Dieser Film hätte viel mehr Aufmerksamkeit verdient! Danke, dass du diese bewegende Geschichte mit uns teilst :)
@walterhoelzler8 жыл бұрын
Danke für deinen netten Kommentar. Es gab auch Leute die mich dafür auslachten. Doch wer sich frei von Fehlern hält, der werfe den ersten Stein. Der Bericht diente hauptsächlich meine eigenen Aufarbeitung. Im zweiten Schritt der Veröffentlichung dachte ich mir, dass man aus Fehleinschätzungen anderer nur lernen kann. Dafür stelle ich mich mit diesem Videofilm zur Verfügung, ohne dass mir ein Zacken aus der Krone fällt. Seit dem letzten Jahr vernehme ich immer mehr ähnliche Unfälle durch Spaltenstürze oder Seracabbrüche bzw. Felsausbürche. Der Klimawandel ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass sich die Berge in hoher Geschwindigkeit verändern. Auch auf diese Situation muss man sich neu einstellen und Gefahrenquellen anders begutachten als früher.
@bigPianist998 жыл бұрын
Das stimmt. Auch wenn ich mit gerade mal 17 bei weitem (noch) nicht so viel alpine Erfahrung habe, sieht man immer wieder, dass auch Experten leichtsinnige Fehler machen können. Ich erinnere mich noch an eine Tour auf den Monte Cevedale in der Ortlergruppe, man steigt schön brav angeseilt hinauf und sieht wie auf der gegenüberliegenden Seite ein Bergführer (!) seine unangeseilten ""Kunden" zwischen Spalten durchlotst. Wobei man zwischen Eigenverantwortung und grober Fahrlässigkeit gegenüber anderen wohl nochmal differenzieren müsste...
@Lampi_tm7 жыл бұрын
bigPianist99 den weg von der Zufallspitze hinunter zur marktlhütte kenne ich allerdings auch Man kann sich dort recht gut oberhalb des Gletschers halten Im Winter sieht man es natürlich nicht aber wäre auch im Sommer da ist weiß bis wie weit der Gletscher die Hänge hinauf geht Von daher halte ich das Vorgehen des Bergführers für nicht verantwortungslos Natürlich besteht das Risiko dass die führungs Gäste später auf einer anderen Tour alleine ohne Bergführer auch nicht angeseilt laufen Das muss man denen aber überlassen
@kristel61047 жыл бұрын
Super Video und mein größten Respekt für diese übermenschliche Rettungsaktion! Wie Leute über sowas lachen können ist mir ein einziges Rätsel, sowas kann einfach passieren. Von den Leuten, welche sich abfällig darüber äußern schaffen sicherlich nur ganz wenige was dir gelungen ist. Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahung. Eine Frage noch: Was wäre denn im Nachhinein in einer solchen Situation am besten gewesen? Eine 2er Seilschaft zur französischen Hütte?
@josefcarnap7214 Жыл бұрын
Unglaublich packender Bericht. Jetzt bin ich so froh, dass du es geschafft hast. Sehr bewegend, dein Video. Alles Gute bei deinen künftigen Touren.
@walterhoelzler Жыл бұрын
Lieber Josef, herzlichen Dank für Deine netten Worte. Ich wünsche auch Dir eine schöne und unfallfreie Zeit in den Bergen.
@Zarewitsch2 жыл бұрын
Unglaublich. Der Alptraum- und selten erfährt man darüber, welchen Gedanken derjenige wohl zuletzt hatte. Dank ihnen, Walter kann man das nun ahnen. Vielen Dank fürs Teilen ihrer Erfahrung.
@antonhandl6742 Жыл бұрын
Ausgezeichnete, kompetente Aufarbeitung mit sehr viel Selbstkritik. Videos wie diese sollten mehr Aufmerksamkeit und auch Unterstützung bekommen. Danke Walter und Berg Heil!
@walterhoelzler Жыл бұрын
Hallo Anton, danke für Deinen Kommentar. Eigentlich wollte ich das Video nur für mich machen, um das Erlebte aufarbeiten zu können. Als ich es ein paar Bergfreunden und Bergführer Kollegen zeigte, ermunterten sie mich dieses zu veröffentlichen. Der gleiche Fehler darf nicht nochmals passieren. Ich dachte, mit meiner Gebietskenntnis vor Ort und der langjährigen Erfahrung in Eis und Fels, kann ich den Gang über die "vermeindlich sichtbare Skipiste" (Mer de Glace - Freerideabfahrt) verantworten. Schließlich fahren dort täglich bei schönem Wetter tausende Skitoursiten ohne Seil über den Gletscher. Die Piste war zu diesem Zeitpunkt eisig und hart. Die äußeren Bedingungen der Gletscherabfahrt verführten mich zu meiner verhängnisvollen Fehlentscheidung. Ich wusste aber nicht wie hoch der Schnee auf dem Gletscher ist und auch nicht wie tragfähig die Gletscherbrücken sind. Allein die Annahme, dass bis Mitte März auf ca. 3200m genug Schnee gefallen war, um alle Spalten meterhoch zu überdecken, ist falsch. Seit Jahren schmelzen die Gletscher, die Spalten werden größer und der Schneefall im Winter nimmt tendenziell ab. Meine langjährige Erkenntnis, im Winter wären die Gletscher tief verschneit, stimmt nicht mehr. Deshalb sollte man heutzutage die Gegenwart beurteilen und darf sich nicht auf "zurückliegende Erfahung" verlassen.
@antonhandl6742 Жыл бұрын
@@walterhoelzler Servus! Ich hätte nächstes Jahr eine größere Tour im Ortlergebiet geplant und hätte noch einen Platz frei... bei interesse könnte ich dir die Infos per Mail schicken
@walterhoelzler Жыл бұрын
@@antonhandl6742 Das ist nett. Doch ich bin Bergführer und habe den Ortler und viele Berge drum herum im Sommer wie auch im Winter mehrfach bestiegen.
@antonhandl6742 Жыл бұрын
@@walterhoelzler Passt schon! War der Hochjochgrat dabei und wenn ja wie gut ist der wirklich "versichert". Im Führer steht "teilweise Ketten vorhanden" ist dies noch aktuell oder mittlerweile schon wieder als Alpine Tour zu sehen
@walterhoelzler Жыл бұрын
@@antonhandl6742 Hallo Anton, den Grat kenne ich leider nicht und kann Dir deswegen keine aktuellen Auskünfte darüber geben.
@ulrichpollmann12762 жыл бұрын
Habe Dein Video erst gerade gefunden und mir angeschaut: mein größter Respekt einmal vor dem Können, sich aus dieser lebensgefährlichen Situation gerettet zu haben und zum anderen, darüber berichtet zu haben. Ja, es stimmt, Fehler passieren, manchmal auch den Besten und Geübtesten. Auch Profis sind nicht davor gefeit. Alle aber können wir davon lernen und immer bedenken, dass die Berge, in die wir so gerne gehen, die Stärkeren sind. Auch ihnen gebührt die notwendige Aufmerksamkeit und Respekt. Ein klein wenig kann ich Deine Sorgen und die Angst in dieser Situation verstehen, denn ich habe einmal einen Abseilfehler fast mit meinem Leben bezahlt. 3 Monate Krankenhaus, 5 Monate Rollstuhl und danach 2 lange Rehas. Jetzt bin ich wieder der Alte und unendlich dankbar und kann auch wieder klettern und in die Berge gehen. So hoffe ich, dass bei Dir auch alle Verletzungen verheilt sind, der Kopf alles gut verarbeitet hat, die Seele nicht mehr leidet und Du wieder Deinem tollen Beruf als Bergführer nachgehen kannst. Alle Gute!
