Ernst Jünger: In Stahlgewittern

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steadyhq.com/kainundabel
0:00 Inferno
0:42 "Reinigendes Gewitter"
2:18 1. Weltkrieg
7:10 Verletzung
7:38 In Sprachgewittern
10:18 Geschmiedet im Feuer Mordors
11:37 Das Wäldchen
21:10 Gewitter ohne Wetterbericht
27:15 Fazit

[@lisamirako1073]

Eine hervorragende und tiefgründige Besprechung. Ich bin Dir so dankbar, dass Du Deine (und unsere) Zeit nicht mit den üblichen Booktuber-Videos (oberflächliche Inhaltsangaben, Book-Hauls, Rache des SuB usw.) verschwendest, sondern eine wirkliche inhaltliche Auseinandersetzung mit den (nicht nur zeitgenössischen) Werken und nachvollziehbare Begründungen Deiner Analysen bietetst. - Die fehlende Reflexion in Jüngers Stahlgewittern ist m. E. die authentische geistige Haltung, mit der es ihm gelang, diese vier Kriegsjahre durchzustehen und an den vielfältigen körperlichen Auszehrungen und den für uns Heutige schier nicht nachvollziehbaren Angst- und Todeserfahrungen nicht zu zerbrechen. Ich glaube, dass er bei der Nachkriegsausarbeitung seiner Kriegserinnerungen bewusst nicht nachträglich die Reflexionen einfließen lassen wollte, die er während der Kriegsjahre m. E. bewusst vermied. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Ausarbeitung und literarische Schilderung der fürchterlichen - und selten auch mal positiven, ermunternden und ablenkenden - Eindrücke, die in diesen vier Jahren auf ihn einstürzten. So erleben wir nicht nur die authentische Schilderung schrecklichster Kriegserfahrungen, sondern erfahren auch, welches Mindset Jünger sich zugelegt hat, um mit diesen überwältigenden Eindrücken fertig zu werden, ohne daran zu zerbrechen. Auch die bewusste Ästhetisierung inmitten der Kriegshölle war Teil seiner persönlichen Bewältigungsstrategie.

[@raskolnikowapache5699]

Ernst Jünger zu lesen, gibt mir einfach jedes mal neue Perspektiven, wenn ich sie auch nicht immer teilen kann. Danke für dein Video Max 👍

[@KainUndAbelBooks]

Ja, in dieser Kürze und doch positiven Offenheit kann ich mich deinem Urteil gerne anschließen. Liebe Grüße

[@silasmerzenich]

Besser hätte ich es nicht sagen können

[@UnmenschgebliebenerMann67]

Herausragende Analyse. Hab das Buch in jüngeren Jahren "gerne" gelesen. Jedoch heute ein eher distanziertes Verhältnis dazu. Ich schätze immer noch diesen Drang zur radikalen Ästhetisierung des Lebens in allen Belangen, auch wenn mir dies beim zweiten Gedanken daran Verabscheuenswürdig vorkommt. Mir ist diese Faszination selber etwas unheimlich. Gerade in deinen abschließenden Worten bist du der Gegenwart dicht auf der Spur. Ich selber habe darin mein jüngeres Ich wiedererkannt. Hut ab! Ich würde mich über weiters zu Jünger freuen.

[@MalAnders94]

Bin grad zufällig auf deinen Kanal gestoßen und hab mir deine Analyse sogar angehört, was ich sonst nie mache. Wirklich eine runde und tiefe Analyse des Buchs und Jüngers Sicht. Hast du schonmal Krieg und Frieden von Tolstoi gelesen? Das wäre zwar ein größeres Projekt, aber ich finde wenige Bücher so faszinierend. Gebe dir mal für den Fall der Fälle ein Abo. VG

[@iamthesword1180]

Eine schöne Einordnung, auch historisch fundiert (erlaube ich mir als Historiker einfach mal zu sagen). Warum gab es kaum psychologische Betreuung? Weil die Psychologie noch eine junge Disziplin war, die ihren Mehrwert erst beweisen musste - und dafür spielt der Krieg und die Verarbeitung seiner Folgen eine große Rolle. Dazu ist gerade erst die erste vergleichende Studie erschienen: Andrea Gräfin von Hohenthal - Griff nach der Psyche? Psychologie im Ersten Weltkrieg in Deutschland und Großbritannien, Paderborn 2023.

[@edgarh7879]

Mal aus reinem Interesse.. Wie viele Seiten ließt du so im Schnitt bevor du ein Buch zur Seite legst? Konnte als Jugendlicher 500 Seiten am Stück lesen (wobei es sich um sehr leicht lesbare Bücher handelte) und heutzutage bin ich schon froh wenn ich ein Kapitel ohne Probleme am Stück lese (aktuell Don Quijote in der Neuübersetzung dtv) 🙃 Aber ich arbeite dran, sonst komme ich ja nie durch meinen Lesestapel 😂 Hast du vlt. auch Literaturtipps die man gar nicht aus der Hand legen kann?

[@KainUndAbelBooks]

Interessante Frage, man hört ja durchaus recht oft, dass Leser fast traurig davon sprechen, dass sie als Jugendliche stundenlang in Büchern abtauchen konnten und dass das heute nicht mehr möglich sei. Ich gestehe, dass es bei mir ähnlich ist. Eigentlich ein Thema für ein Video; danke für die Anregung. Mein Leseumfang hängt - wenig erstaunlich - von der verfügbaren Zeit ab. Ich versuche, jeden Tag auf mindestens 40 Seiten (1 Stunde) zu kommen und nach etwa 150 Seiten am Tag ist für mich meistens Schluss. Liebe Grüße

[@anetapaletta4788]

Hallo, wie gut ich das verstehen kann, früher hatte ich sehr viel und manchmal auch ganze Nächte geopfert den Büchern 😂, heute ist mann leider im zeit eingeschränkt, aber wichtig ist das mann weiter liest. Ich muss aber sagen ,das meine lese pause dauerte über 10 Jahre, na ja dann fängt man an mit Märchen und Kinder Bücher die ich meinem Sohn vorgelesen habe. Jetzt bin ich dankbar dafür das ich mit dem heranwachsenden Sohn über Kafka und Dostojewski diskutieren kann 😊. LG,und viel Spaß beim lesen

[@geltweist8851]

Hallo, sehr interessante Einschätzung von dir! Ernst Jünger bleibt für mich ein Zwischenmensch, schwierig einzuordnen,wie ich finde. Ich verfolge deine Videos schon lange als stiller Beobachter, mich würde interessieren ob du schonmal was von Hegel gelesen hast? Ein Video von dir über Hegel wäre sehr interessant auch wenn ich glaube dass du hier philosophische Standardwerke wohl nicht so gerne präsentierst 🤔

[@KainUndAbelBooks]

Grüß dich, Schön, dass du mir Hegel nahelegst, die Handreichung kann ich gebrauchen, da meine erste und einzige Annäherung an Hegel vor 15 Jahren in der Badewanne stattfand, als ich ein paar Seiten der Phänomenologie des Geistes las und (mich) im Geblubber ersäufen wollte, um keinen weiteren Satz entschlüsseln zu müssen. Aber freilich muss da mal ein zweiter, konzentrierterer Versuch ins Heim treten. Liebe Grüße