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Nach einem Drachen-Tandemflug und zuletzt etlichen Hängegleiterstarts als Windenfahrer wollte ich mal wissen, wie sich das anfühlt so einen Drachen selbst "in die Hand zu nehmen." Also mal nach Grundkursen fürs Drachenfliegen gesucht... und nix gefunden. Der Verband (dhv.de) listet zwar neben den unzähligen Gleitschirmschulen auch etliche Flugschulen, die Drachenfliegen anbieten, aber Termine für geplante Kurse fanden sich kaum. Dann bin ich auf zodn-air.com/ fündig geworden, zwei Grundkurstermine sind ausgeschrieben und der Frühjahrskurs startet "nächstes Wochnende". Platz hatte Peter "Zodn" Kind noch, also Urlaub einreichen und nix wie hin.
Etwas unbeholfen schauen die Videosequenzen schon aus, oder? Lustig wars jedenfalls, und bis auf grüne Hosenbeine und ordentlich blaue Flecken an den Schultern vom Drachen heben gabs keine Blessuren.
Als langjähriger Gleitschirmflieger habe ich mir Ruhe und Langsamheit beim Startvorgang hart antrainiert. Das wieder abzulegen und mit dem Drachen auf den Schultern vom ersten Schritt an richtig Gas zu geben, viel mir besonders am ersten Trainingstag am Übungshang bei Königsdorf richtig schwer. Aufziehen, stabilisieren, kontrollieren... alles das braucht's halt beim Drachen nicht. Das Ding ist ja fertig aufgebaut. Erst als ich am zweiten Tag am Promberg bei Penzberg gedanklich direkt zum "Start!" springen konnte, habe ich den Drachen ins Fliegen gebracht.
Aber prompt schießt der nächste Gleitschirmreflex quer: Das Unterlaufen. In Gleitschirmgrundkursen darf ich regelmäßig unseren Küken zeigen, dass wir als Gleitschirmpiloten immer unter die Mitte der Kappe laufen müssen, um die Flug- bzw. Laufrichtung zu stabilisieren; also in Richtung der tieferen Flügelseite. Ganz anders beim Drachen, der mangels Steuerleinen rein über die Gewichtskraft gesteuert wird. Kippt hier beim Startlauf eine Flügelseite ab, beginnt der Drachen eine Kurve zu dieser Richtung. Ein Unterlaufen verlagert nun zusätzlich das Gewicht zu dieser Seite und verstärkt den Kurvenflug. Verdammt! Dann spickt irgendwann die Flügelspitze im Acker ein und Ringelpiez mit FKF*-Landung folgt unweigerlich. Der Videoausschnitt ist zur Demonstration unzensiert ;)
Zusammenfassend kann ich sagen, die 4 Tage Grundkurs, von denen wir zwei Tage mit super Wetter am Hang verbringen konnten, haben mit der kleinen Gruppe und Zodn als Lehrer viel Spaß gemacht. Ich habe jetzt einen viel besseren Eindruck davon, was etwa "am anderen Seilende" passiert, wenn ich als Windenfahrer einen Drachen am Seil habe. Ich selbst bin natürlich meilenweit von einem Drachenpiloten entfernt, obwohl ich als Gleitschirmpilot nur eine reduzierte Ausbildung von 15 Höhenflüge zum Schein absolvieren müsste. Ob ich das irgendwann noch mache, um das vollständige Fluggefühl im Hängegleiter zu erleben, weiß ich noch nicht. Die Gleitschirmfliegerei nimmt bereits viel von meiner Zeit in Anspruch und halbe Sachen sind beim Fliegen einfach keine gute Idee.
* Füße-Knie-Fresse
Music by FASSounds from Pixabay.