Günter Gaus im Gespräch mit Ulrich de Maizière (1965)

  Рет қаралды 7,016

Leo Dietrich

Leo Dietrich

8 ай бұрын

Sendung "Zur Person" vom 10.06.1965.
Über diesen Kanal:
Das Feedback auf die hochgeladenen Gaus-Interviews ist überwältigend. Das ist für mich wenig überraschend, da ich selbst davon ebenso begeistert war und bin. Ich möchte an dieser Stelle auf Verschiedenes aufmerksam machen und einige oft gestellte Fragen beantworten:
1. Um die Interviews auch Nichtmuttersprachlern zugänglich zu machen, habe ich zu einigen Untertitel erstellt und eingefügt. Meine berufliche Tätigkeit lässt mir dafür inzwischen wenig Zeit.
Nach wie vor arbeite ich allerdings an den Untertiteln und auch dieses Video wird eines Tages Untertitel haben.
2. Inspiriert durch die vielen Gaus-Gespräche habe ich mit Kommilitonen 2016 begonnen, Zeitzeugen in Video- und Audiointerviews zu befragen. Damit lässt sich weder Geld verdienen noch können Millionen von Klicks generiert werden, aber wir hielten und halten es für jetzige und spätere Generationen für bedeutend, auf diesem Wege etwas "von früher" zu erfahren und zu konservieren. Daher freuen wir uns, wenn diese studentische Initiative, das Projekt: MEMORIA, mit ein wenig Aufmerksamkeit bedacht wird.
Projekt: MEMORIA: / @projektmemoria7796
3. Ich lese häufig Kommentare verschwörungstheoretischen und/oder rassistischen Inhalts. Diese werden, sofern sie mir auffallen, umgehend gelöscht. Ich selbst bin allerdings nicht täglich online, weshalb ich an dieser Stelle an die (Online-)Zivilgesellschaft appellieren möchte, Kommentare zu melden, die Kriterien der KZbin-Richtlinien verletzen.
Über die Günter Gaus-Interviews:
"Zur Person" war eine deutsche Fernseh-Sendereihe, in der Günter Gaus Prominente, insbesondere Politiker, interviewte. 1963 wurde die erste Sendung ausgestrahlt. Ab 1965 wurde die Reihe unter der Bezeichnung "Zu Protokoll" im SWR, ab 1980 im WDR unter "Deutsche" weitergeführt. 1990 erhielt sie beim DFF wieder den Titel "Zur Person". Von 1992 bis 2003 wurde sie unter demselben Titel im ORB ausgestrahlt, der 2003 im RBB aufging. In 40 Jahren wurden über 200 Interviews geführt. Viele Folgen von "Zur Person" und "Zu Protokoll" lassen sich inzwischen etwa auf Amazon erwerben.
Günter Gaus zählte zu den bedeutendsten Journalisten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Geboren 1929 in Braunschweig als Sohn eines Obsthändlers, wuchs er ebenda heran. Nach einem abgebrochenen Studium der Germanistik und Geschichte in München, widmete er sich für viele Jahre gänzlich der journalistischen Tätigkeit. Zunächst blieb diese ausschließlich auf das Zeitungswesen beschränkt, so arbeitete er als Redakteur u.a. für Spiegel und SZ, später gestaltete er die (anfangs) ZDF-Sendereihe "Zur Person" nach Angebot Hans Herbert Westermanns, des Hauptabteilungsleiters für Politik und Zeitgeschehen beim ZDF, der verschiedene von Gaus verfasste Portraits in der SZ gelesen hatte und so zur Idee einer eigenen Sendung gekommen war. Von 1974 bis 1981 war Gaus Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR. Gaus, der durch Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs geprägt war, begegnete nach eigener Aussage jeglichen Ideologien mit Ablehnung, so auch dem Verhalten der US-amerikanischen Regierung und ihrer Verbündeten nach dem 11. September 2001. Nachdem Gerhard Schröder den Amerikanern die "uneingeschränkte Solidarität" Deutschlands zusicherte, trat Gaus aus der SPD aus. Er starb nach langer Krankheit im Jahre 2004 in Hamburg.
Buchempfehlung: Günter Gaus: Widersprüche - Erinnerungen eines linken Konservativen