@walterhoelzler2 жыл бұрын
Hallo Ulrich, vielen Dank für Deine treffenden Worte, die ich nur bestätigen kann. Seit meiner Kindheit bin ich in den Bergen der Alpen und später weltweit unterwegs. Oft gab es schwierige Situationen, die ich selbst oder mit meinen Kletterpartnern kurzfristig und kompromisslos lösen musste. Es hat funktioniert und genau das war die Bestätigung, dass man alles richtig macht. Man fühlt sich erfahren und kann die Natur lesen. Doch der Schein trügt. Niemand weiß, wieviel Glück schon dabei war. Die Natur verändert sich stetig, wenn auch nicht immer sichtbar. Und darauf zu reagieren ist sehr schwierig. Zumindest soll mein Video dazu beitragen, dass man den Bergen Respekt zollt. Dieser ist notwendig, um Gefahren abzuwenden. Auch Du hast spüren müssen, wie schmerzlich ein Fehler sein kann und wirst ihn nie wieder machen. Um andere vor ähnlichen Missgeschicken zu schützen, ist es wichtig darüber zu sprechen. Das war meine Absicht zum Dank dafür, dass ich lebend aus der Tiefe des Gletschers herausgekommen bin. Es reicht völlig aus, wenn mir das passiert ist. Und ich glaube, auch Du denkst so nach Deinem Unfall. Die Verletzungen konnte ich körperlich und seelisch gut überwinden, trotzdem ich es nie vergessen werde. Als Bergführer hatte ich in 25 Jahren Tätigkeit zum Glück noch nie einen Unfall zu beklagen, weil ich mit Gästen äußerst vorsichtig und gewissenhaft bin. Und trotzdem benötigt man das Quäntchen Glück. Ich habe mich entschieden nur noch selten Gletschertouren durchzuführen, weil die Klimaerwärmung extreme Veränderungen in den Alpen herbeiführt und das Risiko nicht geringer wird. Ich bin weiterhin viel beim Klettern und versuche bei jeder Tour höchste Aufmerksamkeit an den Tag zu legen. Bleib gesund und viele Grüße Walter
@walterhoelzler7 жыл бұрын
Hallo Patric, ja du hast recht. Wenn man mehrere Stunden um sein Leben kämpft, weil man nur eine Chance hat, dann verändert das viel im Leben und in mancher Ansichtsweise. Ich bin sehr dankbar, das ich es geschafft habe.
@geckolia38235 жыл бұрын
Ich bin froh dass Sie überlebt haben, es ihnen gut geht. Dankbar für diesen Bericht. U muss dennoch vor soviel Leichtsinn u fehlendem Respekt den Bergen gegenüber geschockt den Kopf schütteln. Ohne essen u ohne Stirnlampe gehe ich nicht mal 4 h Touren, habe beides in der Jackentasche. Sie sind ein erfahrener Alpinist! Irgenwie dachte ich immer die überschätzen sich nicht u sind, da eben mit Bergen aufgewachsen, mit Respekt u Ehrfurcht den Bergen gegenüber ausgestattet. Ich hoffe dass ihnen dies nun wieder geschenkt wurde, dieser Bericht hier noch viele aufrüttelt u dass sie noch viele viele Jahre "den Berg" zu ihnen "kommen lassen" können u ihnen nie wieder so etwas furchtbares dort passiert, sie immer wieder heil runter kommen. Alles Gute!
@walterhoelzler5 жыл бұрын
Ich habe und hatte den Respekt vor den Bergen nie verloren. Doch wenn man fast täglich in den Bergen auf Tour ist, dann ist man dort anders unterwegs wie normale Bergtouristen. Das Gebiet ist mir sehr bekannt. Unter Zeitdruck musste ich in kürzester Zeit eine Entscheidung treffen. Ich wollte auf der täglich von tausenden Skitouristen befahrenen Skiroute zur anderen Hütte gelangen. Der Weg schaut aus wie eine Skipiste. All diese Skitouristen sind auch nicht mit Bergausrüstung unterwegs und fahren die weltbekannte Abfahrt zu Tal. Dieser Umstand verleitete mich zu einer leichtsinnigen Verhaltensweise, um schnell und noch vor Dunkelheit über die "Skiroute" zu Turnier Hütte zu gelangen. Eine Fehlentscheidung!
@AnyF2114 ай бұрын
@@walterhoelzler99 mal geht alles gut... So ist das oft im Leben.
@zuzanamaar77722 жыл бұрын
Ich habe das Video gerade durch Zufall entdeckt. Ich bin keine Bergsteigerin, ich widmete mein Leben den Pferden, dennoch finde ich das Bergsteigen faszinierend. Es muss ein Horror gewesen sein und große Achtung für Sie, dass Sie den Mut und die Kraft hatten, sich selber zu helfen. Es muss unvorstellbar sein, in so einer Situation sich wiederzufinden. Dass der Freund nicht angerufen hat, ist für meine Zuverlässigkeit und Verantwortung mit nichts zu entschuldigen. Egal wie müde er war, er hätte anrufen müssen. Schon gerade deshalb, weil er als Bergsteiger die Gefahren kennt. Ich bin im Meer fast ertrunken und ich habe zwei Jahre gebraucht, um es zu verarbeiten. Und jede Nacht träumte ich es immer wieder. Wünsche viel Glück und Gesundheit!
@walterhoelzler2 жыл бұрын
Liebe Zuzana, vielen Dank für Deine Worte. Ja, es war der Horror für mich. In der Spalte dachte ich, ich wäre im Schlaf und ich müsse endlich aufwachen. Ich wollte ganz schnell raus aus diesem Alptraum. Doch als ich bemerkte, dass mir Blut über die Stirn läuft war klar, dass es Realität ist. Mit Mentalübungen versuchte ich meine Emotionen (Todesangst) in den Griff zu bekommen. Danach überlegte ich, ob es eine Chance gibt aus diesem Eisgefängnis lebend raus zu kommen. Mit nur zwei Eisschrauben, ein paar Karabiner und zwei Schlingen am Klettergurt war die Hoffnung gering. Handy Kontakt gab es keinen. Immer wieder spielte ich einzelne Szenarien durch, was mit dem wenigen Equipment das mir zur Verfügung stand, möglich ist. Schlussendlich kam ich auf die Idee, mit den Eisschrauben Zentimeter für Zentimeter nach oben zu bohren. Dazu muss man wissen, dass das über tausende Jahre alte Eis gepresst und hart wie Glas ist. Sollte mir auf dem Weg zum Spaltenrand eine Eisschraube aus der Hand fallen, käme ich nicht mehr hoch und nicht mehr runter. Ein qualvoller Tod... Und dann noch die Angst, dass in der Kälte die Stirnlampenbatterien leer werden. Es nützt alles nichts wenn ich nur an das Negative denke, sagte ich mir selbst. Ich muss jetzt positiv handeln. "In den nächsten Stunden zeigst du den besten Job deines Lebens, bei dem du keinen Fehler machst"! Das war die Devise. Solche Situationen kannte ich als ehemaliger Skirennläufer, der Weltcup Abfahrtspisten befuhr. Wenn man bei mehr als 100 Km/h auf Skiern einen Fehler macht, hat das teilweise fatale Konsequenzen. Ich stieg in die Eiswand mit dem Wissen, dass es ab jetzt nur eine Chance gibt. Kein Stehenbleiben, kein Hinunter - nur der Weg nach oben zählt! Wenn ich zurück denke, kann ich mich an den mehrstündigen Kampf aus der Spalte nur noch lückenhaft erinnern. Wahrscheinlich deswegen, weil ich im "Tunnel der Anspannung" war. Irgendwie funktionierte ich wie eine Maschine, ohne Schmerzen und ohne Angst. Alle Emotionen waren abgeschalten. Erst als ich völlig erschöpft aus der Gletscherspalte heraus kroch und mir der eisige Wind (-22 Grad Celsius) in die Glieder fuhr, kam die Angst zurück. Ganz alleine, mitten auf einem riesigen Eisfeld. Auf einmal sah ich nur noch tiefe schwarze Löcher in meinem Kopf. Der ca. 3 Kilometer lange Rückweg (Gletscher) in stockdunkler Nacht bis zur Hütte war wie ein Gang durch ein Minenfeld. Jeder Schritt wurde zur Qual... Dass ich es schlussendlich geschafft hatte, grenzt an ein Wunder. Ich bin soooo dankbar. Und vielleicht gibt es wirklich Schutzengel... Liebe Grüße Walter
@AnyF2114 ай бұрын
@@walterhoelzlerBestimmt hatten Sie einen Schutzengel. Normalerweise bekommt man das nicht hin. Das war nicht nur Glück. Ich hatte auch schon einen Schutzengel. Ich übersah eine Stufe einer Außentreppe, mind. 6 Stufen, geriet ins Trudeln und wäre hart auf's Straßenpflaster aufgeschlagen. Da kam ein Engel mit seiner Frau des Weges und hat mich mit seinen Armen aufgefangen. Ich sagte spontan, "Sie sind ein Engel". Er hat noch gewunken und ging weiter... Er war ein Engel. Ich wäre sonst lange tot. Ich werde ihn nie vergessen ❤️
@petermuller63304 жыл бұрын
Krasse Geschichte, Respekt! Sowohl dafür wie du raus gekommen bist, als auch dafür die so offen und selbstkritisch hier zu teilen!
@walterhoelzler4 жыл бұрын
Herzlichen Dank Peter. Aus Fehleinschätzungen kann man nur lernen, auch wenn sie von anderen sind. Und meine Geschichte die ich hier erzähle, sollte nicht noch einmal passieren.
