Hünshoven (D), kath. Kirche St.Johannes Baptist - Vollgeläute

Zu sehen und zu hören ist das Stahlgeläut von St.Johannes Baptist in Hünshoven.
Bereits im 13.Jahrhundert existierte eine Kirche in Hünshoven. 1217 wurde sie erstmals erwähnt und gegen Ende des 14.Jahrhunderts neu errichtet. Offensichtlich waren diese Arbeiten von mangelhafter Qualität, da die Kirche, die bis zum 2.Weltkrieg bestand, ein spätgotischer Bau des 15.Jahrhunderts war. Sie brannte infolge von Bombenangriffen aus und wurde im Januar des Jahres 1945 gesprengt. Übrig blieben nur einige Überreste des Chores und des südlichen Langhauses. Nach Kriegsende wurde ein Neubau von Dominikus und Gottfried Böhm geplant und in einer Bauzeit von 2 Jahren errichtet. Am 20.Oktober 1951 weihte man das neue Gebäude ein. 1986 erfolgte eine Renovierung der Kirche. Zur selben Zeit baute die Orgelbauwerkstatt Emil Hammer eine neue Orgel. Das Instrument umfasst 20 Register.
Die Geschichte der Hünshovener Glocken reicht bis ins 16.Jahrhundert zurück. In den Jahren 1505 und 1506 sind Glockengüsse durch Gregorius van Trier nachgewiesen. Die damaligen Einwohner spendeten hierzu eine beträchtliche Menge an Naturalien. Im Jahre 1882 wurde die jüngere der beiden Van Trier-Glocken von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher umgegossen. Was mit dem zweiten Exemplar geschah ist leider nicht bekannt. Fest steht, dass nur die große Glocke von 1882 den 1.Weltkrieg überstand. 1923 goss die Fa. Otto in Bremen-Hemelingen gleich 3 neue Glocken. Die kleinste Glocke des nunmehr 4-stimmigen Geläutes durfte während des 2.Weltkrieges auf dem Turm verbleiben, schmolz jedoch infolge eines Brandes. Überraschenderweise kehrte nach Kriegsende die alte Marien- und Johannesglocke nach Hünshoven zurück. Als sich die Kirchengemeinde im Jahre 1952 ein neues Stahlgeläut beim Bochumer Verein bestellte, wurde diese Glocke nach Borschemich verkauft wo sie heute noch läutet. Durch Weihbischof Dr. Friedrich Hünermann erfolgte am 5.Oktober 1952 die feierliche Glockenweihe. Seither rufen die 3 eher durchschnittlichen Stahlglocken vom offenen Turm die Gläubigen zum Gottesdienst, wenn auch in einer ohrenbetäubenden Lautstärke...
Johannesglocke, Schlagton e'-3, Gewicht ca. 930 kg, Durchmesser 1350 mm, gegossen im Jahre 1952 vom Bochumer Verein.
Josefsglocke, Schlagton g'-4, Gewicht ca. 500 kg, Durchmesser 1110 mm, gegossen im Jahre 1952 vom Bochumer Verein.
Marienglocke, Schlagton a'-4, Gewicht ca. 325 kg, Durchmesser 980 mm, gegossen im Jahre 1952 vom Bochumer Verein.
Für die Aufnahmeermöglichung danke ich der Küsterin recht herzlich!