Пікірлер: 19
@tobiCS_
@tobiCS_ 2 ай бұрын
Vielen Dank für die Videos!
@roberts932
@roberts932 Ай бұрын
15:15 wieso ? es gibt doch die schönen Märsche.
@michaelutech4786
@michaelutech4786 8 ай бұрын
Mir fällt immer wieder auf wieviel wir mit den Kriegs- und Nachkriegserfahrungen verloren haben. Ich mag den Mann nicht, ich habe Probleme seinen Beruf zu achten, aber ich muss Ihn als Person respektieren und seine klaren Gedanken und Argumente fast schon bewundern, angesichts der verrohten und immer viel zu vereinfachten Argumentationen unseres öffentlichen Diskurses. Warum ist es heute so schwer rational zu denken und argumentieren?
@germanchris4440
@germanchris4440 8 ай бұрын
Weil gar nicht mehr gedacht wird und Gesellschaft und Mensch in Auflösung begriffen sind. Sie haben einen sehr bescheidenen Ansatz, der den Wesentlichkeiten der Realität, in der wir leben, überhaupt nicht gerecht wird. Wir sind in das Endziel der vergangenen Jahrzehnte eingetreten, die Phase der Transformation der - gottlosen - Welt ist eingeläutet worden. Oder was, glauben Sie, ist seit den letzten dreieinahlb Jahren am Ablaufen? Diese Sendungen haben mit der Realität und Wahrheit nicht viel zu tun. Das System ist eine buchstäbliche Matrix. Um was es wirklich geht, sagt Ihnen grundlegend Gottes Wort, die Bibel. Es geht mehr denn je um die Wahrheit, und nicht zufällig ist dieser Begriff heute (in Folge des "Postmodernismus") so gut wie abgeschafft. All dies ist offensichtlich satanisch. Übrigens: Warum fehlen in Ihrem Kommentar einige Kommas?
@interekweb
@interekweb 8 ай бұрын
Scholz etwa argumentiert auch rational, verstehe Ihr Argument nicht.
@michaelutech4786
@michaelutech4786 8 ай бұрын
@@interekweb Ich habe eher eine Beobachtung beschrieben als ein Argument zu machen. Ich habe auch nicht behauptet niemand würde niemals rational argumentieren. Was mir bei vielen, vielleicht sogar allen dieser alten Gaus-Interviews immer wieder auffällt ist: Die Gesprächspartner hören sich zu und wenn sie auf Fragen antworten, sind das sehr oft Antworten, die die Frage tatsächlich beantworten. Das sehen wir gelegentlich in unsern Talk-Shows auch, aber das ist dann auffällig. Die Leute hatten genau wie wir kontroverse Ansichten, die oft emotional und kämpferisch vertreten wurden, gleichzeitig wurden aber viel mehr Argumente ausgetauscht, und inhaltlich verarbeitet. Das hier war kein kontroverses Interview, aber an den Stellen an denen Kontroversen angesprochen wurden (z.B. die Haltung der Deutschen zur Einführung der Bundeswehr und dagegen de Maizier's Meinung, oder die Rolle von Offizier-Corps - auf preusischen Militarismus ansprechend). Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein moderner Bundeswehroffizier überhaupt auch nur wüßte was da gerade angesprochen wurde und wenn, dann würde er Antworten entweder ausweichen oder polemisieren. Abgesehen von der Form sehe ich auch viele Inhaltliche Unterschiede. Die durchlebten Kriegserfahrungen hinterlassen eine andere Art von Respekt vor dem Thema als unsere abstrakten Bedenken. Für viele von uns ist Krieg entweder etwas so schreckliches dass wir gar nicht darüber nachdenken und uns auf die reale Möglichkeit darin verwickelt zu werden nicht vorbereiten (und Konflikte im Vorfeld auch oft nicht entschieden genug behandeln um Kriege die vielleicht nicht unausweichlich sind zu verhindern) aber andererseits Krieg auch den Charakter eines Computerspiels hat - wir spielen mit Zahlen und Spielplänen, die echten Konsequenzen tragen andere. Seid die Generation von Politikern, Reportern und ganz allgemein Zeitzeugen die den Krieg miterlebt und zum Teil mitgekämpft haben aus der Öffentlichkeit verschwunden ist, habe ich eine deutlich sichtbare Veränderung in der Gesellschaft wahrgenommen. Das betrifft gar nicht hauptsächlich das Thema Krieg, sondern viel mehr die Verantwortung die wir alle tragen - die Ernsthaftigkeit mit der Politik und Gesellschaft gemacht werden sollte. Das hat sich im Fall von Covid überdeutlich gezeigt. Covid war konkret nicht vorhersehbar, aber eine Pandemie ist nicht nur ein wahrscheinliches Szenario, es ist fast unausweichlich. Wie können wir so völlig unvorbereitet sein, nicht Deutschland, die ganze Welt? Niemand hätte Lehman's Zusammenbruch im Detail vorhersehen können, aber das soetwas