@perbremer99422 жыл бұрын
Bin selbst schon mit Ski und Bergführer über Brücken in einem Spaltengebiet gefahren. Ein paar Monate später hat es genau den erfahrenen Bersteiger da erwischt und er ist beim Sturz gestorben. Manchmal ist ,man einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Platz. Schön das Du den enormen Willen hattest das Schicksal zu meistern. 👍👍
@walterhoelzler2 жыл бұрын
Vielen Dank, für deine netten und meiner Meinung nach richtigen Worte.
@geigenatelierbrusch4693 жыл бұрын
Vielen Dank für die Offenheit und auch für die Bescheidenheit, die aus dem Bericht spricht. Sehr beeindruckend.
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Vielen Dank. Das ehrt mich sehr.
@gwenifyer3 жыл бұрын
Herzlichen Dank für die eindrucksvolle Schilderung der Erlebnisse. Ich wünsche Ihnen nur das Beste 🙏
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Vielen Dank liebe Jennifer für die netten Worte. Bleiben auch Sie gesund. Viele grüße Walter
@christianb34536 жыл бұрын
Wirklich ein genialer Beitrag Walter, bin echt begeistern auch wie bildhaft du das ganze erzählst, für mich an Spannung kaum zu überbieten, da man quasi mit Dir leidet und selbst überlegt was man wohl in dieser Situation getan hätte oder ob man sich genauso verhalten würde um sein eigenes Leben mit allen Mitteln zu erhalten. Dir wird das Erlebnis hoffentlich helfen mit mehr Demut durchs Leben zu gehen, da bin ich mir sicher, denn eines wird Dir sicherlich klar sein Walter, hättest du eine deiner zufällig mitgeführten Utensilien nicht dabei gehabt, wärst du heute nicht mehr unter uns. Es ist einfach beeindruckend zu welchen Dingen der Mensch in extremen Situationen in der Lage ist, wenn es letztlich gut geht, so wie bei Dir ist das natürlich noch beeindruckender. Ich wünsche Dir von Herzen noch eine langen Leben lieber Walter;-) Beste Grüsse aus dem Ruhrgebiet
@walterhoelzler6 жыл бұрын
Hallo Christian, vielen Dank für Deinen lieben Kommentar. Eigentlich wollte ich das Video nur für mich selbst aufzeichnen, um die ganze Situation besser verarbeiten zu können. Doch ich dachte, vielleicht ist es gut meine Geschichte zu veröffentlichen, weil man daraus lernen kann. Der Unfall ist bei mir immer noch präsent und wird es auch bleiben. Die Art und Weise in die Berge zu gehen habe ich in langen Nächten durchdacht und dann geändert. Wer viele Jahre als Extrembergsteiger erfolgreich unterwegs ist, verliert vielleicht doch etwas an Respekt und Demut den Bergen gegenüber. Ich hatte ja bisher alles richtig gemacht, dachte ich zumindest. Doch vielleicht war es oft auch saumäßiges Glück, ohne dass ich es wusste. Auch die Klimaerwärmung mit größeren Spalten und geringeren Schneefällen in der Höhe spielt ein große Rolle. Was vor 15 Jahren noch stabil war, kann heute zu Falle werden. Auch jetzt gehe ich wieder gerne in die Berge und möchte die Leidenschaft als Bergführer vielen Menschen näher bringen. Doch Respekt vor der Natur und die Demut sollte immer ein Begleiter mit auf dem Weg sein. Das habe ich mir "hinter die Ohren" geschrieben.
@KLS15573 жыл бұрын
Danke, sehr reflektiert das Ganze zum Schluss. Andererseits, selbst wenn man "unverschuldet" in so eine Situation gerät, kann man überleben ...
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Wie geschildert, war ich natürlich auch in gewissem Maße selbst Schuld. Aber ich hatte beschrieben, warum ich mich zum Gang über den Gletscher entschied (Stress Situation, gute Ortskenntnis, täglich fahren bei schönem Wetter ca. 10 000 Freerider und Skitourengänger seilfrei über diesen Weg, kein Neuschnee, gute Sicht, winterliche Bedingungen mit gefrorener Schneeauflage). Somit war auch ein bisschen Pech dabei. Aber wenn trotzdem in den Bergen etwas unvorhergesehenes passiert, kann man überleben, sofern man gut trainiert ist und viele technische Tricks geübt hat. Deswegen sollte man sich immer vorbereiten und aus Fehlern wie meinen, lernen. Herzliche Grüße Walter
@CAFE-rl1vp4 жыл бұрын
Auch ich währe wahrscheinlich zurückgelaufen um die Sachen zu holen. Genau wie Du meint man schönes Wetter, harter Gletscher, Spuren wird doch nicht passieren, sieht ja alles so harmlos aus. Auch ich war schon alleine auf Gletscher unterwegs. Extrem gute und extrem spannende Geschichte welche uns wieder mal zum Nachdenken anregt warum ein solches Risiko eingehen wenn's eigentlich vermeidbar wäre. Danke dass Du diesen Bericht mit uns teilst.
@walterhoelzler4 жыл бұрын
Vielen Dank für Deine Worte. Ich denke, Du konntest Dich ein bisschen in meine Situation hinein versetzen, ohne dass ich mein Handeln gut heißen möchte. Wie Du schreibst, auch in schwierigen Situationen lieber genau nachdenken und sein eigenes Handeln zweimal hinterfragen. Egal wie stressig es in dem Moment auch ist. Eine falsche Entscheidung am Berg kann schlimm enden! Und das will ich Euch mit meinem ehrlichen und ungeschönten Bericht mitteilen.
@Markus-Dei5 жыл бұрын
Danke für's hochladen und veröffentlichen (auch wenn's schon ein paar Tage her ist) - meinen allergrößten Respekt für Deine offene und ehrliche Art, deinen schrecklichen Unfall mit uns hier zu teilen. Vielleicht bewahrt Dein Video sogar jemanden davor, eine unvernünftige Entscheidung zu treffen. Deine Geschichte hätte sehr schnell völlig anders ausgehen können, aber das weißt Du selber am besten. Hut ab!!! Ich wünsche Dir, dass Du über den Unfall hinweg gekommen bist und das Trauma verarbeitet hast.
@walterhoelzler5 жыл бұрын
Vielen Dank dafür. Ich wollte mit diesem Video alle Bergsteiger und Alpinisten aufrütteln, Entscheidungen im Gebirge genau zu überprüfen. Egal in welcher Stress Situation man sich befindet. Die Chance lebend aus meiner Situation heraus gekommen zu sein, verpflichtet mich andere vor ähnlichen Fehlern zu bewahren. Das ist die Lehre, die ich daraus gezogen habe. Herzliche Grüße Walter
@harismus9833Ай бұрын
Echt harter Typ. So manch anderer wäre umgekommen, dein eiserner Wille hat dir das Leben gerettet. Starke Erzählung 💪🏼
@walterhoelzlerАй бұрын
Vielen Dank für Deine Worte. Ich hoffe, meine Erzählung dient dazu, dass man in den Bergen ständig überlegt und reflektiert was man machen kann, aber nicht unbedingt machen sollte. Die Klimaerwärmung verändert unsere Alpenberge in rasender Schnelligkeit, sodass Erfahrungswerte von "früher" (Es hat viel Schnnee und die Spalten sind im Winter gut zugeschneit) keine Gültigkeit mehr besitzen. VG Walter
@seeed1867 жыл бұрын
wow, danke fürs teilen 👍, klasse das du es geschafft hast, ich glaube nach so einem Erlebnis lebt man viel bewusster. 👏😊
@ralphsadventures89014 жыл бұрын
vielen Dank für deine sehr objektive und wahrscheinlich für viele von uns besonders wertvolle Beurteilung deiner Geschichte ! Jeder von uns kommt immer wieder in Versuchung in bestimmten Situationen sich doch auch ein bisschen auf das Glück zu verlassen. Deine Geschichte gibt zu denken ! vielen Dank fürs teilen !
@TW-do1eu4 жыл бұрын
Danke das du diese Erfahrung geteilt hast. Ich fand es nicht nur sehr spannend dir zu zuhören, ich habe richtig mit gefiebert, Er ist auch sehr lehrreich, deine Erfahrung nehme ich gerne mit. Dein Erfahrungsbericht zeigt mir auch, das eine gute Seiltechnik, Kenntnisse von Selbstrettung und Kamaradenrettung wichtig sind. Schade das es in den Kletter- und Hochtourenkursen nicht breiter behandelt wird.
