Gewölbe hängt durch, Ziegel fallen raus

Mit dem Alter zerbröselt der Mörtel zwischen den Ziegeln und Gewölbe hängen durch. Bevor eine Kappe einstürzt muß man handeln. Wir zeigen das Anheben einer preußischen Kappe.
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Dank der geballten Kraft von pneumatischen Bohrhammern wurde in der schönen alten Gewölbedecke jede Menge Platz für Stockschrauben und Rohre gemacht. Dabei ist der schon zu Sand zerfallene Mörtel aus den Fugen gerieselt und die Ziegel haben sich gesenkt. Zum Schluß war die Kappe in der Mitte niedriger als an den Auflagern am Rand. Erste Ziegel sind schon herausgefallen. Das darüber liegende Wohnzimmer wäre hinterher gekommen...
Nachdem wir die gesamte Kappe untersprißt haben konnten wir sie stückweise (cm für cm) anheben. Zum Schluß haben wir von oben die Fugen zwischen den Ziegeln wieder aufgefüllt.

[@antik-greef]

Meine Hochachtung. Das ist die beeindruckendste Arbeit, die ich bisher auf KZbin gesehen habe. Ich glaube, die meisten Handwerker, mich eingeschlossen, hätten gesagt: zu riskant, das fällt uns sowieso zusammen, wir brauchen hier neue Träger. Dazu gehört schon Mut, Kenntnis und Erfahrungen mit dem Material und ein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Eine Kappendecke wurde gerettet. Solche Handwerker brauchen wir, um unsere Kultur zuerhalten.

[@ImmoSchoen]

Hallo mein Guter, vielen Dank für die freundlichen Antworten. Ja manchmal muss man improvisieren. Aber ich bin immer erst einmal für Retten anstatt wegzuwerfen und alles neu und "BESSER" zu machen. Hier sind auch mehrerer Kappen nebeneinander gewesen, sodass auch waagerecht Querkräfte der anderen Gewölbe wirken. Kappe entfernen hätte evtl. die nebenliegende verformt. Da hätte man waagerecht sprießen müssen. Hab gesehn, dass du auch ne Kappe sanieren musstest. Deine abschließende Aufnahme mit Einrichtung hat was her gemacht. Da hat man gesehen wie der alte Baustiel wirken kann.

[@gartenfreude796]

Interessantes Thema mit guten Lösungsansätzen. Vielen Dank für die Veröffentlichung.

[@ImmoSchoen]

Danke fürs Feedback!

[@gesperrteruser5223]

Tolle Konstruktion, gilt sicher auch bei Kreuzgewölben oder Stürzen !Es gibt Fugenfräser aus HM oder Diamant für die Flex.

[@vornamenachname8783]

man wundert sich immer wieder, wie manche Häuser überhaupt noch zusammenhalten, wenn der Mörtel derart am Bröseln ist! Zu manchen Zeiten wurde halt auch sträflich an Kalk und Zement gespart, zudem kann Feuchtigkeit über Jahrzehnte auch viel kaputtmachen. Das neu Ausfugen erfordert schon auch etwas Mut bzw. gute Abstützung und ein gutes Verständnis. Statische Ertüchtigung ist ein wirklich erhebendes Gefühl 😎.

[@AngelMagazin]

Krasse Typen

[@ImmoSchoen]

schnell und einfach ohne Baumaterial zu verschwenden ;-)

[@onkelralf4057]

Die Idee ist prizipiell richtig. Hat viel Arbeit gemacht. Betonestrich hätte ich jedoch nicht verwendet. Ein guter Kalkmörtel, meinetwegen mit geringem Zementanteil wäre hier besser gewesen. Für die Statik wäre es wichtig, in den Zwickeln des Gewölbes mit Mörtel aufzufüllen. Das verhindert ein seitliches Ausknicken. Die Abstützung mit Laminat ist kühn. Wenn es funktioniert aber ok....

[@ImmoSchoen]

Danke für die Info. Im Nachhinein hätten wir einen weicheren Mörtel nehmen sollen. Früher wurde das ja alles mit Luftkalk gemacht. Aber damit kennt sich ja keiner mehr aus. Und zu kaufen bekommt man da auch nix. Da musste man sich auch ein Teil auf die Baustofflieferanten-Empfehlung verlassen... Zum Stützen wurde die alte Dielung verwendet. Statisch sieht das riskant aus. War es aber nicht.

