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Der Goldauer Bergsturz ist bis heute die grösste historische Naturkatastrophe der Schweiz und hatte damals in ganz Europa grosses Aufsehen erregt.
Der Bergsturz hatte sich bereits Jahrzente zuvor durch charakteristische Anzeichen angekündigt.
Es gab zunehmende Rissbildung am Berg, Steinrollen, knallendes Reißen gesprengter Wurzeln, Bildung wassergefüllter offener Spalten und donnernde Geräusche. Obwohl eigentlich jeder damit rechnete, dass der Rossberg eines Tages abstürzen würde, zogen nur fünf Menschen aus der Gefahrenzone weg.
Nach den besonders niederschlagsreichen Jahren 1799, 1804 und 1805, einem feuchten Frühjahr und August im Jahre 1806, folgte schließlich die gewaltige Katastrophe.
Am 2. September des Jahres 1806, um 5 Uhr Nachmittags donnern am Südhang des Rossberges 30 bis 40 Mio. Kubikmeter Gestein auf einer Länge von 1500 m und einer Breite von 500 m ins Tal.
Die gewaltigen Erdmassen begruben 3 Dörfer mit insgesamt 457 Menschen unter sich. Die Dörfer Röthen, Buosingen und Goldau waren innert weniger Minuten ausgelöscht.
Die Gesteinstrümmer stürzten mit bis zu 200km/h ins Tal hinab. Der Rutsch breitete sich unten fächerförmig aus, durchschoss den Talboden und brandete an der gegenüberliegenden Rigikette rund 100 m empor und überschüttete insgesamt eine Fläche von rund 6,5 km². Augenzeugen berichteten, der Bergsturz habe am Lauerzersee eine bis zu 20 m hohe Flutwelle ausgelöst.
Goldau lag gut einen Kilometer vom Fuss des Rossbergs entfernt und dazu noch 30 bis 40 Meter über dem Talboden.
So wähnten sich die Bewohner in Sicherheit. Sie wussten nicht, dass ihr Dorf auf einem Bergsturz aus vorgeschichtlicher Zeit stand, der mit einem Volumen von gut 100 Millionen Kubikmetern die Wasserscheide zwischen Zugersee und Lauerzersee aufgeschüttet hatte.
Es gab in der jüngeren Geschichte des Rossberges immer wieder grössere und kleinere Gesteinsabbrüche.
Der letzte grosse Gesteinsabbruch geschah am Abend des 22. August 2005. Damals sind weitere 100000 bis 200000
qm Gestein ins rutschen gekommen und haben die darunterliegenden Wälder zerstört.
Glücklicherweise ist dabei niemand zu Schaden gekommen.
Irgendwann jedoch wird sich ein Ereignis von der Dimension des Goldauer Bergsturzes wiederholen; denn die geologischen Voraussetzungen dafür sind überall am Rossberg gegeben.