@walterhoelzler4 жыл бұрын
Hallo Thorsten, vielen Dank für die netten Worte. Auf Grund der Klimaerwärmung wird das Begehen von Gletschern immer schwieriger. Da hast Du recht, man sollte deshalb gut vorbereitet und ausgebildet sein. Und vor allem, nicht allein gehen! Die Zeiten der völlig zugeschneiten Gletscher sind vorbei, auch wenn eine viel befahrene "Freeride Skipiste" darüber läuft. Das musste ich schmerzlich erfahren.
@josefvanek75605 жыл бұрын
danke für den spannenden bericht,wünsche dir alles gute,dass so was nicht mehr passiert,dass du alleine von deinen kameraden weggehst und mit den gedanken ich kenne mich eh aus und kann nichts passieren,danke für deinen bericht hoffentlich lesen viele bergsteiger dein erlebnis.hg.josef
@jonasf12753 жыл бұрын
Krass dass du es da noch geschafft hast zu überleben! War ne ganz knappe Nummer. Schutzengel hat krass Überstunden geschoben! Und natürlich gute Willenskraft! Fehler machen alle mal, daraus zu lernen und das Beste draus zu machen ist das Wichtigste.
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Hallo Jonas, danke Dir. Deinen Worten kann ich nichts mehr hinzufügen. Ganz genau so wie Du geschrieben hast ist es. VG Walter
@rayeisengoth66644 жыл бұрын
Merci Walter pour un récit captivant, plein de leçons et qui inspire la sympathie. C’est présenté avec beaucoup de franchise, de candeur et de clarté, une excellente présentation. Tant de grands alpinistes disparus de cette façon (Lachenal, Phil Herron...). Je suis heureux que tu t’en sois sorti indemne et que tu aies pu partager cette expérience avec nous.
@walterhoelzler4 жыл бұрын
Fine thank you
@railtroubler64643 жыл бұрын
Huiuiui, da sieht man was passieren kann... vielen Dank für die Geschichte!!
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Zuerst war das Video nur für mich gedacht. Quasi als Erinnerung, kurz nach dem Unfall, zur späteren Aufarbeitung. Freunde, Alpinsten und Bergführer meinten, ich solle diese Geschichte doch veröffentlichen. Sie währe sehr lehrreich. Also machte ich es. Dieses Erlebnis soll dazu dienen andere Bergsteiger bei ihren Touren bzgl. Fehleinschätzung zu sensibilisieren. Unter Zeitdruck, Stress, Müdigkeit und der Vorstellung man sei erfahren, können voreilig Entscheidungen gefällt werden, die man später böse bereut.
@matthiasyt5 жыл бұрын
Vielen Dank für die spannende, bewegende und lehrreiche Geschichte
@walterhoelzler5 жыл бұрын
Ja, das war meine Absicht. Auch auf Grund der Klimaerwärmung verändern sich die Gletscher enorm. Spalten werden größer und Schnee fällt weniger. Konnte man vor 20 Jahren im März auf 3500 Meter noch mit extremen Neuschneefällen rechnen, ist das heutzutage selten der Fall. Viel mit Ski befahrene Gletscherrouten und Skitouren Gipfel sind neu zu bewerten. Vermehrte Spaltensturz Unfälle im Winter untermauern dies.
@LASouthsideGangsta4 жыл бұрын
Riesen Repsekt dafür dass du es aus der Gletscherspalte rausgeshafft hast. Das video ist zwar 5 jahre her aber das spiel keine rolle.. Das zeigt einen überlebenskämpfer aus und einen wahren Bergsteiger mit erfahrung riesen grossen respekt an dich.
@walterhoelzler4 жыл бұрын
Vielen Dank für Deine netten Worte. Auch wenn es bereits fünf Jahre her ist, so ist das Erlebnis immer noch präsent für mich. So etwas vergisst man nicht wieder. Ich habe aus Fehlern gelernt, bin aber auch froh zu wissen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Gerade sitze ich neben meiner Tochter und bin glücklich. Und genau das hat mir die Kraft gegeben mit äußerstem Willen und höchster Konzentration aus der Spalte raus zu klettern. Herzliche Grüße Walter Herzliche Grüße Walter
@maximus9725 жыл бұрын
Ein sehr ehrliches Schildern dieses Ereignisses. Entscheidungen in den Bergen sind nie einfach. Ich finde es toll wie sie in diesem Video Ihr Erlebnis aufarbeiten.
@walterhoelzler5 жыл бұрын
Vielen Dank. Ja, es war zuerst dazu gedacht, um meine persönlichen Erlebnisse an den zwei Tagen aufarbeiten zu können. Daran hatte/habe ich sehr zu knabbern. Freunde ermunterte mich, dieses Video zu veröffentlichen, um die Problematik von Gletscherspaltenstürzen, auch auf Grund der veränderten Klimabedingungen, an Hand meines Beispieles darzustellen. Die damalige Fehlentscheidung soll andere Bergsteiger sensibilisieren, trotz Stress Situation lieber zweimal nachzudenken. Denn ich wünsch keinem Alpinisten in eine solche Situation zu kommen.
@MrProphetius5 жыл бұрын
danke für diese erfahrung!
@walterhoelzler7 жыл бұрын
Leider hatte er nicht auf der Hütte angerufen. Und der Kontakt zwischen uns ist seit diesem Zwischenfall leider total abgebrochen, was eigentlich nicht in meinem Sinne ist...
@watze-austria5 жыл бұрын
Ich denke er hat ein extrem schlechtes Gewissen und kann mit der Situation nicht umgehen...aber du hast ihm sicher "verzeiht" und das ist das wichtigste für dich selber...
@f.23754 жыл бұрын
Er schämt sich, und das zu Recht. Der sollte nie wieder auf einen Berg und das Leben anderer riskieren.
@sendi12902 жыл бұрын
Dein Egoismus hätte beinahe 2 Menschenleben gefordert.
@walterhoelzler7 жыл бұрын
Herzlichen Dank!
@ranjapi6933 жыл бұрын
Heavy... Da hat der Herrgott aber einen guten Tag gehabt! Ich gehe "nur" wandern und bin auf 2000m unterwegs, jetzt im Winter mach ich mir regelrecht in die Hosen, wenn nur das Wort "Lawine" fällt. Und ich sehe dann doch gerade erfahrene, heimische Bergsteiger/Wanderer die mit der Einstellung "ich kenn mich ja eh aus" in solche Gebiete gehen. Du hast unglaubliches Glück und Willen gehabt, dass du dort rausgekommen bist. DerBerg wollte dir wohl einen Denkzettel mitgeben.. Ich mache lieber meilenweit einen Bogen um solche Geschichten, nennt mich Angsthase. ;) Habe sehr großen Respekt dem Berg gegenüber. Dir alles Gute! Berg Heil!
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Hallo Ranja, ja der Herrgott hat wahrlich einen guten Tag für mein Malheur ausgesucht. Und wie Du selbst schreibst, als Gebietskenner und professioneller Bergsteiger ist man schnell dabei sich als "erfahren" zu bezeichnen. "Es hat bisher immer gepasst, also passt es auch diesmal"... Könnte man meinen. Doch die Natur hat keine Regeln, die man lernt. Die Natur ist chaotisch, ständig veränderbar und damit unberechenbar. Ich hatte immer Respekt vor den Bergen, doch jetzt noch mehr. Ein solches Erlebnis ist absolut ein "Denkzettel", der ein Leben lang in meinem Gedächtnis festgetackert wurde. Ich dachte mir, alle Interessierten könnten sich durch mein Video eine "Kopie von diesem Denkzettel" machen und auch in ihrem Gedächtnis festtackern. Das ist viel einfacher und weniger schmerzlich, als selbst einen Denkzettel von der Natur zu erhalten. Herzlichen Dank für Deine netten Worte und viele Grüße Walter.
@PatrickWoerner2 жыл бұрын
tatsächlich passieren die meisten Unfälle gerade bei Wanderungen auf Wanderwegen. Gar nicht so sehr im hochalpinen Gelände. Mal die Unfallstatistik des SAC oder DAV lesen :) Aber gewisse Vorsicht ist immer gut!
