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Am 5. März 2024 wurde die siebte Ausstellung der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen eröffnet und der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung widmet sich einem in der Öffentlichkeit wenig beachteten Kapitel der deutschen und europäischen Geschichte, nämlich dem Schicksal der Heimatvertriebenen in der damaligen SBZ und DDR. Wir zeigen hier die Ansprache des Staatsministers und Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland, Carsten Schneider, zur Eröffnung der Ausstellung.
Etwa 4,3 Millionen Vertriebene kamen in die spätere DDR, in das Gebiet der heutigen fünf Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sowie nach Ost-Berlin. Auf die damalige Gesamteinwohnerzahl der SBZ/DDR gerechnet, waren etwa 25 Prozent der Bevölkerung Vertriebene.
Verharmlosend und verleumdend war die Bezeichnung, die den Vertriebenen von der Sowjetischen Militäradministration verordnet und von der DDR zur Beschreibung ihres Status benutzt wurde. Tabu waren die Begriffe „Flüchtling“ oder erst recht „Vertriebener“. Doch selbst der Begriff „Umsiedler“, wurde nach 1950 aus dem öffentlichen Sprachgebrauch verbannt. Das Ziel war, die Neuankömmlinge in der Gesellschaft stillzuschweigen und als Gruppe unsichtbar zu machen. Trotz Tabuisierung, Organisationsverbots und Observierung durch die Staatssicherheit, gelang es den Vertriebenen durch kleine Treffen die Kontakte zueinander aufrecht zu erhalten.
Die Ausstellung beleuchtet das Lebensschicksal der Heimatvertriebenen und gibt uns die Gelegenheit, die Komplexität der Erfahrungen der Vertriebenen in der DDR zu verstehen und zu würdigen. Sie soll dazu beitragen, die Vielschichtigkeit dieser Zeit zu reflektieren und die Erinnerung an diejenigen zu bewahren, die inmitten von politischen Herausforderungen ihre Würde und Identität bewahrten. Die Ausstellung ist bis zum 20. April 2024 in Berlin zu sehen.