Erich Kästner „Ansprache an Millionäre" (1930)

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8 жыл бұрын

Rezitation: Fritz Stavenhagen
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Text:
Warum wollt ihr so lange warten,
bis sie euren geschminkten Frauen
und euch und den Marmorpuppen im Garten
eins über den Schädel hauen?
Warum wollt ihr euch denn nicht bessern?
Bald werden sie über die Freitreppen drängen
und euch erstechen mit Küchenmessern
und an die Fenster hängen.
Sie werden euch in die Flüsse jagen.
Sinnlos werden dann Schrei und Gebet sein.
Sie werden euch die Köpfe abschlagen.
Dann wird es zu spät sein.
Dann wird sich der Strahl der Springbrunnen röten.
Dann stellen sie euch an die Gartenmauern.
Sie werden kommen und schweigen und töten.
Niemand wird über euch trauern.
Wie lange wollt ihr euch weiter bereichern?
Wie lange wollt ihr aus Gold und Papieren
Rollen und Bündel und Barren speichern?
Ihr werdet alles verlieren.
Ihr seid die Herrn von Maschinen und Ländern.
Ihr habt das Geld und die Macht genommen.
Warum wollt ihr die Welt nicht ändern,
bevor sie kommen?
Ihr sollt ja gar nicht aus Güte handeln!
Ihr seid nicht gut. Und auch sie sind’s nicht.
Nicht euch, aber die Welt zu verwandeln,
ist eure Pflicht!
Der Mensch ist schlecht. Er bleibt es künftig.
Ihr sollt euch keine Flügel anheften.
Ihr sollt nicht gut sein, sondern vernünftig.
Wir sprechen von Geschäften.
Ihr helft, wenn ihr halft, nicht etwa nur ihnen.
Man kann sich, auch wenn man gibt, beschenken.
Die Welt verbessern und dran verdienen -
das lohnt, drüber nachzudenken.
Macht Steppen fruchtbar. Befehlt. Legt Gleise.
Organisiert den Umbau der Welt!
Ach, gäbe es nur ein Dutzend Weise
mit sehr viel Geld…
Ihr seid nicht klug. Ihr wollt noch warten.
Uns tut es leid. Ihr werdet’s bereuen.
Schickt aus dem Himmel paar Ansichtskarten!
Es wird uns freuen.
Bilder: Käthe Kollwitz *1867 - †1945

Пікірлер: 24

@Kya438 5 ай бұрын

Welch Unterschied zu immer häufiger auftauchenden KI-Stimmen! Einfach toll gesprochen, macht Freude zuzuhören 😊

@hanni6225 3 жыл бұрын

Einfach super 🤪👍 Fantastisch vorgetragen ! Herzlichen Dank ♥️

@corneliabassing6801 2 жыл бұрын

So aktuell....Danke.

@cassuviel6177 2 ай бұрын

Vielen Dank für den Upload! Ich liebe Kästners Gedichte.

@Leahnah_Perlenschmuck 5 жыл бұрын

vielen Dank für die Textumsetzung

@susannklinger1192 4 ай бұрын

Diese Worte sind nicht umsonst und Bilder von Käthe Kollwitz. Das Kollwitz Haus kann man in Moritzburg besuchen. Welch geistige Bereicherung.

@michaelserfort8128 3 жыл бұрын

Bisher kannte ich überwiegend die Kinderliteratur von ihm. Sehr aufschlussreich ...wie er hier dieses Thema betrachtet und sehr schön dichtet. In vieler Hinsicht auch ein kritischer Blick auf die Erwachsenen . Für mich macht dieser Spott auch Sinn .Ich sehe es nicht so , das er den Reichtum negativ beschreibt . Eher was aus den Menschen manchmal wird , wenn nur noch das Geld die Hauptrolle spielt . Eine Entwicklung , der man ja als sozialer Mensch kritisch gegenüber stehen kann . Es macht halt Sinn, sich für die Mitmenschen zu interessieren und ihnen zu helfen. Auch ohne Millionen .

@livbeau8460 4 жыл бұрын

Vielen Dank !