@raphaelwellig50664 жыл бұрын
Hallo Walter! Schön das Du noch lebst, und weiterhin in die Berge gehen kannst! Wir können uns die Hand reichen, wir haben "ähnliches erlebt." Vielen Dank für den ausgezeichneten und lehrreichen Film! Es war einfach unglaubliches Pech dieser Spaltensturz. Du hast abgeklärt, ruhig und immer das richtige gemacht! Ich wünsche Dir viele gute Touren! Mit alpinen Grüssen Raphael Wellig
@walterhoelzler4 жыл бұрын
Hallo Raphael, herzlichen Dank für Deine netten Worte. Ich freue mich, dass sie von einem solch kompetenten Mann kommen wie Dir. Das schätze ich sehr. Ich hoffe, dass wir uns mal auf einer Berghütte treffen und zusammen ein Bierchen trinken können. Ich glaube, wir hätten uns viele Geschichten zu erzählen, die uns interessieren. Ich wünsche Dir weiterhin viele schöne Erlebnisse in den Bergen und viel Gesundheit. Herzliche Grüße Walter
@raphaelwellig50664 жыл бұрын
Hallo Walter Vielen Dank für Deine guten Worte und die Komplimente! Nochmals ein grosses Kompliment, was Du hier geleistet hast! Ich gratuliere Dir zu Deinen vielen Touren! Ich hoffe auch, das wir uns mal auf einer Berghütte treffen, und zusammen ein Bierchen trinken können! Ich wünsche Dir gute Touren, und beste Gesundheit! Mit alpinen Grüssen Raphael Wellig
@vequria7 жыл бұрын
Bewegende Geschichte. Danke
@julianalexander48903 жыл бұрын
Danke für den Bericht, sehr eindrücklich. Wahrscheinlich hätte die Schneebrücke mit Ski an den Füßen gerade noch so gehalten, weil das Gewicht auf einer größeren Fläche lastet. Du hättest, wie alle anderen vorher, gar nicht gemerkt, wie knapp es an einem Spaltensturz vorbei ging. Ohne Ski hat es dann leider nicht gehalten. Ein Glück, dass Du nicht zu verletzt/erschöpft für den Überlebenskampf warst!
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Hallo Julian, ganz genau so wie Du es beschrieben hast sehe ich es auch. Die Skitourenspur auf der ich konsequent entlang ging, war total durchgefroren. Sie umging eine Spaltenzone in recht geschickter Linienführung und wies keine Hinweise von tückischen Gletscherspalten auf. Am Tag zuvor war ich bzgl. Akklimatisation auch schon oben in diesem Bereich und beobachtete ganz viele Skitourengänger und Skifahrer ohne jegliche Seilsicherung. Dazu rechnet man Mitte März auf 3500 Meter Meereshöhe mit mehreren Metern Schnee. D. h. die ganz großen Spalten und sind offen und sichtbar, die kleinen Spalten-Brücken sind im Laufe der Wintermonate mit viel Schnee bedeckt und gut verfestigt. Ansonsten würde man im Mer de Glace ja auch keine Skitouristen (mehrere Tausend täglich) zulassen. All das waren in der kurzen Zeit der Entscheidungsphase Gründe dafür, warum ich allein gegangen bin. Im Nachhinein eine falsche Einschätzung und das Pech, dass ich genau auf einen "Hot Spot" (labilste Stelle) drauf getreten bin. Der Überlebenskampf aus der Spalte und zur Hütte zurück hatte mir alle meine letzten Reserven gekostet. Wir waren zuvor bereits 15 Stunden unterwegs, hatten wenig gegessen und fast nix getrunken. Richtig merkte ich es dann daheim. Zwei Wochen lag ich im Bett und konnte mich vor Muskelschmerzen am gesamten Körper nicht mehr bewegen. Nicht einmal der Weg zur Toilette war anfangs möglich. Wie auf einer Himalaja Expedition über 7000 Meter musste ich in eine Plastik Flasche pinkeln... Ein Erlebnis, das mir heute noch Gänsehaut verursacht. Danke Julian, für Deine Worte.
@zuckerfee99283 жыл бұрын
Wer gibt hier Daumen nach unten... da schämt man sich fremd.....Das du dich selbst retten konntest, war dein Sechser im Lotto...
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Als ich in der tiefen Gletscherspalte richtig realisierte was geschehen ist, bekam ich fast einen Nervenzusammenbruch. Ich konnte es einfach nicht glauben was geschah. Immer wieder schrie ich: "aufwachen, aufwachen, aufwachen". Doch es passierte nicht, ich war hellwach und bemerkte gleichzeitig wie Blut über mein Gesicht läuft. Schnell versuchte ich die emotionale Situation in den Griff zu kriegen. Als ehemaliger Spitzensportler (Ski Nationalmannschaft) und Trainer von Hochleistungssportlern (Sportfördergruppe der Bundeswehr) hatte ich das über viele Jahre gelernt. Ich musste rational denken und überlegen, ob es irgendeine Überlebenschance gibt. Jegliche Emotion und Selbstmitleid verhindert eine sachliche Analyse. Deswegen machte ich kurz mentales Training (Atemübung und Muskelrelaxation). Eine Übung wie es Spitzensportler vor großen Wettkämpfen durchführen. Danach tastete ich meinen Körper ab, um Schmerzen (innere Verletzungen?) festzustellen. Gleichzeitig entdeckte ich am Klettergurt zwei Eisschrauben, zwei Express Schlingen, zwei Karabiner und eine Bandschlinge. Mit diesem Wissen ging ich alle Möglichkeiten durch, ob ich trotz Bruch des Schulter Eckgelenkes (späterer Arztbericht) eine Chance des Herauskletterns hätte. Bei der einzigen Idee die mir in den Sinn kam, musste ich feststellen, dass es nur eine Mini-Chance ist. Würde ich auch nur den geringsten Fehler machen (z. B. Eisschraube in der Eiswand fallen lassen), wäre es ein schlimmer Tod. Als ich los stieg, sagte ich mir: "Du machst jetzt den besten Job Deines Lebens, weil Du Deine Familie wieder sehen willst. Enttäusche mich nicht!!!" Und natürlich glaubte ich an einen Schutzengel, der ein bisschen auf mich aufpasst. Denn ich war von der Tour bis zum Spaltensturz bereits15 Std. unterwegs, sehr müde und erschöpft. Wie ich es dann genau schaffte dort hoch zu kommen (Eisschrauben in hunderte Jahre altes, hartes Eis zu drehen) und über den lockeren Spaltenrand mit Pulverschnee zu "hooken", weiß ich nicht mehr genau. Ich kann mich nur noch bruchstückhaft daran erinnern. Wahrscheinlich weil ich so fokussiert war. Auch heute noch frage ich mich: War es Pech auf einen "Hot-Spot" zu treten und in die Spalte zu fallen, oder war es Glück mich beim Sturz nicht schwerer zu verletzen und genau mit dem wenigen Material am Gurt wieder raus zu kommen? Eine Antwort habe ich nie gefunden. Ich nenne es Schicksal und bin überglücklich, dass es ein positives war. Meine Lehren ziehe ich heute noch daraus und hoffe innigst, mein Schutzengel ist bei mir und meiner Familie geblieben. Liebe Zuckerfee, ganz herzlichen Dank für Deine netten Worte.
@zuckerfee99283 жыл бұрын
@@walterhoelzler Hallo...ganz lieben dank für die ausführliche Antwort. Wenn ich bedenke bei welchen Kleinigkeiten ich schon in Panik gerate. Ich bin mal als Snowboardanfängerin in der Lenzerheide von der Piste abgekommen. Ich hatte gar nicht kapiert, wo die Piste ist und wo es lang geht. Ich bin in dem Schnee versunken, also so 40 cm vielleicht. Ich dachte, oh je, wenn du jetzt darin versinkst....dann .... Oberfläche so groß wie möglich machen... Ich lag wie ein Frosch auf dem Rücken. Das Board konnte ich nicht abschnallen.... Über mir der Lift und ich winkte und schrie Hilfe. Aber es kam keiner.... die Leute winkten zurück..... So habe ich mich zurück auf die Piste zurück auf dem Rücken liegend gerobbt. Als ich es fast geschafft hatte, reichte mir ein Skifahrer seinen Stock und zog mich das letzte Stück raus. Das ist natürlich nicht mit deinem Drama vergleichbar, aber ich verstehe, was du meinst. Erst Panik und dann überlegen was zu tun ist. Ich dachte, da ich die Berge vom Sommer und Wandern kannte, dass ich mit samt dem Schnee in die Tiefe stürze. Bei mir hat das ganze nur ca.30 Minuten gedauert. Als ich zum Bus kam saß dort ein junges Mädchen, die mit Skiern irgendwie im Schnee versunken war. Sie hat 4 h gebraucht bis sie sich da ausgearbeitet hatte. Ja, wie du das am Rand gemacht hast , dass war bestimmt eiserner Wille und Glück. Deinen Film habe ich durch Zufall gefunden, weil ich immer nach Abenteuern in den Bergen oder Flugzeugabstürzen suche. Ich will aber immer nur die „Katastrophen „ sehen, die gut ausgehen. Da du selbst erzählt hast, konnte ich sicher gehen, dass du noch lebst. Wir sind mal im Sommer mit einem Bergführer über den Rotmoosferner gelaufen. Wir waren mit Bergführer 6 oder sieben Leute. Ich wollte direkt hinter dem Bergführer laufen ( wir waren alle durch einen Strick aneinander gekettet ) aber er sagte, dass , wenn er in eine Gletscherspalte fallen würde, ich ( ich bin eine Frau) ihn nicht halten würde können. Er wählte meinen Mann aus. Gott sei Dank ist nichts passiert. Dein Bergkamerad hätte dich ja auch nicht halten können, wenn ihr nicht aneinander gekettet gewesen wärt. Oder noch schlimmer, wenn ihr beide hineingestürzt wärt. Die Geschichte des Kletterers aus „ Sturz ins Leere „ und deine Selbstrettungstat sind für mich die beeindruckendsten . Du bist über dich hinausgewachsen, chapeau. Ich werde dich mal googeln, denn wenn du mal in der Skinationalmannschaft warst, kriege ich noch mehr über dich heraus.
