Schöner Bestand. Habt ihr den Wildschaden gedeckelt oder bekommt ihr vollen Ersatz?
@wirbegreifenlandwirtschaft51945 жыл бұрын
Also bei diesen kleineren Schäden, berichten wir dem Jagdpoächter davon und beheben sie selbst. Wenn es größere Schäden sind (wir haben eine Wiese, die wird jedes Jahr komplett umgedreht), dann stellen wir dem Jagspächter eine Rechnung für Saatgut und Arbeitszeit. Die Hälfte übernimmt die Jagsgenossenschaft, 25 % wir selbst und 25 % bleiben beim Jagspächter. Meistens bringen sie aber kein Geld, sondern bringen einen Honig oder Fleisch oder Wurst. Ich bin zumeist schon froh, wenn die Flächen regelmäßig bejagt werden. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich.
@kaischultheis21485 жыл бұрын
@@wirbegreifenlandwirtschaft5194 Bei uns wimmelt es im Wald vor langbeinigen Ziegenböcken, auch Rothirsch genannt. Dadurch sind wir in der Lage die Bedingungen zu stellen und uns außerdem den Jagdpächter auszusuchen. Der Wildschaden wird voll ersetzt, allerdings haben wir quasi keinen da die Jäger dadurch hochmotiviert sind und die Schwarzkittel kurz halten. Ein gedeckelter Wildschadensersatz ist gleichzusetzen mit einem Urlaubsschein für den Jagdpächter, da die Summe dafür von vornherein mit einkalkuliert wird. Solche Minischäden wie die gezeigten gibt es natürlich auch mal,aber deshalb macht hier auch keiner Wind, da lohnt der Aufwand der Abrechnung nicht
@wirbegreifenlandwirtschaft51945 жыл бұрын
@@kaischultheis2148 Hört sich super an. Bei uns gibt es nach einigen Problemen, die erst Jagdpacht welche von einem Jäger betreut wird, der weder Pacht noch Schaden ersetzten muss. Ich muss ehrlich sein und bin schon froh wenn überhaupt bejagt wird und man mit den Jägern vernünftig reden kann. Dann kann ich auch mit kleineren Schäden leben.
@bosertheropode54434 жыл бұрын
Naja, effizient sind sie ja, aber leben tut in solchen Wiesen auch fast nix mehr
@wirbegreifenlandwirtschaft51944 жыл бұрын
Hallo böser Theropode, ja und nein. Natürlich hast du recht, das es vermutlich in unseren Wiesen weniger Insekten gibt als Früher, aber nicht immer und es ist auch nicht nur die schuld der Landwirtschaft. Den wenn in einer Blühwiese der Pflanzenbestand älter wird, gehen dort auch die Insekten und suchen junges Gras für Nahrung. Ich habe das oft beobachtet, wenn unserer Wiesen frisch geschnitten sind, kommen Grillen, Grashüpfer und auch Schmetterlinge wieder als Völkerwanderung zurück und verlassen die Blühwiesen. Ich denke eine ausgewogene Mischung macht sehr viel aus und bringt auch unseren Insekten sehr viel. Aus diesem Grund haben wir Wiesen, welche nicht gehäckselt werden sondern mit dem Ladewagen verfüttert werden (auch Baumländer und Bachränder), diese sind mit mehr Blumen und Blüten und werden in aller Regel später gemäht als die Silowiesen. Zusätzlich haben wir auch Wiesen, welche erst im Juni gemäht werden dürfen. Aber ich kann dir sagen, hier sind zur Mahd keine Insekten mehr, da das Gras als Nahrung zu "alt" (die Stängel und Blätter verholzen) ist. Außerdem machen wir keine komplett erneuwerung der Wiesen, sondern etaplieren den aktuellen Bestand und säen nicht nur Weidelgras bei Übersaaten. Am Ende kann ich sagen das gerade mal um die 80 % unserer Wiesen als Silage geerntet werden. Ich denke damit stehen wir als Viehhaltender Betrieb ziemlich Insektenfreundlich da. Da kenne ich andere. ;-) Lg Bianka