[@onkelralf4057]

@@ImmoSchoen ...wenige kennen sich aus. Stimmt. Vergesst die Baustofflieferanten. Bei Kalkmörtel verwende ich ausschließlich eine Mischung aus NHL (z.B. von Otterbein) dazu Weißkalkhydrat von Bergmannkalk oder Felskalk. Sand gewaschen direkt vom Kieswerk, Körnung nach Geschmack zwischen 0,8 ; 2mm ; oder 4mm passend zur Anwendung. Ggf. Hanffaser, zur Feuchterulierung, aber nicht zur Armierung. Bei Bedarf Zugabe von Futtterkalk oder Steinmehl. Etwas Holzkohlenasche im Teelöffelbereich.... Die Mischung überlebt uns bei richtiger Verarbeitung alle. Beim Mauern und Putzen kein Zement verwenden. Auch nicht im Außenbereich. Der NHL erreicht Festigkeitswerte eines unteren Betons. Das Mischungsverhältnis zwischen NHL und Weißkalkhydrat und der übrigen Komponennten bestimmt die Anwendung. Damit geht praktisch alles, vom Schornstein über Außen- und Innenputz bis zur Stuckkante... Der NHL macht hart und der WKH macht geschmeidig. Maschienegängigkeit ist dann allerdings ein anderes Thema und was für Fortgeschrittene oder... Masochisten. Ganz wichtig! Bei so einer Mischung unbedingt Augenschutz tragen. Hände auch schützen. Abends mit Olivenöl pflegen... also die Hände... PS. alle, die ich auf YT zu diesem Thema gefunden habe, haben im Grunde nicht wirklich Ahnung davon. Sind sicher gute YTber. Über Kalkputz reden, sollte nach meiner Auffassung ausschließlich Leute, die regelmäßig mehrere tausend m² Kalkputz verarbeiten und jahrelang damit praktisch befasst sind. Alles andere ist "Jugend forscht"... viel Spass beim probieren, der Onkel Ralf

[@tiborzollner3430]

@@onkelralf4057 danke für deine sehr hilfreiche auflistung👍 Wenn die doppel t stahldräger extrem verrostet sind reicht es dann diesen rostmäßig zu behandeln und einen neuen press darunterzudrücken, oder muss man die decke öffnen?

[@onkelralf4057]

@@tiborzollner3430 , ich würde die Stahlträger entrosten, ggf. Sandstrahlen und mit einem Rostprimer streichen.

[@tiborzollner3430]

@@onkelralf4057 das Problem ist ja das da nicht mehr viel übrig ist🤣

[@gesperrteruser5223]

Verfugen v unten geht vielleicht auch mit Spritzbeutel oder ähnlichem mit Akku .

[@j.schr.8478]

Toll gemacht...die Ingenieure des BER hätten.......*censored*........ ;)

[@ImmoSchoen]

jo - und da startet immernoch kein Flieger! Wohingegen die darüber liegende Wohnung schon seit Jahren wieder vermietet ist...

[@doliwsef]

Die Leute, die hier von "Pfusch" schreiben haben wahrscheinlich noch nie auf einer Baustelle gearbeitet. Persönlich hätte ich diese Arbeit, so wie es damals gemacht wurde, mit Kalkmörtel vermauert und ausgefugt. Das ist nicht nur elastisch, sondern auch schön weiß, was mit dem roten Reichsstein eine schöne Musterung ergibt. Anstelle eines Betonestrichs wäre ein Gipsestrich besser gewesen. Aber ich will nicht klugscheißen, denn die Arbeit ist schön gemacht!

[@saufrau]

ich würde den Mörtel kräftig mit einem "Stößel tief in die ausgekratzten Fuge drücken. Für meinen Geschmack wurde der Mörtel zu feucht verarbeitet. Erdfeucht reicht völlig aus. Ich arbeite in der Regel nur mit Luftkalkmörtel aus scharfem Sand in durchwachsener Mischung (also gute gleichmäßige Mischung der verschiedenen Körnungen sehr fein bis 0,4 wenn es die Fugengröße verträgt) und Kalk. Nur bei dauerfeuchten Verhältnissen sind hydraulische Bindelmittel nötig. Ich bevorzuge die Baustellenmischung aus dem Sand der Eiszeitablegerungen meiner Region und Kalk und meide die substanzschädigenden Ersatzbaustoffen unserer Zeit - die so genannten Werktrockenmischungen ohne Volldeklaration der Inhaltsstoffe. Erst im Sicherheitsdatenblatt findet man die substanzschädigenden Zusatzstoffe - und wer liest die schon :-(

