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Im Turm der evangelischen Kirche Seegefeld, ein Stadtteil von Falkensee, befindet sich ein besonderes Glockenensemble. Zwei Bronze-Glocken, aus dem Mittelalter stammen und zwei Eisenhartguß-Glocken, die 1924 gegossen worden sind. Die älteste Glocke (Glocke3) ist im 15. Jahrhundert gegossen worden. Der Gießer ist unbekannt. Glocke4 wurde von Andres Kepffel aus Lothringen 1536 gegossen. Die beiden großen Glocken stammen von Schilling & Lattermann aus Apolda.
Im „Wolff - Die Glocken der Provinz Brandenburg und ihre Gießer“ wird für Seegefeld nur drei Glocken erwähnt. Zwei davon befinden sich heute noch im Turm - die dritte wurde vermutlich zum Ersten Weltkrieg abgegeben oder zur Beschaffung der Eisenhartgußglocken 1924 in Zahlung gegeben. Bei der Glockenabgabe zum Zweiten Weltkrieg wurden die beiden Mittelalterglocken zwar erfasst, durften aber im Turm bleiben.
Glocke1 wurde 1924 von Schilling & Lattermann, Apolda, gegossen, hat einen Durchmesser von 145,9 cm, wiegt etwa 1300 kg und trägt die Inschriften: „STEHET IM GLAUBEN“ und „WIR STIEGEN HERAB IN EHERNER ZEIT 1917 WIR STIEGEN HINAUF MIT SCHWEREM LEID 1924.“.
Glocke2 wurde 1924 von Schilling & Lattermann, Apolda, gegossen, hat einen Durchmesser von 121,8 cm, wiegt etwa 750 kg und trägt die Inschriften: „SEID MÄNNLICH UND SEID STARK.“ und „DRUM TÖNE ES KIND UND ENKEL ZUR LEHR: VERLIERT JEDES GUT, NUR GOTT NICHT, NOCH EHR.“.
Glocke3 wurde im 15. Jahrhundert gegossen. Der Gießer ist unbekannt. Sie hat einen Durchmesser von 81,8 cm, wiegt etwa 350 kg und trägt die Inschrift in gotischen Minuskel: „O + REX + GLORIE + IHESV + XPE + VENI + CVM + PACE“.
Glocke4 wurde 1536 von Andres Kepffel aus Lothringen gegossen, hat einen Durchmesser von 66,3 cm, wiegt etwa 170 kg und trägt die Inschrift: „ANDRES KEPFFEL AVS LVTHRING GOS MICH ANNO M D XXXVI“. Als Wortabstand ist eine vierblättrige Blüte in einem kreisförmigen Medaillon. Das „C“ bei dem Wort „MICH“ ist spiegelverkehrt.
Schlagtöne der Glocken:
Glocke1: f'
Glocke2: as'
Glocke3: c"
Glocke4: es"
Einen herzlichen Dank an die Pfarrerin Frau Dittmer, an Frau Runau und Herrn Kintzel vom Gemeindebüro sowie an Herrn Stock für die Erlaubnis, die Organisation und für das Sondergeläut.