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Es ist uns eine Ehre. Gemeinsam verleihen die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Tübingen den diesjährigen Alfons-Auer-Ethik-Preis an den israelischen Philosphen Prof. Dr. Omri Boehm. Mit diesem Preis werden Persönlichkeiten gewürdigt, die sich - laut Satzung - „durch ein herausragendes ethisches Engagement im wissenschaftlichen, religiösen und gesellschaftlichen Bereich ausgezeichnet haben“.
Fakultät und Akademie ehren damit die herausragenden Arbeiten Boehms zur moralischen Verantwortung eines radikalen Universalismus, der das Menschsein und die Würde des Menschen nicht nur als philosophisches Faktum, sondern auch als ethische Aufgabe versteht.
Der Preis wird am 26. November 2024 in der Universität Tübingen übergeben. Zur Einführung in Omri Boehms Denken haben wir dieses Video hier aufgezeichnet. Im Dreiergespräch erläutern Dekanin Prof. Dr. Saskia Wendel, Prof. Dr. Andreas Holzem (beide Uni Tübingen) und Dr. Verena Wodtke-Werner als Direktorin der Akademie die Hintergründe, die zur einstimmig beschlossenen Nominierung Boehms gerade in diesen unruhigen Weltzeiten geführt haben. Und sie würdigen den großen Tübinger Moraltheologen Prof. Dr. Alfons Auer (1915-2005), dessen denkerischen Spuren dieser alle zwei Jahre verliehene Preis folgt.
In seinen Arbeiten profiliert Omri Boehm (*1979) einen radikalen ethischen Universalismus. Dass Menschen menschlich und dass alle Menschen gleichermaßen menschlich sind, dieses Prinzip ist nicht nur als Tatsache, sondern als moralische Aufgabe zur Geltung zu bringen: „Wir sind imstande, unser Menschsein zu denken, weil - oder wenn - wir fähig sind, das Gebot zu befolgen, menschlich zu sein.“
Die vielfältigen Quellen der Philosophie Boehms sind u.a. die biblischen Erzählungen der Tora, die er als ethischen Monotheismus interpretiert, die Schriften Immanuel Kants oder die amerikanische Unabhängigkeitserklärung.
Radikaler Universalismus verlangt, dass Menschen das Leben der Menschen „auf der anderen Seite … als gleichermaßen unendlich wichtig ansehen wie das Leben der Menschen auf ihrer Seite“. Diesen Universalismus macht Omri Boehm auch nach dem Anschlag der Hamas auf Israel und seit der militärischen Antwort Israels im Gaza-Streifen geltend - und zeigt damit, dass der von ihm vorgeschlagene Universalismus in den Krisen der Gegenwart sprach- und handlungsfähig macht.
Seinen Namen verdankt der Preis einem der prominentesten Tübinger Ethiker, dem Moraltheologen Prof. Dr. Alfons Auer (1915-2005). Auer, der auch Gründungsdirektor der Akademie war, hat Anfang der 1970er Jahre mit seinem Konzept der „autonomen Moral“ die katholische Morallehre aus konfessionellen Umgrenzungen befreit. Dadurch öffnete er die individual- und sozialethische Diskussion mit der Philosophie, der Soziologie und den Kulturwissenschaften.
Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. Gestiftet wird er von Siegfried Weishaupt, einem internationalen High-Tech-Unternehmer und Kunst-Mäzen, der sich sehr für ethische und kulturelle Herausforderungen interessiert und wie Alfons Auer aus dem oberschwäbischen Ort Schwendi stammt.
Weitere Details hier: www.akademie-r...
[Hinweis: Aus technischen Gründen existieren von diesem Video auf demselben Kanal hier zwei Fassungen. In Bild und Text sind beide identisch; sie können in gleicher Weise verlinkt werden.]