in unserem internationalen Finanzsystem passieren würde und auch wieder passieren wird, war und ist sicher. Die Politiker oder allgemein die Menschen in Gaus' Zeit haben nicht nur klarer gedacht und gesprochen, sondern auch viel verantwortlicher gehandelt. Dabei ist es fast egal, ob man sich Wehner oder Strass anschaut, also politische Feinde, diese Leute hätten sich nach meiner Einschätzung nicht erlaubt so fahrlässig zu handeln. Was ich in der modernen Zeit immer mehr sehe ist nicht mehr Boshaftigkeit sondern vielmehr Fahrlässigkeit die die Grenze zur Irrationalität längst überschritten hat. Und das eben sowohl in der Form (Kommunikation) als auch im Handeln. Und ja, Scholz verdient meiner Ansicht nach diese harsche Kritik die er erfährt nicht, aber nur deswegen nicht weil er im Vergleich mit den anderen noch einigermaßen zivilisiert und rational spricht und vielleicht auch handelt. Aber das ist ein geringer Trost.
@michaelutech4786
@michaelutech4786 8 ай бұрын
@@interekweb Ich kann dass was ich meine auch mit Ihrer Antwort illustrieren: Sie scheinen zu glauben, dass ein Gegenbeispiel mein Argument absurd erscheinen läßt (unverständlich). Das erste Problem ist, das meine These ja gar nicht ist, dass wir gar nicht mehr rational argumentieren, sondern nicht genug. Das ist was ich meinte, gesagt habe ich aber "[es ist] heute so schwer rational zu [..] argumentieren" und das drückt eine Vermutung aus, nämlich die dass wir es weniger tun weil es schwer ist, und nicht etwa weil wir es ganz verlernt haben oder uns lieber gegenseitig anlügen. Das zweite Problem ist, dass hinter meinen zwei Absätzen Kommentar mindestens zehn Jahre stehen in denen ich mir über diese Situation Gedanken mache, wir aber hier in KZbin-Kommentaren sprechen. Eine Form der Kommunikation, in der man sich normalerweise nicht die Zeit nimmt Argumente sorgfältig zu formulieren oder zu lesen. Unsere Gesellschaften (unser = der Westen) polarisieren sich zunehmend. Eine Konsequenz daraus ist, dass es viel leichter ist jemanden anhand von wenigen Aussagen erfolgreich in ein politisches Lager oder eine Ideologie einzuordnen und weil es leicht ist, machen wir es gerne. Ich vermute, dass Sie nicht wirklich auf das geantwortet haben was ich gesagt habe, sondern auf das was "Leute wie ich" sagen würden, und wer "Leute wie ich" sind ergibt sich dann aus Stichworten oder Phrasen die Sie in meinem Kommentar gelesen haben. Der Unterschied zwischen Menschen aus der Gauschen Generation und uns ist, dass deren polarisierten Weltbilder aus persönlichen und oft traumatischen Erfahrungen entstanden sind, wohingegen unsere Weltbilder viel mehr das Produkt von Hollywood-Filmen, Schulweisheiten oder social media echo chambers sind.
@alkorhythmus7886
@alkorhythmus7886 8 ай бұрын
@@interekweb man streiche "argumentiert", "rational" und "verstehe" aus Ihrem Kommentar, dann passt es (:
Deutsche Geschichte III. - Stürmischer Beginn
2:21:20
Setzen, Sechs!
Рет қаралды 266 М.
Hannah Arendt - Denken und Leidenschaft (Portrait)
1:01:44
ArendtKanal
Рет қаралды 78 М.
Normal vs Smokers !! 😱😱😱
00:12
Tibo InShape
Рет қаралды 102 МЛН
Последний Закат Кота Макса...
00:21
Глеб Рандалайнен
Рет қаралды 6 МЛН
Altstadt Bahnhof (Empfangsgebäude) in Brandenburg an der Havel (2021)! Diashow-Video!
19:46
WANTED_MUSIC--LOST PLACES--MATHEMATICS--ART
Рет қаралды 36
Helmut Schmidt: Große Würfe - Kleine Schritte
1:04:58
zeitzeugen-portal
Рет қаралды 884 М.
Max Adenauer: Aus dem Schatten des Vaters
59:33
zeitzeugen-portal
Рет қаралды 105 М.
Günter Gaus im Gespräch mit Thomas Dehler (1963)
57:49
Leo Dietrich
Рет қаралды 3,7 М.
Hannah Arendt (1964) - What Remains? (Full Interview with Günter Gaus)
1:12:16
Philosophy Overdose
Рет қаралды 122 М.
Marcel Reich-Ranicki: Der gute Kritiker irrt - manchmal
1:36:21
zeitzeugen-portal
Рет қаралды 252 М.
Kurt Georg Kiesinger: Die normative Kraft des Faktischen
44:46
zeitzeugen-portal
Рет қаралды 88 М.
Günter Gaus im Gespräch mit Eugen Gerstenmaier (1964)
1:12:01
Leo Dietrich
Рет қаралды 6 М.
Gregor Gysi im Gespräch mit Sven Plöger
2:12:16
MISS-VERSTEHEN SIE MICH RICHTIG
Рет қаралды 109 М.
Ferdinand von Schirach: Vom Fremdsein in der Welt | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur
58:22
Normal vs Smokers !! 😱😱😱
00:12
Tibo InShape
Рет қаралды 102 МЛН