Рет қаралды 31
Thema: Versöhnung
Ob Intrigen, Begrenzungen oder zu großes Misstrauen in einem selbst.
Das Gedicht 'Göttliche Kraft' erzählt von solchen Lebensphasen und die Fähigkeit eines jeden Einzelnen, diese durch innere Kraft und Haltungswechsel aushalten zu können.
Analyse des Gedichts "Göttliche Kraft" unter Berücksichtigung einer möglichen überempfindlichen Wahrnehmung des lyrischen Ichs.
Das Gedicht "Göttliche Kraft" von Müller-Coerrens alias HerrMueller2go, verfasst in der Form des Kreuzreims (ABABCC), eröffnet interessante Interpretationsmöglichkeiten, insbesondere hinsichtlich der Wahrnehmung des lyrischen Ichs. Die grammatikalisch präzise und formal gut strukturierte Sprache trägt dazu bei, die Gedanken und Gefühle des lyrischen Ichs deutlich zu machen.
Die wiederholte Betonung der Angriffe auf das lyrische Ich („beugen“, „erschwer’n“, „verwehr’n“) und die Vorstellung einer Bedrohung durch andere („sie können ihn beäugen“, „sie können ihn verleugnen“) könnte auch auf eine überempfindliche Wahrnehmung hinweisen. Das Gefühl, ständig beobachtet und verleumdet zu werden, könnte Ausdruck einer inneren Unsicherheit oder größeren Angst sein.
Grammatikalisch und stilistisch bleibt das Gedicht makellos. Die klaren Sätze und prägnanten Ausdrücke wie „verleugnen“ und „verdreh’n“ sind kraftvoll und tragen zur Dramatik der Situation bei. Doch die wiederholte Betonung des Unrechts, das dem lyrischen Ich angeblich widerfährt, könnte darauf hindeuten, dass das lyrische Ich möglicherweise überempfindlich oder misstrauisch ist.
Die Vorstellung, dass „sie“ ihm alles nehmen könnten, außer die Beziehung zu einem höheren Wesen („den Vater, der zu ihm spricht“), deutet auf eine starke innere Abhängigkeit von dieser Verbindung hin. Diese Betonung könnte auch als ein Versuch interpretiert werden, sich gegen die wahrgenommenen Bedrohungen von außen zu schützen und eine innere Festung zu errichten.
Das Gedicht vermittelt somit zwei parallele Erzählungen: Einerseits die eines standhaften Individuums, das gegen äußere Widrigkeiten kämpft, und andererseits die einer Person, die möglicherweise von einer übertriebenen Wahrnehmung von Feindseligkeit und Verfolgung geprägt ist. Die ständige Betonung der Angriffe und die Vorstellung, dass alle anderen gegen ihn sind, könnten ein Zeichen für eine überempfindliche Sichtweise sein.
Insgesamt bleibt "Göttliche Kraft" ein tiefgründiges Gedicht, das sowohl durch seine klare Struktur und präzise Sprache als auch durch die komplexe Darstellung der inneren Welt des lyrischen Ichs besticht. Die mögliche überempfindliche Wahrnehmung verleiht dem Gedicht eine zusätzliche Dimension und eröffnet Raum für eine differenzierte Interpretation.
#gedanken #gedicht #HerrMueller2go #lyrik #glaube