Рет қаралды 4,738
Geläute der Pfarrkirche zum hl. Valentin aus St. Valentin auf der Haide in Südtirol
Campane Chiesa Parrochiale S. Valentino di San Valentino alla Muta, Alto Adige
4 Glocken
Stimmung: ges' as' b' des''
Giesser:
Glocke 1: Giovanni Colbacchini, Trient 1922
Glocke 2: Luigi Colbacchini, Trient 1922
Glocke 3: Luigi Colbacchini, Trient 1922
Glocke 4: unbekannt, 1780
Im Pfarrturm hängt noch eine fünfte Glocke die als Sterbeglocke dient. Sie wird von Hand gezogen und wurde von Giovanni Colbacchini in Trient im Jahre 1927 gegossen.
Neuste Erkenntnisse zeugen von einer ersten Besiedlung in St. Valentin aus der Römerzeit. Damals soll sich im heutigen Ortsteil Dörfl (Monteplair) eine Pferdekutschenstation der Römer befunden haben.
Die erste Besiedlung im heutigen Ortskern geht auf ein Hospiz zurück, das der wohlhabende und fromme Burgeiser Ulrich Primele im Jahr 1140 zur Rettung und Aufnahme von Reisenden gegründet hatte. Ein Hospiz oder Xenodochium (hospitale pietatis, refrigerium pauperum xenodochium) bezeichnete im Mittelalter eine Art Gasthaus für Fremde, Pilger, Wanderer, Kranke, Arme und Hilfsbedürftige. Neben dem Hospiz von St. Bernhard in der Schweiz war das Hospiz in St. Valentin eine der ersten Einrichtungen dieser Art. Diese Begebenheit unterstreicht die lange Tradition der Gastfreundschaft St. Valentins. Neben dem südlichsten See der damals noch drei Seen entstand 1140 in der Nähe des Hospizes auch die erste Kapelle zum Heiligen Valentin. Vom St. Valentin Hof und von der St. Valentins Kapelle leitet die heutige Bezeichnung des Dorfes ihren Ursprung ab. Seit 1314 taucht die Ortschaft als Gemeinde auf und seit 1408 mit dem Beinamen AUF DER HAID.
Der Heilige Valentin soll aus den heutigen Niederlanden stammen. Als Apostel Rätiens missionierte er um 435 auch im Vinschgau und im nahe gelegenen Engadin. Als Bischof starb der Heilige Valentin 470 in der Nähe von Meran und wurde an der Zenoburg begraben. Dem Wanderbischof von Rätien hat St. Valentin auf der Haide seinen Namen zu verdanken.
Aus Tradition wird St. Valentin auf der Haide nach wie vor mit „ai“ statt mit „ei“ geschrieben.
Die Bewohner St. Valentins (im Volksmund „Hoader“ genannt) lebten über Jahrhunderte von der Landwirtschaft. In Zeiten der Not wurden die kargen Erträge der sonnenverbrannten Weiden und Äcker mit dem Schmuggeln in der nahen Schweiz und in Österreich aufgebessert. Zahlreiche Sagen, Mythen aber auch wahre Überlieferungen zeugen noch von den Zeiten in Armut, als das Wildern und Schmuggeln ein wichtiges Bestandteil des Lebens am Reschenpass war.
St. Valentin auf der Haide liegt am Reschenpass zwischen Graun und Mals im Vinschgau
Herzlichen Dank dem Herrn Pfarrer sowie dem Pfarrmesner für das Sondergeläut
Aufnahmedatum: Samstag, 13. Juni 2015