[@ImmoSchoen]

Luftkalk-Mörtel? Wer bitte hat denn ein Fass oder Grube mit drei Jahre gereiften Luftkalk? Und bezahlen kann man das auch nicht. Und den alkalischen Luftkalk von unten reindrücken und dann ins Auge bekommen ist sicher auch nicht das Beste...Aber gern, wenn man so gutes Baumaterial heute noch umstandslos bekommen würde, würde ich auch gern damit arbeiten! Bei RaabKarcher, Raiffeisen oder Obi wird man da natürlich dumm angeschaut. Und die Kalkmischungen von Sakret sind auch nur hydraulisch. Schätze dich glücklich!!!

[@saufrau]

@@ImmoSchoen Danke für die Rückmeldung. So kann ich helfen ein Missverständniss auszuräumen. "Zitat: Und wer behauptet, irgendein jahrtausendjährig herumgesumpfter Kalkbrei oberster Preislage würde irgendwas besser bewirken, als ein dahingegen geradezu unverschämt billiges Weißkalkpulver von sonstwo, der sollte das durch klare Beweise untermauern und zweifelsfrei begründen. Oder stille sein..." www.konrad-fischer-info.de/2kalk.htm Nun ein paar Worte zur Erklärung: Luftkalkmörtel: Sehr reine Kalke (CL90, CL 80) werden als Luftkalke bezeichnet. Diese werden abgeläscht zu Kalkhydrat. Es ist nicht erforderlich dass man den Kalk selbst löschen muss. Ein trockenes Handelsprodukt, also gelöschter Kalk, ist Weißkalkhydrat. Das ist geeignet um einen Luftkalkmörtel selbt und zeitnah der Verwendung auf der Baustelle anzumischen. Gut ist es wenn man den angemischen Kalkmörtel etwas "quellen" lassen kann. Ich bereite meinen Mörtel in der Regel am Vortag der Verwendung zu. Weißkalkhydrat gibt es eigentlich in fast jedem Baumarkt und kostet unter 10 der 25 kg.-Sack. Dazu ungewachenen Sand aus der Kiesgrube und vom eigenen Bauhof und schon ist der Kalkmörtel fertig. Die Präzisierung Luftkalkmörtel drückt aus dass keine hydraulischen Komponenten enthalten sind. Zur Problematik Spritzer in die Augen - Arbeitsschutzkleidung ist immer angeraten. Eine Schutzbrille und Handschuhe sollte jeder auf der Baustelle tragen - auch ein Zementmörtelspritzer im Auge ist nicht unschädlich :-)

[@saufrau]

das ganze Zitat von der homepage des leider verstorbenen Konrad Fischer: "...Es ist nicht alles traditioneller Luftkalkmörtel, was als "alternativer" Kalkmörtel angepriesen wird. Und auch ein noch so historisch rezeptierter Kalksandhaufen muß trotz jahrundertelang gelagertem edelholzgebranntem Sumpfkalkbrei - selbst wenn alle tauben Körndl ausgesiebt sind - noch lange nicht der Weisheit letzter Schluß sein. Der ist mit billigstem Kalkpulver oft viel besser hinzukriegen - und mit einem Kalksackl für 7 Euros läßt sich dann die ganze Bude rausmalen - in kristallkalkigem Weiß oder auch mit kalkechten Pigmenten lichtstrahlend. Ulkigste Sicherheitszutaten der Mörtelchemie versuchen bei den Großen der Branche, die typische Pfuscherei unserer lieben Hanswursten in den Griff zu kriegen. Nicht immer zum Wohl des Bauwerks, dafür schweinderlteuer. Fragen Sie im Zweifelsfall immer nach der Volldeklaration, Portlandzement-/Weißzement oder Hüttensand-Anteilen und allerlei wasserrückhaltenden Zusätzen wie Methylcellulosen / Tylosen in als "pures" oder "reines" Kalkprodukt angepriesenen Creationen und lassen Sie sich Analysen und Referenzen vorweisen. Wer sich hier auf angebliche Betriebsgeheimnisse beruft, mauert auf Ihre Kosten. Und wer behauptet, irgendein jahrtausendjährig herumgesumpfter Kalkbrei oberster Preislage würde irgendwas besser bewirken, als ein dahingegen geradezu unverschämt billiges Weißkalkpulver von sonstwo, der sollte das durch klare Beweise untermauern und zweifelsfrei begründen. Oder stille sein..." www.konrad-fischer-info.de/2kalk.htm