@walterhoelzler3 жыл бұрын
@@zuckerfee9928 Auch Du hast schon ein bisschen erlebt, was es bedeutet in den Bergen in Not zu geraten. Ja, man ist dort, um Abenteuer und Freiheit zu erleben. Doch wenn es blöde läuft, dann ist man schneller als gewünscht in einer schwierigen Situation. Jegliches Risiko kann und will man nicht ausschließen. Sonst wäre das Leben stink langweilig und hoffnungslos. Doch erst später weiß man oft, welchen Schutzengel man hatte. Freuen wir uns, dass wir gesund sind und hoffen auf einen schönen Sommer (ohne Corona Krise) in der Natur. Unter www.walter-hoelzler.de findest Du Infos von mir und meinem Leben als Skirennläufer und Alpinist. LG Walter
@zuckerfee99283 жыл бұрын
@@walterhoelzler Ja, hallo....ich hatte dich schon gefunden. Mein Sohn klettert ein bißchen ( Halle ).... Wenn Corona vorbei ist, werde ich ihm einen Kletterausflug mit dir spendieren. Er ist Kameraassistent und kommt viel rum in der Welt. Ich bin selfmade Fotografin und werde euch beim Klettern fotografieren, vorausgesetzt, dir ist das Recht. Wahrscheinlich nur den Einstieg und die letzten Meter beim Zurückkommen. Konkave Bergsteige, wenn es nicht zu schwer ist, kann ich hochkraxeln aber konvexe, da kriege ich Angst. ich wünsche dir eine gute coronafreie Zeit.
@walterhoelzler3 жыл бұрын
@@zuckerfee9928 Ich würde mich total freuen, Dich und Deinen Sohn kennenzulernen. Liebe Grüße Walter
@AlpenSchickeria3 жыл бұрын
Oida, so etwas ist der Alptraum. Gott sei Dank, dass du es die Erfahrung und das Können hattest dich mit den Eisschrauben aus der Spalte zu retten. Oida, du hast ne zweite Chance bekommen, machs jetzt besser ;o)
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Danke Dir. Wer so eine Erfahrung gemacht hat weiß, dass es richtig eng war. Ich hab daraus gelernt und meinen Respekt vor der Natur wieder neu eingeordnet. Als Alpinist habe ich in den Bergen der Welt schon viele Erfahrungen gemacht. Manchmal war es abenteuerlich, aber genau das sucht man ja auch. Ich dachte, durch meine vielen Erlebnisse und dem theoretischen Wissen kann ich die Natur mit seinen Risiken und Gefahren sehr gut lesen. Welch Irrglaube. Die Natur verändert sich ständig. Deswegen muss man immer mit offenen Augen und klarem Verstand in den Bergen unterwegs sein. Das möchte ich mit meinem Video weitergeben und andere Alpinisten vor ähnlichen Unfällen warnen.
@lissi71854 жыл бұрын
Tolles Video, aber echt krass was passiert ist zum Glück ist dir nichts passiert!
@walterhoelzler4 жыл бұрын
Ja, mein Schutzengel reichte mir die Hand. Danke für dein Lob über das Video.
@lissi71853 жыл бұрын
@@walterhoelzler sehr gerne!:)
@Elvis197010004 жыл бұрын
liebe die Berge und weiss um die Gefahr...eine sehr eindrückliche Geschichte...zum Glück gut ausgeganen ...ich habe leider einen Freund verloren....einfach nie den Respeckt zu verlieren.
@heumann15 жыл бұрын
Gott sei weiterhin mit Dir!
@randfee3 жыл бұрын
Hammer hart, wahnsinniges Glück gehabt. Das ist echt immer mein Alptraum gewesen in der Spalte alleine zu enden. Für mich ists immer oberstes Gebot im Berg und auf Gletschern NIE alleine, mindestens eine andere Person mit der man sich gegenseitig im Blick hat, besser am langen Seil. Meine heftigste Erfahrung war allerdings beim surfen, plötzlich war nur noch Stein vor mir in voller Fahrt... das führte zu einer Größenordnung mehr Sicherheitsdenken bei allem was ich mache, auch bin ich nicht mehr so stark wie mit 20, da muss man automatisch ganz anders denken. Was ich mit 20 gemacht hab war im Nachgang einfach bescheuert ;-) Ach übrigens nehm ich nie Geldbeutel mit auf den Berg, wozu auch. bisschen Geld, Alpenvereinskarte, Perso in den Rucksack und fertig, wiegt nix, hat kein Volumen, Rest kann man im Auto verstecken oder ganz zuhause lassen.
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, ich stimme dem zu was Du geschrieben hast zu. Im Nachhinein ist man halt immer gescheiter. VG Walter
@levity45703 жыл бұрын
Noch nie so schnell die Vorbereitung meiner Alpenüberquerung unterbrochen …. Unglaublich mutig und eine was für eine Konfontration mit dem LEBEN ! That‘s Life!
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Ja, manchmal kommt es völlig anders als gedacht. Doch so ein Zwischenfall ist sehr selten und wird bei deiner Alpenüberquerung nicht vorkommen. Ich wünsche dir gutes Wetter und viel Spaß in den Bergen. Genieße die Zeit. VG Walter
@Jane_Friday3 жыл бұрын
Ich habe vor Jahren das Mer du Glace mit meinem Mann überquert, inklusive einer dürren Schneebrücke über eine Spalte. Es war möglicherweise die waghalsige Tour, die wir je gemacht haben. Würde ich heute nicht wieder tun.
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Das Mer de Glace gehört zu den schönsten Freeride Abfahrten in den Alpen. Auch wenn bei gutem Frühjahrswetter täglich tausende Skifahrer dort unterwegs sind, so ist und bleibt es ein Gletscher mit seinen Gefahren. Meist geht alles gut, weil die Spalten erkennbar sind und die Brücken über die Spalten im Winter stabil bleiben. Doch sicher sein darf man sich nie...
@loeweauch774 жыл бұрын
Da muss ich den Hut vor dir ziehen. Heftig. Absolut Heftig. Ich glaube ich würde mir das künftig genau überlegen wo ich künftig gehe. Gletscher würde ich meiden. Aber sage/ rate/ empfehle das Mal einem Profi. Andererseits gibt es, wie du sagst viele Menschen welche dich noch brauchen und man das ihnen nicht antun kann dass sowas nochmal riskiert. Du lebst, das ist soooo viel wert. Es müsste für solche Fälle auch einen Ballon geben, der einen schützt. Oder sowas wie einen Schleudersitz mit dem man sich selbst wieder rauf "pumpen" kann. Oder einen Ballon den man mit Gas füllt und einen der Druck dann raus holt. Oder ein Frühwarnsystem vor Löcher. Ein System für Autos zum Parken gibt es ja schon. Ich Stelle mir das jetzt alles so einfach vor, aber die Leute fliegen zum Mond, machen dies und das, aber aus einer Gletscherspalte kommt man alleine nicht raus...(außer dir) Das muss man ändern. Mit Ideen, probieren, tüfteln. (Beteilige mich gern), hab noch andere " Leien" Ideen) Ich wünsche dir alles gute...
@walterhoelzler4 жыл бұрын
Herzlichen Dank für die netten Worte
@gottruftdenmenscheninseinr25863 жыл бұрын
Danke , Gott liebt dich, du hast sicher auch nach Gott gerufen
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Ich habe zumindest fest daran geglaubt, dass ein Schutzengel auf mich aufpasst wenn ich den einzigen Versuch starte, mit nur minimalen Hilfsmitteln und einer Schulterverletzung aus der Spalte zu klettern. Und ich bin mir sicher, dass es ohne Schutzengel nicht geklappt hätte.
@gandalfdergraue74023 жыл бұрын
Respekt Walter starker Kampf!
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Herzlichen Dank. Ein Kampf den man keinem anderen wünscht. Deshalb entschloss ich mich, meinen persönlichen Bericht zu veröffentlichen. Vielleicht kann ich damit einen ähnlichen Unfall vermeiden.
