Hallo, auch ich möchte mich für Deine Videos bedanken. Sie geben interessante Einblicke und helfen zu verstehen. Vielen Dank!
@ThomasMannProject3 ай бұрын
Danke, das freut mich sehr 😊. Liebe Grüße, - David
@duesenberger3 ай бұрын
Danke für dieses Video. Ich finde die Diskurse über das Thema Zeit immer sehr interessant. Tatsächlich greift Thomas Mann hier etwas auf, worüber ich mir auch selbst immer wieder Gedanken mache, insbesondere die Gegensätze und die verschiedenen Perspektiven. Das ist sehr spannend. Die 41 Minuten waren in "0,nix" rum. 😃
@ThomasMannProject3 ай бұрын
Herzlichen Dank für die positive Rückmeldung 😊. Mal gucken, was für Dehnungs- oder Kontraktionseffekte der Zeit ich mit dem nächsten Video fabriziere 😁
@Gaby_S65813 ай бұрын
Lieber David, in der Szene mit Tous les deux fand ich es schon befremdlich, mit welchen Worten Hans im Vorfeld Joachim bat, ihm die Mutter vorzustellen. Ich bin mir nicht sicher, war es Sensationslust, war es Eitelkeit? Auf jeden Fall erscheint er mir sehr eitel und oberflächlich, sehr unreif. Da er schon ein paar Todesfälle miterlebt hat, hält er sich für einen Experten, aber die Empathie geht ihm völlig ab. Für einen Intellektuellen wie Settembrini muss das Dahinplappern von Hans unerträglich sein. Was mir beim Schreiben des Namens Settembrini gerade erst so richtig bewusst wurde: auch hier ist die Zahl 7 wieder vorhanden, diesmal wird sie sich auf diese Weise durch das ganze Buch ziehen. Thomas Mann benutzt Settembrini als Sprachrohr, da er selbst mit dem Arzt seiner Frau schlechte Erfahrungen gemacht hat. Der Arzt wollte auch ihn vereinnahmen und ihm eine Krankheit anhängen, was Mann als Beutelschneiderei empfand und zutiefst verachtete. Leopardi dürfte Thomas Mann vom Stil her nicht sehr gefallen haben, er wirkt für heutige bzw bereits damalige Zeiten nach meinem Empfinden recht „schwülstig und theatralisch“ (Ich bitte alle italienischen Mitlesenden und meine frühere Italienischlehrerin, die ihn zutiefst verehrte, um Verzeihung ❤️). Hans würgt Settembrini vermutlich ab, weil ihn seine Themen überfordern und langweilen. Er kreist als verwöhntes Jüngelchen lieber um sich selbst. Deine Interpretation der Polka finde ich spannend. Auf mich wirkte es beim Lesen fast wie ein Faustschlag. Eine Polka ist doch etwas sehr lebensbejahendes, fröhliches, dass alle aus Melancholie und dem Tod um sich herum herausreißt. Genau so wirkte dieser unüblich kurze Satz, fast wie ein Pistolenschuss.
@ThomasMannProject3 ай бұрын
Liebe Gaby, vielen Dank für das Teilen Deiner Überlegungen. Dass TM selber schlechte Erfahrungen mit profitgierigen Ärzten gemacht hat, wusste ich gar nicht, - Danke für den Hinweis. Zu HC: "verwöhntes Jüngelchen" ist ein herrlich passender Begriff! Ich muss ja zugeben, dass ich mit Leopardi auch nicht so recht warm werde (und jetzt ducken und schnell weg hier, bevor es faule Eier regnet 😘)
@Gaby_S65813 ай бұрын
@@ThomasMannProject Lieber David, Thomas Mann besuchte doch seine Frau Katja, die im Sanatorium war, und da geschah ihm fast das, was Hans Castorp passierte: Der Arzt wollte ihn auch überreden, zu bleiben, da er angegriffen sei. Dies empfand Mann dann wohl als Raffgier. Außerdem schrieb ihm Katja später Briefe und berichtete ihm gezielt Briefe, in denen sie Mitpatienten und -Patientinnen schilderte, von denen er einige in sein Buch übernahm (z.B. Frau Stöhr, wenn ich nicht irre). Er hat sich ja in seinem Schreiben sehr oft wahrer Personen und Geschehnisse bedient. Liebe Grüße aus der Deckung zurück. 😉