[@saufrau]

@@ImmoSchoen wenn man im Baumarkt "dumm" angeschaut wird, dann ist das in Regel nur ein Zeichen für die Unwissenheit des "Fachpersonals" :-) ... also nicht gleich erschrecken lassen und ein bischen recherchieren. Und vor allem merke! "Gewissenlose Akademiker und Kaufleute beherrschen den Baustoffmarkt mit seinem von Vermarktungsinteressen regierten Wissenschaftsbetrieb. " Quelle: Konrad Fischer ( ich liebe seine Videos auf youtube - die Homepage ist leider etwas anstrengend :-) aber informativ. Es besteht kein Interesse im Handel die preisgünstigen und bewährten Systeme zu unterstützen. Bestes Beispiel ist das Thema Kalkfarbe. Hier ein Link mit kritischen Nachfragen in den Kommentaren zum Thema Kalkfarbe kzbin.info/www/bejne/qmK1m32KrsZneZY&lc=z22mh1cxxtnlgbmcoacdp435ippahqyobdjyalcsw51w03c010c.1574422266362852

[@OstenPowers]

Bei so trocken Ziegel ist die richtige Feuchtigkeit der Mischung immer so eine Sache, selbst wenn man das zu bearbeitenden Mauerwerk gut Wässert. Mit einer Recht feuchten Mischung bekommt man einfach eine bessere Bindung, bei Erdefeuchter Mischung hatte ich schon Probleme das keine vernünftige Bindung des Mauerwerks zu Stande kam. Verfugen ist schon ne ziemliche Wissenschaft, oder man kann es zu einer machen.

[@dorisfuchs4708]

0:40 "..quasi Unterlage.." = Schalung?

[@Hengstmilch]

respekt. ansich vomprinzip her gar nicht so kompliziert aber in der Ausführung dafür umso mehr. bestimmt auch sehr schweißtreibend. diese form der Restauration ist wirklich interessant. die Idee mit den Laminatbrettern hätte von mir sein können wobei ich die eher zweilagig genommen hätte

[@ImmoSchoen]

manchmal muss man einfach mal machen - ewig Material aus dem Baumarkt holen um neuwertiges zu verschwenden kostet nicht nur Zeit sondern Geld.

[@xxwolf7282]

Nur zum Kopfschütteln

[@the_gambler985]

Ironischer weise hab ich die preußische kappe in meiner garage in bayern

[@paulehugo1872]

Saupreissendecke sozusagen 😂

[@alexanderbobex6458]

Ich auch in Oberösterreich. Saupreißen zu Besuch bei de Schluchtnscheißer😝

[@Hengstmilch]

das ist hier auch gang und Gäbe. besonders Kuhställe und dergleichen wurden früher so gebaut weil es vergleichsweise große Hallengrößen ohne oder mit nur wenigen Stützpfeilern erlaubte.

[@raykdreisatzgehtanders7239]

Pfusch. Das muß neu aufgemauert werden. Dabei gleich die Stahlträger streichen mit Leinöllack. Danach gesamte Decke streichen um weiteren Verfall zu verhindern.

[@OstenPowers]

Erstmal es gibt keinen Leinöllack! Leinöl oder Leinöl Firnis. Und ja, man kann das so machen. Ist die einzige Möglichkeit ein Gewölbe Wirtschaftlich zu reparieren, erst wenn das nicht klappt, mauert man neu auf.

[@christianhammer5501]

Pfusch ohne Ende - Wahnsinn!!!

[@maxschulz2942]

Beton das Allheilmittel der Laien, unglaublich was hier gezeigt wird. Das ist eindeutig ein Video wie man es nicht machen sollte. Ich hoffe du verdienst damit kein Geld, sonst wäre es ein Fall für die Handwerkskammer.

[@michelhouellebecq7474]

Wie würden Sie stattdessen vorgehen?

[@BerlinBopal]

Da quäle ich mich durch die Werbung um so einen Mist ansehen zu müssen?! Es sollte Eignungsprüfungen geben für KZbin-Tutorial.

[@artifactommy]

Selbst schuld !