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Schräg, klug, grenzwertig - so beschreiben Kritiker die österreichische Kabarettistin Lisa Eckhart. Vor allem provoziert die Steirerin mit ihren Bühnenprogrammen in Zeiten von politischer Überkorrektheit und Cancel Cultur. Die Sprachkünstlerin legt nun auch noch ihren ersten Roman «Omama» vor.
Die 28-jährige Lisa Eckhart begeistert ihr Publikum bereits mit ihrem zweiten Bühnenprogramm und bleibt ihrem unverwechselbaren Stil mit grosser Nonchalance treu. Die Germanistin, im Poetryslam vor Jahren fulminant gestartet, gibt auf der Kabarett-Bühne jene Figur, welche gleichermassen verstört und betört: ein Dekadenzwesen mit süsslich vergifteten Pointen-Pfeilen.
Niemand ist davor gefeit, von der begabten Sprachkünstlerin aufs Korn genommen zu werden. Die Kabarettistin legt an und zielt treffsicher ins Schwarze. Nicht selten spielt sie mit den Urängsten des Publikums und sie hat die Gesetze der Kleinkunst umgedreht: Während sich fast alle Komiker mit ihrem Publikum gemein machen, klafft zwischen ihr und ihren Zuschauern eine Lücke. «Ich bin keine von euch», scheint das Gesamtkunstwerk Eckhart seinen Bewunderern zuzurufen und dieses verehren sie dafür umso mehr. Auch als Veranstalter eines Literaturfestivals die Österreicherin wegen vermeintlich antisemitischer Äusserungen ausluden, parierte die Künstlerin gleichermassen gelassen und scharfzüngig.
Mit «Omama» liegt nun der Erstlingsroman der mephistophelischen Erscheinung Eckhart vor - eine üppig-komische Hommage an die eigene Grossmutter. Die Autorin nennt diesen in ihrer unnachahmlich unbescheidenen Art: «das Beste, was es zurzeit im deutschen Buchmarkt gibt». Bei «Gredig direkt» erzählt die Frau mit den vielen Talenten, wer sie zum Lachen bringt, warum sie sich von niemandem das Wort verbieten lässt und was es mit ihren langen Fingernägeln auf sich hat.
Charles Nguela hat Rassismus in der Schweiz am eigenen Leib erlebt. Seine Auseinandersetzung damit findet auch auf der Bühne statt. Warum sich der dunkelhäutige Comedian nicht in eine Opferrolle drängen lassen will und was «Black Lives Matter» für ihn bedeutet, erklärt er bei «Gredig direkt».
Der «Godfather of Black Swiss Comedy», Charles Nguela thematisiert in seinem aktuellen Programm «Helvetia’s Secret» auch sein Leben als Schwarzer in der Schweiz. Klischees, Vorurteile und Rassismus macht er zum Gegenstand seiner Kunst. Die bange Frage, ob das Lachen darüber erlaubt sein soll, löst er durch seine unverkrampfte Art scheinbar in Luft auf. Kritik, wonach er mit seinen flapsigen Sprüchen Ressentiments noch verstärke, gab und gibt es trotzdem.
Nguela, dessen Familie im Kongo verfolgt wurde, setzt sich mit seiner Rolle intensiv auseinander. Ähnlich wie seine Vorbilder Dave Chappelle und Trevor Noah, die in den USA Erfolge feiern, hält er dem Publikum den Spiegel vor. Doch kommt die Botschaft auch wirklich an? Welche Erfahrungen hat Nguela selbst mit Alltagsrassismus und Polizeigewalt gemacht, seit er als Kind in die Schweiz geflüchtet ist? Und was macht ihn zuversichtlich, dass die aktuelle Debatte um «Black Lives Matter» tatsächlich etwas ändert?
Erstausstrahlung auf SRF 1 am 18.06.2020
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