@Christina-tv6rm 6 ай бұрын

Bester Rezitator❤

@031doolittle 4 ай бұрын

ja deutschsprachiger ;)

@petrapaessler5651 5 ай бұрын

Das Gedicht kannte ich noch nicht. Wie aktuell es doch ist.m

@Domi_2204 Жыл бұрын

Wunderschön

@karl-petermerz2189 6 жыл бұрын

kommen gehen ..teilen-verteilen,!!!

@mmbmbmbmb 8 жыл бұрын

grossartig! leider aber nur worte in den wind ...

@titanomachie2140 7 жыл бұрын

mmbmbmbmb leider

@MrScandiLeon 3 жыл бұрын

#KarinJunker Dieses Gedicht ist ca einhundert Jahre alt! Sie reden, offensichtlich ahnungslos, von "Wind"! Das Grosskapital, Aristokratie, Hochfinanz, Klerus wurde in grossen Teilen der Welt damals ausradiert! Aber die Führer des Sozialismus und Kommunismus verfielen auch sehr schnell den Verlockungen des Geldes und fast alle mussten den Untergang ab 1989 erleben.

@Afterthefallout55660 Жыл бұрын

@@MrScandiLeon Sie verfielen? Ein Stalin oder Mao verfielen nicht, sie waren von beginn an Despoten die die Macht an sich rissen und den Rest unter sich darben ließen. Stalin hat die Räte Republik Lenins ausgehöhlt und sie abgeschafft, um die allein Herrschaft zu bekommen, anschließend hat er alle politischen Gegner deportieren und ermorden lassen, das gleiche unter Mao Tse Tung und der Kulturrevolution und in Nordkorea und der ehemaligen DDR. Überall wurden die Gegner der roten Zaren und Aristokraten abgehorcht, verschleppt und gefoltert, während das Volk mit dem nötigsten Klarkommen musste und keine Reise und Meinungsfreiheit besaß, die Herren aber alles durften. Vom ursprünglichen Sozialismus und Kommunismus war da längst nichts mehr übrig, als diese Herren am Zepter waren. Bitte nennen sie das nicht Sozialismus oder Kommunismus, den das war es nicht. Das waren rote Opportunisten, die sich in der Partei verdient machten, ihre Gegner auslöschten und selbst die Macht übernahmen. Das Volk wurde mit Propaganda, falscher Solidarität, sowie Strafe und Almosen hörig gestimmt. Weder Marx noch Lenin haben eine Diktatur befürwortet oder gewollt, die von einer politischen Einparteien Elite kommt, die sich unerreichbar und unantastbar macht. Es sollte die Arbeiter und Bauern sein, die über das Land bestimmen. Die Herrschaft des Proletariats, aber die Proleten waren zu schwach und zu unwillig zu regieren, also ließen sie sich regieren und einschüchtern, bis es zur Gewohnheit wurde und die neuen Herren sich in Sicherheit wiegen konnten, viel konnten sie auch nicht mehr tun, nachdem die Überwachungsnetzt erstmal wie ein Spinnennetz über die Bürger gelegt wurden und man nur noch mit verdienst innerhalb der Partei und Ideologie voran kam.

@MrScandiLeon Жыл бұрын

@@Afterthefallout55660 👍🏿 Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt? Mao war zu Beginn ein Mann des Volkes, der später erst Blut (Geld geleckt hat. Josef Stalin, *Djugashvili, war Theologe und hatte schon die erste Weihe als orthodoxer Priester. Über die anderen, die Sie beschreiben, weiss ich zu wenig. Viele Grüße vom Polarkreis 🇧🇻

