe ich hier einem Beitrag, in dem viele Unverpackt-Läden in ganz Deutschland aufgelistet sind! Ich kenn bislang die Glaskiste in Freiburg. Wäre schön, wenn diese Liste schnell wächst. www.waschbaer.de/magazin/unverpackt-laeden-nachhaltig-einkaufen/

[@bryan4198]

Schade das solche Läden nicht überall gibt. 😞

[@sapkra]

Bitte auch in Düsseldorf und Köln so ein Shop.

[@ToteSoldatin]

sapkra oder einfach überall......

[@maecka]

In der Venloe str. In Köln gibt es einen ,

[@_Cooper]

schade, dass eine gesundere Unwelt und Nachhaltigkeit immer teurer ist.

[@_Cooper]

ja, das ist absolut richtig, aber solange es billigere Alternativen gibt, werden die meisten Menschen diese kaufen (ob schädlich oder nicht ist ihnen egal) aber das hängt eben mit anderen Faktoren zusammen, auf die ich jetzt nicht eingehen brauch, das würde den Rahmen sprengen :)

[@russkajagermanija]

Tolle Idee, die aber leider nicht perfekt umgesetzt ist. Viele Plastikteile sollten durch andere Materialien ersetzt werden.

[@lauraj5640]

Super! Diese Läden sollten überall existieren auch auf dem Land! Es ist so einfach und trotzdem wird es nicht gemacht - sehr traurig das Gewinn mehr wert ist als unsere Umwelt

[@carito071176]

Como en Uruguay cuando yo era chica.😃 Tengo 43...

[@mitmayo3443]

in unserer Stadt gibt es so ein Laden

[@s.m.8133]

Und wie wird die Ware geliefert, in Plastiksäcken? Und dann in Plastikbehälter gefüllt, deren Lebensdauer bei regelmäßiger Reinigung auch nicht ewig ist...Wer rechnet mal aus, wieviel Plastik man im Vergleich zu verpackter Ware wirklich spart?

[@stephie4965]

Ich finde die Idee wunderbar...war auch schon ein paar mal da. Nur ärgert es mich , das die Produkte noch teurer als im Bioladen sind und das obwohl man sogar seine Verpackung mitbringt... Wer aufs Geld achten muss kann sich das auf Dauer leider nicht leisten.

[@gokcemeryemmerve]

Finde ich super. Ich hatte von so einem Laden noch nie etwas gehört und habe mal bei der Firma von Ariel und co. mal ne Mail geschrieben ob es nicht möglich währe das es solche grossen Maschinen gebe (wie diese Leergut Dinger ) wo mann einfach das Waschmittel einfüllen könnte. Ich habe gesagt das es für die Firma doch auch viel günstiger währe weil es dann keine Verpackung mehr gebe und so weiter. Als antwort bekamme ich: danke für ihr feedback wir leiten es weiter :/ super

[@karinkauwaschel1361]

was darf ich noch sagen LG Karin krautwaschl

[@pennymarketxxx2772]

Wir haben das leider nicht 😕 würde sofort da einkaufen

[@maecka]

Wo wohnst du ?

[@marielinn23]

Ich finde jede stadt sollte so ein laden haben, egal wie klein sie ist. WOHNE IN NRW und habe wenig Möglichkeiten bei mir

[@rainermariarilke4292]

Was mich interessiert ist wie bekommt der Laden die ware zum Laden geliefert. Das ist doch nur ne Müll Umverteilung. Der Müll bleibt beim Händler anstatt beim Käufer. Ansonsten ne tolle Idee. Nicht falsch verstehen möchte es nicht kritisieren. Mich interessiert das ein Fach nur.

[@romy8891]

Diese Läden nehmen Waren nur an, wenn diese in Pappe geliefert werden

[@paulikoch7667]

Und Trockene lebensmittel kommen in bis zu 30 kilo säcken. Das heißt die einzelnen 100 gramm verpackungen werden gespart.

[@entissutisna923]

very cool. I'm developing a store that we named the organis shop. The Original Unverpackt look, as if I was in our vision. "Zero waste"

[@Nelly4god]

So so...und wie kommt der Müll wohl ins Meer? Ich schmeiß meinen nicht da hin...

[@qwertz6351]

Deutschland exportiert den Müll nach Asien, wo die es ins Meer kippen.

[@maecka]

Guckt alle mal bei UnverpacktLäden ib Deutschland enorm !

[@killuminati4658]

Alles hat zwar keine Verpackung mehr ..aber die Chemie ist immer noch drin . Man sollte erstmal woanders anfangen umzudenken als Verpackungen. Alle die Bio hassen ? ... -> Bio war mal Standard... Lange her ..aber war so.

[@nri363]

Das Prinzip ist super, leider ist es völlig überteuert.

[@leckerkochen5477]

mich würde intressieren, wo die Lebensmittel herkommen. ich gehe davon aus die werden auch verpackt geliefert, und danach unverpackt in die Behälter gefüllt. also keine Einsparung von plastikverpackung. eine Milchmädchen Rechnung. ein bericht wie die ware ankommt wäre schön,

[@user-oy4gm1vu5s]

Ich kenne es so, dass es nur in Papier gemacht wird und auch im großgebinde also 30 kg Säcke

[@shettyteammauritz9012]

Unverpackt aber trotzdem im Laden in Plastikkanistern und Behältern zum abfüllen. Widerspricht sich doch etwas oder

[@user-oy4gm1vu5s]

Es geht viel mehr darum, dass nicht alles was man einkauft in Plastik gepackt werden muss. Ausserdem gibt es noch bestimmte Hygienevorschriften, die Behälter müssen auch einfach zu reinigen sein da das regelmäßig gemacht werden muss. Zudem sind diese Plastikbehälter viel langlebiger als die Verpackung der 500g Spaghetti, die wird nämlich sofort weg geworfen wenn sie leer ist, oder die Nudeln werden zuhause einfach in eine hohe Spagettidose gepackt. In dem es solche Läden gibt, können Menschen einfach schon von Anfang an ihre Spaghetti in das Gefäß packen, wo sie gelagert werden und der Verpackungsmüll der einzelnen 500g Spaghetti gibt es dann ja garnicht. Also ist es definitiv eine Alternative und auch sehr hilfreich, wenn viele Menschen das mitmachen.

[@Vetaretus1De_dasersteMal]

Super!! Wir haben so einen Laden leider nicht in der Nähe, aber haben immerhin ohne Plastikmüll eingekauft, im Garten und im Supermarkt. Schauts euch an: kzbin.info/www/bejne/d3W3dpxqqa6MmMk. I

[@sophief3462]

Und käse oder Fleisch

[@horsegxrltxnx2547]

In die Metzgerei gehen und selbst dein Gefäß mitbringen und Käse auf dem Wochenmarkt

[@HouseNJones]

Kaufe lieber verpackte Äpfel