@austenitferrit82487 жыл бұрын
Sehr lehrreiche Geschichte mit glimpflichen Ausgang! Mich würde interessieren ob ihr Partner wirklich noch auf der Hütte angerufen hat oder es wie vermutet vergessen hat. Falls er es nicht getan hat, ist ihr Vertrauen in ihn noch gleich wie davor?
@toptforareason Жыл бұрын
riesen respekt
@walterhoelzler Жыл бұрын
Vielen herzlichen Dank.
@jonasm.3234 Жыл бұрын
Da hast du göttliche Bewahrung erlebt dass du da lebend rausgekommen bist...bei all dem Leichtsinn und auch einem gewissen Eigenverschulden hält Gott das Leben in der Hand. Dich hat er bewahrt und dafür kannst du nur dankbar sein. 😊
@walterhoelzler Жыл бұрын
Hallo Jonas, da möchte ich Dir recht geben. Ich habe viel dazu gelernt und hoffe, mit meinem Video andere Bergsteiger vor leichtsinnigen oder zu schnell gefällten Entscheidungen abzuhalten. VG Walter
@Mountain-Dragon-1815 Жыл бұрын
Glück gehabt und mein Respekt vor dem Kampfeswillen! Der Grund für den Einbruch der Schneebrücke dürften die fehlenden Skier gewesen sein, da das Gewicht weniger verteilt wird. Vielleicht hätte es gereicht über die Fragwürdige stelle zu Robben. Routine kann der schlimmste Feind von allen sein. Von aussen betrachtet fällt einem auf, dass einerseits die Versorgung des Körpers mit Energie und beinahe die Möglichkeit zur Selbstrettung durch die Routine ausgehebelt wurde. Wäre die Tour wie geplant verlaufen, wäre rechtzeitig Energie aufgefüllt worden. Gut, dass die Ausrüstung geborgen werden konnte! Einerseits wegen dem Wert, andererseits um der Umwelt wegen. @Jene die den Partner Anklagen, wegen dem Anruf der nicht getätigt wurde: Erschöpfung und Vertrauen! Durch die Erschöpfung dachte er unterbewusst das Walter Hölzler es schon schafft - Routine eben. @Jene welche Walter Hölzler vorwerfen Leichtsinnig gewesen zu sein: Nicht Leichtsinn, Routine! Diese kann um einiges schlimmer sein und sie kann jedem Passieren, auch euch. Zum Thema Sender/GPS/Handy: Recco ist zwar eine gute Sache, aber aufgrund der Funktionsweise nur eingeschränkt Nutzbar. Ein LVS hilft hier nur, wenn gesucht wird, genau wie beim Recco. Satellit / Handy funktionieren in Spalten sehr selten. Habt ihr ein Handy und kein Empfang - versucht eine SMS an den Notruf zu senden wenn ihr in Not seid - dies Braucht am wenigsten Empfang und kann bereits bei einer Umlenkung der Funkwellen über Wolken oder andere "Störungen" Klappen. Teilweise kann da sogar die Position trianguliert werden! Nochmal zum Thema Recco: Auch bei Bergtouren und Wanderungen machen Recco-Schlaufen durchaus sinn - sofern jemand darüber informiert ist, der dies der Rettungsmannschaft mitteilen kann. Auch wenn man selbst einen Notruf absetzt ist dies, wenn vorhanden, eine wichtige information. - Auch wenn man dadurch im Zweifelsfalle nur die Leiche findet - die Suchmannschaften werden es danken. Dennoch ist wie inzwischen hoffentlich Allgemein bekannt, das Recco KEINE Garantie für schnelle Rettung oder Ortung, da auch die Rettungsmannschaften entsprechende Ausrüstung haben müssen und das System seine Tücken hat.
@walterhoelzler Жыл бұрын
Hallo Mike, vielen Dank für deine sachliche und absolut richtige Analyse der Situation. Das was du schreibst, kann ich nur teilen. Du hast Ahnung von der Materie des Bergsteigens unter hochalpinen und schwierigen Bedingungen. Du hast richtigerweise die komplexen Zusammenhänge des gesamten Tour in deine Analyse mit einbezogen. Normalerweise wäre alles gut und ohne Probleme verlaufen, wenn wir die Abseilpiste sofort gefunden hätten. Wir wären am Materialdepot herausgekommen und anschließend zur Turiner Hütte zurückgekehrt. Die Kletterführer in solch großen Gebieten wie im Montblanc Gebirge, sind teilweise ungenau und fehlerhaft. Wir gingen davon aus, dass die Zeichnung im Kletterführer genau passt und wir die Abseilhaken an einem markanten Felsturm schnell finden. Dem war nicht so. Natürlich ändern sich die Schneebedingungen auf 4000 Meter Höhe durch Wind und Wetter ständig. Evtl. hatte es so viel Schnee, dass die Abseilhaken zugeschneit waren... Wie auch immer. Wir mussten sofort einen Plan B entwickeln, da die Tage im Winter kurz sind. Das hat gut geklappt, so dass wir auf der Rückseite des Berges ohne größere Probleme auf dem flachen Gletscher am Rande der "Freeridepiste" des Mer de Glace ankamen. Diese war zu dem Zeitpunkt viel befahren und gut sichtbar. Zuvor hatte es lange nicht mehr geschneit. Der Schnee war hart gefroren und durch tausende Skispuren leicht erkennbar. Erst da begann die Fehlerkette, die durch Müdigkeit, Zeitdruck und Routine ausgelöst wurde. Ich hatte dieses Video veröffentlicht, um klarzumachen wie schnell sich eine Situation in den Bergen ändern kann. Und genau dann muss man sich die Zeit nehmen, um überhastete Entscheidungen (Fehleinschätzungen) zu vermeiden.
@BjernioshkaAntonovitsch17 жыл бұрын
Spannend, berührend und lehrreich! Chapeau! Mal als Laie (mit Wendelstein- und Kilimandscharo-Erfahrung ;-) gefragt: Habt ihr bei solchen Touren keine Notfalls-Sender dabei, zum Lokalisieren? Ok, dürfte vermutlich funktechnisch auch ned helfen, da die Funkkeule nicht über Bergrücken geht... und schon gar nicht aus Gletscherspalten raus.. Ist auch ein Hammer vom Kameraden, dass er nicht anruft... oder von irgendeinem anderen in der Hütte anrufen lässt, wenn er selbst kaputt ist... wissend, dass sein Kamerad nachts mutterseelenallein auf einem gefährlichen Gletscher umadum hatscht... ...wobei man hier zu seinen Gunsten sagen muss, dass in diesen Höhen das Hirn nimmer normal arbeitet, und diese berüchtigte Wurschtigkeit aufkommt, wegen O2-Mangel...
@HPJFilm6 жыл бұрын
Oh, sehe auch gerade, Sie sind Allgäuer. Ich auch, aus Sonthofen, aber kein Bergsteiger.
@stocknermichael33615 жыл бұрын
Ich habe 1000 Skitouren auf Gletscher gemacht und auch fast immer alleine Ich hatte immer 2 Eisschrauben und einen Pickel mit Ich wusste das das falsch ist aber Ich dachte mir wenn Ich in eine Spalte stùrze dann kann Ich nur mit den Eisschrauben wieder hochkommen . Aber Ich Hatte immer Glùck ich habe auch in 10 Jahren 700 Wasserfàlle ( Eisklettern ) geklettert immer im vorstieg und so 30 bis W5 Free Solo 1 mal im Vorstieg habe Ich einen 14 meter sturz im Vorstieg in das Seil gemach hatte nicht einmal einen Kratzer Lawinen Felzsturz hatte Ich alles erlebt und auch ùberlebt ein wenig Glùck braucht mann auch manchmal . Ich finde es sehr gut das Sie ihr Erlebnis erzàhlt haben und noch alles Gute fùr weitere Touren .Ich kann leider nichts mehr Machen weil Ich bin jetzt Invalide aber das wegen einer Krankheit das Ist Ironi :-) I
@walterhoelzler5 жыл бұрын
Hallo Herr Stockner, vielen Dank für den netten Kommentar. Das Leben bringt einen manchmal in Situationen, die so einfach nicht geplant waren. Doch es lohnt sich zu kämpfen, egal ob in einer Gletscherspalte oder mit einer Krankheit. Das Leben ist wertvoll!
@paulknupfer8604 жыл бұрын
Abgesehen von den Spaltensturz sollte man immer als Bergkamerad auf die Gesundheit des anderen achten. Dazu gehört auch Essen und Trinken. Soll jetzt kein Klugscheißen sein, du wirst schon deine Gründe haben. Nur so allgemein
@walterhoelzler7 жыл бұрын
Nein einen Notfallsender gibt es in dieser Art meines Wissens nicht. Mit dem Handy hat man keinen Kontakt aus der Gletscherspalte heraus.