@Afterthefallout55660 Жыл бұрын

@@MrScandiLeon Das kann sein. Marx war in erster Linie ein Theoretiker und Philosoph, kein Staatsmann oder Politiker. In seiner Schrift vom Kapital hat er den Grundstein für die Ideologie des Marxismus gelegt und Erklärungen darüber geliefert wie das Geldsystem die Arbeiter kontrolliert und wie sie die Kontrolle über ihre Produktionsmittel zurückerlangen. Damit was der Grundstein für die Revolution und die Herrschaft des Proletariats gelegt. Lenin hat daran angeknüpft, als politischer Mensch hat er es aber praktisch weiterentwickelt und auch angewandt. Er wollte die kommunistische Partei als Vorhut für die Diktatur des Proletariats benutzen. Dies wollte er mit einem Räte-System umsetzten, das in Russland bereits bekannt war. Zur Erklärung: In einer Räterepublik sind die Wähler in Basiseinheiten organisiert, beispielsweise die Bewohner eines Dorfes bzw. Wohnviertels, die Arbeiter eines Betriebes oder die Soldaten einer Kaserne. Sie entsenden direkt die Räte als öffentliche Funktionsträger. Diese Räte bilden Gesetzgeber, Regierung und Gerichte in einem; im Unterschied zu früheren Demokratiemodellen nach Locke und Montesquieu gibt es somit keine Gewaltenteilung. Die Räte werden auf mehreren Ebenen gewählt: Die örtlich gewählten Räte wählen wiederum Mitglieder in die nächsthöhere Ebene, die Bezirksräte. Das System der Delegierung setzt sich bis zum Zentralrat auf staatlicher Ebene fort, die Wahlvorgänge geschehen somit von unten nach oben. Als Vordenker der Rätedemokratie gilt Pierre-Joseph Proudhon 1863. Proudhon war übrigens der, neben Bakunin, der Vordenker des Anarcho-Syndikalismus. Lenin ging aber noch weiter, Lenin wollte die Internationale Arbeiterschaft für sich gewinnen und hatte daher den Internationalen Weltkongress 1919 ausgerufen und unterstütze politisch und finanziell kommunistische und sozialistische Gruppierungen in ganz Europa und darüber hinaus. Ihm ging es anders als Stalin, um die tatsächliche Weltrevolution der Arbeiter und nicht um Nationale Interessen. Was man daran kritisieren kann ist, dass Lenin leider, damit Stalin als auch Mao in die Karten gespielt hat, da er die Revolution nur von Oben herbeizusehen sah, weswegen die Partei, die Vorhut und somit die Kontrolle durchsetzen sollte. Er traute es den Arbeitern und Bauern nicht zu, die Revolution aus eigener Kraft umzusetzen und bemängelte das fehlende Verständnis der Arbeiterklasse für ihre Lage. Daher musste nach seiner Auffassung eine Diktatur Proletariats geben. Man muss allerdings verstehen, dass Lenin ein Politiker aus eher gehobenen Kreisen war. Er war weder ein Philosoph wie Marx, noch ein Bauerssohn. Er sah die Welt aus der Sicht eines Intellektuellen Reformers mit bürgerlichen Hintergrund. In erster Linie wollte er die Arbeiter mobilisieren und auf ihren Kampf aufmerksam machen, sie erziehen und formen, sodass sie selbstständig über ihre belange entscheiden können und zu einer internationalen Gemeinschaft werden, die sich gegen den Imperialismus und den Kapitalismus wehren und behaupten können. Dafür sollte dann im späteren Verlauf auch die Räte gedacht sein. Wäre die Erziehung der Arbeiter geglückt, hätten sie die Räte besetzen können und das Proletariat wäre an die Macht gekommen, damit hätte die Partei ihre Vorhutsrolle erfüllt. Stalin und auch Mao haben diese Systeme allerdings komplett ausgelöscht in ihrer Ideologie und die Arbeiter nur als verlängerte Arme für ihre Interessen eingesetzt, ohne die Möglichkeit, dass diese die Kontrolle über die Politik erlangen könnten. Lenin, Proudhon und Marx haben an das Volk und die Arbeiter geglaubt und ihrem Potential Ausdruck verleihen wollen, im Gegensatz zum Staatskommunismus Stalins, Maos und auch Honeckers in Deutschland , sowie in Nordkorea, Vietnam und Kuba. Die Revolution der Bauern und Arbeiter ist seitdem Tod Lenins leider nirgendwo erfolgreich gewesen. Überall haben sich feste Machthaber etabliert, die diese Systeme in ihrem Sinne unantastbar gemacht haben.