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Der Mariendom zu Hamburg verfügt mit nur vier Glocken über ein recht bescheidenes, aber dennoch nicht ganz unbedeutendes Geläut.
Die Geschichte des heutigen Hamburger Mariendoms beginnt erst im Jahr 1889. Nach Plänen von Arnold Güldenpfennig ließ die Kirchengemeinde damals eine dreischiffige neuromanische Emporenbasilika Gotteshaus mit Doppelturmfassade errichten. Am 28. Juni 1893 erfolgte die feierliche Weihe durch den Osnabrücker Bischof Johann Bernhard Höting. Die Marienkirche wurde im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen. Als am 07. Januar 1995 das Erzbistum Hamburg wieder neu gegründet wurde, erhob man St.Marien zur Kathedrale. Die Innenausstattung ist sehr schlicht gehalten und stammt größtenteils aus der Nachkriegszeit. Ins Auge fällt sofort das große Mosaik in der Apsis, welches 1948 von der Mayer'schen Hofkunstanstalt aus München eingebaut wurde. Als Vorlage diente das Apsismosaik von Santa Maria Maggiore in Rom. Die viermanualige Orgel wurde zwischen 1965 und 1967 durch Rudolf von Beckerath aus Hamburg erbaut. Nach der Domsanierung im Jahr 2008 erweiterte die Erbauerfirma das Instrument um ein schwellbares Hinterwerk und um zwei neue 32'-Register im Pedal. Damit verfügt die Orgel nun über insgesamt 65 Register.
Im Nordwestturm befindet sich heute ein vierstimmiges Geläut aus den Jahren 1928 und 1947. Die ersten Glocken der Marienkirche wurden 1901 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock im westfälischen Gescher gegossen. Das Geläut überlebte den Ersten Weltkrieg, bis auf die kleinste Glocke, nicht. August Seemann stiftete zu Beginn des Jahres 1928 die Caritasglocke in Gedenken an seine kurz zuvor verstorbene Ehefrau. Zusammen mit drei weiteren Glocken wurde sie dann von der Glockengießerei Otto in Bremen-Hemelingen gegossen. 1942 wurden dann die drei größeren Glocken sowie die verbliebene Glocke von 1901 ausgebaut und zum Einschmelzen abtransportiert. Zumindest die Glocken von 1928 konnten nach Kriegsende auf dem Hamburger Glockenfriedhof gefunden werden. Jedoch war die Marienglocke so schwer beschädigt, dass sie im Jahr 1947 von der Glockengießerei Otto umgegossen werden musste. In dieser Form präsentiert sich das Geläut bis heute.
Salvator- & Gefallenengedächtnisglocke, Schlagton c'-4, Gewicht ca. 2.920 kg, Durchmesser 1594 mm, gegossen im Jahre 1928 von der Glockengießerei F. Otto in Bremen-Hemelingen.
Marienglocke, Schlagton es'-3, Gewicht ca. 1.670 kg, Durchmesser 1336 mm, gegossen im Jahre 1947 von der Glockengießerei F. Otto in Bremen-Hemelingen.
Caritasglocke, Schlagton f'-8, Gewicht ca. 1.175 kg, Durchmesser 1195 mm, gegossen im Jahre 1928 von der Glockengießerei F. Otto in Bremen-Hemelingen.
Josefsglocke, Schlagton g'-4, Gewicht ca. 820 kg, Durchmesser 1063 mm, gegossen im Jahre 1928 von der Glockengießerei F. Otto in Bremen-Hemelingen.
Herzlichen Dank allen Beteiligten, insbesondere Herrn Dompropst Spiza sowie Herrn Riedel, für die Ermöglichung der Aufnahme und das gesonderte Läuten!