@skijunk6 жыл бұрын
Hallo Walter, es gibt einen Notfallsender ( www.findmespot.eu/en/ ) , welcher mittels Satellitenkommunikation Hilferufe absetzen kann. Ob das ganze aus der Gletscherspalte heraus funktioniert ist natürlich im Allgemeinen nicht zu beantworten, aber man hat ja nicht nur in Gletscherspalten kein Handynetz. Grüße, Gregor.
@SuccessinTech5 жыл бұрын
Mich wuerde noch interessieren welche Ausruestungsgegenstaende du dir gewuenscht haettest nicht abgegeben zu haben?
@walterhoelzler5 жыл бұрын
Es ist wie ein Wunder, ich hatte genau die Ausrüstungsteile am Körper, die ich benötigte um wieder raus zu kommen. Kein Stück mehr und kein Stück weniger. Schicksal - Schutzengel? Diese Frage beschäftigt mich heute noch... Was hätte ich zusätzlich gebrauchen können: HANDY - kein Kontakt in der Spalte. STEIGEISEN - Das Eis in der Spalte ist viele hundert oder sogar tausend Jahre alt und extrem gepresst. Es fühlt sich an wie Porzellan. Da kriegst du keine Steigeisenzacken rein. EISGERÄTE - In der Gletscherspalte nutzen sie dir gar nichts. Hoch klettern kannst du mit denen auch nicht. Wie gesagt, das Eis ist extrem hart. Beim Übergang am Spaltenrand hätten mir die Eisgeräte sehr gut geholfen. SEIL - Wenn du allein in der Spalte stehst, dann nützt das Seil auch nichts. EISSCHRAUBEN - Ich hatte genau zwei Eisschrauben am Gurt. Das hat gereicht. Ich wusste aber, wenn mir eine davon hinunter fällt, ist es vorbei. Also, noch eine oder zwei Eisschrauben hätten die Psyche etwas beruhigt. BANDSCHLINGEN - Mit weiteren Bandschlingen oder Reepschnüren hätte ich eine effektivere Trittschlingen Technik anwenden können. Es ging aber auch so. KARABINER - Auch da hätte ein/zwei Stück mehr die Arbeit erleichtert. Ich dufte mit Verletzung am Schulter Eckgelenk (Einschränkung der Bewegung eines Armes) nichts verlieren. Das klappte nur mit höchster Konzentration, mentalem Training und dem uneingeschränkten Überlebenswillen. RUCKSACKAPOTHEKE - Trotz Helm hatte ich eine offene, blutende Platzwunde an der Stirn. Das war mir in dem Fall egal. Dennoch wäre ein bisschen Verbandsmaterial, Tape und Schmerzmittel in solchen Fällen sicher hilfreich. Mein Fazit: Was sollte man bei Gletschertouren als Minimum immer am Körper mit sich tragen: Klettergurt, 2-3 Eisschrauben, 2 Prusikschlingen, 4-6 Karabiner, Helm, Steigeisen, 1 Pickel/Eisgerät, Rucksack mit Rucksack Apotheke. Eine Stirnlampe, sofern man auch früh morgens oder abends auf Tour geht. Und natürlich angeseilt unterwegs sein! Der Klimawandel hat die Gletscher stark verändert. Es hat weniger Schnee und größere Spalten, auch wenn sie im Winter zugeschneit sind. Das Thema tritt vor allem in Zukunft vermehrt bei Gletscher Skitouren auf. Viele steigen angeseilt bergauf, aber nur wenige fahren angeseilt über den Gletscher wieder ab...
@timbehrendt20946 жыл бұрын
Nächstes Jahr mache ich eine Hochtour... hoffe ich stürze nicht in so eine Spalte :/
@sebibaby28825 жыл бұрын
Machst du weiter mit den bergsteigen? Gottseidank das nicht mehr passiert ist auch für mich ist das ein grosser schok
@walterhoelzler5 жыл бұрын
Ja, ich bin ein leidenschaftlicher Bergsteiger und Bergführer. Dennoch habe ich meine Lehren daraus gezogen und werde mich weniger in Gletscher Gebieten aufhalten. Die Klimaerwärmung hat jetzt schon deutliche Spuren in den hohen Alpenbergen hinterlassen. Die Gefahren steigen jährlich weiter an. Denen möchte ich mich und meinen Gästen nicht mehr aussetzen. Was früher noch einfach war, ist heutzutage oft als kritisch und gefährlich zu betrachten.
@sebibaby28825 жыл бұрын
@@walterhoelzler ich währe nie raus gekommen.wie entstehen eisspalten?
@walterhoelzler5 жыл бұрын
@@sebibaby2882 Gletscherspalten entstehen durch die Fliesgeschwindigkeit des Eises auf dem steinigen Untergrund. Wird der Untergrund steiler, so reißt das ganz langsam fließende Eis oben auf. Es entstehen Spalten, die in den Alpen bis zu 100 Meter tief sein können. Da das Fließen sehr langsam stattfindet (ca. 30 bis 100 cm im Jahr), schneien die Gletscherspalten im Winter oft zu. Es entstehen Gletscherspalten Brücken, die Menschen tragen können. Man kann darüber laufen. Im Sommer schmilzt der Schnee oben ab und die Spalten werden wieder sichtbar. Auf Grund der Klimaerwärmung werden die Gletscherspalten immer größer und im Winter die Schneebrücken immer schwächer. Die Gletscherspalten Sturz Gefahr hat in den letzten Jahren im Winter extrem zugenommen. Man muss die Gefahren Situation völlig neu bewerten.
@sebibaby28825 жыл бұрын
@@walterhoelzler Danke jetzt weis ich wie eine gletscherspalte entstet
@Redbossman905 жыл бұрын
Sehr schön selbst reflektiert. Deinen Freund würde ich gar keinen Vorwurf machen, dein Alleingang war etwas leichtsinnig. Zumindest wirkt es von außen so.
@walterhoelzler5 жыл бұрын
Ich habe meinem Kletterpartner nie einen Vorwurf gemacht. Ganz im Gegenteil. Ich musste in dieser unvorhergesehenen Situation eine schnelle Entscheidung treffen und hab die falsche gewählt. Das geht voll auf meine Kappe. Wäre nur eine große Hilfe gewesen, wenn er auf der Turnier Hütte angerufen hätte, dass noch ein Bergsteiger unterwegs ist. So war es ausgemacht. Relativ schnell wäre dem Hüttenwirt (Bergführer) mein Nichterscheinen aufgefallen. Der Unfall passierte ca. 30 Min. von der Turnier Hütte entfernt. Das Loch war riesig groß, so dass man mich sofort entdeckt hätte. Doch es ist wie es ist. Eine Erfahrung die ich nicht mehr machen möchte und niemand anders machen soll. Aus Fehlern kann man nur lernen.
@datoan13 жыл бұрын
Nebenbei Walter: Hast deinen Geldbeutel samt Papieren und Rucksack wiedergefunden ??
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Ja, mein ehem. Kletterpartner ist eine Woche später, nach dem Schneesturm, zur Pointe Helbronner auf der italienischen Seite mit der Bahn hochgefahren und konnte mit einem anderen Kollegen das gesamte Material finden und auch bergen. Somit ein Zeichen, dass der überhastete Entschluss wegen materiellen Dingen höhere Risiken einzugehen, nicht notwendig gewesen wäre. Und wenn wir die Ski, den Rucksack mit Geldbeutel, Scheckkarte und Autoschlüssel nicht gefunden hätten, wäre die Welt auch nicht unter gegangen. Es gibt immer eine Lösung. Meine war die Schlechteste von allen. VG Walter
@realomon3 жыл бұрын
Wahnsinn
@jonasf12753 жыл бұрын
Achtung der kommt flach. Es war kein Alptraum, es war ein Alpentraum.
@sendi12902 жыл бұрын
Glück gehabt. Mehr Fehler kann man nicht mehr machen. Und das passiert einem "erfahrenen" Alpinisten.
@sarahue37093 жыл бұрын
Den ganzen Tag nicht gegessen und getrunken?! .soviel zum professionellen
@walterhoelzler3 жыл бұрын
Die Aussage lässt mich daran zweifeln, dass du viel Ahnung vom anspruchsvollen Wintereisklettern bei minus 20 Grad Celsius an Bergen über 4000 Meter hast.
@yeticlimber27684 жыл бұрын
Idiot,wer Nachts alleine geht hat selber Schuld wenn er einbricht🙈😤