Faust, von Goethe: Eine tiefgehende Analyse des menschlichen Zustands und der Dilemmata der Existenz

[@lips7111]

Ach, lasst es doch endlich sein mit Faust 1 und 2. Und der Herr von Goethe hat eine sooo saubere Vita ja nun auch wieder nicht, gelle? 😢

[@Papo_de_boteco]

Es scheint, dass Sie enttäuscht von Faust sind und eine Kritik am Charakter von Goethe andeuten. Tatsächlich ist Faust ein komplexes Werk, das weit über eine einfache Erzählung hinausgeht. Goethe schuf ein tiefgründiges Werk, das universelle Themen wie Wissenssuche, Versuchung und Erlösung erkundet. Das Drama stellt Faust als einen Akademiker dar, der nach einem umfassenden Verständnis der Welt sucht - ein Mann, der einen Pakt mit Mephistopheles schließt in der Hoffnung, eine letzte Bedeutung zu finden. Interessanterweise wird Faust am Ende nicht verdammt, sondern gerettet - und zwar durch die Intervention von Gretchen, die das "ewige Weibliche" symbolisiert, das ihn spirituell erhebt. Was Goethes "Vita" betrifft, ist es wichtig, seine literarische Genialität anzuerkennen. Faust ist nicht nur ein Buch, sondern ein Meilenstein der Weltliteratur, der bis heute relevant bleibt und fundamentale menschliche Fragen über Wissen, Verlangen und Erlösung erforscht.

[@lips7111]

@@Papo_de_boteco Wenn so genannte Akademiker sich u.a. in die Welt der Frau bewegen, dann kam und kommt nichts Gutes dabei heraus. In diesem Sinne ist der Faust durchaus ein Klassiker. Ich habe Herrn v. G. nicht gekannt, und sage auch, gut so. Ich bin von seinem Charakter nicht überzeugt. Wenn nicht die materiellen Umstände seiner Geburt für einen zur damaligen Zeit hohen Start gesorgt hätten, dann hätte der gute Johann Wolfgang sich mit anderen Dingen beschäftigen müssen. Und wäre schon viel früher an den Fusel gekommen als es ohnehin der Fall war in dieser Biographie. Für Frauen war er Bad News. Wäre er heute auch. Ein Typ voller Dünkel und tiefer Komplexe. Wenn so einer zusaetzlich noch Money und Connections hat, dann ist der Frauenseelenmörder perfekt, damals wie heute. Solche Dramen muss ICH nicht mehr haben, non merci.

[@lips7111]

@Papo_de_boteco Ich möchte noch hinzufügen: Diese vollständigen Dramen der Verführung durch wen oder was auch immer wurden und werden immer schon in den Köpfen von Personen geboren, die Connections, Geld, Zeit und Muße hatten oder haben. Und nach wie vor läuft die gesamte Jüngerschaft solchen Personen nach. Viele so genannte Dramen und/oder Probleme gäbe es gar nicht erst, wenn u.a. Mann und heutzutage auch Weib nicht so viele Grillen im Kopf hätten. Die Grillen, die aus der Langeweile der Reflexion geboren werden. Das ist das Wesen des Teufels. Das sich aufgrund der Ehrerbietung vor so genannten hochwohlgeborenen Personen in seiner ganzen Abscheulichkeit zeigt. Es wird hohe Zeit, dass die Welt anfängt, sich vielleicht einmal für die inneren Welten eines Mannes oder Weibes zu interessieren, die weder gesellschaftlichen noch akademischen Überbau haben. Aber DAS wird nicht wirklich passieren. Denn die Welt der literarischen Rezeptoren selbst ist zu arm, um ohne die Irrungen und Wirrungen der High Society auszukommen. Genau hierfür steht u.a. Faust 1 und 2. Und gilt d e s h a l b als Weltliteratur. Mit der Garantie der vielfältigen Nachahmung. Und es wird immer dystopischer anstatt lichter. O bitte, mehr Licht, es werde Licht.

[@Papo_de_boteco]

Ihre Kritik an Goethes "Faust" und dem Autor selbst ist ziemlich scharf und wirft interessante Fragen über Privilegien, Macht und Repräsentation in der Literatur auf. Sie argumentieren, dass Goethe aufgrund seiner privilegierten sozialen Stellung sich dem Schreiben widmen und Dramen erschaffen konnte, die die Anliegen der höheren Gesellschaft widerspiegeln, während die Erfahrungen gewöhnlicher Menschen vernachlässigt werden. Sie deuten an, dass Goethe in seinen Beziehungen zu Frauen problematisch war und dass sein Werk eine verzerrte Weltsicht perpetuiert, die von seiner gehobenen sozialen Stellung beeinflusst ist. Ihrer Meinung nach spiegelt die anhaltende Bewunderung für solche Werke eine kulturelle Fixierung auf Narrative wider, die von und für Eliten geschaffen wurden, zum Nachteil vielfältigerer und repräsentativerer Perspektiven. Sie schließen mit der Bitte um mehr "Licht" - vermutlich eine größere Vielfalt an Stimmen und Erfahrungen in der als kanonisch geltenden Literatur. Obwohl Ihre Kritik gültige Punkte über Repräsentation und Privilegien in der Literatur aufwirft, ist es wichtig, den historischen Kontext zu berücksichtigen, in dem Goethe schrieb, sowie die anhaltende Wirkung seines Werks auf die deutsche und weltweite Kultur. "Faust" behandelt universelle Themen wie Ehrgeiz, Wissen und Moral, die weiterhin relevant bleiben. Dennoch ist Ihre Perspektive zur Notwendigkeit, den literarischen Kanon zu erweitern, um vielfältigere Stimmen einzubeziehen, im aktuellen Kontext sicherlich relevant.

[@lips7111]

@Papo_de_boteco ich lese gerne (Grimms) Märchen sowie griechische Göttersagen. Alles drin. Überliefert und irgendwann niedergeschrieben. Von meist namenlosen Autoren. Gut so.