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Spezifische Glockendaten im Nachtrag der Architekturbeschreibung.
Die heutige St. Urbanus - Kirche (1890 - 1893), nimmt man als neugotisches Bauwerk von eindrucksvoller Größe wahr, dass sich an bedeutsamer Stelle im Stadtkern befindet, wo ebenfalls ihre zwei Vorgängerbauten gestanden haben. Einzelgrabungen im Innern, während der Restaurierung 1981 - 83, aber auch die Abbrucharbeiten der "alten Pfarrkirche" 1890, haben neben Fundamenten zahlreiche Fragmente der beiden Vorgängerbauten zutage gefördert ! Diese markieren zwei Stilepochen. Um 1200 entstand ein romanischer Bau, und man darf annehmen, (denn die Bestätigungsurkunde durch Papst Eugen lll. von 1147 legt es nahe)
das Ihm wohl ein schlichter Holzbau ( Fachwerk ),vorrausgegangen sein muss.
Nach der Jahreszahl 1302 am Turmportal, muss wohl der gotische Umbau begonnen haben. Dem Westturm wurden nach Norden und Süden kurze Seitenschiffe zugefügt, Langhaus und Chor erstreckten sich nach Osten. Nach der "Erhebung" Buers zur "Freiheit" im Jahre 1448, wurden wohl im Sinne einer Raumvergrößerung, ( vielleicht auch der Repräsentation wegen ), die alten Seitenschiffe niedergelegt und durch parallel zum Langhaus verlaufende "neue", ersetzt. Damit war eine Basilika von 35,4 m Länge und 19 m Breite entstanden. Dem Grundriss nach wies sie ein Chorjoch auf ; von Säulen getragene Spitzbogenarkaden gliesderten den Raum. Als in den 1870er Jahren der Kohlebergbau in Gang kam und damit in Buer ein Bevölkerungszuwachs einherging, wurde der Ruf nach einer Kirchenerweiterung immer lauter. Dafür hatte sich der damalige Pfarrer Albert Niemann (1832 - 1893) verstärkt eingesetzt. Als dieses Vorhaben jedoch wegen baulicher Mängel obsolet erschien entschied sich der Kirchenvorstand am 10. August 1889 für Abriss und Neubau ( Dies war die Grundteinlegung für das heutige Erscheinungsbild der Kirche ) ! Den Auftrag erhielt der königl. Regierungsbaumeister Bernhard Hertel (1862 1927) aus Münster, welcher später die Stelle des Dombaumeisters in Köln übernahm. Er entwarf einen noch heute monumental wirkenden Kirchenbau im damals üblichen neugotischen Stil, welcher ca .1450 Besuchern Platz bieten sollte. Die Baukosten beliefen sich auf 500.000 Reichsmark. War die alte Kirche noch traditionell in Ost-West Richtung angelegt worden, so verlagerte Hertel nun die Achsenführung von Nordost nach Südwest. Am 3. Oktober 1890 erfolgte die Grundsteinlegung. Das neue Gotteshaus betrachteten die Einwohner der Stadt Buer, schon bald als ihren "Dom". Beschädigungen größeren Ausmaßes wurden St. Urbanus noch während der letzten beiden Kriegsjahre des 2. Weltkriegs zugefügt. Die wohl markanteste Schädigung wurde dieser Kirche am 28. März 1945 zugefügt als der 98m hohe Turm durch einen Treffer seinen "Turmhelm" verlor. Während des Wiederaufbaus in den Jahren 1946 - 49 wurde allerdings auf diesen verzichtet. Den "Turmstumpf", deckte man lediglich mit einem Flachdach ab. Seit dem steht die Kirche unter Denkmalschutz.
Die Glocken:
Die Propsteikirche St. Urbanus verfügt über fünf Glocken, von denen eine - gleichzeitig die älteste, aus Bronze gegossen wurde. Die anderen vier dagegen aus Gussstahl durch die rennomierte Gusstahlgießerei Bochumer Verein - genannt ( BVG )
Mit der Bronzeglocke existiert noch heute ein funktionsfähiges Exemplar der Traditionsfirma Wilhelm Edelbrock ( Gescher ). Sie hat einen sehr "weichen" Klang und wurde inzwischen unter Denkmalschutz gestellt ! Alle fünf Glocken besitzen Namenspatrone. ( Angegeben ist hier auch der Schlagton mit der jeweiligen Frequenzabweichung )
Glockendaten:
Glocke 1
Name: St. Antonius
Gussjahr: 1956
Giesser: Bochumer Verein (BVG)
Rippe: Versuchsrippe V7
Material: Gussstahl
Schlagton: as'- 0
Glocke 2
Name: St. Heinrich
Gussjahr: 1850
Giesser: Joseph und Wilhelm Edelbrock (Gescher)
Material: Bronze
Schlagton: f'-1
Glocke 3
Name: St. Josef
Gussjahr: 1956
Giesser: Bochumer Verein (BVG)
Rippe: Versuchsrippe V7
Material: Gussstahl
Schlagton: es'-1
Glocke 4
Name: St. Agatha
Gussjahr. 1956
Giesser: Bochumer Verein (BVG)
Rippe: Versuchsrippe V7
Material: Gussstahl
Schlagton: c'-2
Glocke 5
Name: St. Urbanus
Gussjahr: 1956
Giesser: Bochumer Verein (BVG)
Rippe: Versuchsrippe V7
Material: Gussstahl
Schlagton: b°- 3
Alle fünf Glocken erzeugen bei gleichzeitigem Erklingen die Melodie des Chorals - "Christ ist erstanden", so lassen die vier Stahlglocken das Teilmotiv aus dem Introitus "Cibavit eos" ( Er speiste sie ), Psalm 80,17 erklingen. 1992 fand eine "Gesamtrenovierung" der Glockenanlage statt, d.h. es kamen neue Pendelstehkugellager sowie neue Aufhängungssysteme hinzu, wodurch Klang und Abstrahlung des Schalls erheblich verbessert werden konnten.
Dieses video widme ich den Usern: "Bells of Germany und Patrik Glockenlandschaft"
Zusatz: Ich habe mich aufgrund des sehr verhaltenen Klangabstahlverhaltens dazu entschlossen, meine Audio-Aufnahme etwas zu bearbeiten um dem Geläut etwas mehr Tiefe und Fundament zu verleihen :